wazzup schrieb:
Früher tat es auch ein einfaches Torten- oder Balkendiagramm. Heute muss alles Multimedia 3D sein sonst versteht es keiner mehr. Unsere Welt degeneriert immer mehr...
Hauptsache mal gleich wieder so einen Kommentar raushauen, ohne mal etwas weiter zu denken. Ab einer gewissen Menge von Daten, da reicht eine 2D-Darstellung einfach nicht mehr aus. Nahja, sie würde natürlich noch ausreichen, aber die Darstellung der Daten wäre schiclichtweg total unübersichtlich und unkompfortabel.
Beispiel: In einem Vortrag bezüglich der Bevölkerunsentwicklung in einem speziefischen Bundesland will jemand vermitteln
- wie viele Kinder, Jugendlich, Erwachsene und Senioren jeweils prozentual in einem Ort wohnen
- wie hoch die Sterbe- und Geburtenrate jeweils pro Quartal oder Jahr ist
- in welchem Alter die Menschen jeweils sterben
- in welchem Durchschnittsalter Männer und Frauen jeweils ihr erstes Kind bekommen
- wie viele Kinder durchschnittlich pro Haushalt wohnen
- wie hoch die Anzahl der Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen pro Ort ist, und wie viele Mitglieder diese Instituionen jeweils "besuchen"
Anstatt von einem einzelnen Ort, könnte man natürlich genauso gut Landkreise und kreisfreie Städte nehmen.
Die Daten kann man mit Hilfe eines entsprechenden GIS oder dem Plug-In für Excel viel übersichtlicher und sinnvoller in 3D darstellen, als in 2D. So könnte der präsentierende auch anhand einer solchen 3D-Grafik (dank eingebauter Zoom Funktion z.B.) bestimmte Extrema in sinnvoller, übersichtlicher und vielleicht auch interessanter (beziehungsweise nicht einschläfernder) Art und Weise und ohne unnötige zusätzliche Seitensprünge und sprachlichen Umschreibungen darstellen.
Mir selbst würden jetzt spontan noch mindestens vier weitere direkte Anwendungsbeispiele im Bezug auf dieses PlugIn einfallen. So zum Beispiel ein relativ genaues Mapping von diversen Krankheits- und Virenverbeitungsgebieten.
Außerdem: Was heißt hier eigentlich "alles Multimedia 3D sein sonst versteht es keiner mehr."?
Ohne Powerpoint (o.ä.) zu referrieren ist zwar tatsächlich schon fast ausgestorben, aber das hat wohl wenig mit dem Verständnis der Zuhörer/Zuschauer zu tun. Und Multimedia, sowie -noch ferner- 3D (was auch immer du genau damit meinst) ist meiner Erfahrung nach so gut wie nicht erforderlich, und noch weniger überhaupt erst angekommen.
Und um das hier fortzuführen:
LeX23 schrieb:
Früher tat es auch eine einfache Ascii-Textdatei. Heute muss alles in Tabellen sein. Unsere Welt degeneriert immer mehr.
Früher tat es auch das konventionelle schreiben und reden, heute braucht man Computer. Unsere Welt degeneriert immer mehr!
P20 schrieb:
[...]Insbesondere, wenn man dann nur ein Bild davon macht und nicht mehr interagieren kann (3D->2D), dann überlagert sich alles mögliche und die Zuordnung fällt schwerer und genau das lässt sich nicht grundsätzlich ausschließen.
Wenn man nun von dem hier behandelten Plug-In spricht, verstehe ich aber nicht, warum man das überhaupt tun sollte. Wenn man seine Daten letztendlich eh statisch dargestellt haben will, sollte man natürlich nicht zu solch einer Lösung greifen, sondern von vornherein sich etwas anderes überlegen.
LoopNBj schrieb:
Karten sind natürlich sinnvoll, allerdings bieten 3D Karten meist keinen Mehrwert gegenüber normalen "Draufsichtkarten" und erschweren überdies auch noch die Lesbarkeit.
Bei einem einzigen Informationstyp mag das stimmen*, aber bei mehreren wird das gerade schon schwierig bzw. unübersichtlich/hässlich wenn nicht gar unmöglich, etwa bei Überlappung der Daten.
*
Wenn es z.B. alleinig um die im in zehn-Jahres Schritten zu darstellende Altersverteilung der Bevölkerung geht, dann ist das ein Datentyp der sich noch relativ gut darstellen lässt, da egal wie die Altersverteilung ist, man am Ende immer 100% rauskommen.
Wenn man
LoopNBj schrieb:
Durch die optische Verzerrung können nämlich weiter entfernte Punkte nur schwerlich miteinander verglichen werden. Ebenso eignen sich solche 3D Balken eher für eine "mehr oder weniger" Analyse, als für eine Darstellung absoluter Werte.
Das ist ja das gute in der digitalen dritten Dimension: Du kannst deine Position und die Winkelausrichtung frei verändern, um somit auch bestimmte Bereiche in dynamischer perspektive stärker oder schwächer fokussieren.
Klar werden die Balken bei Draufsicht und größer werdender Distanz zum Viewpoint immer weiter skaliert, aber das wird nur dann zu einem Problem, wenn die Ausrichtung eher flach wird. Da grafische Darstellungen sowieso nur ein Mittel zum Zweck sind -und gerade in solcher Form absolut nicht als Tabellenersatz angesehen werden sollten-, ist der bei gewöhnlicher Vogelperspektive einsetzende Skalierungsfaktor doch eigentlich egal, oder?