HDD läuft ständig wieder an, weil Windows irgendwie drauf zugreift

jusaca

Commander
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Neben einer SSD als Hauptplatte hab ich noch ne große HDD als Datengrab im Rechner verbaut. Ich greife so zwischen 1 und 4 mal am Tag auf die Platte zu, in der restlichen Zeit soll Windows sie abschalten, damit der Lärm der Platte nicht nervt.
Seit einigen Wochen springt die Platte aber stääändig wieder an und läuft dann für 10 Minuten durch (ich hab die Abschaltzeit in den Energiespareinstellungen auf 10 Minuten gestellt). Ich hab mit dem Process Monitor mal mitgeloggt, woher diese Zugriffe auf die Platte kommen und es gibt in etwa abwechselnd zwei Schuldige:
  • Explorer.exe (ich hab nichtmal ein Explorerfenster offen!) und
  • MsMpEng.exe
Das zweite scheint irgendwie Teil des Windows Defender zu sein. Ganz deaktivieren möchte in den Defender für D:\ auf jeden Fall nicht, aber der muss doch nicht alle zwei Stunde die HDD überprüfen, ohne dass da zwischendrin irgendwas drauf passiert ist...


Gibts es irgendwie die Möglichkeit Windows mitzuteilen, dass es die Platte bitte nicht anfahren soll, außer wenn ich explizit drauf zugreife? Es muss doch irgendwie möglich sein zu vermeiden, dass die so häufig von alleine anfährt!

Was ich NICHT möchte:
  • Die Platte abstecken, wenn ich sie gerade nicht nutze
  • Die automatische Ausschaltzeit noch weiter verkürzen. Ich denke 10 Minuten ist schon anstrenged genug mit dem regelmäßig neu Anfahren.
  • Eine neue HDD kaufen. Die Platte ist erst 1 Jahr alt (Seagate IronWolf).
  • Die HDD durch eine SSD ersetzen (nagut, möchten tu ich schon, aber 8TB SSDs müssen erst noch im Preis sinken bevor das für mich real wird)

Die Platte ist bereits mit Gummidämpfern vom Einbauramen entkoppelt, da lässt sich glaub auch nichts mehr rausholen.
Daher würde ich bitten bei der Frage beim Fokus zu bleiben: Kann ich irgendwo einen Haken setzen, sodass Windows die Platte nicht ständig von alleine wieder anfährt?

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Das ist ein leidiges Windows-Thema, dazu habe ich vor einigen Jahren auch eine Weile recherchiert. Was ich mir damals noch gebookmarked habe, ist "RevoSleep", anscheinend eine Software, mit der man HDDs schlafen schicken kann. Das ist an dieser Stelle aber keine Empfehlung für diese Software, weil ich sie selbst nie ausprobiert habe und keinerlei Erfahrungen damit habe.

Es scheint nicht (mit endlichem Aufwand) machbar zu sein, Windows beizubringen, eine Platte in Ruhe zu lassen. Das war zumindest damals mein Fazit der Recherche. Bei HDDs nervt das dann recht schnell, ja.
Bei NAS-Platten, wie es deine IronWolf ist, ist es der Platte davon abgesehen sogar lieber, durchzulaufen, als ständig runter- und hoch zu touren.
Ich hab zwar verstanden, dass du nichts Neues kaufen möchtest, aber bei mir war das Problem erst durch Anschaffung eines NAS Systems gelöst, das in einem anderen Zimmer steht und 24/7 läuft.
 
Auslagerungsdatei für die Platte deaktiviert ?
 
Der Defender kann anspringen wenn die Datentraegerwartung rennt oder die Indizierung. Keine Ahnung ob Defender still haelt wenn Du den Datentraeger komplett testweise ausklammerst in den Einstellungen.

jusaca schrieb:
damit der Lärm der Platte nicht nervt.

Deswegen habe ich die "eisernen Woelfe" im NAS und die stehen nicht im Buero.
 
Falls möglich die Platte im Bios als HotSwap einstellen und dann versuchen mit Windows oder Hotswap-Tools die Platte "auszuwerfen".

Hab ich selber aber nie getestet ob das geht. Ich lass die Dinger einfach hochfahren wenn Windows das so will, den Platten schadet das nicht.

Windows macht regelmäßig SATA-Broadcasts bei denen die Geräte anlaufen. Selbst ohne Defender und Indexierung etc. wird die Platte anlaufen.
 
jusaca schrieb:
  • Die Platte abstecken, wenn ich sie gerade nicht nutze
Wenn es dir rein um das physische an- und abstecken geht, dann könnte ein Würgaround sein, die Zuweisung des Laufwerkbuchstabens aufzuheben, während du die Festplatte nicht benutzt. Die Zuweisung/Entfernung des Laufwerksbuchstabens kannst du als ausführbares Skript schreiben, das mit einem einfachen Klick vom Desktop o.ä. gestartet werden kann.

Alternativ könnte es funktionieren, einen Teil deiner SSD als Cache für die HDD zu benutzen. Wenn es nur lesende Zugriffe auf jedesmal den selben Bereich sind, dann sollte die HDD in Ruhe gelassen werden. Caching-Software wie PrimoCache gibt es als kostenlose Testversion, so dass du ausprobieren kannst ob es hilft. Wenn du eine unterstützte Kombination aus AMD-Mainboard und -CPU hast gibt es auch StoreMI kostenlos, aber AMD behandelt das eher stiefmütterlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
RevoSleep hab ich mir die Tage auch mal angeschaut, aber irgendwie hat das nicht geklappt, vielleicht muss ich das nochmal mit mehr Motivation versuchen.
Auslagerungsdatei auf D: hab ich keine, die liegt nur auf der SSD.
Der SATA Broadcast könnte dieses ständige Zugreifen direkt auf den Homepfad D erklären. Kann man das Windows nicht angewöhnen...?

Skripte für Zuweisung/Entfernung vom Laufwerkbuchstaben werd ich mal testen, genauso wie StoreMI. Aber wenn das mit dem generellen Broadcast stimmt, dann wird auch das vermutlich nichts bringen...
 
Eine andere Lösung wäre so ein HDD-Dock für ~20€ und eine smarte Steckdose. Dann hat man seine Ruhe und kann die HDD einschalten wenn man sie braucht. Oder eben halt gleich ein NAS.
 
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