Homeserver/Gameserver betreiben

Malf-767

Cadet 1st Year
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Hallo zusammen,

ich spiele aktuell mit dem Gedanken einen eigenen Homeserver zu betreiben. Anwendungsfälle wären Proxmox/ Unraid, AdGuard und ähnliche Software sowie das Hosten eines eigenen Gameservers. Leider kann ich mir derzeit noch nicht so richtig vorstellen, welche Kosten (Hardware + laufender Betrieb) hierbei entstehen würden. Vielleicht ist es sogar sinnvoller einen VPS anzumieten? Als Anforderung für die Hardware habe ich einfach mal in die FAQ des Spieleentwicklers geschaut.
  • CPU Intel Core i7 with 3.7 GHz or equivalent AMD / 8 Cores (16 Threads)
  • 16 GB RAM
  • SDD storage with at least 30 GB free space for the installation
  • Up to 100mb for each additional saved world
  • Internet Connection: Per player an upload capacity of 2mbit/sec is recommended. Download capacity should roughly match the upload.
Tipps und Anmerkungen jeglicher Art wären für mich sehr hilfreich! Vielleicht gibt es ja bereits den Einen oder Anderen der einen ähnlichen Anwendungsfall bereits umgesetzt hat.
 
Malf-767 schrieb:
  • CPU Intel Core i7 with 3.7 GHz or equivalent AMD / 8 Cores (16 Threads)
  • 16 GB RAM
  • SDD storage with at least 30 GB free space for the installation
https://www.friendlyelec.com/index.php?route=product/product&product_id=301
auf dem vorgaenger modell von dem hier (selbe CPU, 8GB RAM)
habe ich Paperless-NGX mit 5000 DOkumenten, Grafana, Prometheus, Nextcloud, Homeassistant mit ~50 integrations und etwas kleinkram (pihole, Fileserver, etc) laufen. Dazu ein kleines Whisper Modell zur Spracherkennung und lokale LLMs.
Die CPU hat Langeweile, RAM ist etwas mehr als halb voll.

Der M6 ist mit 32GB RAM und touchscreen extrem billig und sparsam und overkill bei dem was du planst. Verbrauch unter 10W.

Gameserver wuerde ich nicht durlaufen lassen. Bei hetzner gibt es ausreicehende VMs fuer wenige cent pro stunde. Einfach server mieten, gameserver starten und nach dem spielen wieder kuendigen.

Dann musst du nur die Config und persistierte Daten hin und her kopieren
 
je nach pc und alter der hardware kannst du schon von bis zu 30W ausgehen, wenn nicht viel zu tun ist. und das wird bei adguard usw der fall sein, also 90% der zeit. wenn anspruchsvolle spiele drauf laufen bzw die auslastung hoch ist, auch mal das doppelte.

rechne das mal hoch.
30W /h macht alle 33 std eine kWh. also alle 1,5 Tage 40 cent (oder was du gerade für eine kWh zahlst!)

das läppert sich, daher würde ich sparsame sachen wie adguard / pi hole etc auf nen pi auslagern, der braucht weniger strom, wenn er wenig zu tun hat.
und den gameserver entweder anmieten oder nur bei bedarf hochfahren.
 
Gerade die Stromkosten darf man nicht unterschätzen ... wenn man den Strom nicht irgendwie teilweise selbst produziert oder günstige Tarife hat. 30w ist schon arg gering angesetzt.

Kenne daher viele, die sich bei Hetzner und Co. einen Root besorgen, den von außen verrammeln und sich dort das Proxmox für die Heimnetzwerke-Dienste installieren. Alles was geht, wird dann halt per VPN mit dem Heimnetz verbunden.

Geht natürlich auch nur, wenn der Internetanschluss schnell genug ist.

Ansonsten waren die Empfehlung mit NanoPi, Pi oder wie se alle heißen für die "kleinen" Heimnetzdienste schon gut. Günstiger bekommst das kaum hin, weil die so auf Energiesparsamkeit getrimmt sind. Selbst wenn du die Kisten quälst kommt da nicht viel Verbrauch zusammen.

Auch darfst du bei deinen Gedankenspielen nicht vergessen, dass oftmals die Peerings der Provider nicht darauf ausgelegt sind, mit super Werten zu anderen Providern verbunden zu sein. Provider A & B können eine gute Anbindung zu Hetzner haben (als Beispiel) aber untereinander isses was schlechter.

Lass daher Gameserver wirklich in nem Rechenzentrum oder bei nem GS-Hoster.
 
Malf-767 schrieb:
Leider kann ich mir derzeit noch nicht so richtig vorstellen, welche Kosten (Hardware + laufender Betrieb) hierbei entstehen würden.
Investitionskosten lassen sich hier im Thread relativ einfach klären. Das kann alles von '200€ mini-Node im gebrauchten Office-PC' bis '2000€+++' sein.

Das ist mMn weniger eine Frage der CPU Wahl, sondern insbesondere ob du viel RAM und viel SSD Storage wünschst. In meinem Heimserver stecken SSDs, wenn ich alle damaligen Einkaufspreise aufsummiere bin ich fast bei 1900€. Das ist halt insgesamt 23,2TB an SSDs. Dafür habe ich üppig Speicher für alle meine Bedürfnisse.

Auch den Invest für Backups nicht vergessen. Das absolute Minimum sollte zwei USB-HDDs sein, die du alternierend dran hängst. Dann ist wenigstens ein Backup immer offline und am besten auch außer Haus.


Laufende Kosten: Eine Milchmädchenrechnung für ~28ct/kWh wäre 25€ pro 10W Stromverbrauch 24/7. Bei höherem Strompreis dann entsprechend mit 30€ oder sogar 35€ rechnen.
Mein Heimserver verbraucht mit 41W im Idle fast exakt 1kWh täglich, das macht bei 27ct/kWh fast exakt 100€ im Jahr für das Vergnügen.

Dazu kommt dann noch zusätzlich die Zeit die du investierst, um alles zu installieren und up-to-date zu halten. Ein Game-Server wird ja öffentlich erreichbar sein, sonst macht das keinen Sinn - entsprechend musst du dich bemühen, regelmäßig die Updates zu installieren wenn's keinen Auto-Updater gibt.
 
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Besten Dank für die zahlreichen Antworten. Ich sehe schon, dass ich es mir etwas zu einfach gemacht habe mit einer Lösung alle Anwendungsfälle erschlagen zu wollen. Die Kosten im laufenden Betrieb für den Gameserver scheinen doch erheblich zu sein. Gibt es hier seitens der Community empfohlene GS-Hoster bzw. VPS Anbieter? Vorraussetzung wäre schon den Server 24/7 laufen zu lassen.

Für die anderen Anwendungsfälle werde ich mir mal die Lösung mit nem PI ansehen und mich genauer mit der Anbindung ans Netzwerk beschäftigen (@madmax2010 Danke für den Tipp). Welches OS nutzt man dort am Besten?
 
Malf-767 schrieb:
Für die anderen Anwendungsfälle werde ich mir mal die Lösung mit nem PI ansehen und mich genauer mit der Anbindung ans Netzwerk beschäftigen (@madmax2010 Danke für den Tipp). Welches OS nutzt man dort am Besten?
falls du noch nie mit einem "pi" gearbeitet hast, bietete sich mE das original, der raspberry pi an, hier mindestens der 4er, evtl auch der 5er. etwas teurer, aber die bessere dokumentation macht es für einsteiger nicht so arg holperig.
die "anbindung ans netzwerk" hat per kabel zu erfolgen ;) auch wenn es natürlich auch per wifi geht, aber das ist fast immer käse.
 
Malf-767 schrieb:
Für die anderen Anwendungsfälle werde ich mir mal die Lösung mit nem PI ansehen und mich genauer mit der Anbindung ans Netzwerk beschäftigen (@madmax2010 Danke für den Tipp). Welches OS nutzt man dort am Besten?
Das Problem das ich mit Pi für Anfänger habe ist, dass sich hier schwierig virtualisieren lässt.

Grade als Anfänger macht man schnell einen Fehler der die gesamte Konfiguration so zerhaut, dass es am einfachsten ist von einem vorher erstellten Snapshot nochmal neu zu starten. Da ist Virtualisierung echt hilfreich.

Auch gibt es manche andere Software noch nicht für ARM, oder nur schwer zu finden.

Mit x86 CPU macht man es sich den Einstieg einfacher.

Wenn ich nicht schon einen Heimserver hätte würde ich vermutlich für den 24/7 Betrieb so eine 'micro firewall appliance' Büchse bevorzugen mit Intel N100 oder N305.

Bsp. mit direkter Lieferbarkeit, häufig werden die aus China eingeschifft mit entsprechenden Lieferzeiten: https://www.amazon.de/dp/B0CTHXRPNJ
 
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