Die GTX750Ti-Karten wurden Anfang des Jahres vorgestellt - mit einer bis dahin nicht dagewesenen Effizienz und da dachte ich mir - sobald ein passives Modell erscheint, werde ich meine betagte Radeon HD3850 (Sapphire Ultimate) ersetzen. Doch kurz darauf wurde bereits verkündet niemand plane eine passive Variante, obwohl die 60-Watt-Karte doch eine geradezu ideale Kandidatin wäre. Ich habe noch ein Viertel Jahr abgewartet und da sich - wie befürchtet - nichts getan hatte, kam der Wunsch auf, es in eigener Regie zu versuchen.
Im Netz hatte ich leider nur einen wenig ermutigenden Bericht bei tomshardware gefunden bis im Forum von silentpcreview jemand schrieb er hätte einen Accelero S1 Plus erfolgreich auf seine GTX750Ti verpflanzt. Das wollte ich auch versuchen!
Zuvor hatte ich bereits das GTX750Ti-Modell von Gigabyte ausprobiert. Dieses weist ein augenscheinlich vielversprechendes Kühlsystem für eine derart genügsame Karte auf, bot die gewünschten Anschlüsse und ist ganz vernünftig bepreist. Abgesehen vom PCIe-Stromstecker, auf den diese Karte überflüssigerweise angewiesen ist, ist diese Karte jedoch zu laut für einen Silent-PC. Leider ist die Lüftersteuerung trotz des sparsamen GTX750Ti Gigabyte-typisch ausgelegt - sprich viel zu aggressiv.
Diese Erfahrung bestärkte meine Entscheidung für eine lüfterlose Bastellösung. Die Wahl fiel auf die kleine Zotac-Karte. Ich wollte ein Modell mit zwei DVI-Anschlüssen für meine Monitore und ohne separaten Stromstecker. Da war die Auswahl überschaubar und die Zotac relativ günstig und verfügbar. Einen Accelero S1 Plus habe ich für die Bastelstunde gleich mit dazugekauft.
Als die Karte da war, kam sie erst mal zum Test in den PC. Sie war überraschend leise, nicht unhörbar wie es ein Rezensent bei Amazon schrieb, jedoch so ruhig im Desktopbetrieb, daß ich zunächst überlegte ob ich den Umbau überhaupt noch vornehme. Unter Last wurde sie jedoch schon deutlicher hörbar - wer anderes behauptet und nicht taub ist, hat entweder keinen wirklich leisen PC oder wohnt neben der Autobahn.
Fortsetzung folgt ...
So, der Kuchen ist aus dem Ofen - weiter geht's!
Schritt 1
Ab ans Werk! Zunächst wurde der Kühler samt Lüfter entfernt. Mehr als die vier Schrauben auf der Rückseite der Karte sowie den Lüfterstecker zu lösen ist es nicht gewesen. Die alte Wärmeleitpaste wurde entfernt und dann war sie nackt.
Auf der Platine erkennt man die um den Graphikchip angeordneten Speicherbausteine. Hier stammt er von Samsung, die Karte taktet ihn mit 1350 MHz, der Hersteller selbst spezifiziert 1500 MHz. Weiterhin sieht man die nicht ganz auf Linie angeordneten Spannungswandler "nordwestlich" des GM107, deren versetzte Platzierung mir noch etwas zusätzlichen Aufwand bereiten sollte.
Schritt 2
Die freiliegenden Bausteine wurden zunächst gesäubert (Radiergummi, Isopropanol), dann kamen die Kühlkörper auf die Karte. Ich habe die dem Accelero beiliegenden Alurippen verwendet dabei jedoch einen alternativen Wärmeleitkleber eingesetzt. Vom mitgelieferten Kleber hatte ich nur Schlechtes gelesen. Freilich könnte auch eine fehlerhafte Handhabung für diese Meinungen verantwortlich sein, aber ich wollte das Risiko gar nicht erst eingehen und habe gleich Arctic Silver Thermal Adhesive benutzt.
Auf die Spannungswandler haben die Kühlkörper, so wie sie aus der Packung kamen, nicht gepaßt. Andere Kühlkörper standen mir nicht zur Verfügung und schließlich entschied ich mich, einen Kühlkörper zu zertrennen. Ich war fast fertig mit dem destruktiven Werk, da rutschte ich mit dem Dremel (der bei mir eigentlich ein Proxxon ist) ab und zerkratzte damit die plane Kontaktfläche des Kühlkörpers. Keine Ahnung inwieweit das für die Spannungswandler wichtig ist, meine tattrigen Hände lieferten beim zweiten Versuch ein besseres Ergebnis. Dann konnte ich die Kühlkörper endlich alle festkleben. Denn bei den Spannungswandlern paßte es nun auch, wenngleich sich ein etwas improvisiertes Kühlerbild ergab.
Fortsetzung folgt ...
Schritt 3
Im dritten Schritt wird der Accelero montiert. Davor hatte ich Bammel wegen der Aussage auf tomshardware zum Lochabstand der Kühlerbefestigungsschrauben - demnach kommt man um das Aufbohren der Löcher nicht herum. Ich sage es gleich: Das stimmt nicht. Das paßt wie die Faust auf's Auge! Zur Illustration habe ich die Befestigungsbleche einfach mal vom Kühlkörper gelöst und sie auf die Karte geschraubt. Wie man sieht versehentlich falsch herum, also Ober- und Unterseite vertauscht - Asche auf mein Haupt. Aber man sieht eben auch, daß es paßt.
Damit das funktioniert, wählt man gemäß Anleitung den Abstand von 43,2 mm mit Befestigung nach Muster A, die 4 mm Spacer und die dem Accelero beiliegende Schrauben. Möglicherweise lag es an den erkennbar dickeren Schrauben, die tomshardware zu der falschen Aussage zum Accelero kommen ließen.
Nur zur Information: Die auf dem Kühler befindliche Wärmeleitpaste habe ich nicht verwendet und nach Reinigung Arctic Cooling MX2 aufgetragen (hatte ich noch da). Die Schrauben werden dann vorsichtig, abwechselnd festgezogen - fertig!
Fortsetzung & Résumé folgt ...
Résumé
Zunächst einmal das Offensichtliche: Die Karte wächst mit dem alternativen Kühler deutlich in Länge und Breite.
Gegenüber den schnuckeligen Maßen der Original-Karte (ca. 14,5 cm x 11 cm) muß das PC-Gehäuse etwa 25 cm x 15,5 cm aufnehmen können. Auch meine alte Sapphire Ultimate baute weniger ausladend.
Besonders interessierte mich jedoch wie weit der Chip durch die passive Kühlung in seiner Leistung begrenzt wird. Die offiziellen Daten der Zotac-Karte lesen sich wie folgt.
Default Clock: 1033 MHz
Boost Clock: 1111 MHz
Im praktischen Einsatz lag der Boost Clock höher - die Karte taktete bis auf 1150 MHz und konnte diesen Takt halten bzw. schwankte zwischen 1137 und 1150 MHz. (Die Gigabyte-Karte verhielt sich übrigens genauso.) Lediglich im FurMark konnte die Karte nicht mehr in den Boost-Modus schalten. Ich vermute hierfür ist das rigide Management der Leistungsaufnahme (TDP-Limit) verantwortlich, denn die Karte wurde auch mit dem winzigen Originalkühler und -lüfter nicht wärmer als 72 °C. Im Desktopbetrieb erreichte die Zotac GTX750Ti eine Temperatur von ca. 33 bis 34 °C.
Nach dem Umbau startete ich neugierig den Rechner und hoffte auf nicht allzu große Auswirkungen - einerseits was das Leistungsvermögen betrifft und andererseits das Temperaturmanagement im Gehäuse.
Fortsetzung folgt ...
Weiter geht's:
Nun war die Karte im Rechner. Ich wartete erst einmal ab wie sich die Temperatur im Idle (Windows-Desktop) entwickelte. Sie stieg zügig von 23 °C (war dann wohl die Zimmer-/Umgebungstemperatur) aus an - und blieb bei 29 bis 30 °C stehen. Ja richtig, sie blieb ca. 4 °C unter der Temperatur des belüfteten Originalkühlers. Das freute mich natürlich, weil die Abwärme der Karte somit keine Gefahr für den leisen Betrieb des CPU-Lüfters war.
Nach dieser erfreulichen Erkenntnis packte mich der Übermut und ich startete den FurMark. Die Temperatur stieg rasch an und überschritt nach fünf Minuten die 60-°C-Grenze. Sie stieg danach langsamer, erreichte noch 63 °C und schwankte dann eine Weile zwischen 63 und 64 °C (nach acht Minuten Laufzeit). Im weiteren Verlauf blieb sie konstant bei 64 °C, so daß ich den Testlauf bei dieser Temperatur nach einer Dauer von insgesamt 12 Minuten abbrach. Die Temperatur sank dann schnell auf unter 40 °C (vier Minuten nach Ende des Testlaufs) und erreichte zögernder wieder die Ausgangstemperatur von 30 °C (erst nach 15 Minuten).
Während dieses Tests kam es zu keinerlei Leistungseinbußen und die Karte verhielt sich so wie mit Originalkühlung. Das Ergebnis hatte ich so nicht erwartet - schließlich war nicht einmal ein geringer Leistungsrückgang zu verzeichnen und die Temperatur blieb gar noch unter den Werten der herstellereigenen Lösung. Und das Beste: Auch unter Maximallast frei jeglicher Geräuschemission.
Ergebnisüberblick
[table="width: 800"]
[tr]
[td][/td]
[td]Sapphire Ultimate[/td]
[td]Zotac GTX750Ti[/td]
[td]Zotac GTX750Ti[/td]
[/tr]
[tr]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[tr]
[td][/td]
[td]Radeon HD 3850 passiv[/td]
[td]aktiv[/td]
[td]passiv[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Taktrate (GPU-Base/GPU-Boost/Speicher [MHz])[/td]
[td]668/-/828[/td]
[td]1033/1150/1350[/td]
[td]1033/1150/1350[/td]
[/tr]
[tr]
[td]- Furmark (GPU Clock [MHz])[/td]
[td]668[/td]
[td]1020-1033[/td]
[td]1020-1033[/td]
[/tr]
[tr]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[tr]
[td]Temperatur (Idle/Furmark - gemäß GPU-Z [°C])[/td]
[td]38/74[/td]
[td]34/73[/td]
[td]30/64[/td]
[/tr]
[tr]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[tr]
[td]Leistungsaufnahme (primärseitig, Gesamt-PC)[/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[tr]
[td]- Idle (1 Monitor/2 Monitore [W])[/td]
[td]64/65[/td]
[td]57/58[/td]
[td]57/58[/td]
[/tr]
[tr]
[td]- Furmark [W][/td]
[td]152[/td]
[td]138[/td]
[td]137[/td]
[/tr]
[tr]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[/table]
Weil die Frage in den Kommentaren auftauchte - kurz zu den Randbedingungen was die Kühlung und die Komponenten meines Rechners anbelangt:
Ich nutze ein betagtes Towergehäuse, welches schlecht belüftet aber recht groß ist. Ich glaube damals gab es noch gar nichts größeres als 80 mm-Lüfter, das Gehäuse ist über zehn Jahre alt, möglicherweise sogar deutlich über zehn Jahre. Ich nutzte es bereits zu Pentium-4-Zeiten. Es mißt 54 cm x 20 cm x 57 cm (ja, habe ich gerade nachgemessen) und beherbergt oben ein passives 400-Watt Seasonic-Netzteil (Gehäuse mit bodennaher Monageposition für Netzteile gab es damals auch nicht, soweit ich mich erinnere).
Wenn es wärmer ist (wir wohnen im Dachgeschoß, im Sommer heizt sich die Wohnung stark auf) schalte ich zwei 80 mm-Lüfter ein, die an der Rückseite Luft ausblasen. Sie lassen sich über einen Fanmate regeln und laufen mit knapp 800 rpm. Ansonsten gibt es nur noch den Lüfter auf dem CPU-Kühler (Noctua NH-C12P, Top-Blower), der gewöhnlich der einzige aktive Lüfter im Rechner ist. Er wird vom Mainboard (Gigabyte EP45-DS4) gesteuert und läuft allgemein mit 800 bis 1200 rpm, die Steuerung läßt sich nicht manuell beeinflussen. Die CPU stammt noch aus Core-2-Zeiten (Q9650), eine SSD und eine HDD sind zudem noch eingebaut.
Im Netz hatte ich leider nur einen wenig ermutigenden Bericht bei tomshardware gefunden bis im Forum von silentpcreview jemand schrieb er hätte einen Accelero S1 Plus erfolgreich auf seine GTX750Ti verpflanzt. Das wollte ich auch versuchen!
Zuvor hatte ich bereits das GTX750Ti-Modell von Gigabyte ausprobiert. Dieses weist ein augenscheinlich vielversprechendes Kühlsystem für eine derart genügsame Karte auf, bot die gewünschten Anschlüsse und ist ganz vernünftig bepreist. Abgesehen vom PCIe-Stromstecker, auf den diese Karte überflüssigerweise angewiesen ist, ist diese Karte jedoch zu laut für einen Silent-PC. Leider ist die Lüftersteuerung trotz des sparsamen GTX750Ti Gigabyte-typisch ausgelegt - sprich viel zu aggressiv.
Diese Erfahrung bestärkte meine Entscheidung für eine lüfterlose Bastellösung. Die Wahl fiel auf die kleine Zotac-Karte. Ich wollte ein Modell mit zwei DVI-Anschlüssen für meine Monitore und ohne separaten Stromstecker. Da war die Auswahl überschaubar und die Zotac relativ günstig und verfügbar. Einen Accelero S1 Plus habe ich für die Bastelstunde gleich mit dazugekauft.
Als die Karte da war, kam sie erst mal zum Test in den PC. Sie war überraschend leise, nicht unhörbar wie es ein Rezensent bei Amazon schrieb, jedoch so ruhig im Desktopbetrieb, daß ich zunächst überlegte ob ich den Umbau überhaupt noch vornehme. Unter Last wurde sie jedoch schon deutlicher hörbar - wer anderes behauptet und nicht taub ist, hat entweder keinen wirklich leisen PC oder wohnt neben der Autobahn.
Fortsetzung folgt ...
So, der Kuchen ist aus dem Ofen - weiter geht's!
Schritt 1
Ab ans Werk! Zunächst wurde der Kühler samt Lüfter entfernt. Mehr als die vier Schrauben auf der Rückseite der Karte sowie den Lüfterstecker zu lösen ist es nicht gewesen. Die alte Wärmeleitpaste wurde entfernt und dann war sie nackt.
Auf der Platine erkennt man die um den Graphikchip angeordneten Speicherbausteine. Hier stammt er von Samsung, die Karte taktet ihn mit 1350 MHz, der Hersteller selbst spezifiziert 1500 MHz. Weiterhin sieht man die nicht ganz auf Linie angeordneten Spannungswandler "nordwestlich" des GM107, deren versetzte Platzierung mir noch etwas zusätzlichen Aufwand bereiten sollte.
Schritt 2
Die freiliegenden Bausteine wurden zunächst gesäubert (Radiergummi, Isopropanol), dann kamen die Kühlkörper auf die Karte. Ich habe die dem Accelero beiliegenden Alurippen verwendet dabei jedoch einen alternativen Wärmeleitkleber eingesetzt. Vom mitgelieferten Kleber hatte ich nur Schlechtes gelesen. Freilich könnte auch eine fehlerhafte Handhabung für diese Meinungen verantwortlich sein, aber ich wollte das Risiko gar nicht erst eingehen und habe gleich Arctic Silver Thermal Adhesive benutzt.
Auf die Spannungswandler haben die Kühlkörper, so wie sie aus der Packung kamen, nicht gepaßt. Andere Kühlkörper standen mir nicht zur Verfügung und schließlich entschied ich mich, einen Kühlkörper zu zertrennen. Ich war fast fertig mit dem destruktiven Werk, da rutschte ich mit dem Dremel (der bei mir eigentlich ein Proxxon ist) ab und zerkratzte damit die plane Kontaktfläche des Kühlkörpers. Keine Ahnung inwieweit das für die Spannungswandler wichtig ist, meine tattrigen Hände lieferten beim zweiten Versuch ein besseres Ergebnis. Dann konnte ich die Kühlkörper endlich alle festkleben. Denn bei den Spannungswandlern paßte es nun auch, wenngleich sich ein etwas improvisiertes Kühlerbild ergab.
Fortsetzung folgt ...
Schritt 3
Im dritten Schritt wird der Accelero montiert. Davor hatte ich Bammel wegen der Aussage auf tomshardware zum Lochabstand der Kühlerbefestigungsschrauben - demnach kommt man um das Aufbohren der Löcher nicht herum. Ich sage es gleich: Das stimmt nicht. Das paßt wie die Faust auf's Auge! Zur Illustration habe ich die Befestigungsbleche einfach mal vom Kühlkörper gelöst und sie auf die Karte geschraubt. Wie man sieht versehentlich falsch herum, also Ober- und Unterseite vertauscht - Asche auf mein Haupt. Aber man sieht eben auch, daß es paßt.
Damit das funktioniert, wählt man gemäß Anleitung den Abstand von 43,2 mm mit Befestigung nach Muster A, die 4 mm Spacer und die dem Accelero beiliegende Schrauben. Möglicherweise lag es an den erkennbar dickeren Schrauben, die tomshardware zu der falschen Aussage zum Accelero kommen ließen.
Nur zur Information: Die auf dem Kühler befindliche Wärmeleitpaste habe ich nicht verwendet und nach Reinigung Arctic Cooling MX2 aufgetragen (hatte ich noch da). Die Schrauben werden dann vorsichtig, abwechselnd festgezogen - fertig!
Fortsetzung & Résumé folgt ...
Résumé
Zunächst einmal das Offensichtliche: Die Karte wächst mit dem alternativen Kühler deutlich in Länge und Breite.
Gegenüber den schnuckeligen Maßen der Original-Karte (ca. 14,5 cm x 11 cm) muß das PC-Gehäuse etwa 25 cm x 15,5 cm aufnehmen können. Auch meine alte Sapphire Ultimate baute weniger ausladend.
Besonders interessierte mich jedoch wie weit der Chip durch die passive Kühlung in seiner Leistung begrenzt wird. Die offiziellen Daten der Zotac-Karte lesen sich wie folgt.
Default Clock: 1033 MHz
Boost Clock: 1111 MHz
Im praktischen Einsatz lag der Boost Clock höher - die Karte taktete bis auf 1150 MHz und konnte diesen Takt halten bzw. schwankte zwischen 1137 und 1150 MHz. (Die Gigabyte-Karte verhielt sich übrigens genauso.) Lediglich im FurMark konnte die Karte nicht mehr in den Boost-Modus schalten. Ich vermute hierfür ist das rigide Management der Leistungsaufnahme (TDP-Limit) verantwortlich, denn die Karte wurde auch mit dem winzigen Originalkühler und -lüfter nicht wärmer als 72 °C. Im Desktopbetrieb erreichte die Zotac GTX750Ti eine Temperatur von ca. 33 bis 34 °C.
Nach dem Umbau startete ich neugierig den Rechner und hoffte auf nicht allzu große Auswirkungen - einerseits was das Leistungsvermögen betrifft und andererseits das Temperaturmanagement im Gehäuse.
Fortsetzung folgt ...
Weiter geht's:
Nun war die Karte im Rechner. Ich wartete erst einmal ab wie sich die Temperatur im Idle (Windows-Desktop) entwickelte. Sie stieg zügig von 23 °C (war dann wohl die Zimmer-/Umgebungstemperatur) aus an - und blieb bei 29 bis 30 °C stehen. Ja richtig, sie blieb ca. 4 °C unter der Temperatur des belüfteten Originalkühlers. Das freute mich natürlich, weil die Abwärme der Karte somit keine Gefahr für den leisen Betrieb des CPU-Lüfters war.
Nach dieser erfreulichen Erkenntnis packte mich der Übermut und ich startete den FurMark. Die Temperatur stieg rasch an und überschritt nach fünf Minuten die 60-°C-Grenze. Sie stieg danach langsamer, erreichte noch 63 °C und schwankte dann eine Weile zwischen 63 und 64 °C (nach acht Minuten Laufzeit). Im weiteren Verlauf blieb sie konstant bei 64 °C, so daß ich den Testlauf bei dieser Temperatur nach einer Dauer von insgesamt 12 Minuten abbrach. Die Temperatur sank dann schnell auf unter 40 °C (vier Minuten nach Ende des Testlaufs) und erreichte zögernder wieder die Ausgangstemperatur von 30 °C (erst nach 15 Minuten).
Während dieses Tests kam es zu keinerlei Leistungseinbußen und die Karte verhielt sich so wie mit Originalkühlung. Das Ergebnis hatte ich so nicht erwartet - schließlich war nicht einmal ein geringer Leistungsrückgang zu verzeichnen und die Temperatur blieb gar noch unter den Werten der herstellereigenen Lösung. Und das Beste: Auch unter Maximallast frei jeglicher Geräuschemission.
Ergebnisüberblick
[table="width: 800"]
[tr]
[td][/td]
[td]Sapphire Ultimate[/td]
[td]Zotac GTX750Ti[/td]
[td]Zotac GTX750Ti[/td]
[/tr]
[tr]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[tr]
[td][/td]
[td]Radeon HD 3850 passiv[/td]
[td]aktiv[/td]
[td]passiv[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Taktrate (GPU-Base/GPU-Boost/Speicher [MHz])[/td]
[td]668/-/828[/td]
[td]1033/1150/1350[/td]
[td]1033/1150/1350[/td]
[/tr]
[tr]
[td]- Furmark (GPU Clock [MHz])[/td]
[td]668[/td]
[td]1020-1033[/td]
[td]1020-1033[/td]
[/tr]
[tr]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[tr]
[td]Temperatur (Idle/Furmark - gemäß GPU-Z [°C])[/td]
[td]38/74[/td]
[td]34/73[/td]
[td]30/64[/td]
[/tr]
[tr]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[tr]
[td]Leistungsaufnahme (primärseitig, Gesamt-PC)[/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[tr]
[td]- Idle (1 Monitor/2 Monitore [W])[/td]
[td]64/65[/td]
[td]57/58[/td]
[td]57/58[/td]
[/tr]
[tr]
[td]- Furmark [W][/td]
[td]152[/td]
[td]138[/td]
[td]137[/td]
[/tr]
[tr]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[/table]
Weil die Frage in den Kommentaren auftauchte - kurz zu den Randbedingungen was die Kühlung und die Komponenten meines Rechners anbelangt:
Ich nutze ein betagtes Towergehäuse, welches schlecht belüftet aber recht groß ist. Ich glaube damals gab es noch gar nichts größeres als 80 mm-Lüfter, das Gehäuse ist über zehn Jahre alt, möglicherweise sogar deutlich über zehn Jahre. Ich nutzte es bereits zu Pentium-4-Zeiten. Es mißt 54 cm x 20 cm x 57 cm (ja, habe ich gerade nachgemessen) und beherbergt oben ein passives 400-Watt Seasonic-Netzteil (Gehäuse mit bodennaher Monageposition für Netzteile gab es damals auch nicht, soweit ich mich erinnere).
Wenn es wärmer ist (wir wohnen im Dachgeschoß, im Sommer heizt sich die Wohnung stark auf) schalte ich zwei 80 mm-Lüfter ein, die an der Rückseite Luft ausblasen. Sie lassen sich über einen Fanmate regeln und laufen mit knapp 800 rpm. Ansonsten gibt es nur noch den Lüfter auf dem CPU-Kühler (Noctua NH-C12P, Top-Blower), der gewöhnlich der einzige aktive Lüfter im Rechner ist. Er wird vom Mainboard (Gigabyte EP45-DS4) gesteuert und läuft allgemein mit 800 bis 1200 rpm, die Steuerung läßt sich nicht manuell beeinflussen. Die CPU stammt noch aus Core-2-Zeiten (Q9650), eine SSD und eine HDD sind zudem noch eingebaut.
Zuletzt bearbeitet: