HDD (WD Red 6 TB) ausgefallen

Wenn's wirklich "nur" Sicherheitskopien von noch vorhandenen Datenträgern waren, würde ich mir die wahrscheinlich horrend teure Datenrettung sparen und das Geld in ein vernünftiges Backupkonzept investieren sowie die verlorenen Daten erneut anlegen. Kostet Zeit aber kein (zusätzliches) Geld.

Wichtiges Stichwort ist an der Stelle die 3-2-1 Regel.
Als allererstes würde ich an deiner Stelle einen/mehrere großen Datenträger besorgen und die verbliebenen Daten inkl. der zu erwartenden Datenmenge der nahen Zukunft (also drei mal 8TB plus Overhead) auf diesen sichern. Am besten gleich zweimal, wovon eine der beiden Kopien außer Haus lagert.
Wenn deine anderen beiden Datenträger aus derselben Serie stammen, sind die Chancen nicht schlecht, dass diese ebenfalls sehr zeitnah die Flügel strecken.
Ich kann den Erfahrungen von @andimo3 da zustimmen, ich hab hier auch vier 6TB Datenträger WD Red aus 2014, wovon zwei Stück fast zeitgleich mit Bad Blocks ausgefallen sind.
Da es nur das Backup vom Backup war, war das nicht weiter schlimm, zeigte aber dennoch eindrucksvoll, dass Backups wichtig ist und auch ein RAID Z1 (ähnlich RAID5) hier nicht mehr geholfen hätte.

Wenn das erledigt ist, kannst du dich um einen neuen Verbund - gerne auch als RAID - kümmern, den du als Produktiv-NAS nutzt.

Das wird so schon ne Menge Geld kosten, jedoch wäre diese Investition ohnehin nötig gewesen.
Betrachte den Verlust deiner Sicherheitskopien als deutlichen Warnschuss. Falls dir wichtige Dokumente oder Fotos flöten gehen, ist es um so dramatischer.

Ich persönlich sichere derzeit auf einer externen HDD, welche nur nach Bedarf angeschlossen wird und sonst stromlos hier in der Wohnung lagert.
Zusätzlich nochmal mit nem alten NAS, welches (noch) in der gleichen Wohnung steht aber in den nächsten Tagen zu meinem Vater wandern wird.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es bei mir und bei meinem Vater alle Datenträger zeitgleich zerlegt, ist dann doch äußerst gering.
 
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Ich würde bei Datenverlust nicht immer äußere Umstände nennen, oft genug ist es auch eigenes Verschulden...

Wobei ich grundsätzlich finde: Daten, die man (auch mit etwas Aufwand) wieder beschaffen kann, benötigen auch nicht zwingend ein Backup. Ist dann eine Abwägungssache.
 
^ Genau das. Ja, ich könnte meine Sammlung digitaler Medien sichern. Die Festplatten für eine einzelne Kopie davon würden mich mehr als 1.000 Euro kosten. Dafür, dass darunter keine Raritäten oder sonst etwas in der Richtung sind lohnt sich der Aufwand nicht. Nichts davon ist tatsächlich wichtig.

Wie bei vielen anderen "Designentscheidungen" in der IT: Es ist eine Abwägungssache.
 
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Die rechtliche Lage bzgl. Kopierschutz mal komplett ignoriert, stellt das Speichern der Blu-rays ja eigentlich das Backup der Blu-rays dar bzw. umgekehrt. Also sind in dem Fall ja in gewisser Weise sogar Backups vorhanden. ;-)

(und ja, ich weiß, nicht jede Blu-ray ist kopiergeschützt und mit Regional-Code versehen... habe hier tatsächlich auch eine nicht selbst-erstellte, auf die das zutrifft... :P )
 
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oxyd schrieb:
Danke euch. Mit dem Thema Backup/RAID muss und werde ich mich nun mal ernsthaft beschäftigen.

Vorab noch ein paar Fragen, bevor es ins Land der Träume geht:

  • Kann ich die beiden noch bestehenden Laufwerke bzw. HDD nachträglich in einen RAID-Verbund anschließen?
  • Wie erfolgt in einem RAID-Verbund das Backup? Ihr habt das Spiegeln auf ggf. Externe Datenträger erwähnt - das ist doch dann gar nicht mehr möglich oder? (Derzeit laufen noch 16 TB)
Ich habe OMV noch nicht benutzt, daher weiß ich jetzt nicht, ob man ein single-Drive in ain RAID-1 bzw. dann im nächsten Schritt in ein RAID-5 umwandeln könnte-

Allerdings würde ich gerade bei solchen heiklen Operationen immer Wert darauf legen, ein aktuelles Backup zu haben. Denn schief gehen kann immer was, auch wenn es zu 99% glatt durchläuft.

Denn ein Backup brauchst DU trotz RAID sowieso. Das RAID bietet Dir nur Verfügbarkeit beim Ausfall von ein (RAID-0 und RAID-5) bis zwei (RAID-6) Platten. Du ersetzt die ausgefallenen Platten, startest den Rebuild, und kannst mit eingeschränkter Geschwindigkeit bis das abgeschlossen ist weiter arbeiten. Ohne RAID musst Du halt warten bis das Backup wiederhergestellt ist. Sich nur auf das RAID zu verlassen und kein Backup zu haben ist aber keine Lösung. Erstens gibt es Szenarien, vor denen Dich ein RAID nicht schützt (versehentliches Löschen von Dateien, Ransomware, korruptes Dateisystem oder Partition), zum anderen kann Dir auch beim Rebuild eine weitere Platte ausfallen.

Ich zum Beispiel habe tatsächlich drei NAS (DS1821+, DS1815+ mit DX513, DS1813+), wobei die "Neben-NAS" nur bei Bedarf laufen und die Backups halten. Teilweise sind die wirklich ganz wichtigen Sachen sogar nochmal extern gesichert. Hier jetzt alles neu zu kaufen wäe natürlich teuer, daher ist mein Kostenkompromiss hierfür die ältere Hardware zu verwenden. Auch die Platten, die ich aus Platzgründen im Haupt-NAS bereits durch größere ersetzt habe. Dafür, und aus anderen Gründen, laufen meine NAS wiederum alle mit RAID-6, bzw dem Synology-eigenen SHR2. Backuplösungen sind immer ein Kompromiss daraus, wieviel Sicherheit man möchte, und wieviel Geld und Aufwand es einem Wert ist, oder möglich ist aufzubringen. Je nachdem verschiebt es sich zu mehr Sicherheit oder weniger Kosten. 100% Sicherheit gibt es nicht, und 0 Kosten auch nicht.

Auf externe Datenträger ein Backup zu erstellen geht entweder über Backup-Tools auf dem NAS, oder über den PC mit Filesync-Software.
 
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Nochmals vielen Dank für eure Ratschläge.

Inzwischen habe ich mir neue Datenträger zugelegt und plane den Neuaufbau (in einem anderen Thread) meines NAS bzw. Sicherungskonzepts.

Da wir hier das Thema Datenverlust bzw. Backups angesprochen haben, sollte meine Frage der Vollständigkeit halber auch hierhin.

Meine beiden extra für das erste Backup angeschafften HDDs umfassen je 12 TB. Ursprünglich hatte ich vor diese via Hotswap im PC mit neuen Daten zu versorgen und anschließend lose am Platz meiner Wahl zu verstauen.

Diese Vorgehensweise scheint mir jedoch auf Dauer zu lästig.

Demnach kommen für jede Festplatte die klassischen externen/tragbaren Gehäuse in Betracht. Eventuell auch ein 2bay-Case.

Diese würde ich bei Bedarf einschalten und das Backup manuell ausführen, sprich die neuen Daten einfach auf die Backup-HDD kopieren. (Eine Automatisierung über das NAS OS suche ich noch).

Spricht etwas dagegen, die Verbindung davon dann via USB direct to NAS machen oder besser an den PC/Notebook und die Sicherungen dann über das Netzwerk (langsam) durchzuführen?

Nachtrag: Das einfache digitale Backup dient dazu, dass ich mir eine erneute Digitalisierung (was sehr aufwendig und zeitintensiv ist) spare. Die Blu-ray's besitze ich ja weiterhin physisch. Hier sollte ich mir dann natürlich Gedanken um einen externen Lagerplatz machen. Somit wäre auch im Falle einer Katastrophe immer noch eine Rückfallebene vorhanden. HDDs für ein zweites Backup außer Haus sind mir für den Anwendungsfall (große Datenmengen, lediglich Filme/Serien) dann doch zu teuer.
 
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