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NewsHearts of Iron IV: Erster Season Pass und Götterdämmerung kommt
Paradox-Spiele sind für ihre zahlreichen Erweiterungen bekannt, aber auch für jahrelange Entwicklung neuer Inhalte. Acht Jahre nach Veröffentlichung von Hearts of Iron IV gibt es den ersten Season Pass. Neben der Erweiterung „Götterdämmerung“ wird dieser bis ins dritte Quartal 2025 hinein noch zwei weitere Spielinhalte liefern.
Wo ich das so lese: wie detailiert geht Hearts of Iron eigentlich auf die diversen Gräueltaten in und außerhalb Deutschlands ein? Die Kolonialisierung des Kongo durch Belgien nur als Rohstoffquelle darzustellen wäre ja schon ziemlich fragwürdig, aber andererseits sind Folter- und Vergewaltigungsmechaniken auch eine etwas befremdliche Idee.
Ich hab zwar nur das Grundspiel, aber ich gehe stark davon aus, dass alles was an Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit o.ä. nie in einem der Spiele stattfinden wird. und das ist mMn auch gut so. Spannend wäre ggf ein verweis auf Wikipedia in solchen Fällen, aber ich denke nicht, das Paradox diesen weg geht.
Ich hatte auf eine Ankündigung eines 5. Teils der Serie gehoft. Mit HoI4 wurde ich nie wirklich warm. Da hatte ich mit Teil 3 mehr Freude daran. Das Grundkonzept passt für meine Vorstellung nicht. Die Map und die Forschung waren im 3. Teil kleinteiliger. Als NATO-Symbole-Spieler konnte ich auch mit der bunten Map an sich wenig anfangen. Es wird sich auf vieles Konzentriert und der Krieg und die Einheiten laufen so nebenher :/
Ich kann es absolut nachvollziehen, aber für ein Spiel, in dem (relativ aktuelle) historische Ereignisse eine so zentrale Rolle spielen, wirkt es auch etwas feige. "Und dann gingen die Belgier in den Kongo und haben die Einheimischen Kautschuk ernten lassen. Nichts weiter von Relevanz ist passiert. "
Generell haben Spiele diesbezüglich noch einen langen Weg vor sich, wenn wir bis heute Spec Ops The Line als gefühlt einziges Beispiel für irgendeine Art Kriegsverbrechen heranziehen können. Ok, wir haben noch Missionen wie das "Kein Russisch" aus CoD, aber das ist dann eher ein Beispiel wie mans nicht macht.
Angesichts der Tatsache, dass Paradox überhaupt eine spezielle Deutsche Version ( Einige Deutsche "Staatsfunktionäre" sind ja nicht mit Bild dargestellt) gibt, sagt mir dass Paradox mit allen Mitteln versucht kontroversen / FSK aufstufung zu umgehen. Man hätte sicherlich bei den Charakterbildern mit Kunstfreiheit argumentieren können und hätte vermutlich recht bekommen, aber ein paar Bilder für die deutsche version zu schwärzen war wohl einfacher an der stelle.
Weis eigentlich jemand, wie sich die FSK einstufung verändert, wenn in Texten auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit o.ä. bezug genommen wird. (ich meine würde dann ggf die FSK 12 zur FSK 16 werden nur weil ich Geschichtliche, unschöne Inhalte darstellen). Im Öffentlich rechtlichen Rundfunk würde ich das ja als Bildungsauftrag abstempeln, aber den haben ja Spiele in der Form nicht. Wie gesagt, ein Link zu den entsprechenden Wikipedia Seiten wäre schon echt fein.
btw. der Kongo ist sicherlich nicht das einzige, was in dieser hinsicht verwerfich ist ... der umgang der Japaner im Japanisch Chinesischen Krieg, fällt durchaus auch in diese Kategorie. Von Diversen Straflagern o.ä. mal ganz zu schweigen. Deutschland war zwar sicher extrem industriell mit ihren Verbrechen, aber leider keineswegs die einzigen.
Im fokusbaum hast du die Möglichkeit Strafgefangene als Arbeitskräfte zu nutzen. Zudem kann man einstellen wie "brutal" besetzte Gebiete verwaltet werden. Das war es dann soweit aber. Das Spiel kommt schon mit einer geschnittenen/zensierten deutschen Version, ich denke mehr kann man offiziel einfach nicht bringen.
Auf Auswirkungen für das zivile Leben wird in HOI4 wenig bis gar nicht eingegangen. Der Fokus liegt in Produktion, Truppenmangement und politschen makro-Aktionen. Es ist ein Strategiespiel.
Meiner Meinung nach muss man daraus auch nicht immer ein Sensibilisierungsprojekt machen.
Wie bereits oben beschrieben geht es hier aber soweit ich weis nur um die Bilder von Staatsfunktionären, die in Deutschland genauso wie Hakenkreuze als verfassungsfeindlich verboten gelten. Oder sind dir Fokusbaum änderungen bekannt?
Man hätte die deutsche Geschnittene Version mMn vermeiden können, wenn man auf die Kunstfreiheit gepocht hätte.
Andererseits gibts auch in einem CIV (ich glaube 5) ein Zitat zum Thema Faschismus. Hier steht in der Deutschen Version auch nur "Ein deutscher Diktator" ... Weil deutschland ja so viele davon hatte International steht hier der Urheber im Klarnamen, soweit ich weis. Wie gesagt man kann sowas im namen der Kunstfreiheit (bzw. bei CIV ist ein Zitat) freigeben lassen, aber der Aufwand für die Publisher ist schlicht größer als eine Deutsche Version herauszubringen.
Ich bin immer noch bei HoI2, das hat mich einfach am meisten abgeholt. Schön zu sehen, dass Teil 4 noch so unterstützt wird, aber die DLC Flut bei Paradox hat mir noch nie so Recht geschmeckt (zumindest nicht der Preispunkt).
Du sagst "immer" als würde auch nur irgendein halbwegs bekanntes Videospiel das ganze Thema realistisch widerspiegeln.
Es war auch keine Forderung, dass Hearts of Iron das zeigen muss, sondern eine echte Frage, weil ich die Reihe selbst bisher nicht gespielt habe.
Gerade in so einem Globalstrategiespiel ist die Umsetzung vermutlich schwierig, weil man damit auch immern den Spielern die Möglichkeit gibt, genau auf sowas hinzuarbeiten, seine Kriegsverbrechen spielerisch zu optimieren und ggf. Gefahr läuft, dass man sich einen Shitstorm einhandelt.
Nichtsdestotrotz fänd ich es schön, wenn wir mehr Spiele bekommen könnten, die unbequeme Themen nicht einfach ausblenden.
Absolut, ja. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob hier Spiele überhaupt jemals so funktionieren werden wie Filme oder Bücher. Ich glaube, die Grundintention der Konsumenten ist hier eine komplett andere. This War of Mine funktioniert gut, ja. Aber der Großteil der Spielerschaft will sich am Abend auf der Couch beim Spielen nicht mit unbequemen Themen beschäftigen. Und das meine ich nicht als Vorwurf. Ich glaube, dass Spiele komplett anderes auf Personen wirken, da man ja immer direkt ins Geschehen eingebunden ist. Plötzlich muss man selbst unbequeme Entscheidungen treffen oder etwas entwickelt sich aufgrund des eigenen Zutuns in eine schreckliche Richtung. Mag zwar einen moralisch interessanten Effekt haben, ob das aber dann noch ein "befriedigendes" Erlebnis ist, zweifle ich stark an.
Bei Filmen und Bücher verhält sich das durch die passive Rolle des Publikums völlig anders (so meine Vermutung).
Dazu kommen noch die finanziellen Risiken der Spieleentwicklung. Hier werden die Entwickler/Publisher gut und gerne auf ein weiteres Risiko verzichten können. Denn setzt man unbequeme Themen "falsch" um, kommt der Shitstorm wie das Amen im Gebet.
Somit wird es vielleicht hin und wieder ein Spiel geben, dass hier Grenzen auslotet und Dinge probiert, aber der Großteil der Entwickler werden diese Themen weitläufig umschiffen. Auch ein "Kriegsspiel" wie Call of Duty wird sich da weiterhin durch Überzeichnung und "Actionfilmcharakter" jedweder Diskussion enthalten. Oder mit platten Versuchen (No Russian) zwar Medienaufmerksamkeit erhaschen, in der Sache aber kläglich scheitern.
Na ja Frostpunk 1+2 macht doch vor, dass du auch mit Unbequemen entscheidungen im Spiel eine sehr interessantes spiel mit einer nicht gerade kleinen Interessengruppe haben kannst, aber hier handelt es sich natürlich immer noch um (zwar an die Realität angelehnte) dystopische Szenarien. Ich glaube und Hoffe, dass ein Historisches Strategie Spiel keinen Erfolg damit haben wird irgendwelchen Gräultaten irgendwelche Positiven Aspekte abzugewinnen. Denn
gerade die Verbrechen im 2. Weltkrieg hatten ja leider durchaus den Nebeneffekt die Kriegskassen aufzupolieren, aber darüber möchte (hoffentlich) niemand nachdenken.
Ausblenden ist vielleicht gesellschaftspolitisch keine schöne Lösung, aber das Ding will doch keinen Geschichtsunterricht ersetzen!
Es ist immernoch ein Videospiel, was Spaß machen soll und das vielleicht ein realistisches Setting hat, aber keineswegs die Realität nachspielen will.
Ich kann dort mit Lichtenstein den 2. WK beginnen und gewinnen wenn ich möchte. Es soll dem Spieler ermöglichen seine eigene Geschichte zu schreiben. Was du dort erwartest möchte das Spiel nicht sein.
Okay mal hand aufs Herz ... Wie gut war euer Geschichtsunterricht in der Schule? ... Ja die Hälfte der Mittel und Oberstufe haben wir über 1914-1945 gesprochen ... aber dennoch über Internationale Geschichten (Stein des Anstoßes war hier ja Belgiens Verbrechen bei der Kolonialisierung des Kongo) ... kommt üblicherweise im Schulunterricht zu kurz.
Vielleicht sollten sich derartige Spiele Geschichts-Bildung auf die Fahne schreiben und eben z.b. im den Beschreibungen des Fokus Baums auf entsprechende Wikipedia Artikel verweisen. Damit ist es nicht direkt im Spiel, aber wer sich bilden möchte hat damit zumindest schonmal einen guten Ansatzpunkt. War das nicht auch mal AC Odysee das einen Geschichtsmodus hatte, wo man einfach nur durch die Welt Laufen konnte und ein Erzähler Voice Over hatte, dass die Antike Welt erklärt hat. Vielleicht kann das ja auch einfach als Zusatz Punkt beim Spielstart an oder Abwählen.