Gibt es ein Backupprogramm, das redundante Backups erstellen kann?

gymfan schrieb:
Was heißt jetzt Redundant ablegen? Voll automatisiert oder bist Du bereit, dafür ein Tool aufzurufen?

Ein Backup-Programm dürfte sowas nicht können, dort geht man einfach davon aus, dass das Speichermedium korrekt arbeitet.

Automatisiert müsste es mit SnapRAID gehen (auch auf einer einzigen HDD, zumindest unter Linux).

Manuell (egal, ob auf der Kommandozeile oder einer Windows GUI:
PAR2 bzw. QuickPar/MultiPar als GUI. Standardmäßig werden dort 5% Recovery-Files erzeugt (345 MB bei 6,7 GB Datenfile(s), um dann 100 Fehlerhafte Blöcke korrigieren zu können, was selbst für eine BD-R viel zu viel ist), das ist aber beliebig nach oben oder unten konfigurierbar. Je nachdem, wieviel Platz man dafür spendieren möchte.
Prüfung und Reparatur funktioniert dann mit dem selben Programm, wobei Du zur reinen Prüfung nur das wenige KB große Indexfile benötigst.
Bis vor 2-3 Jahren lief das bei mir voll automatisiert…
Täglich alle 4h ein kleines Backup der wichtigsten Sachen und wöchentlich ein Backup von C: und allen anderen Laufwerken. Selbst die monatlichen Backupchecks liefen voll automatisch ab. Aber ich wollte einfach nicht mehr so viele HDDs im System haben

Das mit PAR2/QuickPAR/MultiPAR klingt nach dem, was ich suche. Könnte sowas auch unter WIN10 als Host laufen, während das entsprechende Programm die Linux-Partitionen verwaltet?

Vorstellbar wäre auch „ReFS“, aber Windows Server kommt nicht mit jeder Hardware und jedem Programm klar, denke ich mal
 
Nur ne Idee: in den meisten Backupprogrammen lassen Post-Scripts definieren, die nach Fertigstellung des Backups automatisch starten.
Damit dann einfach dein angesprochenes Winrar-Archiv (oder welches Format auch immer) mit entsprechender Parität erstellen lassen. Die Packprogramme lassen sich ja i.d.R. alle per CLI bedienen. Wäre das nicht auch ne einfache Option? =)
 
Sollte simpel sein.

Aber 8-ung! RAID hat nicht das Geringste mit Redundanz zu tun (auch nicht mit Backup) sondern nur und ausschließlich mit Ausfallsicherheit!
(Dunnemals, sehr dunnemals, wo RAID noch als Redundant [ja, ja, ja] Array of Inexpensive Disks mit interpretiert wurde diente es auch dazu mehr Speicherplatz für ein logisches Volume bereitzustellen, aber das ist heute in einfachen Worten out.)

Da ich lese dass du ein kleines c (sic :D) sicherst und den Rest per intelligentem Ordnerabgleich 👍 kann ich nur wiederholt vorschlagen interne und vor allem externe Laufwerke als Redundanzspeicher herzunehmen, mit Handbetrieb halt.

CN8
 
Snoopy69 schrieb:
Das mit PAR2/QuickPAR/MultiPAR klingt nach dem, was ich suche. Könnte sowas auch unter WIN10 als Host laufen, während das entsprechende Programm die Linux-Partitionen verwaltet?
Das verstehe ich jetzt nicht. Die Programme, egal ob GUI oder Kommandzeile, müssen nur auf die Dateien zugreifen können. Wo die Dateien liegen ist egal. Ok, die Redundanzinformationen müssen natürlich auf eine schreibbare Partition geschrieben werden.

par2 gibt es als Kommandozeilentool für Windows und Linux (und vermutlich auch für MacOS). Wenn ich das nach meinen halbautomatischen Backup beim Shutdown laufen lassen würde (Batchfile mit robocopy unter Windows, könnte man aber auch zeitgesteuert laufen lassen) dann kann par2 entweder für ganze Verzeichnisse oder für jede Datei darin entsprechende Redundanzinformationen anlegen.

PAR2 als Quelltext gibt es hier, aber leider keine Windows-Executables. Bei Linux wird es das wohl oft mitgeliefert oder ist über einen Paketmanager installierbar:
https://github.com/Parchive/par2cmdline

Der Clone liefert zwar die exe mit, kann dafür keine Verzeichnisse bearbeiten. Das müsste man in einem Batch/Powershell Skript erledigen.
http://paulhoule.com/phpar2/

Zum Prüfen/Wiederherstellen kann man entweder auch die Kommandozeilenversion nutzen oder die GUIs. Die Programme sind alle kompatibel.
 
cumulonimbus8 schrieb:
Sollte simpel sein.

Aber 8-ung! RAID hat nicht das Geringste mit Redundanz zu tun (auch nicht mit Backup) sondern nur und ausschließlich mit Ausfallsicherheit!
(Dunnemals, sehr dunnemals, wo RAID noch als Redundant [ja, ja, ja] Array of Inexpensive Disks mit interpretiert wurde diente es auch dazu mehr Speicherplatz für ein logisches Volume bereitzustellen, aber das ist heute in einfachen Worten out.)

Da ich lese dass du ein kleines c (sic :D) sicherst und den Rest per intelligentem Ordnerabgleich 👍 kann ich nur wiederholt vorschlagen interne und vor allem externe Laufwerke als Redundanzspeicher herzunehmen, mit Handbetrieb halt.

CN8
Das ist mir schon klar...
Ich möchte lediglich Bitkipper vorbeugen. WinRar-Archive können sowas, wenn man das einstellt (von 0-100% einstellbar + zusätzliche Wiederherstellungsdaten). Standard sind 3%, was bei Bitkipper schon recht viel ist

Es ist jedenfalls ärgerlich, wenn ein 100GiB großes Backup, wegen ein paar Bit komplett unbrauchbar wird
 
Snoopy69 schrieb:
Es ist jedenfalls ärgerlich, wenn ein 100GiB großes Backup, wegen ein paar Bit komplett unbrauchbar wird
Da stimme ich zu.
Nur muss ich sagen, dass ich bei meinen Images, 50+GB bisher von kippenden Bits verschont wurde. Daher setzte ich auf »öfter« und parallele normale Backups.
Wo man eine Grenze ziiht zwischen Größe und Aufwand dürfte bei einem selbst liegen. Hier könnte wohl doch viel viel helfen 😉
CN8
 
WinRar ist das einzige Programm, das ich kenne, bei dem man zusätzliche Recovery Daten erstellen kann, um dann kleine Fehler reparieren zu können und damit über die normale Fehlererkennung mit Checksumme hinaus gehen. Bei Backupprogrammen habe ich so etwas noch nicht gesehen. Also evtl. Backup in Winrar einpacken und Add recovery record einschalten. Aber ob sowas hilft, hängt davon aber wieviele Daten am Stück zerbröselt sind...
 
kleiner_muck schrieb:
Aber ob sowas hilft, hängt davon aber wieviele Daten am Stück zerbröselt sind...
Ich hoffe doch, dass WinRar nicht nur Daten wieder herstellen kann, wenn sie am Stück defekt sind.

Was macht WinRar, wenn der RAR-Header defekt ist? Kann es den aus den eigenen Recovery-Daten wieder herstellen? Was passiert, wenn ein Teil der Recovery-Daten defekt ist? Da diese Recovery-Daten wohl mit im Archiv sind, kann man sie auch nicht zusätzlich sichern.

Ich vermute zwar, dass WinRar genauso gut wie PAR2 ist und sowas kann. Aber ausprobieren muss das bei Bedarf jemand, der freiwillig für sowas zahlt.

Das Backup mit WinRar einzupacken klappt auch nur, wenn die Backups entweder recht klein sind oder man beliebig viel Plattenplatz zur Verfügung hat (und zwar nicht nur beim Backup sondern auch beim Restore).
 
WinRAR 5 kann einen defekten Header reparieren nur nicht die Wiederherstellungs-Infos, was aber kein Problem ist wenn genug Recovery Dateien vorhanden sind. Und bei Gesplitteten Archiven lassen sich neben den Wiederherstellungs-Infos zusätzliche .rev Dateien erzeugen.

WinRAR 5 und Par2 benutzen beide Reed-Solomon-Code zum wiederherstellen, sollte also gleichwertig sein.
 
Zurück
Oben