Danke dir!
Die ID verweist wie erwartet auf C-Media. Als Gerät wird allerdings nur "Audio Adapter" bzw. "Unitek Y-247A" gelistet. Letzterer ist womöglich der OEM oder einfach nur einer der ersten, der dieses Modell hat listen lassen.
Wie dem auch sei. Bei einigen Händlern findet sich jedenfalls ein Hinweis zu dem bei diesem Modell verbauten Chip: "CM108B". Und dazu nun das Datenblatt von C-Media:
"
Microphone bias voltage supply (3V), with a small driving capability".
Im Weiteren: Auf Amazon finden sich Reviews zu einer ähnlichen Soundkarte, in diesem Fall von "Sabrent". Diese wurde auch hier im Forum bereits einige male empfohlen. Hinsichtlich der Leistung bemerke man jedoch folgende Rezension:
Nicht mehr für ModMic geeignet!
"
Der Mic Eingang hat jetzt nur noch eine Versorgungsspannung von 2,9V. (siehe Foto)
Pegel ist selbst auf Gain 100 sehr niedrig und man hat rausch/brumm Geräusche mit drin."
Einen Post darüber findet man einen weiteren Eintrag eines Nutzers, bei dem diese Karte ebenfalls als "0D8C" / "0014" bzw. "Unitek Y-247A" erkannt wird. Soll heißen: Hier werkelt letztlich der gleiche Chip, ein kastrierter "CM108B".
Obwohl der Chip mittlerweile gegen einen merklich schlechteren getauscht wurde, befindet sich auch diese Soundkarte immernoch weit oben im Ranking ... so viel also zum Bewertungssystem von Amazon.
Worauf will ich nun hinaus?
Die genannte Versorgungsspannung kannst du dir vereinfacht gesagt wie einen analogen Multiplikator für den ausgegebenen Pegel vorstellen. Soundkarten, welche eine geringe Spannung von max. 3 V an das angeschlossene Mikrofon weitergeben, haben leider häufig Probleme mit einer schwachen Aufnahmelautstärke sowie einem erhöhten Brummen und Grundrauschen. Dies liegt daran, dass die angeschlossene Mikrofonkapsel nicht genügend Saft bekommt und schließlich sehr nah am Eigenrauschen des Verstärkers bzw. Wandlers arbeiten muss. Da der Arbeitspegel so gering ist, hat man schlichtweg keinen zufriedenstellenden Rauschabstand ("Signal-to-Noise-Ratio").
Um das Problem zu lösen, braucht man eine Soundkarte, welche eine höhere Vorspannung anlegt. Dadurch kann man dem Mikrofon ein stärkeres Signal entlocken, was letzten Endes nicht nur zu einer besseren Aufnahmelautstärke, sondern auch einem geringeren Rauschen und Brummen führt.
Nominell verkraften die meisten Headsetmikrofone grob bis zu 10 V beziehungsweise 600 uA. Dieser Headroom wird durch die herkömmlichen Mikrofoneingänge jedoch kaum ausgereizt. Weder Onboards, noch USB-Adapter und leider nicht einmal kostspielige Gaming-Soundkarten sind dafür bekannt, viel mehr als 3 V für das Mikrofon bereitzustellen.
Eine Lösung könnten jedoch folgende Geräte darstellen:
- Soundkarten, welche mit dem Chipsatz "CM119" oder "CM108" gelistet werden. Gegebenenfalls auch mit einem "A" am Ende. Chips mit "B" sollten unbedingt gemieden werden! Diese gehören nämlich zur neueren Generation, welche bis auf wenige Ausnahmen auf 3 V limitiert wurde. Die alte (A-)Serie hingegen gibt noch 4,5 V aus. Diese sollten bereits ausreichend Pegel zur Verfügung stellen.
- USB Audio Interface mit 48V-Adapter. Zum Beispiel "Behringer UMC22" und "Rode VXLR+" (ausdrücklich mit Plus!!!). Gibt bis zu 5 V aus, abhängig von Quellspannung und angeschlossenem Mikro. Audio-Interfaces sind in der Regel wesentlich störfreier als herkömmliche Soundkarten, dürften die Aufnahmequalität insgesamt also nur begünstigen.
- USB Mischpult mit 3,5 mm Eingang. Zum Beispiel das "Behringer Xenyx 302". Nicht gerade das rausch- und verzerrungsärmste Modell, bietet dafür jedoch 4,5 V sowie einen kleinen Equalizer. Auch immer wieder günstig in der Bucht erhältlich.
- DIY-Mikrofonvorverstärker mit externer Stromversorgung (auch Batterie), der zwischen Mikro und Mikrofoneingang geschaltet wird.
Zu ersteren beiden gibt es aktuell zum Beispiel die
SYBA SD-CM-UAUD (CM119),
Delock USB Sound Adapter 7.1 (CM119) oder
LogiLink UA0053 (CM108). Habe mir die LogiLink wie gesagt einfach mal zum Test bestellt. Ist mit rund 5 Euro zur Zeit preislich sehr attraktiv. Die Syba z.B. wäre grob vier mal so teuer, trotz grundsätzlich identischer Eckdaten.
Habe noch so einige Elektretmikrofone daheim. Werde dann berichten, wie gut sich der Adapter schlägt.
LG
Kabelbinder