kleinstblauwal schrieb:
Nun hat man die Kabel und das senkrecht zum Mainboards stehende PCB der Grafikkarte steht ihrem eigenen Luftstrom für die Kühlung im Weg und die Abwärme verteilt sich auch noch im Gehäuse.
Kommt darauf an. Sauber verlegte Kabel stören den Luftfluss nicht wirklich und selbst "unordentlichere" Kabel haben selten wirklich negative Auswirkungen, sofern sie jetzt nicht vollständig entsprechender Lüfter verdecken.
Das ist genauso mit dem angeblichen "Kamineffekt", der immer wieder beschworen wird, der sich aber, sobald man Lüfter zur Luftstromführung nutzt, vollständig aufhebt.
Das Konzept hier hat primär den Vorteil, dass der Innenraum "sauber" aussieht. Alles darüber hinaus ist eher als Marketing abzutun. Es bietet keine wirkliche Vorteile, hat aber ein paar Nachteile. Im Endeffekt muss man hier zu mal das Konzept hier den Nachteil bietet, dass das Gehäuse etwas breiter werden muss oder man angewickelte Stecker benötigt.
seyfhor schrieb:
Wobei dieser 12vHPWR ist ja auch nicht das Gelbe vom Ei ist.
So schlecht ist der nicht. Der primär schlechte Ruf kam eher durch Verarbeitungsdiskrepanzen. Klar, man kann über den Stecker vortrefflich diskutieren, aber er löst einige Probleme bereits jetzt und ist eigentlich praktikabel.
FrozenPie schrieb:
Es würde sich im selben Atemzug aber wahrscheinlich eher lohnen die gesamte Stromversorgung im Rechner als ATX 4.0 neu zu standardisieren z.B. auf ausschließlich 24 oder 48V Gleichstrom (24 Volt würde die nötige Stromstärke und damit die Leiterquerschnitte halbieren, 48V würde sie vierteln) und nur noch einem einzigen groß dimensioniertem Konnektor vom Netzteil zum Mainboard.
Und was würde man an dieser Stelle wirklich gewinnen? Ja, man würde Rohstoffe und Komplexität bei den Netzteilen einsparen und die Kabel wären "schlanker", gleichzeitig würde jedoch die Komplexität auf dem Mainboard sowie auf den anderen Komponenten zunehmen.
Das Problem beschreibt CB bei ihrem Artikel zu
ATX12VO bereits sehr gut. Die Spannungen werden dann entweder auf dem Mainboard passend erzeugt oder müssen in den Komponennten passend erzeugt werden. Chips benötigen keine 12, 24 oder 48 V, sondern heute teilweise deutlich weniger, dafür benötigen sie Stromstärke, dass wird man auch nicht mehr ändern.
Entsprechend müssen dann die Mainboard-Hersteller für entsprechend effiziente Spannungswandler auf den Mainboards sorgen oder die Hersteller der Komponenten. Wir haben dann "günstige" Netzteile, dafür aber noch mal teurere Hardware.
Dazu verlagert man auf die Mainboards weitere Wärmequellen, die je nach Belastung gekühlt werden müssen und auf vielen Mainboards geht es heut schon relativ gedrängt zu. Hier wird Komplexität primär verlagert, aber nicht verringert.