AdoK schrieb:
Die Kinder werden sich früher oder später auch mal im Internet 'verlaufen'. Das gehört dazu um zu lernen. Du willst mir doch jetzt nicht erzählen, dass du dich nicht mal gelegentlich im Internet 'verläufst' ... den Kindern wirds sicherlich anfangs öfters passieren, so what ... so wird dir dies bei der gelegentlichen Kontrolle auffallen, mit den Kindern kurz drüber reden ... so lange es nicht um Leib und Leben, Straftaten, etc. pp geht im Prinzip alles halb so wild.
Der Unterschied ist, dass ein Erwachsener in der Regel besser einschätzen kann, wann er sich verläuft.
Anhand der Zahlen an Phishing, Gambling etc. sieht man mMn jedoch gut, wie es auch Erwachsenen immer schwerer fällt, das selbst zu tun.
AdoK schrieb:
Achja, Mobbing gabs früher auch ... nur bissel anders ... Und wenn die Erziehung heute funktioniert (hat), werden deine Kinder sicherlich auch entsprechend einschreiten bzw. ihre Stimme heben ... das gabs damals auch schon ... Also alles im Prinzip nix anderes wie schon vor ca. 10 oder 20 oder 30 Jahren ... nur halt heute mit Internet, damals ohne.
Der Unterschied ist, dass das Internet als Gesamtpaket eine virtuelle Erwachsenenwelt ist.
In der physikalischen Welt ohne Internet gibt es höhere Hürden für Kinder, an der Erwachsenenwelt teilzunehmen.
Wieviele Kinder sieht man mit 14 im Bordell, im Kasino, beim NPD-Stammtisch?
Im Internet ist das einen Klick entfernt und zwar ohne Hürden.
@Tschuldigung
Abseits des reinen Sperrens (über Filter, DNS etc.) ist es sicherlich auch hilfreich in einer Position zu sein, damit du überhaupt erst erkennst, wann sich deine Kinder (unabsichtlich) verlaufen und wie du dann helfen kannst.
Da ich Workshops im Bereich "Medienkompetenz für Kinder und Jugendliche" gebe, weiß ich ein bisschen über die Internetnutzung dieser Altersklasse. Viele Jugendliche können sehr gut konsumieren, aber schlecht navigieren und entscheiden. Freies Surfen hat einen komplett anderen Charakter hat als noch vor 20 Jahren. Als Elternteil übernimmt man die Aufgabe eines Trainers/Beraters, was nachweislich am besten über Zyklen aus Beobachtung und Feedback funktioniert.
Hier könnte bspw. ein Pi-hole helfen. Dort könntest du wöchentlich in die Statistiken der am häufigsten aufgesuchten Seiten anhand des DNS schauen. Tauchen dort bspw. bekannte Phishing-Seiten auf, könntest du darauf hinweisen, dass das Betrügerseiten sind, wie das funktioniert etc. So dass eben die Kinder selbstständig die Fertigkeiten entwickeln, das selbst irgendwann händeln zu können.
A: "Ich habe gesehen, dass sich dein Computer oft zu minecraftphishing.de verbindet. Kann man da ein cooles Spiel spielen?"
B: "Ja, ich habe eine E-Mail bekommen, dass mein Passwort für Minecraft abgelaufen ist, deshalb bin ich da drauf."
A: "Okay, ich verstehe. Es gibt Betrüger, die deinen Account klauen wollen. Sie senden dir echt aussehende Nachrichten ... "
In die Feedback-Phase kommst du nur, wenn du überhaupt weißt, was los ist.