Goldstandard für Kühlung + Lüftung beim Hausbau?

Venyo

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Wenn man aktuell ein neues Haus bauen würde - was wäre da der Goldstandard, was Kühlung und Lüftung angeht? Also angenommen, man möchte es im Haus, das kaum verschattet ist und keinen Keller hat, so 22 Grad haben (im Schlafzimmer besser unter 20), auch wenns mehrere Tage draußen 30 Grad waren und nachts auch noch so warm ist, dass morgens lüften und tagsüber verdunkeln nicht mehr reicht.

Kommt da etwas an eine klassische Klimaanlage ran? Wie sieht das z.B. bei einem Passivhaus realistisch aus bei Sommerhitze? Bleibt das wirklich über heiße Wochen hinweg kühl?

Wenn Klimaanlage (auf jeden Fall in Verbindung mit einer PV), wäre wahrscheinlich eine mit Wasser als Kältemittel am klimafreundlichsten? Das braucht natürlich deutlich dickerer Rohre als wenn man R32 als Kältemittel hat.

Und welche Lüftungstechnik ist aktuell Goldstandard? Frischluft mit geringstem Wärmeverlust im Winter und geringstem Aufheizen im Sommer und ohne Zugluft im Haus fänd ich da interessant.

Bei der Heizung ist es mir sehr klar, dass eine Wärmepumpe der Goldstandard ist. In Verbindung mit Fußbodenheizung, weil dabei die geringsten Vorlauftemperaturen benötigt werden, auch weil die Wärme von unten nach oben steigt.

In der Theorie wärs ja cool, wenn man alle drei Probleme (Heizen, Lüften, Kühlen) auf einmal lösen könnte. Aber die Wärmepumpen, die den Boden im Sommer auch kühlen können, schaffen nur wenige Grad Abkühlung? Evtl. bin ich da aber auch auf einem alten Stand; hier wird von einer Abkühlung um 8-12° gesprochen, das wäre ja absolut ausreichend: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/hitze-klimafreundlich-kuehlen-100.html Hier allerdings nur von 3°: https://www.dein-heizungsbauer.de/ratgeber/bauen-sanieren/fussbodenheizung-kuehlung/#c10056
Kälte fällt nach unten, deswegen werden Klimaanlagen auch immer oben montiert - da schließen sich die Optimalfälle fürs Heizen und Kühlen auch etwas aus?
 
Nein das bleibt nicht kühl du brauchst ja Luft zum Atmen und die ist eh Warm wenns draussen warm ist. Auch eine Zentrale Belüftungs anlage mit unterirdischem Luft einlass, hilft da nur bedingt. Außerdem kannst du so dick gar nicht isolieren und Fenster wirst du auch nicht alle los!

Wasser als Kältemittel? Im Ringgrabenkollektor oder was? wenn dich die buddelei nicht stört kannst es ja probieren... ist eben sehr alternativ Nische u was ist wenn der Mist undicht wird? den fertigen garten noch mal aufgraben?

Klimaanlagen funktionieren mit Gas wegen der Physik. Wenn dich die Kunstgase stören dann nimmt normales Campinggas (R290) diese Geräte sind inzwischen im Kommen. Bei jedem Gasherd/grill/... zischt davon mehr in die Umwelt als bei deiner Klima Anlage.

An sich ist es egal was da drin ist da im geschlossenen Kreislauf, das Gas ja ohnehin nie entweichen soll.

Ohne Klima Anlage / Wärmepumpe geht es nicht mehr auch wenn in Deutschland das gerne weg ignoriert wird.
 
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Ich glaube nicht dass es den einen Standard gibt der für Alle und Alles gilt. Und du musst auch überlegen was Erstellungskosten und Betriebskosten etc. betrifft. Dann spielt auch die Art der Hauses und der Ausstattung ne Rolle. Nur weil man Wärmepumpe als Goldstandard anpreist heisst das nicht dass das immer funktioniert. Bei mir würde das Teil absolut für nix sein, abgesehen davon dass die Installation und Betrieb so viel Geld kostet dass man das in 50 Jahren nimmer rein holt.
Am Ende muss das gesamte Konzept zusammenpassen. Und da musst du dir halt am Ende dann angucken und sagen was du willst etc..

Und Klimaanlagen sind inzwischen zumindest wenn man ein EFH baut ne richtig gute Sache mit PV. Quasi gratis kühlen. Denn wenns heiss ist hast zu 99% auch Sonne draussen.
Aber ich glaub in D gibts da so witzlosen Mist wie Steuern auf Eigenverbrauch oder so Blödsinn, da kanns sein dass es dann halt trotzdem kostet.
 
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also bei neubauten hab ich schon oft von erd-wasser-luft(ka wie die jetzt genau lauten) wärmepumpen gehört, die weniger energie brauchen weil die temperatur in der tiefe weniger schwankungen und extrem-ausschläge hat als bei luft-luft wärmepumpen aufweist.

jedenfalls meistens in kombi mit einer fußbodenheizung, da hier wasser in geringer temparatur als beim heizkörper genutzt werden kann. das hat mit dem kältemittel aber nichts zu tun, sondern ist im heizkreislauf. also noch ohne lüftung. wie dabei die kühllösung aussieht weis ich aber nicht genau :)

1. link von DDG zu erdwärmepumpe: https://www.energie-fachberater.de/...es-zu-voraussetzungen-funktion-und-kosten.php
 
kieleich schrieb:
du brauchst ja Luft zum Atmen und die ist eh Warm wenns draussen warm ist
Die Luft, die sich in einem kompletten Haus befindet reicht für eine Person erst mal locker aus, um ne ganze Zeit lang zu atmen. Trotzdem haben Passivhäuser natürlich immer Lüftungsanlagen.
kieleich schrieb:
Wasser als Kältemittel? Im Ringgrabenkollektor oder was?
kieleich schrieb:
Klimaanlagen funktionieren mit Gas
Klimageräte funktionieren oft mit einem Phasenübergang (wegen der Physik) und Wasser ist als Kältemittel (R718) zulässig und auch im Einsatz.

Prinzipiell sind Klimaanlagen und Wärmepumpen auch die gleiche Technik. Nur halt quasi drinnen/draußen umgekehrt montiert.
 
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kieleich schrieb:
Wasser als Kältemittel? Im Ringgrabenkollektor oder was? wenn dich die buddelei nicht stört kannst es ja probieren... ist eben sehr alternativ Nische u was ist wenn der Mist undicht wird? den fertigen garten noch mal aufgraben?

Klimaanlagen funktionieren mit Gas wegen der Physik. Wenn dich die Kunstgase stören dann nimmt normales Campinggas (R290) diese Geräte sind inzwischen im Kommen. Bei jedem Gasherd/grill/... zischt davon mehr in die Umwelt als bei deiner Klima Anlage.

An sich ist es egal was da drin ist da im geschlossenen Kreislauf, das Gas ja ohnehin nie entweichen soll.
1 Sekunde googeln "Wasser als Kältemittel" führt zur Kennung R-718. Funktioniert genauso wie R32 oder R290 etc., nur dass die Rohre dicker sind und dafür halt der GWP-Wert (Global Warming Potential) bei Wasser 0 ist (statt 675 wie bei R32) und im Gegensatz zu R290 nicht leicht entzündlich ist. Wenn du Angst vor undichten Wasserleitungen hast - was kommt dann bei dir eigentlich aus Wasserhahn, Dusche und Gartenschlauch? Aber Gasleitungen sind immer dicht? Komische Argumentationsakrobatik.

Kuhprah schrieb:
Ich glaube nicht dass es den einen Standard gibt der für Alle und Alles gilt. Und du musst auch überlegen was Erstellungskosten und Betriebskosten etc. betrifft. Dann spielt auch die Art der Hauses und der Ausstattung ne Rolle. Nur weil man Wärmepumpe als Goldstandard anpreist heisst das nicht dass das immer funktioniert. Bei mir würde das Teil absolut für nix sein, abgesehen davon dass die Installation und Betrieb so viel Geld kostet dass man das in 50 Jahren nimmer rein holt.
Am Ende muss das gesamte Konzept zusammenpassen. Und da musst du dir halt am Ende dann angucken und sagen was du willst etc..


Aber ich glaub in D gibts da so witzlosen Mist wie Steuern auf Eigenverbrauch oder so Blödsinn, da kanns sein dass es dann halt trotzdem kostet.
Ich hatte für den Fall gefragt, dass man aktuell ein neues Haus baut. Wenn da aktuell für die Heizung nicht "Wärmepumpe" als sinnvollste Wahl bei raus kommt, dann hat sich entweder verkalkuliert oder einen Fernwärmeanschluss. In D haben wir zudem so witzige Subventionen für Wärmepumpen, sodass das im Neubau finanziell ein Nobrainer ist. (Für Altbauten kursiert ja immer noch das Gerücht, dass dann eine Wärmepumpe nicht effizient genug sei und es wird ausgeblendet, dass bei schlechter Dämmung auch eine fossile Heizung natürlich mehr Brennstoff braucht, aber das kriegt man nach kurzer Beschäftigung mit dem Thema auch mit. Auch für Sanierung gibt es Zuschüsse.)
Steuern auf Eigenverbrauch gibt es seit der Änderung auf 0% MwSt. auf PV seit 2023 nicht mehr.

netzgestaltung schrieb:
also bei neubauten hab ich schon oft von erd-wasser-luft(ka wie die jetzt genau lauten) wärmepumpen gehört, die weniger energie brauchen weil die temperatur in der tiefe weniger schwankungen und extrem-ausschläge hat als bei luft-luft wärmepumpen aufweist.
Ja, hab ich, eine Erdwärmepumpe. Ist super 👍 Aktuell sind die dafür nötigen Bohrungen / Verlegung so teuer, dass sich die meisten für eine Luftwärmepumpe entscheiden.
 
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Wenn du ein Wetter im Sinne von tagsüber >30°C und nachts in den 20ern ohne Innenraumerwärmung überstehen willst, hilft da nur eine Klimaanlage.
Selbst wenn du perfekt isolieren könntest (kannst du nicht), sind in einem bewohnten Haus immer Wärmequellen vorhanden. Allein schon wenn man die Küche mal nutzt...

Für alles andere Wetter reicht eigentlich gute Dämmung und eine Wohnlage, in der man die alle Fenster auch mal die Nacht lang aufreißen kann. Soll heißen - in einem gut dedämmten und passend gelüfteten 'Passivhaus' hat man 51 von 52 Wochen im Jahr keine Probleme.

Was den 'Goldstandard' angeht bin ich nicht auf dem Stand der Technik - mit Wärmetauschern zwischen Frischluft und Abluft lässt sich allein schon extrem viel machen um die Effizienz / effektive Dämmung zu verbessern. Das kostet natürlich aber auch entsprechend in der Anschaffung, weshalb kaum einer das macht.

Venyo schrieb:
Aktuell sind die dafür nötigen Bohrungen / Verlegung so teuer, dass sich die meisten für eine Luftwärmepumpe entscheiden.
Ich hätte rein schon aus akustischen Gründen Probleme mit der Luftwärmepumpe. Leise sind die Dinger alle nicht und spätestens wenn der erste Lüfter einen leichten Lagerschaden hat werden die sehr gut hörbar.
 
Venyo schrieb:
Wenn da aktuell für die Heizung nicht "Wärmepumpe" als sinnvollste Wahl bei raus kommt, dann hat sich entweder verkalkuliert oder einen Fernwärmeanschluss.

Dann muss sich das aber gut weiterentwickelt haben. Bei uns war damals 2015 ne Wärmepumpe unbrauchbar beim Neubau. Andererseits jede Art von Warmwasserheizung muss man dazu sagen. Bei rund 4 cm dicken Massivholzböden is ne träge Wasserheizung sehr suboptimal. Und generell wollten wir im Holzhaus nicht überall Wasserleitungen haben die leck werden mit der Zeit. So nen Haus bewegt sich, atmet und arbeitet, da würde so ein Leck ganz schönen Schaden anrichten können :(
Und die Kombination IR mit Pellets ist rein finanziell unschlagbar für mich. Warmwasser wird mit ner Brauchwasser-Luft-Wärmepumpe gemacht. Energieaufwand dafür pro Jahr zwischen 50 und 60kwh. Die IR Heizung nimmt im Schnitt 1600kwh (900kwh davon ausm Netz) und die Pelletsheizung 300kg Pellets und 30kwh Strom. Vieles davon von der PV. Macht also Kosten (wir zahlen umgerechnet 42ct/kwh) von rund 440€ für Strom und knapp 120€ für die Pellets im Jahr. Für 600€ pro Jahr quasi geheizt und Warmwasser. Kann man mit leben :) Gut gedämmte Wände (1,4cm Gips, 34cm Massivholz mit Luftkammern, 14cm Holzfaserdämmung), gute Fenster, Dampfabzug der mit Umluft arbeitet und nicht raus pustet :D sorgen für gutes Klima und vor allem nach wie vor herrlichen Duft. Hat zwar nachgelassen, aber wenn man bei dem Wetter abends ins 22 Grad kühle Haus zurück kommt und es leicht nach Holz duftet is es super :) Würde nie wieder anders bauen. Man muss dazu sagen, die gesamte Heizanlage hat keine 25k gekostet, und der teuerste Einzelposten ist der Boiler, wenn der mal kaputt geht mit der WP drauf kostet das 3.500... Das is überschaubar.

Aber wenn man klassisch mit Beton und Stein arbeitet und Plattenboden oder dünnes Laminat hat dann kann das schon gehen.
Aber die Pauschalaussage dass ne WP immer und überall perfekt ist stimmt nicht wirklich.


Wir fahren auch für Firmen die so Erdsonden machen.. die sind die nächsten 20 Jahre ausgebucht :D Aber so ein Loch kostet.. Allein das Bohrgerät von Baustelle zu Baustelle zu fahren (die wo wir fahren wiegen um die 25t) und das ganze Material dazu is jedes Mal nen Sondertransport, und allein das kostet schon gute 5.000 pro Baustelle. Und da is noch nix gebohrt.... also günstig sind Erdsonden glaub definitiv nicht. Ob sich das beim EFH rechnet?
 
Venyo schrieb:
1 Sekunde googeln "Wasser als Kältemittel" führt zur Kennung R-718. Funktioniert genauso
Ja und wenn du 2 Sekunden googelst dann ist das ein Startup was bereits insolvent gegangen. Typische Schnapsidee eben.
Venyo schrieb:
Wenn du Angst vor undichten Wasserleitungen hast - was kommt dann bei dir eigentlich aus Wasserhahn, Dusche und Gartenschlauch? Aber Gasleitungen sind immer dicht?
Im genannten Beispiel des Ringgrabenkollektors (flächenkollektor) darfst du dann eben alles aufbuddlen.

Erdwärmepumpe genau so. Nicht überall möglich und wenns abschmiert hast du ein Riesen Problem

Die Wärmepumpe die vor dem Haus steht geht auch mal kaputt aber da bestellst du dir eine neue und klöppelst die selber dran

Wir haben, mit PV und WP, zum ersten Mal seit langem, eine voll umfassende Lösung die, wenn man so will, auch DIY umsetzbar ist. Man wäre wahnsinnig da auf irgend welche andern nischen lösungen zu setzen wo man endlos drauf zahlt und komplett abhängig ist
 
Kuhprah schrieb:
Aber die Pauschalaussage dass ne WP immer und überall perfekt ist stimmt nicht wirklich.
Niemand hat von perfekt gesprochen....
Wenn Du mit einer Vorlauftemperatur von 55°C hinkommst, wird eine WP immer besser sein als ein Verbrenner. Besser im Sinne von, nicht teurer im Betrieb, und Umweltfreundlicher.

Bei VT über 55°C sollte man dann schon mal genauer hinschauen.

Kuhprah schrieb:
Bei uns war damals 2015 ne Wärmepumpe unbrauchbar beim Neubau
Dann taugt wohl euer Neubau absolut nichts. Was ist das? ne Bretterbude?
Sorry, das solltest Du mal erklären...
Quadratmeter, nötige VT, und bisheriger Öl/Gas Verbrauch im Jahr...
Ich hab n Haus von 2001, 2023 umgestellt auf WP und PV.
Energiekosten Null.
Und sogar 2001 wurde zum Haus schon ne WP ( dann aber mit besserer Dämmung und FBH angeboten. Ich war aber zu dämlich die zu nehmen)
 
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Blende Up schrieb:
Was ist das? ne Bretterbude?

Im Grunde je, Bretterbude :D Sind alles Holzbretter die immer im 90 Grad winkel zusammengenagelt werden. Hier ein Schnitt den wir frei gelassen haben, aber im Grunde is das gesamte Haus so aufgebaut:

20240811_154500 (Groß).jpg


Wohnfläche ist rund 200m2 nutzbar (der Rest is mit Möbeln etc voll gestellt). Vorlauf oder so haben wir nicht da wir kein Wasser zum heizen benutzen.

Keller Beton, danach drauf Massivholzwände (34cm Stärke aussen, alles mit ner kleinen Nut die quasi wie Luftpolster wirken). Innenwände zwischen 11 und 18cm Stärke. Innen mit Gipsplatten verkleidet, an den Aussenwänden kamen 14cm Holzfaserdämmplatten noch drauf, dazu noch normaler mineralischer Putz. Kombiniert mir sehr guten Fenstern hast so ne relativ gut bis sehr gut isolierte Hütte gebaut.

Als Boden kommt zuerst ne Schüttung rein aus Styropokügelchen mit irgend so nem Zementzeugs, dazu dann 4cm Trittschalldämmung aus Holzfasern. Und da drauf liegt schwimmend Massivholzboden aus Eiche 4 cm dick. Das war schon der Erste Punkt, wenn du 4cm dicke Holzdielen hast wird das mit ner Fussbodenheizung extrem träge, das dauert Tage bis es mal durch warm ist und wenns mal warm ist kannst nicht einfach kühlen.. dazu der Aufwand, überall hast Leitungen die undicht werden können etc. Bis du das merkst ist die gesamte Bodenfläche und Dämmung durch nass, der Schaden enorm.

Das Heizsystem besteht aus IR-Panelen die in den Wänden und Decken montiert sind. Leistung zwischen 200 und 600W. Insgesamt sind im Haus IR Panels verbaut die bei Vollast 3,2kW ziehen. Wären also in 24h knapp 77kwh Energie pro Tag. Da sie aber nur in Intervallen laufen wenn sie aktiv sind (rund 1/3 der Zeit rennen die) reduziert sich das schon mal auf 26kwh Strom am Tag im schlimmsten Fall. Aber auch das tun sie nicht, im Schnitt kam ich diesen Winter auf rund 10kwh/Tag für IR. Davon etwa die hälfte von der PV kommend. Nachts ab 2030 geht die Heizung komplett aus bis morgens um 0600.

20240811_154739 (Groß).jpg


20240811_154709 (Groß).jpg



Da bei uns aber Strom aus dem Netz nicht als erneuerbare Energie gültig war und wir damals schon mindestens 65% der Heizenergie erneuerbar sein musste kam noch ein "kleiner" Pelletsofen mit 11kW Heizleistung dazu. Der rennt jeden Tag morgens um halb 5 für 20 Minuten und bringt die Temperatur die in der Nacht etwas abfällt wieder auf 21 Grad im Haus.. die IR Heizung muss dann den Rest des Tages die Temperatur nur noch halten. Und das funktioniert 1A. Pelletsverbrauch letzten Winter waren da 285kg.

Warmwasser erzeugt eine Brauchwasserwärmepumpe im Keller die die Luft von dort nimmt. Gleichzeitig ist sie noch Lufttrockener :D Der Keller wird quasi von meinen PC´s und den Wechselrichtern geheitzt (diese Fronius-Teile werden deutlich wärmer als der ABB den wir vorher hatten) und dort haben wir nen Verbrauch von um die 260kwh im Jahr. Grossteils auch PV.

Kostentechnisch kann ich nichts sagen, da wir quasi seit 2015 gratis heizen. In Kombination mit PV Vergütung (auch als sie noch bei 4cent lag) bezahlen wir quasi nix fürs Heizen, Warmwasser, Strom und Abwasser (das wird alles gegengerechnet von der Gemeinde wo wir auch Strom beziehen). Und seit dem UA Krieg sind die Strompreise zwar explodiert (von 17ct auf 43ct, aber auch die Vergütung ist von 4 auf 16ct gestiegen) aber alles in allem bekommen wir Ende Jahr noch rund 2.000€ ausbezahlt.. Wobei.. dieses Jahr haben wir die PV vergrössert und allein bis jetzt schon 11.300kwh verkauft und sind damit bei rund 1.800 Vergütung. Strombezug war bisher 1800kwh zu 0,43, das macht 774€ Kosten.. also nen 1000er retour gibts sicher :D

Und was dazu kommt sind halt auch die Installationskosten. Ich habs vorhin raus gesucht, der WP-Boiler lag damals bei 3.800, die IR Panels inkl. Steuerung (das is aber die gesamte Hausautomatisation dabei) kosteten 12.500, der Pellestofen war bei 3000, Kamin und Filter nen 1000er. Macht alles zusammen knapp 20.000 Installationskosten für Heizung und Warmwasser. Weiterer Vorteil, du brauchts quasi keinen Platz für irgendwelche Pumpen, grosse Wasserspeicher oder anderes Zeugs. Da is auch nix zum Einstellen oder so.
Das geht würde ich mal sagen. Ich hab zwar keine Ahnung was eine Wärmepumpe samt Steuerung und Heizungsinstallation so kostet, aber ich denke für 20k bekommst das nicht.

Ich würde immer wieder so bauen. Es läuft sich einfach wunderbar auf dieses unglatten Holzbrettern, immer wieder knarzt und knitscht es wo :) Und dort wo die Fugen vergessen wurden sieht man halt immer wieder dass das Holz auch arbeitet und sich bewegt. Ist halt auch ein ganz anderes Klima als wenn man in nem Beton/Steinhaus Wohnt. Nur eben, mit solchen Böden und so macht ne Fussbodenheizung keinen Sinn.
 
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Rickmer schrieb:
Ich hätte rein schon aus akustischen Gründen Probleme mit der Luftwärmepumpe. Leise sind die Dinger alle nicht und spätestens wenn der erste Lüfter einen leichten Lagerschaden hat werden die sehr gut hörbar.
In unserem Wohngebiet sind zig Luftwärmepumpen und sie sind zwar besonders im Winter bei offenem Fenster in einigen Räumen hörbar, aber nicht so störend wie andere "Lärm"quellen.
Kuhprah schrieb:
Bei uns war damals 2015 ne Wärmepumpe unbrauchbar beim Neubau. Andererseits jede Art von Warmwasserheizung muss man dazu sagen. Bei rund 4 cm dicken Massivholzböden is ne träge Wasserheizung sehr suboptimal. Man muss dazu sagen, die gesamte Heizanlage hat keine 25k gekostet, und der teuerste Einzelposten ist der Boiler
Das wird gerade ne typische Internetdiskussion. Geht um eine beste Lösung und dann melden sich erstmal die ultra Sonderfälle... ka, wenn dir ein dicker Holzboden wichtiger ist als eine effiziente Heizung, dann kann man auch nicht helfen (Pellet: ~90% Effizienz, Wärmepumpe 300-500% Effizienz. Würden wir nicht im Desinformations-Zeitalter leben, dann würde man bei einer Heizung, die 3/4 der benötigten Energie aus der Umgebung holen kann, einfach nur feiern und nicht ständig irgendwelche Strohfeuer in andere Richtungen zünden.
Kosten der Heizungsanlage: ich hätte 2013 eine Gasheizung haben können für 7.000€ oder die Erdwärmepumpe für 13.000€. Das waren natürlich damals schon super Preise, heute zahlt man nochmal ganz andere Hausnummern. Ich wusste nur von Freunden von der Heizungsart Wärmepumpe. Ich bin so froh, dass wir die haben. Damals war der vermeintlich günstige Standard Gas. Der Hausbau-bewanderte Schwiegervater war auch voll dafür. Ich war schon damals skeptisch wegen der Abhängigkeit von Putin und weil fossil und damit umweltschädlicher und weil ich generell lieber initial mehr investiere, um hintenraus zu sparen. Ich wünschte, es würden mal mehr Menschen erkennen, dass etwas JETZT evtl. teurer ist, es sich auf die Gesamtlaufzeit gerechnet trotzdem rechnet. Hintenraus wird fossil so oder so teuer, man kann die Umweltschäden davon nicht ewig ignorieren, die müssen endlich auch mal eingepreist werden und das hat ja mit CO2-Abgaben langsam endlich angefangen.
kieleich schrieb:
Ja und wenn du 2 Sekunden googelst dann ist das ein Startup was bereits insolvent gegangen. Typische Schnapsidee eben.

Im genannten Beispiel des Ringgrabenkollektors (flächenkollektor) darfst du dann eben alles aufbuddlen.
R-718 ist kein Startup, sondern ein zugelassenes Kältemittel. Was ist deiner Meinung denn das Kältemittel der Zukunft? R290 geht wohl noch, aber wenn ich die Wahl zwischen Propangas und Wasser hätte, würde ich Wasser nehmen.
Absolut niemand hat von einem Ringgrabenkollektor in Verbindung mit einer Klimaanlage gesprochen, da hattest du eine falsche Assoziation und es gibt überhaupt keinen Grund, dieses Thema weiter zu führen.
 
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Venyo schrieb:
Pellet: ~90% Effizienz, Wärmepumpe 300-500% Effizienz. Würden wir nicht im Desinformations-Zeitalter leben, dann würde man bei einer Heizung, die 3/4 der benötigten Energie aus der Umgebung holen kann, einfach nur feiern und nicht ständig irgendwelche Strohfeuer in andere Richtungen zünden.
Damit das so einfach gesagt werden kann, muss noch einiges am Ausbau der Windenergie geschehen. Solarenergie ist zur Heizsaison ja eher selten.

Venyo schrieb:
R-718 ist kein Startup, sondern ein zugelassenes Kältemittel.
Zwischen 'zugelassen' und 'einfach technisch nutzbar' können Welten klaffen... wenn es so einfach wäre Wasser als Kältemittel zu nutzen, würde das schon lange jeder tun.

Stattdessen wurde z.B. hier schon vor 24 Jahren dran geforscht und es ist bis heute nichts wirklich auf dem Massenmarkt gelandet. 'Hohe Anforderungen an die Verdichter- und Anlagengestaltung' ist wohl noch milde untertrieben.
 
Kuhprah schrieb:
Ich würde immer wieder so bauen. Es läuft sich einfach wunderbar auf dieses unglatten Holzbrettern, immer wieder knarzt und knitscht es wo :) Und dort wo die Fugen vergessen wurden sieht man halt immer wieder dass das Holz auch arbeitet und sich bewegt. Ist halt auch ein ganz anderes Klima als wenn man in nem Beton/Steinhaus Wohnt. Nur eben, mit solchen Böden und so macht ne Fussbodenheizung keinen Sinn.
Gnnaaah, okay, wenn ich das so lese, dann bist Du mit dem Haus halt auf "der anderen Seite" der üblichen "WP funktioniert nicht/macht keinen Sinn" Anwender. Sprich, Dein Haus scheint so excellent isoliert zu sein, und selbst mit 1:1 Strom lässt sich das Haus "kostengünstig" beheizen. Mit WP, wäre der echte Energiebedarf noch geringer, aber die Installationkosten kommen bei der geringen Menge an Heizkosten einfach nicht zusammen.
Für das Haus und die Dämmung ein paar Hundert-Pluspunkte.

Was aber sehr ätzend ist, dass Du damit einhergehst und mit Deinem "Sonderfall" schon wieder Benzin in das "WP ist schlecht" Feuer kippen möchtest, dafür gibts ein paar Millionen Minuspunkte!
Völlig unverständlich und komplett über. Was soll so etwas? Schrieb @Venyo ja auch schon...
 
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Rickmer schrieb:
Damit das so einfach gesagt werden kann, muss noch einiges am Ausbau der Windenergie geschehen. Solarenergie ist zur Heizsaison ja eher selten.
Ich denke er spielt eher darauf an, dass die WP aus 1 kWh elektrischer Energie 3 bis 4 kWh Wärme generiert.
 
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@R.Kante Was halt die Tatsache vernachlässigt, dass es 3kWh thermale Energie braucht damit 1kWh elektrische Energie beim Haushalt ankommt wenn die erneuerbaren Energien nicht reichen, den gesamten Strommix abzudecken.

Ich bin auch für Wärmepumpen, aber ich mag diese Vereinfachungen nicht.
 
@Rickmer, ich kann dir gerade nicht folgen. Was ist hier konkret thermale Energie?

Übers Jahr (=Abrechnungszeitraum) gibt es einen bezifferbaren Anteil an erneuerbaren Energien im Versorgungsnetz, lässt sich wahrscheinlich sogar auf Regionen runterbrechen, und damit kann man auch abschätzen, wie hoch der Anteil der erneuerbaren Energien am eigenen Verbrauch war. Ich seh das eher weniger als Vereinfachung und mehr als die Verwendung von Zahlen und Daten.
 
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Rickmer schrieb:
, dass es 3kWh thermale Energie braucht damit 1kWh elektrische Energie beim Haushalt ankommt
Versteh ich gar nicht. Magst Du das noch mal genauer erklären?

Ahh, Du meinst, weil die Kraftwerke nur mit ~30% Wirkungsgrad arbeiten.
Aber das sollte man vielleicht nicht dem Verbraucher (also Gerät) anlasten, das alle unsere Kraftwerke außer der Belastung durch verbrennen, und damit Schadstoffausstoß, auch noch einen extrem schlechten Wirkungsrad haben.
Das trifft nämlich auf alle Verbraucher zu, die diesen fossilen Strom nutzen, und ja leider auch die Nuklearen Stromquellen. Denn die Infrarotpanels in dem beispiel sehen ja noch schlechter aus, weil nur <1, damit ~3 mehr Energie benötigt als WP, und damit auch 3mal so viel thermsle Energie im Kraftwerk.
Das mit einbeziehen der Stromquelle ändert halt nichts an dem Wirkungsgrad der Heizquelle...
 
Venyo schrieb:
Ja, hab ich, eine Erdwärmepumpe. Ist super 👍 Aktuell sind die dafür nötigen Bohrungen / Verlegung so teuer, dass sich die meisten für eine Luftwärmepumpe entscheiden.
Wenn es der Boden zulässt. Bei Boden wie in Stauffen geht das nicht. Allgemein ist eine Lüftungsanlage die eine Eisspeicherheizung nutzt nicht verkehrt.
 
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