Homeway Verkabelung mit Glasfaser, dennoch Kabelzwang?

[sudden2k]

Sehr geehrte Computerbase Community,

Ich habe eine Frage zu einer in meiner Wohnung verbauten Mediaanlage bzw. zentralen Verteilerstelle.

Ich habe eine Wohnung in einem Neubaugebiet bezogen. In dieser Wohnung befindet sich eine sog. Homeway-Zentrale.
Das ganze ähnelt einem Sicherungskasten beinhaltet jedoch nur Daten und Koaxkabel und dient als zentraler Knotenpunkt für die Vernetzung der einzelnen Räume. In diesem Kasten kommt die Verbindung von draussen an und es hier liegen auch die weiteren Anschlüsse für Patch und Koaxkabel in jedes Zimmer. In jedem Zimmer habe ich also eine Anschlussdose für Koax und Netzwerk.

HIer nun mein Anliegen:

Die Wohnanlage wurde laut Hausverwaltung und Informationslage von Beginn an mit Glasfaser geplant und ist wohl auch an das Netz angeschlossen. Auch sieht man deutlich in dieser Homeway Zentrale, dass dort ein Glasfaserkabel von "draussen" ankommt und in einen Glasfaser-Abschlusspunkt geführt wird. Dort heraus kommt dann das dünne gelbe Glasfaserkabel. Ein solches hatte ich in meinem letzten Haushalt (ebenfalls FTTH) in meinen Glasfaser Router/Modem gesteckt.

Hier jedoch (und diese gesamte Anlage war bereits so verbaut wie auf den Bildern zu sehen) wird das Glasfaserkabel in eine "Node" geführt und wird dort auf Koax umgewandelt. Ein für mich unnötiger Schritt, da ich keinerlei Nutzen für Koax habe und weder Radio noch TV hierrüber nutzen werde.

Wenn ich nun auf der Vodafone Seite Glasfaser bestellen wollte wird einem zunächst mitgeteilt "Hurra bei dir ist Glasfaser bis 1000Mbit verfügbar". Wenn mann nun bestellen möchte wird im weiteren dazu gezwungen einen Kabelanschluss zu bestellen. Es kommt nur die Randmeldung "An deiner Adresse wird ein anderes Produkt angeboten" und es wird auf Kabel umgestellt. Jedoch sind auch hier erneut 1000Mbit verfügbar.

Kann mir jemand erklären was hier vor sich geht und ob ich irgendwie den "reinen" Glasfaseranschluss nutzen kann? Es ist für mich einfach nicht ersichtlich warum das Glasfasersignal durch die Umwandlung auf Koax so verhunzt werden muss. Zumal ich ohnehin nur die Lan Anschlüsse in den Zimmern nutze und der gesamte Koax Schrott keinen nutzen findet. Darüberhinaus leiden die Ping Zeiten. Bei Vodafone komme ich nicht über den Tier 1 Support hinaus und erhalte Antworten die völlig an der Thematik vorbei gehen.

Anbei 2 Bilder


Vielen Dank Vorraus und beste Grüße

 

[cvzone]

Wäre da nicht eine Nachfrage bei der Hausverwaltung bzw. dem betreuenden Elektrobetrieb zielführender, was da jetzt genau warum aufgebaut und geschaltet wurde?

 

[Asghan]

Frage bitte bei der Hausverwaltung was der Quark soll, und warum das Glas nicht bis in jede Wohnung geht.

 

[sudden2k]

Das habe ich versucht. Abder die nette Dame von der Hausverwaltung antwortete bislang wenn überhaupt mit 2 Wochen delay und meine Frage an welches Unternehmen ich mich wenden kann blieb unbeantwortet

Ergänzung (28. März 2023)

@Asghan
Die sache jst, dieser Kasten ist ja in meiner Wohnung. Das Glasfaserkabel ist ja auf ddn Bildern zu sehen oder irre ich mich? Es kommt von links und wird unten rum nach rechts in den Glasfaserabschlusspunkt geführt? Mmn liegt auch hier FTTH vor?..

Und die Recherche nach der Node ergab dass diese speziell dafür ausgelegt ist ein Glasfasersignal auf Koax umzuwandeln.

 

[Asghan]

Da können wir aber nichts tun, die Frage(n) können nur die Damen und Herren beantworten.
Die haben das ja so verbrochen.

 

[Lee Monade]

Kann mir jemand erklären was hier vor sich geht und ob ich irgendwie den "reinen" Glasfaseranschluss nutzen kann? Es ist für mich einfach nicht ersichtlich warum das Glasfasersignal durch die Umwandlung auf Koax so verhunzt werden muss.

Da wird nichts verhunzt, sowohl die Telekom als auch Mnet und Netcologne nutzten Koax öfter für die letzten Meter im Haus, gerade in Mehrfamilienhäuser ist das nicht unüblich.
Statt des GPon Layer nutzt man halt den DOCSIS 3.1 Layer, für dich als Kunde ist das kein Nachteil.

Du kannst das Koax Modem auch direkt an der Micro Node anschließen und von dort per Ethernet in die einzelnen Zimmer verteilen, oder eben das Koax Modem an einem der Anschlüsse in der Wohnung anschließen und von dort aus weiter zu den Endgeräten.

Außerdem kannst du froh sein du bekommt die Vorteile eines Glasfaseranschlusses zu den günstigeren Kosten eines Koax Anschlusses.

 

[derFireBird]

Hm, man sieht ja immer wieder was neues. Wenn ich nach dem Wisi-Ding da Google, stoße ich auf RFoG https://katalog.wisi.de/optische-ko.../mini-line/lr-93-x-xxxx-familielr93xxxxx.html

Daher scheint es eben ein Kabel(TV)-Anschluss zu sein, wo die Zuleitung eben über Glasfaser geht statt Coax. -> DOCSIS-Protokoll. Dementsprechend funktioniert daran auch nur ein Kabelmodem mit Docsis-Support.

 

[Furzmulle]

Du hast einen Kabelanschluss

https://katalog.wisi.de/lr-93-x-xxxx-familielr93xxxxx.html

E: zu langsam

 

[cvzone]

Wenn man sich das Datenblatt vom WISI LR 93 mal ansieht, dann ist das ein RFoG Abschlusspunkt. Das wird nen normaler Kabelanschluss sein, der streckenweise einfach Glasfaser nutzt.

edit: jo, zu langsam...

 

[Asghan]

Das wird FTTB sein (und nicht FTTH), und interne Verteilung per Coax. Ist aber auf jeden Fall besser als Cable, da kein Shared Medium nach draußen geht wohl, sondern die Glasfaser.

 

[qiller]

Du hast keinen (reinen) Glasfaseranschluss. Das isn Kabelanschluss, nur dass du an nem Single Cable-Node hängst, welches die Glasfaser-Signale, die über das PON reinkommen, in Docsis3.1 umwandelt und in Coax-Kabel ausspuckt und dann wird das Kabelsignal auf die 4 Zimmer verteilt. Die RJ45-Dosen scheinen gar nicht verwendet zu werden. Normalerweise kommt das Glasfaserkabel unten im Keller an und kommt dort auf einen Verteiler-Node, der gleich alle Parteien des Hauses bedient. Die Inhouse-Verkabelung ist dann meist Coax. Scheint bei dir nicht so zu sein. Die Inhouse-Verkabelung wurde wohl mit Glasfaser gemacht. Warum man dann in den einzelnen Wohnungen wieder aufm Kabelanschluss geht, ka^^, bin nicht so der Glasfaser-Experte. Denke auch das hängt mit der dahinterliegenden Technik noch zusammen.

Rein von den Bildern her könnte man annehmen, dass man das gelbe Glasfaserkabel einfach in ne Glasfaser-Fritzbox stecken könnte und dann kurze Patchkabel von der FB links oben in die RJ45-Buchsen. Fertig wär der Glasfaseranschluss. Ethernet-Signal kommt dann aus RJ45 Buchsen in den Zimmern. Aber ich befürchte mal, dat wird nicht so einfach gehen^^.

 

[sudden2k]

Hm, man sieht ja immer wieder was neues. Wenn ich nach dem Wisi-Ding da Google, stoße ich auf RFoG https://katalog.wisi.de/optische-ko.../mini-line/lr-93-x-xxxx-familielr93xxxxx.html

Daher scheint es eben ein Kabel(TV)-Anschluss zu sein, wo die Zuleitung eben über Glasfaser geht statt Coax. -> DOCSIS-Protokoll. Dementsprechend funktioniert daran auch nur ein Kabelmodem mit Docsis-Support.

Ahh das könnte natürlich sein. Du meinst also in dem nun blau markierten Kabel verbirgt sich kein Glasfaserkabel? Wozu dient dann die mit "???" aus welcher dieses typische gelbe Glasfaserkabel im folgenden hervorgeht?

Edit zu langsam glaube qiller hats gefunden


Die rj45 nutze ich aktuellnoch nicht, da das gelieferte Modem dank eines Standfusses einfach zu groß ist um in dem Kasten untergebracht zu werden. Aber im Endeffekt war das auch genau mein Gedanke, an das Gelbe Kabel das Glasfasermodem und von dort weiter mit Patchkabel in die oben liegenden RJ45 und fertig.

 

[TheCadillacMan]

Ist aber auf jeden Fall besser als Cable, da kein Shared Medium nach draußen geht wohl, sondern die Glasfaser.

RFoG ist nichts anderes als das althergebrachte Kabel-Signal über Glasfaser transportiert statt über Coax-Kabel. Es wird nur das Medium austauscht sonst nichts. Mit RFoG können theoretisch genauso große Cluster entstehen wie in herkömmlichen Kabelnetzen.

 

[Asghan]

Oh scheisse, dann bin ich nun auch klüger.

Ergänzung (28. März 2023)

Die Wohnanlage wurde laut Hausverwaltung und Informationslage von Beginn an mit Glasfaser geplant und ist wohl auch an das Netz angeschlossen.

DAS würde ich DRINGEND mal bei der Hausverwaltung dann hinterfragen!

Man bin ich froh, dass wir hier echtes FTTH bekommen in Q4...

 

[sudden2k]

RFoG ist nichts anderes als das althergebrachte Kabel-Signal über Glasfaser transportiert statt über Coax-Kabel. Es wird nur das Medium austauscht sonst nichts. Mit RFoG können theoretisch genauso große Cluster entstehen wie in herkömmlichen Kabelnetzen.

Ich habe auch die typischen Tageszeit abhängingen Schwankungen in der Leistung. Wenn das natürlich kein echter Glasfaseranschluss ist sondern Glasfaser nurz als "Zwischenmedium" Streckenweise genutzt wird würde alles Sinn ergeben.

 

[lazsniper]

sorry für offtopic: aber wie nennt man den diesen installationsschrank der auf den fotos zu sehen ist? bzw. kann jemand gleich einen passenden link für einen shop mit bereitstellen?

 

[TheCadillacMan]

Du meinst also in dem nun blau markierten Kabel verbirgt sich kein Glasfaserkabel? Wozu dient dann die mit "???" aus welcher dieses typische gelbe Glasfaserkabel im folgenden hervorgeht?

Beide Kabel am ???-Kasten sind Glasfaser-Kabel.
Das weiße ist die Zuleitung und der weiße Kasten ist nur ein passiver Netzabschluss, der eine Buchse bereitstellt.
Das gelbe Kabel ist die Zuleitung für die Micro-Node, die nur das Lichtsignal in ein elektrisches umwandet.

 

[Lee Monade]

Du hast keinen (reinen) Glasfaseranschluss. Das isn Kabelanschluss, nur dass du an nem Single Cable-Node hängst, welches die Glasfaser-Signale, die über das PON reinkommen, in Docsis3.1 umwandelt und in Coax-Kabel ausspuckt

Falsch, es handelt sich nicht um einen PON Layer sondern um DOCSIS.
Da wird auch kein Layer umgewandelt sondern nur das Medium gewechselt.

Rein von den Bildern her könnte man annehmen, dass man das gelbe Glasfaserkabel einfach in ne Glasfaser-Fritzbox stecken könnte und dann kurze Patchkabel von der FB links oben in die RJ45-Buchsen. Fertig wär der Glasfaseranschluss. Ethernet-Signal kommt dann aus RJ45 Buchsen in den Zimmern. Aber ich befürchte mal, dat wird nicht so einfach gehen^^.

Nein das geht nicht weil es sich eben nicht um ein GPON oder APON Layer sondern um DCOSIS handelt.

 

[qiller]

DAS würde ich DRINGEND mal bei der Hausverwaltung dann hinterfragen!

Die Hausverwaltung hat für solch derartige Detailfragen viel zu wenig Ahnung. Für die ist das ein "Glasfaseranschluss" und ich könnte mir auch gut vorstellen, dass Vodafone genauso den Anschluss verkauft hat. Ist halt Verarsche der Eigentümer, denen aber diese Details egal sind. Die vermieten die Wohungen trotzdem mit "Glasfaseranschluss".

Ergänzung (28. März 2023)

Nein das geht nicht weil es sich eben nicht um ein GPON oder APON Layer sondern um DCOSIS handelt.

Danke dir, dachte ich mir schon.

 

[sudden2k]

Hier mal das Ergebnis der Prüfung seitens Vodafone. Maximal verwirrend der Hinweis auf die Verfügbarkeit von Kabel. Im weiteren Bestellverlauf wird man auf Kabel gezwungen. Sehr frustrierend ich werd der Hausverwaltung mal wirklich auf die Finger klopfen, denn ein Glasfaseranschluss war natürlich ein Argument für mich einzuziehen