Das Urteil ist nicht wirklich das, was Epic Games wollte, aber es ist definitiv ganz und garnicht das, was Apple wollte. Denn, waehrend Epics Forderung ja "nur" war, dass Apple auch alternative Shops zulassen muss, geht dieses Urteil ja sogar weiter, da es den Apple-Shop selber einschraenkt!
Wie gut das Urteil nun in der Praxis umsetzbar ist, ist von aussen ersteinmal unklar, da es fuer den einzelnen Entwickler evtl. schwierig wird, nachzuweisen, dass Apple deren App deshalb abgelehnt hat, weil sie eine alternative Zahlungsoption enthaelt... andererseits koennen aber groessere Apps, wie z.B. Spotify, jetzt solche Optionen einfach einbauen, und Apple hat keine effektive Moeglichkeit, das zu stoppen. Und natuerlich hat jeder App-Entwickler die Moeglichkeit, versteckte Bezahloptionen einzubauen, und sie dann zu einem bestimmten Zeitpunkt nachtraeglich zu aktivieren - genauso wie es Epic ja gemacht hat, nur dass Apple in diesem Fall diese Apps dann nicht vom Store entfernen duerfte.
Also, das Urteil muesste wohl noch etwas praezisiert werden (bzw. vielleicht ist es das ja auch, der exakte legale Text ist sicherlich wesentlich laenger und spezifischer als die Zusammenfassungen, die man so liest), aber es ist schon ein recht bedeutender Schritt in die richtige Richtung - und das Ganze als "Sieg fuer Apple" zu bezeichnen waere in jedem Fall Unfug. Es ist vielleicht schon sowas wie ein Sieg von Apple ueber Epic, aber es definitiv eine Niederlage fuer Apple insgesamt, weil ja ihr kompletter Appstore deutlich eingeschraenkt wird.