Handykamera gefühlt besser als Digitalkamera. Wie kann das sein? Nexus 5X/Canon S110

Chillkroetchen schrieb:
Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Ob auf Fullframe oder 1 Zoll Sensor werde ich mit einem 24mm 1.8 Objektiv stets die gleichen Settings benutzen und gleich belichtete Bilder erhalten.
Das Einzige was sich ändern wird ist der Bildausschnitt und die Schärfentiefe.

Die Dynamik und das Bildrauschen ändert sich.
 
Ich würde auf keinen Fall nur wegen einer besseren Kamera 600 Euro in ein neues Smartphone stecken. Die Verbesserungen von Generation zu Generation sind nicht groß genug, als das sich das lohnen würde. Es wäre klüger sich von dem Geld eine Kompaktkamera mit einem 1" Sensor zu kaufen. Da bekommt man nicht nur Zoom, Gehäuse mit physischen Tasten und Rädchen und einen richtigen Blitz, sondern auch einen Sensor, der weniger rauscht und dank seiner Größe das Experimentieren mit der Hintergrundunschärfe zumindest ein bisschen erlaubt. All das macht es möglich bessere Bilder zu schießen, natürlich vorausgesetzt, dass man weiß was man tut oder alternativ lernwillig ist.

zandermax schrieb:
Die Dynamik und das Bildrauschen ändert sich.

Sowie Farbtiefe und Reserven in den Spitzlichtern beziehungsweise Schatten.
 
Das meint er mit "Dynamik". Das Problem an jeder Reserve ist: Sie ist erstmal nicht sichtbar. Man muss Bilder in RAW aufnehmen und bearbeiten, und dafür sind sich viele zu schade. Viele Smartphones sind so "gut" weil sie die Reserven nicht vorenthalten sondern direkt ans Limit gehen. Die Ergebnisse sind somit ... naja ... unterschiedlich gut. Beim Verwenden vom RAW-Modus im Smartphone kann man das Tuning dann noch verändern, was auch nicht verkehrt ist.
Wie man damit umgeht, dass ein Teil der Informationen erst durch die Nachbearbeitung sichtbar wird ist erstmal Geschmackssache. Für den ambitionierten (Hobby-)Fotografen ist es toll das Bild den individuellen Touch zu geben, andere wollen diesen Schritt nicht und direkt "gute" Bilder. Hier bieten Smartphones (mit Rechenleistung an Bord und lichtstarkem Objektiv) Vorteile gegenüber klassischen Digitalkameras.
 
Habe genug Bilder auf Reisen mit meiner Handykamera (LG G5) gemacht, die in meiner Online-Gallery nahtlos mit Bildern kombiniert sind, welche mit meiner mFT-Ausrüstung gemacht wurden - ich wette 99% fällt das nicht auf ;)

Meine Kamera-Ausrüstung erlaubt mir andere Perspektiven dank der Brennweitenwahl, echte Freistellung (diese "simulierte" Freistellung finde ich grauenhaft), Low-Light-Fähigkeiten und Longexposure sowie besseres Nachbearbeitungspotential.

Aber insbesondere bei Landschafts/Architekturfoto, sind auch einige spontante Smartphone-Fotos entstanden, die ich nicht missen wollen würde :)
 
Klar. Wenn die Lichtverhältnisse wenig anspruchsvoll sind und die Brennweite nicht besonderes erfordert ist ein Handy ok. Dafür ist es ja auch gedacht.

Ob man damit Portraits, Sonnenuntergänge, oder Macros aufnehmen will, ist ne andere Geschichte.
 
Makros: Fail aufgrund nötiger Zusatzoptik
Sonnenuntergänge: Geht mit RAW und/oder in-Camera-HDR
Portraits: Hier kommt es hauptsächlich auf die Beleuchtung an, wer das Licht kontrolliert kontrolliert das Ergebnis. https://youtu.be/TOoGjtSy7xY
 
Bei Sonnenuntergängen fehlt dir der Dynamikumfang. Was nicht da ist kannst du auch mit HDR nicht rausholen.
Portrait ist auch etwas witzlos. Erstens sehen die Kanten unschön aus, zweitens kann das Handy nur den Hintergrund unscharf machen, aber nicht den Vordergrund.
Ein Bokeh kann es gar nicht erzeugen und es gibt auch keinen Zusammenhang zwischen der Entfernung zum Motiv und zum Hintergrund und der Unschärfe. Man kann auch nicht bestimmen wo die Schärfeebene liegen soll.

Fotografisch ist das schon n schlechter Scherz. Für Schnappschüsse sicher aber ganz witzig.
 
In-Camera-HDR baut das ganze aus mehreren Einzelbildern zusammen ... da beschaffst du dir die Informationen einfach durch unterschiedliche Belichtungszeiten und hoffst nicht einfach dass du im RAW die Tiefen 5 Blendenstufen hochziehen kannst ;)

Portrait - ich spreche von stimmungsvoller und professioneller Ausleuchtung, nicht von computational photography alla dualcam oder fake-Bokeh. Ich kann am KB mit einem 85mm 1.8 auf ~10-15m Entfernung ganze Personen vor Hintergrund freistellen, aber um das geht's ja gerade nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube wir reden gerade aneinander vorbei. Ich sage ja, dass du das alles mit dem handy nicht hinbekommst.

Freistellen klar. Mein 200 2.8 kann das auch ;)
 
B.XP schrieb:
... und hoffst nicht einfach dass du im RAW die Tiefen 5 Blendenstufen hochziehen kannst ;)

Also ganz ehrlich, ich mach mittlerweile derartig selten HDR Fotos. Solange man nicht zu sehr überbelichtet reicht mittlerweile die dynamic range in RAW so gut wie immer aus. Und die Tiefen kann man fast sicher um 5 Stufen hochziehen, ist aber oft auch gar nicht notwendig.
 
Die dynamic range am smartphone-RAW? Um die geht es mir hier, trotz RAW hast du da deutlich weniger Spielraum.

Dass man Sonnenuntergänge mit Smartphone nicht aufnehmen könnte...halte ich für etwas abwegig. Das so etwas was so häufig fotografiert wird und mittlerweile sind die Apps darauf ausgerichtet mit den begrenzten Mitteln zu arbeiten dass was halbwegs ordentliches internettaugliches rauskommt. Dass hier Kameras mit sinnvollen Sensorgrößen bessere Lösungen bieten steht außer Frage.

Gesendet von unterwegs.
 
Klar bekommt man das hin. Aber sicher erwartet man mit einem Smartphone da keine Spitzenresultate.


Was ich nur sagen wollte: Eine HDR-Funktion am Handy ersetzt in keinem Fall den Dynamikumfang einer Vollformatkamera. Die Entwicklung bleibt ja da nicht stehen. Gestern ist die neue Sony A7 III rausgekommen. Da darf man sehr gespannt sein, wie die sich schlägt.


Das extremste Beispiel dafür ist aber definitiv die A7s II. Wie rauscharm man einen Senor hinbekommt, wenn man gerade mal 12 Megapixel auf Vollformat setzt ist wirklich unglaublich...
 
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Naja, bei Sonnenuntergang mache ich selbst mit meiner Olympus E-M5 II ein HDR, weil mir ansonsten der Dynamikumfang zu gering ist ;)
 
Luxmanl525 schrieb:
Hallo zusammen,
Keine Handy-Kamera kann einer DSC RX 100 auch nur im Entferntesten das Wasser Reichen. Das sind Unterschiede wie Tag und Nacht.

Dem muss ich klar wiedersprechen. Freihand im Automatikmodus bei schlechten Lichtverhältnissen macht mein Lumia 950 bedeutend bessere Bilder als meine RX100 IV. Vor alles was ISO-Rauschen angeht.

Ich hatte mir die RX 100 IV ursprünglich gekauft, weil ich viel im Wald unterwegs bin und gerne die Pilze fotografiere, die ich sammele. Und da hat man ständig mit schlechtem Licht und wenig Licht zu kämpfen. Aber fast jedes Bild bei etwas schlechterem Licht ist total verrauscht während die Bilder meines Lumias 950 absolut rauschfrei sind...

Es gibt einige Smartphones auf dem Markt die Mittlerweile wirklich so gute Bilder machen, dass man auf keine Kompaktkameras gut verzichten kann. Hauptsächlich fotografiere ich derzeit mit eine a6500. Doch obwohl ich auch ein IPhone X habe, habe ich für Schnappschüsse oft weiterhin mein Lumia 950 einstecken. Weil es einfach super Fotos macht. Die RX 100 liegt daheim in der Ecke... müsste ich eigentlich mal verkaufe, weil ich sie wirklich nicht mehr benutze.
 
Die RX100 IV hat eine Einstellung "Minimum Shutter Speed" für Auto-ISO.
Die kannst du bei Pilzen, die nicht dafür bekannt sind sich schnell zu bewegen, runterstellen, und dann rauscht da auch nichts schnell ;)
 
x.treme schrieb:
Die kannst du bei Pilzen, die nicht dafür bekannt sind sich schnell zu bewegen, ...

hängt aber stark von dem Pilz ab, den man zuvor gegessen hat :-D

Spaß beiseite, klar kann ich die Verschlusszeit erhöhen (kann ich auch beim Lumia 950), ich kann die RX 100 auch auf ein Stativ schrauben. Aber ich rede halt mehr von Schnappschuss-Situationen und dafür sind solche Kameras eigentlich gedacht. Für Mehr, nehm ich meine a6500.
Ich hab ziemlich ruhige Hände und mach auch mal bei 1/10s und 50mm ein verwacklungsfreies Bild. Aber auch nicht in jeder Situation.

Ich will die RX100 nicht grundsätzich schlecht reden. Aber es gibt zumindest bei mir Situationen wo ich mit einem Lumia 950 bessere Bilder mache als mit der Sony. Und deswegen wiederspreche ich der Aussage, dass es keine Handykamera gäbe die ihr nur annähernd das Wasser reichen könnte.
 
Verstehe ;)
Aber gerade da finde ich die "feinjustierung" des Auto-ISO ganz gut. Indem du lediglich ein "Minimum Shutter Speed" angibst, aber nicht direkt den Shutter Speed bestimmst, bleibt die RX100 ja eine Schnappschuss-Kamera.

Aber ja, ich mache mit meinem Smartphone auf öfters bessere Fotos als mit meiner Olympus, z.B. wenn ich durch einen Maschendrahtzaun fotografiere, denn dafür haben die Objektive meiner Olympus einen zu hohen Durchmesser :D

Die Sagenumwobene Lumia 950-Kamera hatte ich jedoch leider nie ^^
 
Mit meinem Lumia950 und der meiner G7 X II habe Ich da ganz andere Erfahrungen gemacht. Verstehe mich nicht falsch, das Lumia 950 macht fürn Handy auch nach 3 Jahren seit Vorstellung sehr gute Bilder - aber kommt gerade bei schwachem Licht nicht an die G7X ran.

Weiß jetzt nicht ob das an der Kamera liegt oder an der Wahl der Objektive (Makros, gerade bei schlechtem Licht, mache Ich doch eher weniger) - aber die Erfahrung kann Ich nicht teilen. Ich habe aber auch nicht den Druck von oben mit einer guten Systemkamera, da Ich schlicht keine besitze.

Zugegebener Maßen habe Ich mich beim Lumia aber auch nie an irgendwelche Settings gewagt, während Ich bei der g7X durchaus auch mal in den teilautomatischen Modus gehe (selten voll manuell)
 
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Die G7 X II kenn ich nicht. Bzw. hab ich noch keine Bilder mit gemacht und angeschaut. Aber ganz bestimmt wird es einige Kameras geben die besser sind als ein Lumia 950. Die Kamera des Lumia 950 ist sicherlich nicht die Eierlegendewollmilchsau. Am Ende ist es doch nur ein Handy. Sobald ich die Funktionen einer Systemkamera ausschöpfe und ggf. mit Stativ auf Verschlusszeiten gehe die Freihand nicht mehr zu machen sind, hat man am Ende auf jedenfall die Nase vorne. Auch mit der RX100.

Ich seh es halt nur so... Die meisten Leute die mich fragen, welche Kamera sie kaufen sollen, sind solche, die kein Interesse daran haben einen komplexen Bildaufbau zu machen und schon garnicht die Bilder im Nachhinein am PC zu bearbeiten. Die machen einen Schnappschnuss und schauen sich das dann aufm Handy oder auch aufm TV an. Und bei diesen Leuten sind die Einstellmöglichkeiten, welche eine Kompaktkamera heute mitliefert kein empfehlungskriterium, da sich die Leute damit schlicht nicht auseinandersetzen wollen. Und wenn eine RX100 im Automatik Modus bei schwachem Licht schlechtere Bilder macht, als das Handy was die mich Fragende Person bereits besitzt, dann bekommt die Person von mir ganz klar die Empfehlung beim Handy zu bleiben.

Wer Überlegt Fotografie als Hobby anzufangen, und sich mit dem Thema Bildaufbau, Belichtungszeit, Iso, Nachbearbeitung usw. ersmal auseinander setzen möchte bevor er eventuell tausende Euro in ne DSLR + Objektive investiert... für den denke ich ist das ein guter Einstieg.
 
Zugegebener Maßen war bei mir der Schritt zu einer solchen Kamera dadurch bedingt, dass mir am Handy doch einfach ein Zoom gefehlt hatte. Und das ist der Punkt, an dem Edelkompakte mit einem Bereich bis 100mm oder gar Reisezooms eben einen nicht von der Hand zu weisenden Vorteil haben - und auch nachdem ich jetzt ein knappes Jahr mit der Kompakten rumspiele, ist dass immer noch die Rechtfertigung für die Kamera.

Klar, mit der Kompakten macht das fotografieren doch mehr Spaß und in meinen Augen und Szenarien kommt auch vgl mit dem Lumia 950 oder dem iPhone 8 ein besseres Ergebnis heraus - einen greifbaren Vorteil für den Durchschnittsbürger dürfte aber auf den Zoom reduzierbar sein.
 
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