bad_sign schrieb:
Die Hintergründe sind einfach (und dämlich)
Blizzard kostete absurd viel Geld, also kam die Anweisung man solle sparen, also schloss man Studios, die eben erst released hatten und damit nichts kostenspieliges in der Pipeline.
Ich bin mir nicht sicher, ob diese Denke in der Tat Sinn ergibt (obwohl sie natürlich gleichfalls angewendet worden sein kann, eine Unternehmensführung hat schließlich kein Abo auf sinnvolle Entscheidungen). Denn die ABK-Akquisition wurde ausschließlich aus vorhandenen Barmitteln bestritten, gleichzeitig war immer klar, dass es ein ROI in den kommenden Jahren niemals geben würde, dafür ist der Ertrag der Sparte selbst mit ABK viel zu klein. Wirklich konsequent wäre es daher jedenfalls nicht, unter diesen Gesichtspunkten zu rationalisieren (abseits natürlich von Doppelstrukturen in der Verwaltung, die es nach Akquisitionen logischerweise nicht mehr braucht) - erst recht nicht, während andere Studios seit einem halben Jahrzehnt vor sich hin entwickeln und nichts für diese Zeit vorzuzeigen haben.
Wie gesagt, kann trotzdem so gewesen sein. Nur folgerichtig wäre es eben nicht.
Djura schrieb:
Es ist Microsoft. Da muss nicht alles einen Sinn ergeben.
Freut mich für das Studio und deren Mitarbeiter.
Das stimmt wohl leider - man denke an den Nokia-Kauf mit fast sofortigem anschließendem Absägen des eigenen Smartphone-OS
Wenn man sich solche Entscheidungen mal isoliert ansieht, muss es schon fast als seltsam erscheinen, dass Microsoft in seiner Geschichte kaum jemals Verluste gemacht hat und so erfolgreich ist, wie es ist.
RogueSix schrieb:
Einen guten Ruf mag HiFi Rush gehabt haben… also bei den drei Leuten, die das Spiel gekauft haben
.
Die Spielerzahlen zumindest bei Steam sprechen jedenfalls für einen Megaflop, was die Verkaufszahlen angeht.
Das Spiel hatte ja nun einmal auch keinerlei Marketing-Budget, kam als unangekündigter Release auf den Markt und war Teil von Game Pass. Dass es sich auf Steam dann nicht verkauft, verwundert nicht.
RogueSix schrieb:
Bleibt der GamePass. Ob das da eine große Nummer war, weiß wohl nur M$. Ein richtiger Abodrücker scheint es jedenfalls nicht gewesen zu sein. Die Schließung des Studios spricht dafür, dass das auch bei M$ underperformed hat.
Richtige "Abodrücker" hat Microsoft aber schon seit Jahren nicht mehr veröffentlicht. Der Service stagniert heftig und selbst vermeintliche Blockbuster wie Starfield konnten das nicht ändern. Man sollte zumindest meinen, dass man als Unternehmen gehalten wäre, Talent zu halten, das zumindest überhaupt Ergebnisse (und keine schlechten) abliefert. Denn wie gesagt, etliche Studios unter Microsofts Ägide tun eben genau das nicht.
Aber ja, am Ende reden wir von Microsoft, also sei's drum ...
RogueSix schrieb:
Insofern muss man da wohl die kleine mediale Blase, die das Spiel hypt und die kalte, harte wirtschaftliche Realität auseinanderhalten.
Aber wie gesagt, betrachtet man sich die Gesamtsituation der Spielesparte, passiert ja genau letzteres eher nicht. Stattdessen verschwindet endlos Geld in Studios, die keinerlei Output liefern, während eines der wenigen, bei denen das Gegenteil der Fall ist, sofort geschlossen wird. Erfolgreiches Spiel oder nicht, nichts zu releasen dürfte insgesamt weit teurer sein ...
RogueSix schrieb:
In der Spielepresse ist das Game teils gut angekommen, aber das reicht eben nicht, wenn es dann wie Blei in den (virtuellen) Regalen liegen bleibt…
Grundsätzlich sicher richtig. Aber ja ... siehe oben. Am Ende wissen nur die Entscheidungsträger bei MS, was in ihren eigenen Köpfen abgeht.