Heiraten einer russischen Staatsbürgerin

MrMorgan

Admiral
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Moin,

so weiß erstmal nicht, ob das hier das richtige Forum ist... ich hoffe :)

Folgende Fragen tun sich mir grad auf.

ich lebe schon länger jetzt mit einer Frau zusammen und möchte mich zeitnah verloben und dann natürlich auch in den nächstn 1-2 Jahren heiraten.

Problem aktuell ist, das ich keine Ahnung habe wie umständlich das werden kann denn sie kommt aus der Ukraine, hatte dort eine unbefristete Aufenthalserlaubnis da sie aktuell noch mit einem ukrainer verheiratet ist und einen gemeinsamen Sohn hat (sind aber schon seit 10 Jahren eigentlich getrennt). Dazu kommt, das Sie eigentlich per Pass russische Staatsbürgerin ist.

Sprich für mich gehe ich davon aus, das Sie erstmal die Scheidung in der Ukraine vollziehen muss (sollte nicht der langfristige Act sein da sie schon sehr lange getrennt sind) aber dann gehe ich davon aus, das hier in D ihre russische Staatsbürgerschaft zählt.

Also, wie problematisch ist es in Deutschland, eine Frau mit russischer Staatsbürgerschaft zu heiraten? Hat das zufällig schon wer durch und kann sagen, welche Dokumente dafür nötig sind und von wem etc.?

Hab mal bissl gegoogelt und da liest man teils wilde Geschichten ;)

Ansonsten muss ich mal ein Beratungstermin beim örtlichen Standesamt machen.
 
Mach den Termin beim Standesamt - die sind am Ende die Bürokraten, die darüber entscheiden. Wir können nur großzügig spekulieren.

Es gibt ja diverse Fragen:
-> welche Unterlagen sie einreichen muss
-> Scheidungspapiere müssen sicherlich auch per beglaubigten Gutachter übersetzt werden
-> welche Staatsbürgerschaft sie danach annimmt
-> welche Staatsbürgerschaft soll der Sohn bekommen ...
 
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MrMorgan schrieb:
Also, wie problematisch ist es in Deutschland, eine Frau mit russischer Staatsbürgerschaft zu heiraten?
Bereitet Euch auf einen Papierkrieg größeren Ausmaßes vor, gerade wenn auch die deutsche Staatsbürgerschaft erworben werden soll. Freunde von uns haben in ähnlicher Konstellation vor Jahren und besseren politischen Bedingungen geheiratet, das Verfahren läuft noch. Juristische Unterstützung wird nicht schaden.
 
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oje ok, das macht Mut ;)
 
ok schau ich mir mal als Alternative an - hab aber irgendwo mal bei google quergelesen das es wohl nimmer so einfach ist seit der Kriegsthematik (ob das stimmt kein plan)
 
MrMorgan schrieb:
Moin,

so weiß erstmal nicht, ob das hier das richtige Forum ist... ich hoffe :)
Ne eigentlich nicht, steht ja auch fett Computerbase oben. Einwohnermeldeamt googeln und Termin vereinbaren.
 
MrMorgan schrieb:
Ansonsten muss ich mal ein Beratungstermin beim örtlichen Standesamt machen.
Das ist nicht die schlechteste Lösung.

Denn Dein Vorhaben ist zeitaufwendig und kostet Geld. Das nur mal am Rande.

Um in Deutschland heiraten zu können benötigt Deine künftige Ehefrau den Nachweis über die rechtskräftige Ehescheidung von ihrem ukrainischen Ehemann. Diese Ehescheidung muss vor der Anmeldung zur Eheschließung erfolgen, der Nachweis vorliegen.

Deine künftige Ehefrau benötigt für eine Heirat in Deutschland gültige Ausweisdokumente, wie einen Personalausweis, oder einen Reisepass.

Zum Nachweis des Familienstandes sollte die Ehescheidungsurkunde ausreichen. Falls nicht, muss sie ein Ehefähigkeitszeugnis beibringen.

Eine Geburtsurkunde und eine Wohnsitzbescheinigung muss sie übrigens auch noch vorlegen.

Eine Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland muss sie auch beibringen.

Alle ukrainischen und russischen Dokumente solltet ihr von einem vereidigten Dolmetscher ins Deutsche übersetzen lassen.

Diese übersetzten Dokumente müssen, zusammen mit den Originalurkunden, dem Standesamt vorgelegt werden.

Sofern alle vom Standesamt benötigten Dokumente diesem vorliegen, dürfte einer Eheschließung in Deutschland nichts entgegenstehen.

Viel Glück Euch Beiden!
 
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Ehefähigkeitszeugnis? Schöner typisch deutscher Begriff. Letztes Jahrhundert 🤣

Viel Glück bei der Reise. Denke das wird nicht einfach, schweisst aber vielleicht noch mehr zusammen. Du schaffst das.
 
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Freund hat (in China) eine Chinesin geheiratet. Als sie endlich alle Unterlagen zusammen hatten, waren die ersten wieder zu alt und mussten neu beantragt werden…
 
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@Axxid Das hab ich auch schon gelesen...
 
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Zumindest hat sie jetzt erstmal "Ja" gesagt :D
 
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Dafür schon Mal herzlichen Glückwunsch 🎊🎉🍾
 
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Bei mir ist's schon 17 Jahre her. Meine Frau ist auch Ausländer, allerdings nicht aus Russland.

Hab das hier gefunden:
https://germania.diplo.de/resource/...348ca67e12779f66dcaa7/eheschliessung-data.pdf

Grundsätzlich erst mal:
Heiratet in Deutschland. Den Sinn einer Heirat Dänemark hab ich noch nicht erkannt. Denn das Problem ist nicht die Heirat ansich sondern die Aufenthaltsgenehmigung danach. Von einer Heirat im Ausland (Ukraine, Russland, USA, irgendwo anders) rate ich komplett ab. Das kann zu enormen, zeitaufwendigen Problemen bei Anerkennung, Urkundenumschreibung und Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland führen.

0. Schritt: Sonderbedingungen Ukraine
Ist jetzt nur eine Vermutung. Da ein Teil der Ukraine Kriegsgebiet ist und bei russischen Staatsangehörigen auch mit Repressalien durch die russische (oder auch ukrainische) Regierung argumentiert werden kann, kann es durchaus sein, dass du die eigentlich notwendigen Schritte aufgrund eines Flüchtlingsstatus übergehen kannst. Informier Dich da mal.

1. Schritt: Deutschkurs A1
Für eine Aufenthaltserlaubnis braucht Deine Zukünftige das Deutschzertifikat A1. Das muss im Vorfeld im Ausland gemacht werden (Goethe-Institut). Die Prüfung für A1 ist nicht sonderlich anspruchsvoll.

2. Schritt: Standesamt
Dort gehst du hin und holst Dir eine Liste der benötigten Dokumente (Wohnsitzbescheinigung, Ledigkeitsbescheinigung, Geburtsurkunde, …). Dabei ist zu beachten, dass die benötigten Dokumente von der deutschen Botschaft im Ausland legalisiert sein müssen. Außerdem dürfen die nicht zu alt sein. Die Frist sagt Dir das Standesamt. Du selbst brauchst aber auch Dokumente, die du bis zur Hochzeit besorgen musst, z. B. Abstammungsurkunde.

Achtung: Die Erteilung des Heiratsvisums kann dauern. Im ungünstigen Fall sind dann die Dokumente schon wieder zu alt und müssen neu beantragt und legalisiert werden.

3. Schritt: Heiratsvisum
Da ich damals pleite war, haben wir auf das Heiratsvisum und den ganzen offiziellen Weg verzichtet. Ging auch mit Touristenvisum. Das Visum ist dem Standesamt egal. Für die Hochzeit selbst braucht ihr überhaupt kein Visum.

Allerdings war bei diesem Weg ein Risiko dabei. Die Ausländerbehörde hat einen gewissen Entscheidungsspielraum. Sind sie lieb, kann alles klappen. Mögen sie Dich nicht, muss die Frau nach Ablauf des Touristenvisums wieder ausreisen, und du musst einen Familiennachzug beantragen, der Monate dauern kann.

Offiziell musst du ein Heiratsvisum beantragen. Die Ausländerbehörde schickt das dann an die deutsche Botschaft im Heimatland Deiner Frau. Du musst für sie hier in Deutschland eine Krankenversicherung von der Einreise bis zur Hochzeit abschließen. Und zusätzlich musst du noch bei der Ausländerbehörde eine Verpflichtungserklärung mit Geldbetrag (Sparbuch) hinterlegen.

Das kann Dir aber die Ausländerbehörde ganz gut erklären.

4. Schritt: Einreise
Nach der Einreise lässt du die mitgebrachten Dokumente entweder hier durch einen gerichtlich vereidigten Übersetzter übersetzen und beglaubigen oder durch lässt das schon vorher im Ausland machen. Wir haben das in Deutschland machen lassen. Hat ca. 3 Tage gedauert.

5. Schritt: Hochzeit
Hast du die ganzen Dokumente übersetzen lassen, dann könnt ihr standesamtlich heiraten.

6. Schritt: Ausländerbehörde
Solltet ihr am besten gleich am Tag nach der Hochzeit oder in den Folgetagen machen. Der Ausländerbehörde legt ihr die Hochzeitsurkunde, das A1-Zertifikat und das Visum vor. Dann entscheiden die über den Aufenthaltsstatus. Ist alles ok für die Ausländerbehörde, bekommt Deine Frau dann erstmal eine befristete Aufenthaltsgenehmigung, die später irgendwann mal bei gesichertem Einkommen in eine unbefristete Niederlassungserlaubnis umgewandelt werden kann.

Mag die Ausländerbehörde euch nicht und findet irgendwas, was in den Visadokumenten nicht passt, dann muss Deine Frau wieder ausreisen. Dann musst du einen Antrag auf Familiennachzug stellen.
 
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Hab das Thema auch durch mit EU-Bürger und Heirat nicht EU-Bürgerin... geh wirklich zu den Ämtern die dann zuständig sind und lass dir dort sagen was wie läuft.
Alles andere bringt wenig bis nix wenn dir dann genau das eine Dokument fehlt das ausgerechnet nur um 87 Ecken zu organisieren ist :(
Und so ne Anerkennung kann dann mitunter auch noch mal paar Monate dauern... in der Zeit hast quasi immer den falschen Ausweis dabei :D
 
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Bei uns, vor 31 Jahren, ging das recht problemlos in Dänemark. Meine Frau ist Deutsche, ich US Amerikaner (Nicht hauen ;) ).

Wir sind einfach hingefahren mit den üblichen Dokumenten, Geburtsurkunden, Scheidungsurteil, und Ausweise, und fertig.

Danach mit den Papieren zum Standesamt, und fertig.
 
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Bin gerade ein wenig platt von dem, was ich hier lese. Der Bruder meines Kollegen heiratet in zwei Wochen seine japanische Freundin. Die beiden sind seit Weihnachten in Deutschland (haben vorher in Australien gelebt). Die Freundin spricht kein Deutsch, hat noch keinen Deutschkurs gemacht. Sie hat hier ihr 90 Tage Visum über den japanischen Pass. Ein paar Dokumente mussten übersetzt werden und bei der standesamtlichen Hochzeit muss jemand dabei sein, der dolmetschen kann (sie haben jemanden aus der VHS gefunden, der Japanisch unterrichtet, aber kein beglaubigter Dolmetscher ist). Das war's :freak:
 
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such Dir ne Agentur und machs in Dänemark, habe vor 2 Monaten da geheiratet... ist deutlich entspannter als in DE
benötigt wird: Reisepass oder EU-Personalausweis, Nachweis über Familienstand, gegebenenfalls rechtskräftiges Scheidungsurteil (Scheidungsurteile außerhalb der EU müssen legalisiert sein)
außerdem noch eure "Lovestory", als Nachweis, dass es keine Fakehochzeit ist, die Prüfung der Heiratsfähigkeit in Dänemark kostet um die 250 €, und dann plus die Kosten für die Agentur (540 € bei mir)
 
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