@ user4base
Anonymisiert und eben nur die wahrscheinlichen Standorte von WLANs, nicht die Position des Nutzers (theoretisch aus den Standorten der WLANs ableitbar, aber durch die Anonymisierung unbrauchbar für all das was Apple vorgeworfen wurde.
Und in genau der selben Form tat Google das auch.
Dein "unter anderem" in Bezug auf die Lokalisierung von WLANs ist übrigens - unter anderem - genau das genannte, nämlich Android Smartphones.
Warum sollte Google auch regelmäßig Autos durch die Lande schicken oder entsprechende Daten von anderen einkaufen, wenn man einige Millionen Batman - The Dark Knight-artige Gehilfen besitzt die das kostenlos übernehmen.
Der Programmierfehler (was du ja unbedingt hervorheben musstest - was sagst du dann zu dem Programmierfehler der bei Streetviewwagen die Inhalte von WLANs mitschneiden ließ? Ich gestehe Google da menschliches Versagen zu, du müsstest dich eigentlich entrüsten oder, was wahrscheinlicher ist, das ganze runterspielen - wäre dann aber ein wenig selektiv, eh?) bestand einzig und allein darin die Datenbank auf dem iPhone zu lange zu sichern.
Irgendjemand hat vergessen einzutragen, dass alle Einträger älter als 14 Tage oder dass beim Erreichen von 1000 Einträgen die ältesten gelöscht werden sollen.
Passiert, passiert jeden Tag in 1000 Firmen und alle 10 Tage auch bei Google, Microsoft, Apple, Oracle, SAP etc.
Und der Rest der Datenbank hat genau so funktioniert wie sie es tun sollte - Daten sammeln und anonymisiert zum Aufbau einer zentralen Datenbank mit WLAN-Standorten verwenden, tut Google wie gesagt genau so.
Das einzige was sie anders und "besser" gemacht haben war es, die ältesten Einträge nach 14 Tagen zu löschen.
Eine Gefahr für den Nutzer bestand kaum, die Existenz der Datenbank war relativ unbekannt und ein Angreifer musste direkten Zugriff auf das Gerät oder ein unverschlüsseltes Backup des iPhones erlangen (Bei einer in iTunes möglichen Verschlüsselung wäre auch diese Gefahr gebannt.).
Und wenn er schon mal Zugriff auf den Rechner des Nutzers oder seine Festplatte (d.h. Trojaner und Möglichkeit das Backup remote einzusehen) hat, dann ist das Backup echt das kleinste Problem, welches man haben kann, denn dann hat er auch nahezu immer Zugriff auf das E-Mail Postfach und weitere Informationen um einen echten finanziellen Schaden zu erzeugen.
Entgegen deiner schönen Hervorhebung (Yay, Kalender und Adressbuch) hat keine App Zugriff auf die Datenbank gehabt.
Das Rechtemanagement von Android wird doch schon da durch ausgehebelt, dass die Berechtigungen so inflationär angefordert werden, dass eh kein Nutzer darauf achtet und die tiefere Bedeutung einiger Rechte gar nicht verstehen kann.
Mit den
Rechten die sich Angry Birds nimmt und die von jedem Nutzer abgenickt werden könnte die App theoretisch die eigene Telefonnummer und den eigenen Standort ermitteln, den gesamten Inhalt des Speichers ins Web transferieren und danach löschen.
Die Berechtigungen von
WhatsApp sind eh zu zahlreich um auch nur den Wunsch zu verspüren sie zu lesen, klingt aber nach gesamtem Abhörpackage samt Ort und Audio.
Wenn man aber ernsthaft Apple und Google da irgendwo eine böse Absicht unterstellen will, dann sollte einen Google stärker beunruhigen.
Apple verdient sein Geld mit dem Verkauf von Hardware, ein Loggen der Aufenthaltsorte ihrer Kunden hilft ihnen dabei nicht.
Google verdient sein Geld mit dem Verkauf von Daten an seine Kunden. Die Kunden sind jedoch nicht die "Nutzer", sondern Werbefirmen. Google verdient sein Geld mit dem Anzeigen von Werbung an passend ausgesuchten Nutzern. Je besser deren Informationen über ihre Nutzer sind, desto wertvoller werden ihre Werbeflächen.
Wenn bei Apple morgen eine DVD mit Informationen zur Zahngesundheit aller ihrer Kunden im Briefkasten auftaucht wird Tim Cook sich fragen was er damit soll, wenn bei Google eine entsprechende DVD über die Zahngesundheit aller Nutzer auftaucht - dann ruft man für die nächste Woche ein Treffen mit Abgesandten der internationalen Zahnärztevereinigungen und der Zahnpastahersteller ein um zu besprechen was sie für die Informationen zahlen würden.