Gebrauchte Workstation kaufen?

rchr

Lt. Commander
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Okt. 2006
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So, hier gleich zu Beginn eine kleine Änderung.
Im Verlauf des Threads hat sich gezeigt, dass es wohl besser ist, neue und aktuelle Hardware zu kaufen. Daher geht es ab der zweiten Seite hier um den Bau oder Kauf einer Workstation mit topaktueller Hardware und viel Leistung. Danke für das Interesse!

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Ursprüngliche Fragestellung:

Hallo zusammen,

So langsam aber sicher überlege ich mir, mein 5-jähriges System mit i7-2600 CPU und 16GB Ram zu ersetzen, da ich merke, dass ich wieder an dem Punkt angelangt bin, an dem ich mein System damals vor 5 Jahren erstzt habe.
Genauer gesagt: die Anforderungen (insb. im Bereich Statistik-Software und Bildbearbeitung) sind gewachsen, der PC ist aber nicht mitgewachsen :D und die Wartezeiten werden dadurch immer länger...
Ausserdem komme ich langsam aber sicher zum Punkt, wo es einfach ECC-Speicher sein muss.

Ich spiele also mit dem Gedanken, mir etwas im Bereich Xeon E5-1620v3 mit 16 oder 32GB ECC-Ram aufzubauen.

Nun habe ich mal etwas auf den bekannten Auktionsplattformen gestöbert und habe gesehen, dass der Markt aktuell von gebrauchten Hochleistungs-Workstations überflutet wird.

Ein Beispiel:
Dell T7600 mit 2x E5-2643 (4x3,3GHz), 32GB Ram, 2x1TB HDD und Nvidia Quadro 6000 Graphik mit 6GB für 1300.-
Auf Geizhals habe ich den Prozessor nicht gefunden, aber auf Toppreise ist er noch gelistet - für 1500 pro Stück!
Von der Graphik (auf Amazon ist das günstigste Angebot 800.-) mal ganz zu schweigen.

Oder Dell T5600 mit 1x E5-2643, 32GB Ram, 2x300 SAS, RAID-Controller und Quadro 4000 für 800.-

Ich bin nicht mehr ganz à jour, was die Leistungsentwicklung im Moment angeht, also wie ist ein neuer (E5-1620v3) Xeon mit 4x3,5GHz & HT im Vergleich zu einem älteren System mit 2x E5-2643 (immerhin 8 Kerne mit 18 Threads und 3,3GHz) zu sehen?

Für einen aktuellen E5-1620, Board und 32GB Ram lege ich auch gut 800.- hin.
Ohne Netzteil, Graphikkarte, Brenner, Gehäuse, Festplatte,...

Gruss
Christoph
 
Zuletzt bearbeitet:
Für die Statistik insb.
- SPSS
- GraphPad Prism
- CurveExpert

Die Daten werden meist in Excel angeliefert (ca. 500'000 Zeilen und einige Dutzend Spalten, also problemlos mal 20 oder 30 Millionen ausgefüllt Zellen).

Bildbearbeitung:
- Meist Photoshop und ein paar Programme zum Stitchen von Panoramen.

Gruss
Christoph
 
Die Xeon E5-2643 sind etwas langsamer als i7-3820. Sandy Bridge CPU. Gleicher Chip aber der E5 kann in 2S Systemen genutzt werden.
Das ist für 1300€ ziemlich überteuert imho.
Die Grafikkarten und Festplatten in diesen Server sind effektiv Elektroschrott: maßlos laut, nicht allzu schnell, sehr stromhungrig, etc.
 
Die alten Xeon CPUs bekommst du zT hinterhergeschmissen, allerdings gehen die Boards gerne mal ins Geld.
Wenn du eine günstige Kombination aus Board + CPU(s) findest, ok, die GPU von anno tuck und die asbach uralten HDDs würde ich mir aber schenken.
für 1300€ bekommst du was besseres mit neuer Hardware.
 
Frage am Rande:

Es wird professionelle Software genutzt. Fakt!
Das wirst du nicht Sicherheit nicht für deine Freizeit machen.

Wenn es gewerblich genutzt wird und du das für eine Firma tust oder selbständig bist, dann kauf dir eine neue WS nach deinen Wünschen und schreib sie aufs Gewerbe ab, so wie es jeder andere Profi auch macht um Geld zu sparen.

Davon abgesehen teile ich hier absolut die Meinung von Homini. SAS wird dir nix nutzen und ne Quadro ist oft auch fürn A...
 
Wenn Du das beruflich brauchst - nimm was Neues mMn.

Kostet einmal richtig Geld - aber Du bist "up to Date".
 
Jein...
Ist etwas kompliziert die ganze Geschichte.
Ja, es ist professionell. Nein, ich bekomme dafür kein Geld und muss die Hardware selbst bezahlen.
Es ist gewissermassen ein Investment in meine Zukunft. Irgendwann bekomme ich dafür indirekt den Lohn. Heute und morgen aber nicht.
Und als Selbständiger kann ich mich auch nicht anmelden (habe ich schon abgeklärt).

Also bleibt es dabei: ich brauche eine neue WS und die muss ich selbst sponsorn... :D
Bei der Recherche stösst man halt auf solche Artikel und wird neugierig.

Gruss
Christoph
 
Der Artikel ist tatsächlich interessant. Im Prinzip müsste man es selbst schlichtweg testen. Deine Anwendungen sind derart speziell, da wird dir wohl kaum jemand eine exakte Antwort geben können. Es sei denn du findest eine Person die genau diese Programme ebenfalls nutzt und Erfahrungen mit den diversen Systemen hat. Hast du denn mal selbst durchgerechnet was dich das Setup aus zum Teil gebrauchten Komponenten wie CPUs, Mobo, Ram und NT aus dem Artikel kosten würde? Ich denke wenn das Setup dann doch nichts bringt, wirst du bei den gebrauchten Teilen bei Wiederverkauf nicht sonderlich viel Verlust machen.
 
Der Artikel war sehr interessant - in Betracht auf Leistung / Stromverbrauch aber ein Horror ...

Aber ich fahre im Sommer einen alten 635csi. Da geht's auch nicht um 15 Liter Benzin....
 
Hallo Leute :)

So, ich habe jetzt einige Stunden recherchiert und gesucht und gelesen und weiter recherchiert.
Das Thema ist gar nicht so einfach und man stösst auf einige neue Probleme, die man bisher nicht kannt.
z.B. dass ein Dual-Sockel-System auch eine entsprechende PSU haben will (mit 2x CPU-Stecker), oder dass es Boards gibt im EE-ATX-Format, die in kein normales Gehäuse passen. Oder dass uralte halb defekte Boards völlig überteuert angeboten werden :D
Oder dass gewisse Boards in Kombination mit gewissen Prozessoren nur funktionieren, wenn registered RAM eingebaut ist.

Aber ich habe jetzt mal alles zusammengesucht und kann berichten :D
Die Preise sind richtwerte. Ich habe nicht für jeden einzelnen Artikel den absolut günstigsten Anbieter gesucht. Ausserdem wohne ich in der Schweiz, somit ist jeder Artikel, den ich aus Deutschland bestelle, mit zusätzlichen Kosten verbunden, so dass ich versucht habe, möglichst Teile von lokalen Händlern zu nehmen, die vielleicht auch mal 5.- teurer sind, dafür aber heute liefern können....

- Ein E5-2670 (8 Core mit HT und 2,6-3,3 GHz) kostet je Stück je nach Lieferant zwischen 100.- und 150.-, also 200.- bis 300.- total.
- 2x passender Kühler Noctua NH-U12DX i4 für je 65.- gibt total 130.-
- 2x passender Systemlüfter Noctua NF-S12A ULN je 22.- gibt total 44.-

- Ram gibt es z.B. 16GB 1866MHz von Kingston neu für 100.-, davon 4 Stück, gibt 400.-
- Oder Kit mit 4x16 1600er für 333.-
- Alternativ Kit aus EBay mit 8x8GB Samsung 1333Mhz für 160.-

Beim Board gibt es jede Menge Auswahl, allerdings habe ich es auf 2 eingegrenzt anhand meiner Kriterien (PCIe 3.0-Slots 16x für GPU und mind. 3 Stück 8x für 10GBe, evtl. Raid-Controller und Reserve), möglichst Sound onboard (sonst zusätzlicher Slot für Soundkarte), genügend USB 2.0 und 3.0 Anschlüsse, resp. Header (sonst zusätzlicher Solot für Erweiterungskarte), etc.
- Supermicro X9DAi neu für 500.- bis 600.- oder "nach Rückgabe wegen Nichtegfallen" vom Händler mit Garantie und allem für 360.-
- Asus Z9PE-D8 WS für 450.- (hier MUSS allerdings zwingend RDIMM eingesetzt werden).

- GPU werde ich meine "alte" Radeon R9 270x behalten, da sie mir noch völlig ausreicht.

PSU finde ich die angegeben 1000W etwas overkill. Im Artikel steht, mit 2x GTX 980Ti komme er auf gut über 500W, die CPUs verbraten max. 115W je Stück. Mit meiner 1x 180W GPU sollte daher ein Netzteil im Bereich 750-850W ausreichend sein.
- Seasonic Platinum 860W, Seasonic Titanium 750W, Seasonic Titanium 850W, alle im Bereich zwischen 200.- und 250.-

Board und PSU kommen somit gemeinsam auf minimum 550.-, maximum 800.-
Alternativ gibt es von Supermicro ein Barebone (SYS-7037A-i) mit eingebautem X9DAi, 900W PSU (80+ Gold) sowie 2 Lüftern (Low Noise, 24dBi komplett) für 875.-
Oder nur das Case mit der gleichen 900W PSU und Lüftern für 250.-

So...und wenn wir das mal alles zusammenrechnen:
- CPU 200.- bis 300.-
- CPU-Kühler 130.-
- Lüfter 44.-
- Ram 166.- (alt) bis 333.- (neu)
- Board 360.- bis 500.-
- PSU 200.- bis 250.-
-- Total: 1100.- (Glück bei der CPU, Ram gebraucht, Board aus Retoure, günstige PSU) bis 1550.- (weniger Glück bei der CPU, Ram neu, Supermicro Board neu, teurere PSU).

Alternative mit dem Barebone von Supermicro:
1550.- mit neuem RAM.

Zum Vergleich aus der aktuellen Generation:
- Xeon E5-1620v4 (4x 3,5-3,8 GHz): 300.-
- Xeon E5-1650v4 (6x 3,6-4,0 GHz): 650.-
- Kühler 1x wie oben: 65.-
- Lüfter 2x wie oben: 44.-
- 64GB DDR4-Ram (der Fairness halber auch Kingston): 400.-
- Board (der Fairness halber auch Supermicro mit ähnlichen Eigenschaften wie oben): 400.-
- PSU: hier würde wohl ein 520W (140W CPU, 180W GPU, 50W Board, 50W für SSDs und Zusatzkarten) für 150.- reichen

-- Macht total: 1360.- bei Quadcore resp. 1700.- für HexaCore

Wobei es auch hier wieder ein Barebone für 700.- gäbe.
Da kämen dann noch CPU, Kühler und Ram rein für Total 1465 bis 1800.-

So und jetzt bin ich doch mal auf eure Meinungen gespannt :)

Gruss

Christoph
 
Stellt sich die Frage: kannst du 32 Threads auslasten?
Beim gebrauchten System:
Günstigster, passender RAM. Die CPU ist eh nur auf max. 1600Mhz ausgelegt, OC betreibt man damit auch nicht und das meiste an Leistung bekommt man durch das Quadchannel Interface, nicht den Takt oder die Timings.
Ist das Corsair RM850x NT nicht etwas günstiger?
MB ist halt der kritische Faktor in meinen Augen, Sandy Bridge hat schon einige Jahre auf dem Buckel, wenn das Teil schon 4 Jahre ohne nennenswerte Unterbrechungen lief, sind die Komponenten auch dementsprechend gealtert, auch wenn es sich um sehr hochwertige Server/Workstation Hardware handelt.
Vor allem, weil die Boards ja richtig ins Geld gehen.
Muss es denn ein Dualsockel System sein?
Oder reicht nicht auch ein 8 oder 10 Kern Xeon aus?


Ich persönlich würde vermutlich eher auf die aktuelle Generation setzen oder noch bis Anfang des Jahres auf Zen bzw. den Skylake Refresh warten.
 
Ob ich 32 Threads auslasten kann, weiss ich auch nicht.
Kann schon sein, dass das Corsair etwas günstiger ist. Ich hatte bisher nur ein einziges Corsair und das ist abgeraucht. Wurde gutgeschrieben und seither habe ich immer Sesonic. Klar, eine PSU kann immer mal abrauchen und Corsair ist sicher auch gut, aber ich persönlich schwöre auf Seasonic.
Genau wie übrigens auch auf Intel, weshalb Zen für mich nicht in Frage kommt.

Nein, es muss nicht Dualsockel sein. 8 oder 10 Kern Xeon würde völlig ausreichen. Nur die kosten richtig viel Geld in der aktuellen Generation. Oder hast du eine Idee?

Gruss

Christoph
 
Eben...

Übrigens: Beim Board habe ich von Neukauf gesprochen.
Nur die CPU wäre gebraucht. Und die sollte ja nicht wirklich altern...
 
Mal so als Vorschlag, bitte nicht schlagen:
Kann man sich nicht zwei Rechner zusammenstellen und dementsprechend die Arbeit aufteilen.

Infrastruktur kann ja erhalten bleiben.

Wenn man je Rechner 800-1000 Euro ansetzt.
 
Hm...ich habe mal eine Nacht darüber geschlafen :)
Und ich habe nochmals etwas gelesen und mal Cinebench laufen lassen...
Klar, ist nur ein einziger synthetischer Benchmark und man müsste wohl ganze Benchmark-Serien (wie im verlinkten Artikel) laufen lassen, um mehr aussagen zu können.
Trotzdem: In der Single-Thread performance ist mein alter i7 über 10% schneller als der alte 2670. Klar, sobald man die volle Leistung loslässt, macht das 2670er-System 4x mehr Punkte. Anyway...
Mein Server ist derzeit noch mit dem Komprimieren des Backups beschäftigt, aber wenn er damit fertig ist (was bei einem Vollbackup wohl bis morgen dauern dürfte...) werde ich dort den Cinebench auch mal laufen lassen, einfach um einen Vergleich zu haben. Im Server ist ein E5-1620v3 verbaut, also die aktuellere Generation.

Anyway...ich bin also nochmals in mich gegangen und habe mich entschieden, dass es wohl doch ein aktuelles System wird. Ich denke, ich werde einfach das Budget etwas aufstocken müssen, um etwas Gescheites zu bekommen, das auch wieder mindestens 5 Jahre halten soll (so lange ist mein aktuelles System in Betrieb).

Bei den aktuell(er)en Generationen herrscht zwar ein ziemliches Durcheinander, was die Benennung angeht, aber ich habe das mal versucht zusammenzufassen. Also für mich in Frage kämen wohl:
- Haswell mit E3v3 (einsockel) auf LGA 1150
- Haswell-EP mit E5-1(xxx)v3 (einsockel) und E5-2(xxx)v3 (zweisockel) auf LGA-2011v3
- Broadwell mit E3-12(xx)v4 (einsockel) auf LGA1150
- Broadwell-EP mit E5-16(xx)v4 (einsockel) E5-2(xxx)v4 (zweisockel) auf LGA-2011v3
- Skylake mit E3-12(xx)v5 (einsockel) auf LGA1151

Wenn ich das Budget etwas grosszügiger auslege und auch Wert auf Single-Thread-Performance lege komme ich auf folgende Möglichkeiten, wobei ich zum Vergleich mit meinem aktuellen System (124/584) die Single-/Multi-Core Cinebench R15-Werte angefügt habe.
- Skylake:
-- 1x E3-1280v5 mit 4x3.7GHz für 600.- // 172 / 866
- Broadwell-EP:
-- 1x E5-1650v4 mit 6x3.6GHz für 650.- // ? / 1191
-- 1x E5-1660v4 mit 8x3.2GHz für 1170.- // ? / ?
-- 1x E5-2637v4 mit 4x3.5GHz für 1050.- // 155 / 768
-- 2x E5-2623v4 mit 4x2.6GHz für 920.- // 134 / 615 (1 Prozessor)
- Broadwell:
-- 1x E3-1285v4 mit 4x3.5GHz für 600.- // 158 / 776
- Haswell:
-- 1x E3-1286v3 mit 4x3.7GHz für 750.- // ?/?
- Haswell-EP:
-- 1x E5-1650v3 mit 6x3.5GHz für 580.- // 146 / 1181
-- 1x E5-1660v3 mit 8x3.0GHz für 1170.- // 177 / 1360
-- 1x E5-2637v3 mit 4x3.5GHz für 970.- // 134 / 690
-- 2x E5-2623v3 mit 4x3.0GHz für 930.- // 126 / 613 (1 Prozessor)

Also so wie ich das sehe, am ehesten entweder 1x E5-1660v4 mit 8x3.2GHz oder 2xE5-2623v3 mit 4x3.0GHz. Oder was denkt ihr?
 
Ich würde eine LGA 2011-3 System bevorzugen, wenn du viele Kerne nutzen möchtest, also Haswell-EP oder Broadwell-EP.

Intel hat aktuell noch kein Interesse, mehr als 4 Kerne in den Consumerbereich zu bringen, weder bei den Core i Modellen noch den Xeons, sieht man am Skylake Refreh (Kaby Lake) auch sehr gut, im Grunde nur Modellpflege mit etwas höheren Taktraten.

Mit den LGA 2011-3 Xeons bin ich allerdings überhaupt nicht firm, weder was Chipsätze noch empfehlenswerte Boards betrifft.

Aber da hättest du zumindest in Zukunft noch die Option, auf eine CPU mit (deutlich) mehr Kernen zu wechseln.
 
Die beiden, die ich rausgesucht hatte (E5-1660v4 und E5-2623v3) sind ja Haswell-EP resp. Broadwell-EP.
Das Gute bei LGA 2011-3: es gibt nur einen einzigen Chipsatz (Intel C612) und bei den Boardherstellern eigentlich nur Asus/Asrock oder Supermicro. Es gibt noch vereinzelte Boards von Intel, Gigabyte und Fujitsu, die sind aber nicht gerade das, worüber man viel Lob liest. Asus/Asrock baut gerne mal ein paar "Besonderheiten" ein wie z.B. dass nur RDIMMS funktionieren, etc. Ansonsten klickt man sich einfach die gewünschten Features zusammen und nimmt dann das, was übrig bleibt :D

Gruss

Christoph
 
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