Gehaltsverhandlung vor oder nach Weihnachten?

theblade

Commodore
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Hallo Leute.

Ich wollte mal eure Meinung dazu hören, ob es sinnvoll wäre vor oder nach Weihnachten in die Gehaltsverhandlung zu gehen?

Natürlich muss ich das immer selbst abschätzen, je nach Tageslaune des Chefs. Nach Weihnachten könnte er allerdings argumentieren, dass ich ja Weihnachtsgeld bekomme(n habe) o.ä.

Was meint Ihr?

Danke euch.
 
Also wenn ihr keine fixen Beurteilungsgespräche habt, dann würde ich es erst im neuem Jahr machen. Hier kannst du ja ein persönliches Beurteilungsgespräch vereinbaren und dann kannst du und dein Chef auf deine Leistungen zurückblicken.
Zur Vorbereitung zum Gespräch würde ich dir empfehlen ein Motivationsschreiben aufzusetzen wo du deine Leistungen nochmal darstellst und auch die Gehaltssteigerung begründest.

Achso -> tunlichst vermeiden sollte man Ausführungen wie "Kollege XY verdient auch so viel" - "Bei der Konkurrenz würd ich mehr bekommen". Eine Gehaltsverhandlung sollte immer positiv für beide Seiten verlaufen.

Auch kannst du dir überlegen, ob ein Teil der "Gehaltssteigerung" evtl. in Fortbildung gehen darf. Unterstützt dich der Arbeitgeber z.B. bei der Übernahme von Studiengebühren beim Fern- oder Abendstudium oder für Zertifikate. So kannst du deine Person ebenfalls aufwerten und mit mehr "Bildung" kommt dann später auch das mehr an Geld. ;)
(manchmal will der AG ja nicht mehr zahlen und dann ist dies ja auch eine brauchbare Alternative)
 
Nein, feste Gespräche gibt es nicht.

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich denke auch das ich dies im neuen Jahr, wahrscheinlich Ende Januar in Angriff nehme.
 
Gerne. Wichtig ist das Motivationsschreiben. Nichts ist schlimmer im Gespräch als nachher rumzustammeln bei der Begründung für die Gehaltserhöhung. Und immer positiv argumentieren.
 
Ich würde auch bis Ende Januar warten, bis der Stress der Weihnachtszeit vorüber ist und alle liegengebliebenen Aufgaben erledigt sind. Bis dahin hast du dann noch genügend Zeit, dir zu überlegen, was deine Gehaltsvorstellung ist und warum dein Chef dir eine Erhöhung zahlen soll :)
 
Was ist mit Motivationsschreiben gemeint? Ich muss zugeben das ich eben erst googeln musste und es offenbar nichts anderes ist als ein umgangssprachliches Bewerbungsschreiben?

Im Zusammenhang mit einer Gehaltsverhandlung habe ich indess keine Seiten / Links gefunden :/
 
Das Motivationsschreiben ist nur für dich. Es soll bezwecken dass du dir vorher Gedanken gemacht hast, warum du mehr Geld verdienen sollst. Auch kannst du so einen roten Faden aufbauen. Am Ende gehst du natürlich ohne Motivationsschreiben ins Gespräch.
 
ds1 schrieb:
ganz einfach: warum bist du der ansicht, mehr zu verdienen

weil ich mittlerweile unersetzbar bin ;) ...ich weiß, jeder ist irgendwann ersetzbar. Ich denke jedoch das ich in der Position bin für meine Arbeit mehr verlangen zu dürfen.

Ich erledige Vorgänge, die sonst niemand (machen) kann, vertrete meinen Chef bei Urlaub / Krankheit etc., nie krank (okay, das sollte selbstverständlich sein...schaue ich mich jedoch in der Belegschaft so an wie hoch teilweise der krankenstand ist, fällt man fast vom glauben ab :freak: )


_killy_ schrieb:
Das Motivationsschreiben ist nur für dich. Es soll bezwecken dass du dir vorher Gedanken gemacht hast, warum du mehr Geld verdienen sollst. Auch kannst du so einen roten Faden aufbauen. Am Ende gehst du natürlich ohne Motivationsschreiben ins Gespräch.

achso meinst du das, verstehe :)
Ich werde mir dazu schon ordentlich lange Gedanken machen.
 
@theblade
Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt wenn nicht intrigenhafte Verhältnisse gegeben sind. Selbst wenn der Chef schlecht gelaunt wäre, so würde eine Forderung (nämlich deine) fortwährend im Raum stehen, was sie in optimalen Verhältnissen auch täte, die geklärt werden will. Sagen warum man mehr Geld möchte und auf die Reaktion vom Gegenüber warten. Ich verstehe nicht warum sich einige so einen Abbrechen. Das ganze Leben ist Verhandlungssache und ein Kompromiss in vielen Punkten wo man nur durch eigene Initiative, etwas ändern kann.
 
theblade schrieb:
weil ich mittlerweile unersetzbar bin ;) ...ich weiß, jeder ist irgendwann ersetzbar.

Unersetzbar ist man natürlich nie. Ist auch das Totschlag-Argument damit man nicht mehr Geld bekommt. Als Lob vom Chef "Du bist nicht zu ersetzen" darf man es dennoch annehmen. ;)

Was ich auch nur empfehlen kann, wenn keine jährlichen Beurteilungsgespräche vorgesehen sind, dennoch mit dem Chef Punkte auszuarbeiten für die nächste Gehaltserhöhung/Weiterbildungsmaßnahmen. "Was muss ich tun damit ich mehr Verantwortung/Geld bekomme ...?" Ziele definieren. Was muss sich bei den täglichen Aufgaben verbessern, Sozialkompetenz, Projektmitarbeit etc. Je professioneller du mit dem Thema umgehst, umso ernster wird dein Chef auch das Anliegen nehmen.
 
_killy_ trifft das hier schon auf den Punkt:
Argumente, wie angebliches "unentbehrlich" sein, sind hier falsch.

Man muss es aus Sicht deine Chefs betrachten. Was sind hier Gründe, warum er dir mehr Geld zahlen sollte?
Hierzu zählen:
- Mehr Verantwortung: Du bist für neue Mitarbeiter eine Ansprechperson geworden? Du koordinierst evtl. dein Team? Du hast mehr fachliche Verantwortung? (z.B. kritischere Themen)
- Mehr Fachwissen: Du hast in letzter Zeit Zertifikate erworben? Evtl. an Softskill-Seminaren teilgenommen?
- Du hast höhere Ziele: Direkte Frage an den Chef, wo dieser dich in X Jahren sieht und entsprechend wo DU dich in X Jahren siehst bzw. wo du hin möchtest? (Spezialisierung? Leitende Position?)
- Falls nicht eh schon gesehen: Welche Weiterbildungen will dir dein Chef anbieten, damit DU deine Ziele erreichen kannst?

Nicht vergessen, wenn dir dein Betrieb evtl. mal eine Schulung für 5-10k€ zahlt ist dies auch schon nicht zu verachten um bei weiteren Gesprächen etwas vorzuweisen zu haben.

Bei allen Punkten solltest du dir gute (!) Argumente überlegen. Ich sage das, weil ich viele gesehen habe, die mit Überstunden oder dem "ich bin schon so lange dabei" oder sogar "die Preise sind gestiegen" argumentieren... Damit beißt du bei deinem Chef ziemlich sicher auf Granit.

Und grundsätzlich: Der richtige Zeitpunkt ist immer JETZT. Wer wartet, ist selbst schuld. (Voraussetzung es kam nicht gerade vor 1-2Monaten schon eine Lohnerhöhung ;) ) Was hast du denn zu verlieren, außer, dass er "nein" sagt oder "später"?

Auch wenn man feste Mitarbeitergespräche irgendwann im Jahr hat. Man ist bei denen sicherlich nicht der einzige, der mehr Geld möchte... Da stehen die Chancen schlechter, als wenn man Initiative zeigt und den Chef direkt mal darauf anspricht.
 
koffeinjunkie schrieb:
@theblade
Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt wenn nicht intrigenhafte Verhältnisse gegeben sind.

Die gibt es mMn nach. Denn man hat eher schlechtere Chancen wenn der Chef im Stress ist oder im Augenblick anderweitige Dinge im Kopf hat wie zb schwierige Vertragsverhandlungen beim Kunden.

Daher denke ich das man gerade bei Gehaltsverhandlungen einen optimalen Zeitpunkt abpassen sollte um nicht einen Korb zu kriegen ;).

Gerne werde ich berichten wie das Gespräch verlaufen ist.
 
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