News Google schließt die Definition des Videocodec VP9 ab

Also ich sehe es positiv und optimistisch. Frei ist gerade bei Standards immer gut und Google sicherlich nicht ganz unfähig. Wie Themis feststellte, hat Google auch ein starkes Interesse daran, einen guten Codec zu liefern. Leider hängt immer viel von Hardware-Unterstützung ab. Wäre schade, wenn die Videos vom PC nicht mehr auf dem Handy oder Tablet laufen.

Optimal wäre es wohl gewesen, wenn Google den MPEG-Haufen gekauft und frei gemacht hätte. Dann wäre es ein Standard mit geballter Kompetenz. Von mir aus können ja Firmen noch mit ihren tollen, viel besseren Encodern Geld verdienen (bei Filmstudios, Videoportalen, TV). Gab da ja MainCept oder so und andere. Naja, vielleicht belebt die Konkurrenz das Geschäft.
 
MPEG kann man nicht aufkaufen. Das ist eine Abteilung der ISO/IEC, einer Organisation die Standards definiert.
Der Gruppe ist es egal, wem welche Algorithmen usw. gehören. Sie sind nur dafür da, dass die Eingabe, die Verarbeitung und die Ausgabe formal beschrieben wird, sodass jeder sich darauf berufen kann.
 
Naja, von mir aus. Sollen sie halt mal machen. Mir ist primär wichtig dass ich die Videos anschauen kann und nicht wie sie im Hintergrund zusammengefügt oder auseinandergenommen werden.

Hauptsache es funktioniert dann auch. Nicht dass man wieder Plugins für Browser xyz braucht und es im einigen Browsern gar nicht geht.
 
Ein paar Infos zu den Codecs

Bei den Lizenzrechten und- fragen zu MPEG-4/H.264 herrscht große Unklarheit. Die meisten wissen nicht einmal, dass es Lizenzgebühren für das Anbieten und Verbreiten von Videos im MPEG-4-Format gibt. Wann fallen Gebühren an? Wie hoch sind diese?

Lizenzrechte für Anbieter von Inhalten

Um bei dem vorigen Beispiel zu bleiben: Verwendet und verbreitet man als Websitebesitzer Videos mit On2 VP6, muss man keine Gebühr gezahlt.

Anders verhält sich dies jedoch bei MPEG-4/H.264. Verwendet man Videos mit diesem Codec, kann es unter Umständen passieren, dass Gebühren für die Verbreitung anfallen!
..

Es gibt vier verschiedene Vertriebsmodelle, bei denen für den Distributor Lizenzkosten entstehen:

  • Subscription
  • Title-by-Title purchase
  • “Free” television
  • Internet broadcast


In Kategorie 1 und 2 sind die Fälle enthalten, in denen der Nutzer für das Anschauen der Videos bezahlen muss. Dies könnte z.B. der Aboservice einer “Online-Videothek” oder das Kaufen von Filmen über das Web sein (z.B. Video-on-Demand) sein.

Bei den Kategorie 3 und 4 zahlt der Nutzer zwar nichts, aber der Betreiber erzielt Einnahmen. Dies kann z.B. ein Fernsehsender oder ein werbe-/sponsorenfinanziertes Online-Filmportal sein.

...
Internet broadcast

Auch bei der Internetübertragung muss festgehalten werden, dass Gebühren für die Distribution anfallen, selbst wenn die Einnahmen nur indirekt erzielt werden.
Content encoded, distributed, and viewed by end users is subject to the participation fee, even if the viewership is advertising- or sponsorship-driven.
Allerdings: Im ersten Schritt werden die Gebühren erlassen (“there will be no royalty during the first term of the License (ending December 31, 2010)”). Danach soll die Kosten nicht höher sein als im Bereich “free television”.
Update: Für die Nutzung des Codecs in Verbindung mit kostenlosen Internetinhalten werden dauerhaft keine Lizenzgebühren anfallen. Dies scheint die Reaktion der Patentinhaber auf WebM / VP8 zu sein.

VP8 wurde unter einer nicht widerrufbaren Open-Source-Lizenz veröffentlicht und selbst wenn es nur dazu führt, dass die Patentverwerter/-pools mit ihren Lizenzkosten etwas zurücktreten müssen (Konkurrenz), dann hat eine solche Technologie bereits etwas bewirkt.


Es gab VP8 ? Na, dann ist VP9 ja wenigsten genau so Wichtig!
h265 wird sich trotzdem vs den dreck durchsetzen.
 
1668mib schrieb:
"Video-Codec wird Standard bei Chrome 29" -> Standard für was?

Dass er diesen Codec bei der Auswahl der Videos in einem HTML5-Video-Tag bevorzugt? Na und? Deshalb gibt es dennoch nicht mehr VP9-Videos...

och wenn youtube erst mal anfängt ihr zeug in vp9 zu konvertieren, gibt es genug davon.
 
Ich finde die Entwicklung gut.

Aber wie lange wird das etwa dauern, bis jetzt mit Hardware Decodern zu rechnen ist? Oder glaubt ihr, dass bis dahin die gängige CPU/GPGPU Leistung auch auf Mobilgeräten so hoch ist, dass das problemlos rein in Software zu machen ist? Aktuell ist der Unterschied bezüglich Effizienz (und damit Stromverbrauch) selbst bei H.264 Decoding auf Quad Core 1,5 GHz ARMs noch ziemlich hoch bezüglich Hardware vs. Software.
 
Zurück
Oben