Der Kabelbinder
Higitus figitus zumbakazing.
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So ziemlich alles unterhalb der 100 Euro-Grenze ist vollständig outgesourced und wird so zu sagen "auf Bestellung" zusammengestellt und dann in entsprechenden Auflagen gefertigt. Eigenständige Designs bekommt man erst bei Marken wie Audio Technica, Rode, SE Electronics, AKG, Lewitt, etc.lamda schrieb:Ich Wette das ding wird nicht in einem Werk von Marantz mit von Marantz entwickelten teilen gefertigt
sondern es kommt von einem Großen zulieferer und wird entsprechend Lizenziert.
Was ja nicht schlimm ist das machen viele aber der Marantz Name kostet dich dan halt deutlich mehr wie wen da Newwer oder eben t.bone drauf steht.
Dementsprechend beliebt halt weniger Geld übrig um noch ein ein ordentliches Mikrofon zu kochen
Leider lassen sich zunehmend auch etablierte Marken wie etwa Mackie oder M-Audio auf billige OEM-Ableger aus Fernost ein. Das zeigt, wie lukrativ dieser Markt ist. Offenbar kann man mit White-Label-Produkten 'ne Menge Geld machen. Insbesondere dann, wenn man bereits eine gewisse Reichweite hat und einen bekannten Namen aufdrucken kann. Vor allem auf Amazon mutieren diese beliebig gelabelten Importwaren immer mehr zum Kassenschlager. Und das trotz völlig versalzener Preise wohlgemerkt!
Auffällig ist jedenfalls, dass die OEM-Designs alle sehr sehr ähnlich aussehen. Das muss aber nicht heißen, dass immer die gleiche Technik darunter steckt. Ich gehe davon aus, dass wie auch in anderen Bereichen üblich drüben viel kopiert und reproduziert wird, über viele Werke verteilt. Da sind sicherlich auch viele Abwandlungen von DIY-Schaltungen unterwegs, die man im Internet finden kann. Kaum vorzustellen, dass man hier einheitliche Qualitätsstandards erwarten darf.
Wie genau Marantz jetzt sein Süppchen zusammenbraut, kann ich natürlich nicht sagen. Im Vergleich zur Konkurrenz haben die meines Empfindens bisher immer ganz gut abgeschnitten. Aber wie gesagt, der (Billig-)Markt ist äußerst kurzlebig. Das zeigt allein die "flexible" Preisgestaltung dieser Prodkte unter Corona.
Das würde ich nicht sagen. Aber die Fronten verschieben sich, das ist ganz deutlich zu beobachten.lamda schrieb:Dementsprechend ist die Annahme der konstanten Preis Leistung (You geht what you pay for) doch etwas Veraltet?
Markenanbieter bemühen sich um Innovationen, unterhalten eigene Entwicklungsabteilungen, fertigen ggf. sogar im eigenen Haus und wenn doch extern, dann wenigstens unter definierten Standards. Zudem gibt es noch "hintergründigere" Faktoren wie beispielsweise ökologische Nachhaltigkeit, faire Löhne und Arbeitsbedingungen oder der Unterhalt eines internationalen Supports mit regionalen Partnern.
All das fließt mal mehr, mal weniger direkt in die "spürbare" Leisung des Produktes ein.
Bei OEM-Produkten zählt halt die knallharte Kostenoptimierung. In so fern werden viele der obigen Faktoren beschnitten, zum Teil sogar vollständig gekappt.
Einfaches Beispiel: Versuch mal technischen Support für ein günstiges OEM-Mikro zu bekommen, der sich nicht aus dem Abschreiben einer Standardantwort aus dem FAQ zusammensetzt. Ist den meisten Anbietern einfach zu teuer. Defekte Produkte werden nicht repariert, sondern verschrottet und neu rausgeschickt. Alles knallhart kalkuliert.
Solche Entwicklungen finde ich sehr besorgniserregend. Nicht nur bei Mikrofonen.
Es reicht ein Blick in Amazon's Bestsellerlisten: Mittlerweile fast nur noch seelenloser OEM-Schrott. Und die Europäer ziehen munter mit.
Klar abzusehen, wo sich die Resourcen am Ende ballen werden.
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