Heimnetz aufs Jahr 2024 Anpassen

Strgg

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Hallo zusammen,


der Tag ist gekommen, wo wir langsam, aber sicher im Jahr 2024 beim Glasfaser angekommen sind. Es handelt sich um ein Mehrgenerationenhaus also nur ein Anschluss fürs Internet.



Glasfaseranschluss 1Gbit ist dann im Keller.

Von da aus muss das Ganze in 2 Etagen -> Wohnung 1 Etage und Wohnung 2 Etage (dort sind noch alte Kabel vorhanden fragt mich aber nicht welche bestimmt 20 Jahre alt). (Im Keller sind bereits Kabel für die Räume verlegt)

Die Verlegung der neuen Kabel soll über den Außenbereich erfolgen. Keller -> entlang 2er Balkone und in die Wohnung durch den Zugang, wo bereits die Sat-Kabel durchgehen.

(Alte Kabelschächte sind nicht mehr oder nur mit sehr viel Aufwand erreichbar also keine Option)

Innerhalb der Wohnungen sollen die Kabel hinter Fußleisten verlegt werden.


Als Kabel im Außenbereich dachte ich an ein CAT7 Erdkabel und einen Kabelkanal aus Alu um vor Wind und Wetter geschützt zu sein.

Weiter wollte ich jeweils mit einem Kabel in die Wohnung und von dort aus alles weitere in alle anderen 4 Zimmer verteilen. W-Lan soll auch in jedem Zimmer vorhanden sein

Jedes Zimmer soll die Möglichkeit haben min. 2 Geräte per Kabel Anschließen zu können besser sogar 3.

Jede Etage soll, wenn möglich durch mich separat im Netzwerk zusehen sein. Also Keller, Wohnung 1 und Wohnung 2.

Des Weiteren möchte ich für die Zukunft die Möglichkeit haben eine separate Kindersicherung für das Kinderzimmer einrichten zu können, das heißt z.b. Einstellung der Nutzungsdauern und welche Seiten man besuchen kann.



Jetzt ist die Frage was kann ich an Technik dafür nehmen?



Vielen dank schonmal
 
@Strgg
Ahoi und herzlich Willkommen m Forum.

Strgg schrieb:
Die Verlegung der neuen Kabel soll über den Außenbereich erfolgen. Keller -> entlang 2er Balkone und in die Wohnung durch den Zugang, wo bereits die Sat-Kabel durchgehen.
Ich hielte es hier für sinnvoller, sich innerhalb des Hauses einen strategisch geeigneten Steigepunkt zu suchen, in dem man vom Keller aus nach oben in die jeweils zu verkabelnde Etage springt. Von den Steigpunkten aus kannst du dann auch schön sternförmig in die angrenzenden Zimmer verlegen. So kannst du z.B. auch Flurquerungen vermeiden bzw. minimieren, während du von einer Außenwand kommend immer einen weiten Weg zum weitest entfernten Raum hast.

Strgg schrieb:
Jede Etage soll, wenn möglich durch mich separat im Netzwerk zusehen sein. Also Keller, Wohnung 1 und Wohnung 2.
In welchem Netzwerk? WLAN? Dann müsstest du einzelne SSIDs vergeben, was im Alltag eher hinderlich ist - du wechselst das Stockwerk und das Handy wechselt nicht automatisch in das stärkere Netz, folglich fehlt dir plötzlich Transferrate, obwohl das Handy sich in Reichweite eines deutlich stärkeren WLANs befindet.

Falls du die klassische Netzwerkumgebung im PC meinst: das funktioniert z.B., wenn du jede Etage in eine eigene Arbeitsgruppe wirfst. Ob das in einem privat bewohnten, mehrstöckigen Ein(Zwei?)Familienhaus so sinnvoll und vorteilhaft ist, ist aber fraglich. Alternativ, wenn man z.B. von Büros und etagenweise getrennten Abteilungen sprechen würde, so wäre die Einrichtung einer jeweils eigenen Domäne mit eigenem Active Directory sinnvoll, wo dann jedes Stockwerk seine eigenen Zugriffsrechte bekommt.

Aber das wäre im privaten Bereich doch eher mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Strgg schrieb:
Des Weiteren möchte ich für die Zukunft die Möglichkeit haben eine separate Kindersicherung für das Kinderzimmer einrichten zu können, das heißt z.b. Einstellung der Nutzungsdauern und welche Seiten man besuchen kann.
Die einfachste Kindersicherung ist meiner Meinung nach - und das sage ich selbst dir als Vater einer (wie der Papa) sehr IT-nerdigen 7 1/2-Jährigen, die bereits seit einiger Zeit ihren eigenen Computer mit Minecraft, Dreamlight Valley und pipapo besitzt - Aufklärung.

Was das Besuchen von Seiten angeht, so gibt es diverse Jugendfilter, die meiner Meinung nach aber ebenfalls nicht die Aufklärung und Sensibilisierung für "Richtig und Falsch" ersetzen. Wenn die Kids alt genug sind und die Weiten des Internets erforschen wollen, dann tun sie das - ob mit oder ohne deine Zustimmung. Selbst, wenn du ihnen per White/Blacklist im heimischen Netz irgend welche Seiten vorenthalten willst, dann schaut sich das Kind die interessanten Seiten spätestens mit dem Handy/Tablet im schulischen Bring Your Own Device-WLAN, bei einem Freund oder sonstwo an.

Daher würde ich dir eindringlichst raten, auf automatisierte Filterung zu verzichten - nichts ersetzt die elterliche Aufklärung und Sensibilisierung.

Auch Zeitsperren halte ich für pädagogisch äußerst bedenklich.
Beispiel: Kind "funktioniert" hervorragend und darf nun 2 Stunden "Netzzeit" in Anspruch nehmen. Nun schaut das Kind gerade eine höchst interessante Youtube-Doku über den Neptun (so, wie ich gestern :D ) oder liest gerade auf Wikipedia etwas über den Archaeopteryx und ZACK: mittendrin sind die 2 Stunden vorbei und das war's mit dem halb verschlungenen Content.

Da finde ich es doch viel praktischer, wenn ich mal meinen elterlichen Hintern in's Kinderzimmer schwinge und schaue, was Töchterlein so treibt und sie darauf hinweise, dass es in 10 Minuten Essen gibt und er PC ausgeschaltet werden soll. "Gleich, Papa - ich baue noch schnell das Dach in meinem neuen Haus in Minecraft fertig".

Strgg schrieb:
Jetzt ist die Frage was kann ich an Technik dafür nehmen?
Was die Verlegekabel angeht: nimm bitte NUR (CAT7) Duplexkabel. Der Aufwand, das Kabel durch die Stockwerke und in die Räume zu verlegen, ist identisch zu einem Simplexkabel, aber wenigstens hast du dann immer gleich ne Doppeldose, die du setzen kannst. Zudem kostet Duplexkabel praktisch dasselbe, wie Simplexkabel (auf die Meter eines Einzelports umgerechnet).
https://www.amazon.de/dp/B07WJFG4J4

Falls du - wie ich - aus einer alten Vorzeit mit Drachen und Trollen kommst, verwende auf keinen Fall mehr LSA-Dosen und Werkzeug. Heute gibt es so tolle Sachen wie Keystones:
https://www.amazon.de/dp/B076FSB1YV

Bzw. hier mit den passenden Aufputzdosen Unterputz-Blenden:
https://www.amazon.de/dp/B076F7XXV2

Die sind werkzeuglos und werden auch werkzeuglos in die passenden Dosen und Patchfelder eingeklickt.
https://www.amazon.de/dp/B07CXWL8WB

Im Keller verbaust du dann noch in einem geeigneten Netzwerkschrank, wie z.B. diesem hier:
https://www.amazon.de/dp/B08GM5L8S9

...einen Switch deiner Wahl mit der ausreichenden Portzahl sowie nach Wunsch PoE für die WLAN Access Points:
https://www.amazon.de/dp/B00PS1JDAY

Und fertig ist dein Netzwerk.

PS: den Router würde ich nicht im Keller, sondern ebenfalls irgendwo zentral in der Wohnung verbauen, denn a) hast du ihn dort immer im Zugriff, wenn du mal z.B. nen Wechseldatenträger am USB-Port betreiben möchtest, per Tastendruck WPA für ein neues WLAN-Gerät verwenden willst oder auch einfach nur die Tatsache, dass du dann auf dem hauptsächlich bewohnten Stockwerk schon dein ausreichend starkes WLAN hast und hier keinen extra Access Point mehr einrechnen musst. Es kann sogar sein, je nach Router (bei mir ist es eine Fritz!Box 7590), dass das WLAN stark genug ist, sodass dennoch das obere und untere Stockwerk mit erfasst werden. Gerade das 5 GHz-WLAN ist enorm stark, was das angeht.
 
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Wifi 6e oder Wifi7?
Je nach Bauart des Hauses kann ein guter AP leicht 2 Stockwerke betreiben.
Viele schwören auf Unifi-APs.

Zum Ethernet:
Welche Angabe in deinem Post noch fehlt ist wie viel GBit/s das Heim-Ethernet denn haben soll.
1Gbit, 2,5Gbit, 5Gbit/s oder gar 10Gbit?

CAT7 kann 10Gbit/s bis 100 Meter.
Je nach diesem Speedwunsch werden sich die Preise (für Switch) stark ändern.

Willst du mit Patchpanel & Verlegekabel (<- Empfehlung) arbeiten oder alles per langen Patchkabel, die dann in einen Switch gesteckt werden sollen.

Anhand deiner Beschreibung (Außenkabel) wirst du wohl mit einem Unterverteiler (im 1.OG) arbeiten wollen/müssen.
Denn 12 Kabel (3 pro Raum) über eine Außenbahnverlegung wäre ekelhaft.

Dh im 1OG solltest du einen kleinen Platz als Verteiler einplanen

Um irgendwelche Geräte sinnvoll zu empfehlen, wären Angaben zu Speed & deinen Vorstellungen notwendig.

Alles andere hat @DJMadMax fachkundig & ausführlich erklärt
 
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Ich möchte noch hinzusagen, dass mein beispielhaft genannter Aufbau (den ich aber derzeit auch bei mir so anstrebe im Zuge der Haussanierung), dass man sich somit unnötige aktive Komponenten erspart. Ich möchte z.B. keine fünf Switche gleichzeitig oder unnötige WLAN APs betreiben müssen, wenn ich dasselbe Ziel dank einer zuvor bereits erbrachten, strukturierten Verkabelung auch mit weniger aktiven Geräten und somit weniger Intialkosten und weniger Betriebskosten (Strom, Ausfall/Austausch, etc) erreichen kann.

Ein Steigpunkt im Hausinneren mit Kabelkanal kann zudem in Zimmerecken etc. wunderschön untergebracht werden, ohne, dass er visuell stört oder gar auffällt (Schrank davor, Pflanzen dranhängen, whatever) und man hat den Vorteil, dass man bei Bedarf stets unproblematisch nachverkabeln kann. Bei einer Außenverlegung mitsamt geschottetem Wanddurchbruch ist auch das nicht mehr so einfach möglich.
 
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Wunderbare Ausführung, @DJMadMax !
Nur eine kleine Anmerkung zu deinem ersten umfangreichen Text: die verlinkten Netzwerkdosen sind Unterputzdosen, nicht wie geschrieben "Aufputzdosen".
Evtl. könnte man beim Switch noch auf einen POE wechseln, dann hat man bei Bedarf (Aussenkamera, VOIP Aussenklingel o.ä.) gleich eine Stromversorgung parat.
Edit:
Gerade gesehen, hast du bereits angemerkt.
 
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