CitroenDsVier schrieb:
Da meine Geräte nicht selber zusammengebastelt, sondern unverändert vom Hersteller kommen und daher bereits technisch geprüft sind
Lässt Du Dir stets brandneues Equipment an den jeweiligen Veranstaltungsort liefern? Heutigen Studenten scheint es eindeutig besser zu gehen als uns damals.
Auch das bloße Verbinden von elektrischen/elektronischen Geräten kann schon ein Gefahrenpotential schaffen, als einfachstes Beispiel seien dir hier die zahllosen Threads zum Thema "Brummschleife" mal aufgeführt. Transportschäden, Feuchtigkeit oder aber auch feucht-fröhliche Gäste können ebenfalls die Betriebssicherheit Deiner Geräte gefährden. Wenn Dir ein Gast sein Bier über Deine Geräte kippt und eine gezimmert bekommt, ist das ebenfalls Dein Verschulden; Du hättest damit rechnen müssen und entsprechend diesem Risiko vorbeugen sollen. Nicht alles wird vom Hersteller abgedeckt und erst recht nicht in alle Ewigkeit. Neue Geräte sind bis zu einem bestimmten Punkt erst einmal eigensicher, aber eben nicht in jedem erdenklichen Verwendungsfall und auch hier nicht bis in alle Ewigkeit.
Es geht im Übrigen nicht nur um Geräte, auch Leitungen müssen in einwandfreiem Zustand sein und dieser Zustand muß auch nachgewiesen werden können. Fängt die Wiese feuer, weil die Zuleitung, die darüber verläuft, zu klein bemessen war für die angeschlossene Leistung, so wird das ebenfalls Dein Fehler sein. Kriegt jemand eine gezimmert, weil an einer aufgescheuerten Stelle eine blanke Ader mit Netzspannung frei lag, ist auch dies Dein Fehler. Da ist es egal, ob es vor, während oder nach der Veranstaltung dazu kam. Je früher ist meistens gar desto schwerwiegender
Ich kann Dir noch einen ganzen Haufen Beispiel aufzählen, die alle noch nichts mit der eigentlichen Veranstaltung zu tun haben, Dich aber bereits Geld und/oder Freiheit kosten könnten. Umso mehr Beispiele gibt es während der Veranstaltung und auch einige noch danach.
CitroenDsVier schrieb:
weshalb sollte ich das vor jeder Benutzung von einem Techniker prüfen lassen?
Rechte und Pflichten des Unternehmers. Lernen.
CitroenDsVier schrieb:
Gut, mit Lärmschutzverordnung kann Jeder Jedem kommen, der zu Hause Musik hört oder auf der Terasse Party macht.
Mit dem Unterschied, daß es sich dann meist nur um indirekte Schädigung und Privatperson vs. Privatperson handelt. Eine öffentliche Veranstaltung aber unterliegt etwas anderen Grenzen als das Saufgelage in der sturmfreien Wohnung. Auch reden wir hier über ganz andere Leistungen als die heimischen Regaltröten. Dreh Deine Line-Arrays mitten in den Richtkegel Deiner mics, lasse mal jemanden auf Grund eines Gehörschadens von der Bühne kippen (für jene, die's nicht wussten: Der Gleichgewichtssinn ist auch in den Ohren angesiedelt, ist das eine geschädigt, zieht's das andere mit), und Du wirst richtig dafür bluten dürfen. Insbesondere dann, wenn Du keine Leistungsbegrenzung durchführst oder die Dokumentation dafür fehlt bzw. nicht in Ordnung ist.
CitroenDsVier schrieb:
Was meinst du genau mit "Aufbau einmessen"?
Wie viel Leistung zieht das ganze Geraffel? Wie verteilt sich der Ton, wie hoch sind Lautstärke und Lautheit? Sind die Limiter richtig eingestellt und funktionieren ordnungsgemäß? Wo liegt der maximale Schallpegel, die maximale Schalleistung (ggf. auch in Bezug zu den für die Veranstaltung genehmigten Grenzwerten)? Wie ist der Programmverlauf? Wie ist die Relation der einzelnen Spuren zueinander in Bezug auf die Quellen, wie muß das ausgeregelt werden? usw.
Ich dachte, Du hättest "über mehrere Jahre die Veranstaltungstechnik [Deiner] Band" betreut? Redest Du da nicht mal mit dem Dir vorgesetzten Tonmeister? Hast Du noch nicht einmal je ein (Ablauf-)Programm gesehen? Einstöpseln und loslegen ist nicht, das wird immer scheiße und unausgewogen klingen, noch dazu ist es eine unkontrollierte Situation. Das geht nicht bei einer öffentlichen Veranstaltung (und auch nicht als Dienstleister, denn das ist weder Dienst am Kunden, noch sonderlich gute Leistung). Es bringt auch nichts, wenn die bühnennahen Gäste vor Bass kotzen müssen und Schwindelanfälle von kreischenden Höhen kriegen, fünf Meter weiter aber nur noch undefinierter Brei ankommt und hinten so gut wie gar nichts mehr. Auch blöd, wenn unbeteiligte Nachbarn mehr von der Veranstaltung mitbekommen, als die zahlenden Gäste. Jeder Musiker ist ein Star, sorge dafür, daß man ihn auch entsprechend gut hören kann.