Hochrechnung Tarifvertrag 35h auf 40h

rg88

Fleet Admiral
Registriert
Feb. 2015
Beiträge
35.264
Hallo zusammen,

da ich in Kürze vor einer Gehaltverhandlung stehe, brauch ich eine Grundlage für mein Forderung. Bei uns gibts keinen Tarifvertrag, nur individuelle Verhandlungen und Geheimhaltung der Vereinbarungen. Ich orientier mich hier also als Minimum an der Entgelttabelle der IG Metall für Bayern . Allerdings beziehen sich diese auf eine 35-Stundenwoche.

Meine konkrete Frage nun:
Wie rechne ist das korrekt um in eine 40h Woche?*

Sprich, wieviel würde ich bei einem Unternehmen, die den Tarifvertrag ansetzt, bei einer 40h-Woche erwarten können.
Ich bin da irgendwie durch die ganzen Zuschläge und pipapo etwas überfordert und will nicht mit einer falschen Zahl in die Verhandlung gehen.
Der Einfachheit halber ohne Sonderfälle, Sonderzahlungen, Urlaubs/Weihnachtsgeld, Treueboni usw.


Hier die entsprechende Tabelle:
770601


Vielleicht meldet sich jemand, der selbst eine 40h-Woche hat und nach dieser Entgelttabelle bezahlt wird.

Vielen Dank schon mal für eine (richtige) Antwort :)


*Formel: (Betrag / 35) * 40 ist meines Wissens falsch, da dort noch diverse Zuschläge kommen, oder?
 
Hallo

rg88 schrieb:
da ich in Kürze vor einer Gehaltverhandlung stehe, brauch ich eine Grundlage für mein Forderung.
Eine Tariftabelle mit der Ihr nichts zu tun habt ist eine schlechte Grundlage für eine Gehaltsverhandlung, es gibt einen Grund wieso bei euch nicht nach dieser Tariftabelle gezahlt wird.
Es gibt nur einen guten Grund für eine Gehaltserhöhung, du bietest der Firma einen Mehrwert.
Das kann sein: Höhere/Bessere Leistung, Aufgabenerweiterung, Erweitertes Wissen, Längere Erfahrung, Höhere Qualifikation durch Fortbildung/Weiterbildung, Führungsverantwortung, etc.
Was du bei einer Gehaltsverhandlung nicht sagen solltest, weil es keine Gründe für mehr Geld sind: Andere verdienen mehr, In anderen Betrieben wird mehr verdient, Das Leben ist so teuer, etc.

Grüße Tomi
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: h00bi
@rg88
Die Gehälter aus deiner Tabelle x 13,25 x 1,14 entspricht einem 40h Vertrag/ anno bei IGM nach 4 Jahren Betriebszugehörigkeit.
Dazu gibt es dann noch Erfolgsbeteiligung sowie Leistungszulage (durchschnittlich 14%).

Ein 0815 Unternehmen ohne TV/ Tarifbindung wird dir das aber nicht zahlen.
 
@X_Clamp Danke für die Antwort :)
Im Endeffekt als dann doch Betrag durch 35 mal 40 (pi mal Daumen)?

Am Beispiel EG9 also:
770644

Mir wurde es anders gesagt, aber von einer Person die selbst keinen blassen Schimmer hat ;)

Die 13,25 sind Urlaubs und Weihnachtsgeld nehm ich an.
 
So ist es.
70% Urlaubsgeld sowie 55% Weihnachtsgeld (nach 4 Jahren).
Ja, das kenn ich nur zu gut mit der Unwissenheit ... auf der Arbeit fragen mich auch die meisten Mitarbeiter, wie das mit dem TV genau funktioniert, weil sie selbst nicht wirklich Peil davon haben (sehr traurig, aber so ist das nunmal in fast allen IGM Großkonzernen; auf der anderen Seite kann man sich da recht leicht von der grauen Masse absetzen und in den AT Bereich kommen ;) ).

Aber noch einmal, die Zahlen sind für non IGM Konzerne unrealistisch und ich würde damit nicht in die Gehaltsverhandlung gehen ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: rg88
X_Clamp schrieb:
Ein 0815 Unternehmen ohne TV/ Tarifbindung wird dir das aber nicht zahlen.
Keine Sorge. Ist kein 0815 Unternehmen. Nur das Thema Tarifvertrag wird jedes Jahr weitergeschoben. Lange kommen die da eh nicht mehr aus. Nur, solange will ich nicht warten ;)
Ansonsten geh ich wo anders hin. Aber ich werde eh das bekommen, was ich fordere, wenn ich es begründen kann. Ich will nur nicht dasitzen und einen Betrag reinwerfen, der entweder unverschämt hoch ist, oder ich mich selbst über den Tisch ziehe. Insofern: Gebt mir das was ich wo anders auch verdienen würde und dann bleib ich, reicht in diesem Fall ;) Ich weiß nur nicht was das wäre :D
X_Clamp schrieb:
Dazu gibt es dann noch Erfolgsbeteiligung sowie Leistungszulage (durchschnittlich 14%).
Die gibts bei uns separat und Gehaltsunabhängig der Fairnesshalber. Was ich gut finde. Ebenso ist die automatische, jährliche Gehaltserhöhung (wohlgemerkt freiwillig, aber bisher immer erfolgt) für jeden Mitarbeiter gleich, statt prozentual. Finde ich auch super. Bringt mir persönlich zwar weniger, aber die schlechter bezahlten MAs haben es eher verdient, finde ich.
Ergänzung ()

X_Clamp schrieb:
Aber noch einmal, die Zahlen sind für non IGM Konzerne unrealistisch und ich würde damit nicht in die Gehaltsverhandlung gehen ...
Wie gesagt, das ist kein Problem. Bei uns ist das Hauptproblem aktuell der Betriebsrat, der das Thema nicht wirklich verfolgt, weil da aus diversen Gründen größtenteils arbeitgebernahe Personen gewählt wurden. Die sind bei der aktuellen Meinung über den BR mit der nächsten Wahl 2021 weg ;)
Ich arbeite in einer Tochter einer internationalen Firma mit doch einigen tausend Mitarbeitern und durchaus sehr gut finanziell aufgestellt.
Andere Töchter haben bereits einen Haustarifvertrag, das wird bei uns auch zwangsläufig kommen. Nur will ich nicht solange warten ;)
Ich kanns mir in meiner Position erlauben hoch zu pokern, nur will ich mit einer realistischen Forderung an den Start gehen. An nem hunderten brutto wirds dann auch nicht scheitern. Nur die Basis fehlt mir halt ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Anhand deiner Ausführungen (hört sich nach ziemlich unersetzlich an) würde ich dann aber von einem Skill Level ausgehen, der (weit) über EG09 (Einstieg Bachelor Absolventen in Bayern) liegt.
Mit über 30 Jahren und paar Jahre Berufserfahrung liegen bei uns fast schon alle bei EG 11 - 12 inklusive 40h Vertrag (aufgrund der jüngsten IGM Arbeitszeitreform, die unternehmensweit wieder mehr 40h Kontingente erlaubt).
Nur noch als Randbemerkung, wenn du schon hoch pokern willst ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: rg88
Master of Science ist verhanden, Berufserfahrung auch, wenn auch nicht in diesem Betrieb ;) EG9 war als Beispiel. Will ja nur die Berechnungsgrundlage haben und nicht mein Einkommen hinausposauen :D Wobei ich mir bei der Eingruppierung wirklich noch nicht sicher bin, was nun genau meinem Arbeitsbereich entspricht. Ich sehe das sicherlich anders als die AG-Seite :D
Ist halt schon bissl schwammig formuliert das Ganze
 
Bei zB EG 11 mitsamt Gewinnbeteiligung und Leistungszulage > 14% (wenn du jetzt nicht zur durchschnittlichen "Großkonzern Schlafwagenfraktion" gehörst) kratzt du schon an der 100k/ anno Marke.
Weiß ja jetzt nicht, was dein aktuelles Jahres Allin Gehalt ist ...
 
X_Clamp schrieb:
Nur noch als Randbemerkung, wenn du schon hoch pokern willst ...
Auf jeden Fall vielen Dank für deine Ausführungen. Jetzt kann ich mir zumindest einen Bereich ausrechnen und dann meine "Untergrenze" festlegen. Ich mag meinen Job und meine Arbeit, das ist mir wichtiger als der maximale Verdienst. Aber im Hinterkopf darf halt nicht rumgeistern, dass ich gerade meine wertvolle Lebenszeit für zu wenig Geld herschenke, das andere dafür einstecken ;)
Falls die wider erwarten doch nicht mitspielen, dann haben andere Mütter auch schöne Töchter :D So sehr hänge ich hier auch nicht fest.
Ergänzung ()

X_Clamp schrieb:
durchschnittlichen "Großkonzern Schlafwagenfraktion"
Nein, gehöre ich nicht ;)
Ich bin aber noch kein Jahr in der Firma. Wir hatten uns damals auf ein Gehalt geeinigt für die Zeit der Einarbeitung und Leistungsbeurteilung. Diese ist nun vorbei und die Gehaltsverhandlung kam sogar von Seiten meines Teamleiters ins Gespräch. Wobei ich in Kürze eh selbst das Thema aufgegriffen hätte. Also, denen ist schon klar, dass hier eine Neuverhandlung und keine kleine Erhöhung im Raum steht ;)
 
@rg88 wenn ich dich richtig verstanden habe, dann kommt ein TV erst mit neuem BR, voraussichtlich bei der nächsten Wahl, in 2021?!
Wäre es dann nicht sinniger schlicht in Statistiken der freien Wirtschaft für Master+Berufserfahrung in deiner Branche/Lokalität zu schauen für eine Verhandlung, als mit einem aktuellen TV, der hypothetisch ähnlich ist zu einem TV der wahrscheinlich in 2 Jahren bei euch kommt?

Du hast jetzt ja nicht verraten was du genau machst, wie viel Berufserfahrung du hast (und was für welche), aber bei IGM einfach mal "ins Blaue geschossen": Ingenieur-XYZ mit Master + Berufserfahrung ist i.d.R. >70k und im Süden eher >80k für Vollzeit.
Drunter liegt man da höchstens, wenn man in kleineren Schuppen ist, keine nennenswerte Berufserfahrung hat, keine ordentliche Spezialisierung usw.
Je nachdem wie unersetzlich man ist und wie weit die eigenen Fähigkeiten über dem Durchschnitt liegen, sind dann dementsprechend natürlich etliche Tausend über diesem Bereich realistisch.

Das dürfte doch auch für Personaler (oder Geschäftsführer, mit wem auch immer du da verhandelst) als untere Grenze viel aussagekräftiger sein, denn wenn es (noch) keinen TV gibt, werden sie diese Angaben ja viel eher gewohnt sein.
 
@ascer:
Ich denke, das Hauptproblem, das man bei uns mit einen TV hat, ist die Tatsache, dass hier quasi jeder mitgeschleift wird, egal wie unfähig diese Person ist ;)
DIe Aussage vom X_Clamp trifft es da ziemlich gut :D
X_Clamp schrieb:
wenn du jetzt nicht zur durchschnittlichen "Großkonzern Schlafwagenfraktion" gehörst
Man will denen wohl nicht noch den Puderzucker in den Hintern blasen ;)

Und zu den Statistiken:
Ich kenne Leute, die mit gleichem Studium für 3k-3,5k brutto arbeiten. Bei denen redet man gegen eine Wand, wenn man sie drauf hinweist, dass sie sich übelst über den Tisch ziehen lassen. Genau solche Leute versauen dann die Statistik und ziehen den Schnitt nach unten.
Ich will ein Gehalt, das sich an die Tarife der IGM orientiert. Ansonsten wechsle ich das Unternehmen. Gibt genügend andere freie Stellen in denen ich das bekomme. Ich mag nur meinen aktuellen Job, deshalb will ich das gerne ohne Wechsel erreichen. Wenn der Betrag zu hoch sein sollte, dann müssen sie mir halt entgegen kommen und auf 35h runter gehen.

Was ich konkret mache tut da eigentlich nichts zur Sache ;) Mir gings hier nur um eine valide Umrechung von 35h auf 40h, die X_Clamp ja bereits geliefert hat (und hoffentlich stimmt ;) )
 
Gegenfrage:
Wie sollte die Umrechnung von 35h auf 40h denn sonst aussehen, außer das 35h-Gehalt mit 1,14 zu multiplizieren ?
Alle weiteren Zulagen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Leistungszulage) ergeben sich ja dann automatisch daraus.
 
@meph!sto Mir wurde es eben anders gesagt und deshalb war ich mir nun nicht sicher, ob es da noch irgendwelche Zuschläge gibt. Nach dem Motto "wir haben für unsere Mitglieder eine 35h Stundenwoche vereinbart. Wenn ihr jemanden 40h Stunden haben wollt, dann müsst ihr noch diese und jenen Zuschlag oben drauf legen" ;) Quasi als eine Art Schutz der 35h-Woche.

Dem ist wohl nicht so und ich werde entsprechend direkt umrechnen.
 
Oben ist ein Rechenfehler im Windows-Calc Screenshot. Es ist schon richtig erst das Jahresgehalt für eine 35 Stundenwoche zu berechnen und dann das Jahresgehalt mit den Erhöhungsfaktor von 1,14 zu berechnen. Hintergrund ist der, dass ein Monat keine 4 Wochen / ein Jahr keine 48 Wochen hat, sondern 52 Wochen a 35 oder 40 Stunden. Das ist fast ein ganzer Monat, den man sonst falsch berechnet.

Edit: Monatsentgelte bei einer 35 Stunden Woche sind immer noch Monatsentgelte und keine Wochenentgelte. Man kann daraus weder einen richtigen Wochen noch Stundenlohn berechnen, wenn man nicht zuvor auf ein Jahresentgelt geht und von dort aus das ganze auf Wochen / Stunden herunter bricht. Wochen oder Stundenentgelte spielen jedoch auch keine Rolle, wenn Monatsentgelte bezahlt werden.
 
Puh, was würdest du dann als richtig Formel vorschlagen?
 
Steht doch oben: Den Wert aus der Tabelle * 1,14. Die 1,14(28...) sind einfach 40/35tel.

Falsch ist jedoch die untere Berechnung im Screenshot von: Wert aus Tabelle / 35 * 40, weil es eben Monatsentgelte sind.
 
Da haben wir aber jetzt ne Disprepanz von 20 Euro, nicht von mehreren tausend Euro ("fast ein ganzer Monat"), wie du es beschrieben hast. Drum frag ich ja gerade, welche Formel du hier heranziehst ;)
 
Bei der Betrachtung der Wochen :D 48 Wochen sind nicht 52 Wochen. Mit einem Monatsentgelt werden dir auf das Jahr gesehen jedoch 52 Wochen bezahlt. Dann kannst du nicht einfach mit 48 Wochen rechnen.
 
Die Tabellen gehen aber nunmal nach Monatsgehälter und basieren auf einer 35h Woche.
Dein Ansatz würde jetzt davon ausgehen, dass die Monatsgehälter varieren nach Anzahl der Tage. Dem ist aber nicht so. Egal ob Februar oder März, das Gehalt ist doch gleich?
 

Ähnliche Themen

W
Antworten
1
Aufrufe
2.035
A
Zurück
Oben