HD porentief löschen

Holt schrieb:
es reicht für den normalen Anwender mit Diskpart und CLEAN ALL alles einmal zu überschreiben
Nein, alles gut. Danke für die Aufklärung. Das Thema mit SSDs und clean all war mir bis jetzt nicht 100% klar, weil jeder gefühlt etwas anderes behauptet hat. Dann betrachte ich das nun mal als aufgeklärt, weil Du da definitiv weitaus mehr Plan von hast als ich. :freaky:
 
JAIRBS schrieb:
weil jeder gefühlt etwas anderes behauptet hat.
Ja, leider behaupten viele Leute auch da Blödsinn, weil sie offenbar nicht wissen wie eine SSD funktioniert. Natürlich kann man bei einer SSD keine Daten überschreiben, bei NAND Flash muss man immer erst einen Block löschen, bevor die Pages darin neu beschrieben werden können. Aber die entscheidende Rolle spielt die Mappingtabelle über die der Controller verwaltet wo im NAND die Daten für die jeweilige logische Adresse (LBA) abgelegt sind. Für den jeweiligen LBA zeigt der Eintrag natürlich immer auf die zuletzt geschriebenen Daten, während die vorher unter diese Adresse geschriebenen Daten für den Controller nun ungültig geworden sind und früher oder später gelöscht werden. Wird der ganze Adressraum überschrieben, so muss der Controller noch während des Überschreibens damit anfangen, damit er überhaupt Platz für die nächsten Daten hat, außer er hat eine Datenkompression, aber die haben von den gebräuchlichen Controllern für Consumer SSDs nur die Sandforce und Phison Controller und die Daten sind gut komprimierbar.

Am Ende sind dann also nur noch wenig Prozent der alten Daten im NAND übrig, eben so viel wie an Spare Area vorhanden ist, jede SSD hat ja immer mehr NAND als Nutzkapazität und die sind allesamt ungültig, mit keinem LBA mehr verknüpft und werden dann vom Controller in der nächsten Idle-GC gelöscht, denn er muss ja wieder freie NAND Pages schaffen um danach wieder schnell schreiben zu können. Dies ist ja der Sinn der Idle-GC und ebenso wie das Überschreiben eine alltägliche Funktion, im Gegensatz zu einem Secure Erase oder PSID Revert, bei denen man eben darauf vertrauen muss, dass diese auch korrekt implementiert wurden. Würde aber das Löschen überschriebener Daten nicht funktionieren, so wäre die SSD nach dem erstmaligen Beschreiben schon unbrauchbar, was jedem auffallen würde.
 
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Fusionator schrieb:
Erstaunlich, das sich dieser Mythos immer noch hält. Zusammen mit dem einfachen Platinentausch bei HDDs ....
Eben, so wie sich der Mythos hält, dass man SSDs nicht durch Überschreiben Löschen könnte, weil man NAND Pages nun einmal nicht überschreiben kann. Dabei wird aber vergessen was beim Überschreiben eines LBA alles passiert.
 
danke noch mal für den Tipp mit Diskpart. Hat super geklappt und es wird nix mehr gefunden.
 
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joextra schrieb:
und es wird nix mehr gefunden.
Nachdem CLEAN ALL durchgelaufen ist, werden auf allen Adressen nur noch Nullen ausgelesen. Diejenigen die das Gegenteil behaupten haben entweder nur CLEAN statt CLEAN ALL verwendet oder der Vorgang ist aus irgendeinem Grund nicht komplett durchgelaufen und damit wurde eben nicht alles überschrieben. Alles einmal zu überschreiben reicht, aber es muss eben auch wirklich alles einmal überschrieben werden!
 
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ist es auch möglich mit Diskpart von einer Platte nur eine Partition zu löschen/leeren oder geht das nur mit der kompletten HD?
 
CLEAN ALL überschreibt immer den ganzen Adressraum einer Platte, also keine einzelnen Partitionen. Für einzelne Partitionen reicht ein Formatieren, aber bitte kein Schnellformat und ein aktuelles Windows verwenden, denn irgendwann mit XP oder Vista wurde das Verhalten dabei mal geändert: Früher wurde dabei nur die ganze Partition gelesen und danach wird alle mit 00 überschrieben.
 
Also hätte für die obere Platte auch ein "normales" Formatieren ausgereicht?
 
Sofern man wirklich alle Partitionen formatiert und es keine Daten in Unpartitionierten Bereichen gibt: Ja. Aber wenn man nun eine externen Platte hat, diese dann benutzt wurde um da ein Image draufzuspielen wie z.B. mit dem MediaCreationTool um Win 10 zu installieren, dann hat man da plötzlich eine 32GB Partition drauf und wenn man nur diese Formatiert, bleiben in dem Unpartitionierten Bereich dahinter alle alten Daten erhalten und können mit entsprechenden Tools gerettet werden. Daher empfehle ich lieber DISKPART und CLEAN ALL, damit passiert dies nicht. Das einzige was damit nicht überschrieben wird, wäre wenn es eine HPA geben würde, aber die sind extrem unüblich und wenn, wer legt da schon sensible Daten ab? Früher haben einige Gigabyte Boards mal sowas angelegt um eine Kopie des BIOS dort zu speichern, aber die kann der nächste Besitzer der Platte dann auch gerne haben, da steht ja nichts geheimes drin.
 
joextra schrieb:
ist es auch möglich mit Diskpart von einer Platte nur eine Partition zu löschen

Das geht natürlich nicht, wie hier schon erklärt wurde, aber für den Zeck ist wohl dieses Tool ganz gut geeignet.
Allerdings sehe ich jetzt keinen direkten Nutzen für die normale tägliche Nutzung. SSDs räumen sowieso im Hintergrund auf - und das schneller, als einem lieb ist ;) - und Festplatten, die man verkaufen möchte, sollte man eh einmal komplett überschreiben.

Holt schrieb:
Früher haben einige Gigabyte Boards mal sowas angelegt um eine Kopie des BIOS dort zu speichern

Ja, und weil sie es damals verkackt haben, gab es viele Festplatten, die plötzlich nur noch 33MB hatten :grr:
Klingelt da noch was? :evillol: Bei mir waren es glaube ich eine WD Green mit 1TB, die urplötzlich nur noch 33MB hatte. Zum Glück war das Problem nicht mehr ganz so neu und es gab bereits ein Tool zum Wiederherstellen der Kapazität. Daten waren auch alle intakt, sofern man nichts weiter mit der Platte angestellt hat. Ich glaube Samsung war auch massiv davon betroffen. Ich will gar nicht wissen, wie viele Hasstiraden zuerst Richtung Samsung gingen, bevor die Ursache richtig analysiert wurde.
 
Fusionator schrieb:
Ja, und weil sie es damals verkackt haben, gab es viele Festplatten, die plötzlich nur noch 33MB hatten :grr:
Klingelt da noch was?
Ja, aber da wollte ich nicht extra drauf eingehen. Die Berechnung der Anfangsadresse der HPA war falsch und ab einer bestimmten Plattenkapazität wurde sie viel zu groß gemacht. Von welchem Hersteller die Platte war, spielte dabei meines Wissens keine Rolle, es war nur eine Frage der Kapazität der Platte.
Fusionator schrieb:
Zum Glück war das Problem nicht mehr ganz so neu und es gab bereits ein Tool zum Wiederherstellen der Kapazität.
Dazu brauchte man einfach nur die HPA wieder zu entfernen, die Technik der HPAs und entsprechende Tools gab es ja schon lange, daher brauchte man nicht extra eines wegen des Bugs von Gigabyte zu entwickeln.
 
Sowas muss man aber erstmal wissen. Damals hab ich mich nicht weiter in das Thema vertieft. Bios updedatet, Festplattenkapazität wiederhergestellt und alles war wieder gut.
Den Begriff HPA hab ich zwar schon mal gehört, aber mehr auch nicht. Aber Wissen schadet ja nie. Hab gerade mal ein bisschen was zu dem Thema gelesen :)
 
Ich habe eine alte Festplatte hier, die ich mit Katzenbildern gefüllt habe. Yeah, das Material, aus dem das Internet gemacht ist. Wenn ich eine Fesplatte sicher löschen will, mache ich mir den Spaß und schreibe die Katzenbilder so oft drauf, bis die HDD voll ist. Dann gehe ich nochmal formatieren. Falls dann irgendwer ernsthaft auf die Idee käme, die Festplatte auf auf Daten zu durchsuchen, würde er nur auf viele Katzenbilder stoßen. 😻
 
Da würde ich aber aufpassen, nicht das am Ende eines der Kätzchen zu jung war und es dann richtig Ärger gibt.
 
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