HDDs richtig löschen, damit diese ohne Sorgen weggehen können

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@nicknackman1
Abdanken der Kohl-Regierung? Das war 1998. Damals waren vielleicht 2 GB Platten aktuell. In den letzten 16 Jahren hat sich die Computertechnik durchaus weiterentwickelt. Abgesehen davon haben einige Datenrettungsunternehmen (wenn ich mich nicht irre war sogar Kroll/Ontrack darunter) auf Nachfrage per E-Mail bestätigt, dass die Daten auf einer bereits eine einfach überschriebenen Platte nicht mehr wiederherstellbar sind. Das haben alle von mir angeschriebenen Unternehmen einstimmig bestätigt.
 
"In den letzten 16 Jahren hat sich die Computertechnik durchaus weiterentwickelt." Jo, das ist richtig genau wie sich in der Zeit die Mittel und Methoden der Computerforensik weiterentwickelt haben...

Ich liebe besser wisser.... ...und Trolle auch
 
Madnex schrieb:
Bei beiden wird ein Schrittmotor für die Positionierung der S-/L-Köpfe verwendet, der wesentlich unpräziser ist als die Technik zur Kopf-Positionierung in heutigen...
Einen Link finde ich dazu leider nicht, aber das stand meines Wissens nach in einer Ausgabe der Zeitschrift c't.
Früher war die Dichte weniger hoch und die Schreib-Leseköpfe haben großzügig Platz zwischen den Spuren gelassen. Dabei wurde der Platz zwischen den Spuren immer etwas mitmagnetisiert. Wurde nur einmalig "genullt", konnte in den Bereichen neben der Spur noch festgestellt werden, was vorher in der eigentlichen Spur war. Daher hat man mehrfach Muster geschrieben, um die Geisterdaten neben den Spuren zu "verwischen".
 
Ich rede jetzt mal aus eigener Erfahrung als ITler.

Jegliche Formatierungsversuche (schnell, langsam, mehrfach) und Partitionstabellenänderung/-löschung egal ob unter Windows und/oder Linux halfen nichts. Ich konnte in vielen Fällen mit diversen Wiederherstellungstools z.B von Piriform (Recuva = Freeware) manchmal sehr viele (>50%) Daten wiederherstellen.

Sicheres löschen gibt es nicht, aber hier ein einfacher Tipp, der nahezu perfekt für den Ottonormal-User ist:
- z.B. nutzt Du das Tool Ccleaner (kostenlos), dort unter EXTRAS, FESTPLATTEN WIPER, KOMPLETTES LAUFWERK, EINFACHES ÜBERSCHREIBEN (1x), dann wählst Du das Laufwerk und startest den Vorgang. Danach löschst Du alles, z.B. Partitionstabelle, mit dem Programm DISKPART im Konsolenfenster unter Windows und ähnlich gibt es auch bei Linux. <= Bei dieser Vorgehensweise sind etwa maximal 5% mit diversen Wiederherstellungstools (auch Bezahlversionen im >=4stelligen Bereich) wiederherstellbar gewesen.
- noch besser ist dann z.B. die Einstellung ERWEITERTES ÜBERSCHREIBEN (3x) <= Da gabs nur noch 1 Programm (von meinen getesteten), was vllt eine von ca 100'000 Dateien wiederherstellen konnte, aber nicht immer so, das sie voll benutzbar war. (Bruchteil vom Bild oder Dokument)

Warum 3x besser als 1x ist, ist dann ja wohl auch klar. Per Magnetismus werden die Bits auf den Datenträgern beeinflusst. Manchmal kippen diese u.a. nicht perfekt, daher ist ein wiederherstellen u.U. bei "einfachen Bearbeiten der Daten" sehr einfach möglich. (Natürlich gibt es noch andere Faktoren, die das Wiederherstellen beeinflussen, z.B. Berechnungsalgorithmen.)
 
nicknackman1 schrieb:
"In den letzten 16 Jahren hat sich die Computertechnik durchaus weiterentwickelt." Jo, das ist richtig genau wie sich in der Zeit die Mittel und Methoden der Computerforensik weiterentwickelt haben...

Ich liebe besser wisser.... ...und Trolle auch
Fragt sich nur wer von uns beiden hier der Besserwisser und Troll ist. ;)

Nochmals. Ich habe vor noch gar nicht allzu langer Zeit verschiedene Datenrettungsunternehmen angeschrieben und nachgefragt. Die Antworten kannst du dir hier durchlesen. Keiner hat geschrieben, dass sie die Daten bei einer Platte, die ein Mal überschrieben wurde, wiederherstellen können. Darunter auch Kroll/Ontrack.

Blue Cube schrieb:
Jegliche Formatierungsversuche (schnell, langsam, mehrfach) und Partitionstabellenänderung/-löschung egal ob unter Windows und/oder Linux halfen nichts. Ich konnte in vielen Fällen mit diversen Wiederherstellungstools z.B von Piriform (Recuva = Freeware) manchmal sehr viele (>50%) Daten wiederherstellen.
Da würde ich mal sage, da hast du irgendetwas falsch gemacht. [Edit: Nur zur Info. Windows beschreibt bei der langsamen Formatierung ab Vista alle Sektoren innerhalb der zum Formatieren ausgewählten Partition. Wenn du das unter Windows XP ausprobiert hast, ist es kein Wunder, dass du Daten wiederherstellen konntest. XP (und frühere Windows Versionen) führt bei der langsamen Formatierung nämlich nur eine Leseüberprüfung durch.]

Wenn schon professionelle Datenrettungsunternehmen daran scheitern, wird man das Zuhause sicherlich nicht hinbekommen. Vorausgesetzt natürlich, dass die Daten auch wirklich überschrieben wurden.

Blue Cube schrieb:
Warum 3x besser als 1x ist, ist dann ja wohl auch klar. Per Magnetismus werden die Bits auf den Datenträgern beeinflusst. Manchmal kippen diese u.a. nicht perfekt, daher ist ein wiederherstellen u.U. bei "einfachen Bearbeiten der Daten" sehr einfach möglich. (Natürlich gibt es noch andere Faktoren, die das Wiederherstellen beeinflussen, z.B. Berechnungsalgorithmen.)
Überlege doch mal. Selbst wenn einige "Bits nicht perfekt gekippt" sind oder nach einem erneuten Beschreiben der Sektoren oder Spuren noch "Nebenspuren" existieren, die theoretisch ausgelesen werden könnten, so wäre das nur mit speziellem Hardware-Equipment möglich. Die Festplattenlogik filtert so was heraus, sodass diese "Zusatzinformationen" niemals am Programm ankommen. Allein per Software ist das einfach nicht machbar. Per Software kann man nur Daten zurückholen, die noch nicht überschrieben wurden.

Die c't hat übrigens vor ein paar Jahren mal einen Test gemacht und einzelne Dateien mit verschiedenen Löschmethoden überschrieben. Mehrere professionelle Datenrettungsunternehmen durften sich dann an der Wiederherstellung versuchen. Das Ergebnis was, das nicht einmal einfach überschriebene Dateien gerettet werden konnten. Von keinem der involvierten Unternehmen.
 
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Wenn du viele Platten hast wäre mir das einbauen, löschen und ausbauen viel zu zeitfressend. Ich würde sie mechanisch zerstören.

Pack den Vorschlaghammer aus :evillol:
 
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Zum Überschreiben würde ich h2testw nehmen, davon und danach kann man gerne noch mal formatieren, dann ist es fast egal ob schnell oder langsam. Da gibt dann nichts mehr wiederherstellen und wenn man die Leseprüfung auch mitgenommen hat, weiß man gleich ob die ganze Kapazität auch noch fehlerfrei beschreib- und lesbar ist.
 
BlubbsDE schrieb:
@highks

deine Ausführungen stimmen mal so gar nicht. Es hat nichts damit zu tun, wie alt eine HDD ist. So steht das auch nicht im Heise Artikel. Auch da steht, egal wie alt das Medium ist, einmal formatieren reicht.

Von Festplatten habe ich ja auch nicht gesprochen.
Es steht ja eindeutig im Artikel von heise: "Das Ergebnis: Ob uralte 1-GByte-Platte oder (zum Zeitpunkt der Studie) aktuelles Laufwerk, nach einmaligem Überschreiben der Daten ist die Wahrscheinlichkeit, noch etwas rekonstruieren zu können, praktisch null."

BlubbsDE schrieb:
Und das gilt sogar für FDDs. Nur war der Windows Format Befehl vor Vista das Problem. Er hat eben nicht das Medium komplett einmal beschrieben. Und daher gelangen früher Wiederherstellungsversuche. Nicht wegen der Medien. Sondern wegen der Art der Formatierung.
In der Disketten-Zeit ging es wahrscheinlich noch eher um DOS bzw. was auch immer das US Miltär damals verwendet hat. Also wahrscheinlich eher etwas Unixoides.

Ich meinte nur, dass man diese Vorschriften zur mehrfachen Überschreibung von Disketten ja wahrscheinlich nicht einfach so zum Spaß erfunden hat, sondern weil man bei Disketten wirklich Daten wiederherstellen konnte, nachdem nur einmal Überschrieben worden war.
Ich weiß das nicht sicher, aber wenn man sich überlegt, dass auf einer alten 5,25" Diskette weniger als 1 Megabyte gespeichert war, dann sind das ganz andere Dimensionen der Datendichte, als bei Festplatten. Selbst wenn man eine alte 1GB Festplatte zum Vergleich nimmt.

Wie gesagt, ich weiß es nicht sicher - aber ich gehe eben davon aus, dass die Vorschriften für mehrfaches Überschreiben beim US Militär nicht einfach so erfunden wurden, sondern auf Daten basierten, die man in der Realität herausgefunden hat. Nämlich dass man bei alten Disketten nach einmal Löschen noch Daten wiederherstellen konnte - und das nicht deshalb, weil das Windows format schlecht arbeitet. Dann hätte ja trotzdem ein einfaches Überschreiben mit einem anderen Programm genügt. Man hat aber damals ein 32-faches Überschreiben (oder sogar 37x?) als sicheren Standard festgelegt. Nur um Geld und Zeit zu verschwenden hat man das ja sicher nicht getan!
 
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Blue Cube schrieb:
Ich konnte in vielen Fällen mit diversen Wiederherstellungstools z.B von Piriform (Recuva = Freeware) manchmal sehr viele (>50%) Daten wiederherstellen.

Da gibts zwei Möglichkeiten

1) Du bist jetzt Multimillionär weil du als erster/einziger einen Weg gefunden hast, überschriebene Daten doch wieder herzustellen,

oder

2) Du hast schlichtweg nicht überschrieben.

Bitte lasst den Gutmann Mythos endlich sterben. Aber bei SSD wiederholt sich das ganze - eine Studie ( http://nvsl.ucsd.edu/index.php?path=projects/sanitize ) behauptet da mal so nebenbei daß sich genullte NANDs herstellen lassen, ohne das zu belegen oder weiter drauf einzugehen. Eigentlich gehts dort um SSDs die sich beim Secure Erase nicht löschen.

Man sollte aber so oder so mit Zufallsdaten überschreiben. Das ist nicht langsamer als Nullen (bei PRNG), ergo keine Nachteile, dafür im Zweifelsfall sicherer. Der Trend geht zu intelligenten Speichermedien, die nicht mehr dumm schreiben, sondern als frei markieren, komprimieren, deduplizieren... Nullen werden dann womöglich einfach wegoptimiert. Zufallsdaten dagegen müssen geschrieben werden, da sich Zufallsdaten nun mal nicht wegoptimieren lassen.

Einmal überschreiben mit Zufallsdaten (shred -v -n 1 oder zwecks Verifizierbarkeit verschlüsselt Nullen) und danach Secure Erase in der Hoffnung auch noch die Reservekapazitäten zu erwischen. Mehr geht nicht...

highks schrieb:
Nur um Geld und Zeit zu verschwenden hat man das ja sicher nicht getan!

Es reicht wenn einer behauptet daß es geht, dann scheißen sich alle ins Hemd und Nichtexistenz beweisen ist nun mal verdammt schwierig.

Disketten musste man gar nicht überschreiben damit sie gelöscht waren, einmal in den Kofferraum legen und nach Hause fahren hat da schon gereicht, zuhause war dann alles weg :evillol:

Bei noch primitiverer Technik (analoge Tonbandaufnahme) war da auch nichts mehr zu machen.

Das einzige Speichermedium das nach dem Überschreiben noch seine alten Daten irgendwo behält sind übermalte Ölbilder.
 
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Rumo schrieb:
Einmal überschreiben mit Zufallsdaten (shred -v -n 1 oder zwecks Verifizierbarkeit verschlüsselt Nullen) und danach Secure Erase in der Hoffnung auch noch die Reservekapazitäten zu erwischen.
Wieso meinen immer alle, sie müssten diese Reservekapazität noch überschreiben / löschen? Außer dem Sandforce, den ich sowieso nie als einen tollen SSD Controller angesehen habe, löschen die aktuellen Controller (bzw. deren FW) diese sowieso schon nach kurzer Zeit im Idle, einfach weil sie den Platz brauchen um danach ggf. sofort wieder schnell schreiben zu können. Obendrein kann man bei keiner SSD diese Daten normal auslesen, weil denen einfach keine LBA zugeordnet ist, man müsste also entweder eine manipulierte FW haben oder die NANDs auslöten und auslesen. Dann spätestens wird es auch beim Sandforce schwer, da der die Daten ja immer verschlüsselt und komprimiert.

Es reicht die SSD einmal zu formatieren, selbst beim Schnellformat sollte Windows ab Win7 die ganze Kapazität der Partition trimmen und dann eben noch mal alle überschreiben (z.B. eben mit h2testw) und dann kann man auch gerne noch mal Formatieren. Wenn man dabei keine Partition vergisst, dann sollte das für den Hausgebrauch reichen und auch nicht zu viel Aufwand sein, oder sind da solche wichtigen Geheimnisse drauf, dass da jemand jeden erdenklichen Aufwand treiben könnte um dran zu kommen? Wenn ja und der Rechner jemals im Internet war, dann sind die sowieso schon geklaut worden. :evillol:
 
Holt schrieb:
Wenn ja und der Rechner jemals im Internet war, dann sind die sowieso schon geklaut worden. :evillol:

:D Das dürfte der Wahrheit entsprechen... :p

Außerdem: wenn es so wichtige Daten waren, dann sollte man gleich vor dem Aufspielen die ganze Platte verschlüsseln, dann braucht man sich auch um die sichere Löschung keinen Kopf mehr machen!
 
Mit dem Tool
Western Digital DLG

Da gibt es neben der Überprüfung auch eine Option die sich "WRITE ZEROS" nennt.

Wenn eine Festplatte auch nur einmal mit Nullen überschrieben wird, sind alle Daten unwiederbringlich verloren.

http://support.wdc.com/product/download.asp?groupid=608&sid=3&lang=de

Mechanisch zerstören. Google zerstört z.B. zu entsorgende Festplatten auch.

Weil das in der Größenordnung natürlich schneller geht und des weiteren handelt es sich bereits um TEIL-DEFEKTE Platten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon im Titel steht, möchte der TE die Platte ohne Sorgen weitergeben und da fällt die mechanische Zerstörung wohl weg. Klar gibt es bei den ganannten Möglichkeiten Lücken, so können etwa Rest von Dateien in Sektoren stehen, die defekt geworden und durch Reserversektoren ersetzt worden sind. Aber bleiben wir mal auf dem Teppich, denn davon sind dann nur Bruchstück auslesbar, sonst wäre der Sektor nicht ersetzt worden, man kann normal auf alten, defekten Sektor nicht mehr zugriefen, der Zugriffe würde ja auf den Reservesektor gemappt und dann sind dann sehr wahrscheinlich nur Teile irgendeines Daten drin. Wie wahrscheinlich sind da nun sensible Daten dabei? Selbst wenn es ein Fragment eines peinlichen Urlaubsfotos oder -videos ist, kann man bruchstücken von 4k wohl kaum was sinnvolles rekonstruieren!

Wichtig ist einfach, dass die Daten wirklich überschrieben werden! Viele Löschen einfach alles, aber es liegt noch im Papierkorb oder formatieren, aber es ist dann eine Schnellformatierung bzw. wurde bei den alten Windows Versionen dabei auch nichts überschrieben. Daher eben von Hand alles mit Müll überschreiben und h2testw übernimmt das eben auch bequeme Weise und wenn man die falsche Partition ausgewählt hat, ist das noch lange kein Beinbruch, da löscht man die Testdateien und gut ist, bei den Wiper Tools sieht da dann oft anders aus.
 

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