Host nicht erreichbar (Game-Server / Minecraft)

GasparHD

Cadet 4th Year
Registriert
März 2016
Beiträge
87
Hallo zusammen,

zu Beginn möchte ich erwähnen, dass ich keine Expertise im Bereich IT-Netzwerke vorzuweisen habe. Ich mache das alles hobbymäßig und würde gerne damit starten euch zu erklären wie ich mehr oder weniger durch Probieren, herausgefunden habe wie man das Videospiel Minecraft im Multiplayer ohnen einen externen Server spielen kann.

Danach würde ich euch gerne ein Problem schildern, von welchem einer meiner Zuschauer aktuell berichtet.

1) Ich gebe meinem Mitspieler meine IP-Adresse und den Ingame Port. Mein Mitspieler fügt bei sich im Spiel einen "Server" hinzu, gibt als Serveradresse meine IP gefolgt von einem Doppelpunkt und dem Port ein und kann somit meinem Game joinen. Funktioniert absolut perfekt und performant, habe auf diese Weise mehrere Spielstunden hinter mir.

2) Nun hat das ein Zuschauer von mir ebenfalls probiert, allerdings ist er über diese Variante nicht erreichbar. Ich kann ihn nicht anpingen und im Game kommt keine Verbindung zustande. Er ist mit seinem PC über WLAN mit einem Fritz Repeater verbunden welcher wiederum mit der Fritzbox verbunden ist.

Bei mir waren keine weiteren Einstellungen nötig, weder Portfreigaben noch sonst irgendwas.

Was wir bereits getestet haben:
-Seinen PC in der Fritzbox-Oberfläche als öffentlich zugänglich über IPv4 markiert
-Eine Portfreigabe mit dem Game-Port eingerichtet (TCP / UDP)
-Fritzbox eine Minute vom Strom genommen und neugestartet
-Firewall zeitweise deaktiviert um die Verbidnung zu testen

Leider, waren alle Anstrengungen erfolglos.

Weiss wer einen Rat? Vielen Dank vorab!
 
GasparHD schrieb:
Bei mir waren keine weiteren Einstellungen nötig, weder Portfreigaben noch sonst irgendwas.
Das fände ich schon besorgniserregend, wenn dein Router einfach so Verbindungen aus dem Internet in dein Heimnetzwerk lässt.

Entweder richtet Minecraft die nötigen Freigaben in deinem Router automatisch über UPnP ein, oder dein Router ist ein offenes Scheunentor. Beides nicht empfehlenswert.
Falls UPnP: Das muss vom Router unterstützt werden und dort dann natürlich auch aktiviert sein. Wobei ich es nicht aktivieren würde, weil dadurch jedem Programm erlaubt wird, Löcher in deine Firewall zu machen, ohne dass du was davon mitbekommst.
Stattdessen lieber manuell eine Portweiterleitung im Router einrichten, dann weiß man wenigstens welche Löcher es in der Firewall gibt.
 
Hier ist nur eine Portweiterleitung auf deiner Fritzbox (oder welcher Router auch immer) nötig, nicht bei der anderen Seite. Anders kann es gar nicht funktionieren, wenn dein PC nicht direkt am Internet hängt oder so ein Unfug wie "Exposed Host" eingerichtet wurde.

Ist denn deine IP-Adresse auch sicher (noch) korrekt? Bedenke, dass sich die IP-Adresse von privaten Anschlüssen in der Regel alle 24 Stunden ändert - Abhilfe schaffen hier z.B. Dienste wie "DynDNS".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DJMadMax
Um einen Dienst - zB Minecraft-Server - an einem privaten Internetanschluss zu hosten, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein (hier nur IPv4 dargestellt):

1) Der Anschluss muss öffentlich erreichbar sein - via exklusiver IPv4
2) Der Router an diesem Anschluss muss eine Portweiterleitung auf die lokale IP des Servers haben
3) Die Firewall des Servers muss den Zugriff von außen erlauben
4) Der Dienst (Minecraft) muss gestartet sein und auf eine Verbindung warten

Deiner Beschreibung nach sind 2-4 im Prinzip abgehakt. Der Fehler liegt daher mutmaßlich an 1). Insbesondere bei Kabelinternet, aber auch bei Glasfaser und einigen DSL-Anschlüssen arbeitet der Provider mit "CGN", Carrier Grade NAT. Das heißt, dass er mehrere seiner Kunden unter einem gemeinsamen Router zusammenfasst. Die öffentliche IP-Adresse sitzt dann also nicht beim Router des Kunden, sondern beim großen Router beim Provider in irgendeinem Rechenzentrum. Alle Kunden teilen sich diese öffentliche IP-Adresse und wenn man diese IP anpingt oder eben via Minecraft verbinden möchte, landet man beim Rechenzentrum und nicht beim Heimrouter des Anschlusses. Somit sind auch die Portweiterleitungen im heimischen Router wirkungslos, weil dort überhaupt gar keine Verbindung ankommt. Dazu müsste der Provider an seinem Router im Rechenzentrum eine Portweiterleitung einrichten, was er aber nicht tun wird, weil da eben Hunderte von Kunden dranhängen. Möglich wäre es jedoch, nach einem Anruf beim Support eine eigene, exklusive IPv4 am Internetanschluss zu bekommen, ggfs kostenpflichtig

Lange Rede, kurzer Sinn: An einem Internetanschluss mit CGN (zB Kabelinternet) kann man keinerlei Dienste mit IPv4 hosten.

Es gäbe einen Workaround mit einem VPN wie zB von feste-ip.net, aber das funktioniert wirklich nur mit VPNs, die explizit sowas anbieten, also nicht mit jedem x-beliebigen VPN-Anbieter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: GasparHD
@Raijin

Vielen Dank! Das erklärt natürlich einiges, der User hat tatsächlich Kabelinternet, was Deine Theorie definitiv belegt. Das wird auch der Grund dafür sein weshalb beim Besuch der Website www.wieistmeineip.de, irgendein kryptischer Salat an Zahlen und Buchstaben angezeigt wird, anstatt einer regulären IP-Adresse.

Nochmals, herzlichen Dank!
 
Der "kryptische Salat an Zahlen und Buchstaben" wird eine IPv6 sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: coxeroni
Zurück
Oben