Heimnetzwerk mit KNX, Video/NVR - Bitte um Expertenmeinung

Theodor-Koeln

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Hallo zusammen,

in unserem Haus möchten wir gerne auf allen Etagen Internet-/Netzwerk-Zugang via LAN (Kabel & Dosen vorhanden) und W-LAN ermöglichen. Wir beziehen Internet mit einer Fritz.Box 6490 Cable von Unitymedia, wo wir auch unser altes DECT-Telefon angeschlossen haben, funktioniert auch gut.

Später soll über das Netzwerk auch die KNX-Haussteuerung (Hausautomatisierung, Tür-Kommunikation/-Video, Heizungssteuerung, etc. von Gira) sowie eine Videoüberwachung (https://www.synology.com/de-de/products/NVR1218) laufen.

Hätte einer von den Profis hier im Forum evtl. Zeit, sich die Skizze im Anhang einmal anzuschauen und seine Meinung zu teilen, insbesondere in Bezug auf meine beiden Fragen:

1. Ist der von mir ausgesuchte Switch geeignet für die o.g. Aufgaben?
2. Auf welche Einstellungen (DHCP, feste IP etc.) in den Routern (Fritz!Box und Asus/TP-Link) ist zu achten?

Bin natürlich für jegliche Hinweise & Kommentare sehr dankbar, v.a. falls vom Konzept her irgendetwas überhaupt nicht stimmt bzw. einfacher oder kostengünstiger zu realisieren wäre.

Vielen Dank!
Beste Grüße aus Köln
Theodor
 

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Wenn du möglichst einfach und einheitlich administrierbar suchst würde ich Ubiquitis UniFi Geräte UAP AC Pro oder AC HD und UniFi Switch US-24/48 in den Ring werfen. auf jedenfall W-LAN Router die sich neutral als reiner AP verhalten...

DHCP keinesfalls mehrfach...
Doppelte NAT wird eine Fehlerquelle sein
 
"DHCP von Switch" stimmt so nicht ganz, da in deinem gesamten Konstrukt ja nur der Router im OG DHCP-Server spielt. Die Pakete gehen nur den Weg vom Endgerät über den Switch zum DHCP-Server.

Ansonsten: Brauchst du wirklich in jedem Stockwerk einen Router als AP? Sind die Asus-Dinger schon vorhanden? Falls nicht würde ich mal über reine APs nachdenken und die kabelgebundenen Clients pro Etage direkt an Dosen anschließen, die zum Patchpanel gehen. Für den Preis des ASUS bekommst auch nen Ubiquiti Unifi AC und davon reichen je nach Wand- & Bodendicke auch ggf schon zwei Stück.
Der Switch kann zwar VLANs aber weder die Fritzbox noch die ASUS. Ein Gäste-Netz oder generell eine Trennung von Haussteuerung/sensiblen Systemen und restliches Netzwerk kann sinnvoll sein.

Bzgl. Switch-Einstellungen: PoE ist klar für Kameras, ggf. APs und keine Ahnung was du noch vor hast. VLANs kann der Switch zwar auch aber er kann kein Routing zwischen den VLANs. Bedeutet du bräuchtest einen Router der zwischen den VLANs vermittelt.

KNX over IP/Ethernet: Sicher, dass du hier keinen halbgaren Infos aufsitzt? Du brauchst afaik immer noch eine KNX-IP-Bridge o.ä. für die diversen Sensoren und Aktoren sofern diese "nur" KNX sprechen. Bitte mehr Infos was du dir da eher vorstellst damit man diesbezüglich weiter helfen kann.

Video-Überwachung: Wozu? Neben den ganzen rechtlichen Baustellen und Problemen kannst du so auch nur hinterher feststellen, dass dir jemand die Bude ausgeräumt hat oder die Uhrzeit feststellen wann der Hund genau auf den Teppich gepinkelt hat. Wenn es dir um Sicherheit des Eigenheims geht: Investiere in Pilzkopfverriegelungen, bruchsichere (folierte) Fenster, stabile Türen, Schlösser, Scharniere und Rahmen und zwar bei allen Fenstern und Türen. Bringt ja nix wenn das EG sicher ist aber der Einbrecher über die Mülltonne auf den Balkon im OG kommt und die Balkontür vom schief angucken schon auf geht.
Gelegenheitsdiebe sind abgeschreckt wenn es länger dauert als bei den Häusern in der Nachbarschaft und die "Profis" ignorieren auch weiterhin Kameras.
 
Soweit ich weiß ist KNX doch ein autarkes Bus-System, oder? D.h. die Geräte selbst sind überhaupt nicht Ethernet-fähig, sondern nutzen eine proprietäre Busverkabelung. LAN bzw. Ethernet ist exklusiv, man kann also nicht nach Gutdünken mal LAN, mal KNX über dasselbe Kabel schicken.

In der Regel wird so ein Bussystem separat verkabelt und anschließend durch ein Gateway mit einem bestehenden Netzwerk verbunden. So wie beispielsweise das Lampensystem Hue von Philips. Die Lampen selbst sprechen nur Zigbee, kein WLAN oder so. Die Hue-Bridge kann Zigbee funken, hat aber eben auch einen LAN-Anschluss, um in ein Netzwerk eingebunden zu werden. So kann man dann zB via App über (W)LAN der Hue-Bridge sagen, dass sie im Wohnzimmer das Licht anmachen soll.

Die KNX-Verkabelung selbst kann vermutlich schon mit TP-Kabel (Cat5/6/7) erfolgen wobei ich die KNX-Spezifikation nicht kenne, aber das Kabel muss dann exklusiv sein, also KNX-only. Allerdings bin ich nicht so bewandert bei KNX und wenn ich hier murks erzähle, darf man mich gerne korrigieren - wenn man mit den Konsequenzen leben kann! :grr: :lol:


Ansonsten solltest du darauf achten, dass du nur einen DHCP-Server im Netzwerk hast. Du schreibst - wie von meinen Vorrednern schon angesprochen - dass die Geräte DHCP vom jeweiligen Router bzw. Switch beziehen, aber so läuft das nicht. Ein DHCP im Netzwerk, in der Regel der Haupt-Router. Mehrere DHCPs parallel benötigen eine fachkundige Konfiguration und haben im Heimnetzwerk eigentlich nichts zu suchen, weil eine Fehlkonfiguration massive Probleme verursachen kann. Ob die WLAN Access Points in den Stockwerken überhaupt WLAN-Router sein sollten, sei mal dahingestellt. Kann man machen, aber du scheinst wie ein Weltmeister zu mischen, TP-Link, Fritzbox, Asus. Erwarte nicht, dass das Roaming einigermaßen reibungslos funktioniert. Auch das kann sein, muss aber nicht. Idealerweise sind alle am Roaming beteiligten APs vom selben Hersteller, da teilweise proprietäre Kommunikation zwischen den APs stattfindet, beispielsweise die Übergabe einer Client-Session.
Besser wäre an dieser Stelle daher wie oben schon erwähnt zB UniFi von Ubiquiti. Der Vorteil: Solche fortgeschrittenen APs können auch mit VLANs umgehen. So könntest du beispielsweise ein Gast-Netzwerk aufbauen und dieses via VLANs im Haus verteilen und an jedem AP mit einem Klick eine SSID nebst Gast-Zugang aktivieren.

Apropos VLANs: Bei solch einem Netzwerk sollte man immer VLANs im Hinterkopf haben. Auch wenn man anfangs keine braucht, dann verwendet man eben Switches und Router ohne VLANs. Wenn dann aber besagtes Gast-Netzwerk interessant wird oder man zB die Etagen separat handhaben möchte oder auch zB die Kameras, etc. in ein eigenes Netzwerk packen möchte, sind VLANs Gold wert. Dazu müssen einerseits die Switches und eben die Access Points VLANs beherrschen, aber du brauchst andererseits noch einen Router, der alle VLANs untereinander verknüpft. Entweder macht man das über einen Layer3-Manages-Switch, der aber durchaus mehrere Hundert Euros kosten kann, oder man nimmt zB einen EdgeRouter (zB ER-X @ 50€), einen MikroTik oder auch einen 08/15 Router mit OpenWRT, o.ä. Dieser Router sitzt dann effektiv zwischen Internet-Router und dem Rest des Netzwerks, also inkl. VLANs.
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Tipps - sehr, sehr hilfreich. Ich nehme also mit:
  1. Nur einen DHCP-Server, das wird der Haupt-Router, also die Fritz!Box
  2. Idealerweise alle APs vom gleichen Hersteller, also Asus, da ich bereits zwei davon habe.
  3. Sobald ich VLANs einführe (für das Kamera- und Guest-Wifi-Szenario), besorge ich mir einen L3-Managed Switch (https://www.ubnt.com/edgemax/edgerouter-x/), hört sich eher tricky an, da komme ich ggfs. nochmals auf Euch zurück.
Habe mir übrigens nun folgenden Switch für 180€ gebraucht zugelegt: https://www.netgear.de/support/product/gs748tp.aspx, kommt Montag an, bin gespannt :-)

Danke nochmal,
VG aus Köln!

PS:
  • Ja, KNX ist separat verkabelt und hat eine IP-Schnittstelle ins Netzwerk
  • Den Tip mit Ubiquiti UniFi AP/Switch hätte ich vor zwei Jahren einholen müssen, als ich mir die Asus-Geräte zugelegt habe, jetzt bleibe ich erstmal bei den Dingern, waren teuer genug damals
 
VLANs und WLAN via VLAN funktioniert bei WLAN-Router aus dem Consumerbereich nur mit alternativer Firmware. Mir ist kein Asus, TP-Link, AVM, etc bekannt, der ab Werk VLANs beherrscht.

Man kann zwar für jedes VLAN einen separaten AP/WLAN-Router einsetzen, aber das ist wenig sinnvoll. Sobald du VLANs erstellst und diese auch mit einer eigenen SSID ins WLAN bringen, musst du entweder die Asus-Teile flashen oder austauschen.

Der ER-X ist im übrigen kein Switch, sondern ein vollwertiger Router mit Firewall, etc, den man aber auch als L3-Switch einsetzen kann.
 
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