Informatik studieren - Dumme Idee?

Readler

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Heyho Community,

ich gehe aktuell in die 11. Klasse und habe eigentlich relativ konkrete Ideen was ich später machen will: Medieninformatik an der Uni studieren mit einem Master in Wirtschaftsinformatik. Mein Abi wird höchstwahrscheinlich im 1,x Bereich ausfallen, also ganz in Ordnung (zumal Informatik keinen NC hat in Deutschland).
Als jemand der hier angemeldet ist, wird wohl ersichtlich, dass ich relativ interessiert bin an dem Gebiet: ich habe leichte Programmierkenntnisse und arbeite gerne mit Photoshop. Aber das sei mal dahingestellt.

Jedenfalls, meine Mutter rät dazu, dass es doch (wenn man mal Sachen wie Interesse und Leidenschaft ignoriert) "lohnenswerter" wäre Zahnmedizin zu studieren um Zahnarzt zu werden. Grund: ähnlich hoher Aufwand was die Studienzeit angeht bei höherem Gehalt - meint sie. Nicht, dass sie mich dazu drängt, nur ist das ihre Meinung. Hinzu kommt, dass ein Bekannter der Informatik studiert hat, der selben Ansicht ist. Mit einem Gehalt von, ich glaube 35k Euro, ist er auch der Ansicht, dass man langfristig als Zahnarzt mit eigener Praxis mehr verdienen würde oder zumindest "sicherer" an höhere Gehälter kommt (will heißen: als Informatiker ist es schwerer/mit mehr Glück verbunden an ein Gehalt im hohen zweistelligen Bereich zu kommen).

Ich bin jetzt da ehrlich gesagt verunsichert. Klar, ich interessiere mich für Informatik, könnte mich aber wahrscheinlich auch mit Zahnmedizin anfreunden, wenn tatsächlich Informatik eine "Sackgasse" darstellt. Ich weiß, das klingt zwar so, als wäre ich nur am Mammon interessiert, aber ein wenig zwiegespalten bin ich nun doch.

Hat da jemand Eindrücke und Meinungen zu?
 
Mit einem uni/fh abschluss als informatiker wirst du auf jeden fall mehr als 35k verdienen. bei ca 40k kannst du einsteigen, was du dann aus dir machst liegt dann nur an dir.
Sackgasse ist es natürlich nicht. Wenn es dir mehr Spaß macht, solltest du Informatik studieren.
 
Wie so oft gilt auch hier: In den meisten Fällen ist man mit dem was man aus Interesse oder Leidenschaft macht erfolgreicher, als mit dem was man ggf. nur aus pragmatischen/ökonomischen Gründen (halbherzig) durchzieht. Du studierst, nicht deine Mutter und auch nicht dein Freund. Daher mach was dir gefällt. Ein Wechsel des Studienfachs ist jederzeit möglich - und nicht unüblich, wenn man nach der Schule mit dem Unialltag und dem tatsächlichen Fächer-/Modulinhalt konfrontiert wird..
 
Wenn es dir nur ums Geld geht werd Arzt und wander aus...

Aber Geld ist nicht alles. Sich in irgendwas reinzwängen was einem keinen Spaß macht bringt nichts.
 
diRAM schrieb:
Wie so oft gilt auch hier: In den meisten Fällen ist man mit dem was man aus Interesse oder Leidenschaft macht erfolgreicher, als mit dem was man ggf. nur aus pragmatischen/ökonomischen Gründen (halbherzig) durchzieht

Im Umkehrschluss muss man aber auch sagen: Gerade für die Fraktion "Computer/Bildbearbeitung schon ewig als Hobby" ist das Informatik-Studium dann der Killer. Hast du früher aus Spaß an der Freude kleine Gimmicks programmiert oder interessante Grafiken gestaltet, dann wirst du, wenn du wirklich in der Branche tätig bist, den Mist nach Feierabend nicht mehr sehen können und wollen.

Was das Geld angeht, bzw. Kosten-Nutzen... Jep, Zahnärzte haben ein schönes Leben. Wenn ich die hier in der Gegend angucke... Schöne Häuser, sehr schöne Autos, die Praxis jeweils ein Traum in Stuck.
 
Gebe ich dir Recht. Das gilt analog für jedes Hobby, das man zum Beruf macht/machen möchte. Daher auch der Hinweis bzgl. des Studienfachwechsels ;)
 
Daaron schrieb:
Im Umkehrschluss muss man aber auch sagen: Gerade für die Fraktion "Computer/Bildbearbeitung schon ewig als Hobby" ist das Informatik-Studium dann der Killer. Hast du früher aus Spaß an der Freude kleine Gimmicks programmiert oder interessante Grafiken gestaltet, dann wirst du, wenn du wirklich in der Branche tätig bist, den Mist nach Feierabend nicht mehr sehen können und wollen.

Das stimmt nur bedingt ;). Es gibt Arbeitsstellen, bei denen die Arbeit so abzuleisten ist, dass es immer freudlose Arbeit ist. Da kommt man dann wirklich nachhause und will mit allem was wie diese Arbeit ausschaut nichts mehr zu tun haben, auch wenn es vorher vielleicht Hobby/Lebensinhalt war. Genauso gibt es aber auch Arbeitsstellen wo Arbeit sich als willkommener Lebensbestandteil integrieren lässt und wo das Hobby dann trotz Nähe zur Arbeit zuhause trotzdem Spaß macht. Im ersten Fall sollte man aber eh dazu übergehen sich einen neuen Job zu suchen und die Möglichkeit hat man mit einem Uniabschluss in der Regel.

Bei Ärzten würde ich empfehlen VOR dem Studium mal ein längeres Praktikum zu machen um erfahren, ob du mit Patienten, ihren Gebrechen und Eigenheiten auf Dauer klar kommst.
Auch sollte man bei (Zahn)medizin im klaren sein, dass eine eigene Praxis fix mal so viel kostet wie ein Eigenheim in der selben Lage bzw. mehrere gut ausgestatte Autos. Zudem kann man auch davon ausgehen, dass alle profitablen Gegenden eh schon eine Überversorgung an Ärzten hat. Hinzu kommt, dass das dicke Geld meist nur damit zu machen ist den "Patienten" medizinisch zumindes fragwürde Behandlungen zukommen zu lassen. Beispielsweise reinweiße Zahnverblendungen wie sie bei vielen "Promis" zu sehen sind. Man da also als Arzt gegen besseres Wissen* am gesunden Zahn herumschleift um danach eine (meist billig aus China stammende) Verblendung aus Keramik anzubringen die als solches meist auf den 1. Blick zu erkennen weil schlampig angepasst ist. Mit solchen Behandlungen kommst du dann auch gut zu Geld.**
Wenn du jedoch der Meinung bist Arzt zu werden um Leuten unabhänig von ihrem Geldbeutel zu helfen, schlicht weil sie Probleme haben und du als Arzt zum Helfen verpflichtet bist, dann wirst du dich auf 60h Wochen einstellen dürfen. Damit landest du als Arzt wieder bei einem Stundenlohn den man auch als Informatiker recht gut erreichen kann, nur mit dem Nachteil, dass viele Zahnärzte bei Zeiten allerlei Zipperlein mit Rücken & Co bekommen, weil die einsietig über den Patienten gebeugte Haltung schlicht deutlich belastend ist als das Sitzen am Computer.


*zumindest sollte das bessere Wissen vorhanden sein...
**Bei Ärzten sollte man sich generell Fragen wo das ganze Geld herkommt, wenn die Praxisausstattung immer auf dem neusten Stand ist, die Praxis selbst in bester Lage, das Auto dick und dann noch ein teures Eigenheim vorhanden ist. Mit den normalen Vergütungssätzen der Krankenkassen ist das in aller Regel so nicht zu erreichen. So viel Geld kann fast nur aus privaten Zusatzleistungen kommen (mit teils fraglichem medizinischem Hintergrund) oder aber bei Kassenbehandlungen, die seitens des Arztes kostenoptimiert wurden. jm2c
 
Samsuxx schrieb:
(will heißen: als Informatiker ist es schwerer/mit mehr Glück verbunden an ein Gehalt im hohen zweistelligen Bereich zu kommen).

Wer seinen Beruf rein nach dem Gehalt wählt, dem ist nicht mehr zu helfen... :freak:

Mach am besten erstmal eine Weltreise nach der Schule - so eine Einstellung zum Geld zeugt von einem von nicht ausreichend entwickeltem Charakter ;)
 
Er ist in der 11. Klasse, d. h. um die 17 Jahre alt. Das dauert sowieso noch ein paar Jahre, bis sich der Charakter gefestigt hat.

Ich würde die Entscheidung immer davon abhängig machen, was man lieber bereit ist zu tun. Willst du später 40 Jahre vor einem Monitor verbringen oder auf die faulen Zähne anderer Leute schauen? Es heißt zwar "Geld stinkt nicht", aber man muss in der Lage sein, mit der Geldquelle einigermaßen glücklich zu werden.

Btw, das Informatikstudium ist immer anders, als es sich die Einsteiger vorgestellt haben. Da bringen die selbst beigebrachten Kenntnisse, wie man einen Rechner aufbaut, oder ein paar Farbtupfer in Photoshop macht, gar nix. Diese Kenntnisse sind allenfalls ergänzend, aber nicht der Inhalt des Studiums.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso? Arbeiten um zu Leben, nicht Leben um zu Arbeiten. Geld ist der einzig rationale Grund, einer geregelten Tätigkeit nachzugehen. Tja, und wenn uns die Geschichte etwas lehrt dann:
- Es gibt nur eines, das besser ist als Geld: Mehr Geld.
- Geld macht nicht glücklich... aber ich hab noch nie jemanden vor Glück tanzen sehen, weil er pleite war.
- Man kann sich keine Gesundheit kaufen? Dann bezahl mal Zahnersatz hier in Deutschland, oder finanzier mal eine "einfache" Geburt in den Staaten.
- Geld & Macht sind sexy. Zwar bevorzugen Frauen evolutionär bedingt genetisch makellose Exemplare, aber die offensichtliche Zurschaustellung von gesicherter Versorgung des Nachwuchses ersetzt so manches Sixpack.
 
Warum sollte ich eine Geburt in den Staaten finanzieren?
Da musst du dir jede Behandlung teuer erkaufen.

Bevor es ums Geld geht geht's aber immer darum glücklich zu werden.
Ich hätte keinen Bock mich zu buckeln für einen Job den ich nicht mag um ein Leben zu finanzieren das ich so garnicht wollte.

Die große Kunst ist es, einen Job zu finden der einem immer Spaß macht und trotzdem gut damit zu verdienen.. Das schaffen nicht viele und die meisten auch nur in zweiten Anlauf.
Der Berufswunsch mit 17 ist eher vergleichbar mit dem Kindergarten.
Da wollten früher alle Lokführer oder Polizist werden...
 
Erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Meinungen und Eindrücke! :)

Nein, es geht mir keinesfalls primär ums Geld, denn das geht auch sicherlich einfacher. Primär geht es mir im Berufsleben eine gute Balance zwischen Versorgung und Lust zu finden (s. Hardwarekäufer "Die große Kunst ist es, einen Job zu finden der einem immer Spaß macht und trotzdem gut damit zu verdienen."). Wenn ich wirklich meine Hobbys und Passion zum Beruf machen will/als Haupteinnahmequelle nutzen möchte, komme ich doch kaum über die Runden (ich denke das gilt aber für jeden). Natürlich wirkt das vielleicht so als "wäre mir nicht zu helfen" oder von unreifem Charakter, aber ich denke man muss da auch realistisch sein. Ein Leben kostet halt, besonders wenn man irgendwann auch eine Familie hat, an so was will auch gedacht sein.

Aber abseits dessen: ich habe nicht viel Ahnung was man als Informatiker macht. Ist so. Mein Bekannter war zB bei einer großen Firma zuständig für die Website einer sehr großen Mode-Marke - von dem was er so berichtet hat, klang das eigentlich ganz spannend und interessant. Ein anderer bettet CAD-Modelle in eine Webseite ein, während wieder ein anderer bei der Deutschen Bahn arbeitet und abends noch als Taxifahrer rumkurvt. Wäre in der Hinsicht über jede Beschreibung des Berufs, dem Arbeitsklima, den Tätigkeiten, Arbeitszeiten und auch dem Gehalt dankbar. Gerne auch via PM!
 
> Wenn ich wirklich meine Hobbys und Passion zum Beruf machen will/als Haupteinnahmequelle nutzen möchte, komme ich doch kaum über die Runden
Du wirst doch mehr als nur ein Interesse haben. Da ist sicher etwas dabei, von dem man auch leben kann.

> ich habe nicht viel Ahnung was man als Informatiker macht
Es geht weniger darum, was man macht, sondern was der Inhalt des Studiums ist. Geh mal auf die Webseiten von ein paar Hochschulen. Dort kann man sich die Module (= Unterrichtsfächer) anschauen. Der Beruf später ist eine Anwendung des Wissens aus dem Studium (im Idealfall).


Hier mal ein Beispiel:
Modul :
Informatik und Logik

Prüfungsart :
PL (praktische Leistung -> 1,5h Klausur)​

Lehrziele :
Die Studierenden lernen die Zusammenhänge zwischen wichtigen Teilgebieten der Informatik und Medien kennen, die Angewandte Logik nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.
Sie erwerben die Fähigkeit, die Bedeutung der tragenden Informatikfächer sowie deren Zusammenhänge im Curriculum zu erkennen.
Sie beherrschen die Darstellung von Information und Zahlen in einem Rechner und erkennen die Bedeutung von Algorithmieren, Programmieren und Softwareentwicklung.
Die Studierenden entwickeln Fähigkeiten wie logisches Denken und kreatives Arbeiten und sind vertraut mit der Rolle der angewandten Logik im modernen Spektrum von Informatik und Medien.​

Lehrinhalte :
Einführung in die Informatik
Informatik und ihre Teilgebiete; Information und ihre Darstellung; Daten, Datentypen und Datenstrukturen; Zahlensysteme und Zahlendarstellung; prinzipieller Aufbau von Rechensystemen; Algorithmen; Programmiersprachen und Softwareentwicklung;​
Angewandte Logik
a) Aussagenlogik: Formeln, Syntax und Semantik, Boolesche Funktionen, semantische Äquivalenzen, Vereinfachung von Formeln, DNF und KNF, Resolventenverfahren, Hornformeln, Logisches Folgern
b) Prädikatenlogik: Begriff der Formel, Formulieren von Sätzen in der Prädikatenlogik, Syntax und Semantik, Vereinfachen von Formeln der Prädikatenlogik, Unifikation und Resolution.
c) Andere Logiken (nur Ausblick)​
Das ist aus dem ersten Semester an meiner Hochschule. Das Fach ist zweigeteilt in Informatik und Logik. Während der erste Teil hauptsächlich dafür da ist, dass man einen Einstieg in die Informatik findet, geht es im zweiten Teil nur noch um Logik. Viele haben damit ein Problem, den Logik folgt nicht dem Menschenverstand. Ich habe bewusst nicht Mathe als Beispiel genommen, um dich nicht gleich zu verschrecken. ;)


Medizin hat es aber auch in sich. Die Jungs und Mädels lernen da den ganzen Tag lateinische Begriffe und biochemische Abläufe auswendig. Das ist etwas für jemanden, der gut aus einem Fachbuch lernen kann. Die praktisch orientierten Leute werden es in so einem Studiengang schwer haben.


Geh zu den Tagen der offenen Tür, die jede Hochschule anbietet. Die dürften innerhalb der nächsten Wochen oder Monate stattfinden. Da kannst du die Leute (Studenten und Profs) ausfragen, wie das Studium so ist, welche Einschränkungen es gibt, usw. Du kannst dich auch sicher im Herbst mal testweise in eine Vorlesung des Erstsemesters setzen, wenn du den Prof. nett fragst. Die haben da meist nichts dagegen.
 
Ich nehme mal an du selbst studiert Informatik?

Das von dir beschriebene Modul hört sich ja ganz gut an und hört sich, überraschenderweise, gar nicht mal so fremd an für mich. Zumindest bin ich mit den meisten Begriffen vertraut und kann was damit anfangen, wenn auch auf einem niedereren Niveau wie's an der Uni beigebracht wird (nehme ich mal an).
...was Mathe angeht: das ist gerade mein Profil, jegliche Schreckeffekte haben sich mittlerweile abgenutzt :p

Auswendiglernen ist so überhaupt nicht meins, deswegen kamen für mich eigentlich auch nie Medizin-orientierte Fächer in Frage. Was Interessen angeht: gut, Sport, Film und eben leichtes Programmieren und Zeichnen/Malen mit Photoshop. Gut genug für ein Leistungssportler bin ich nicht und Regiesseur fällt in die selbe Riege wie Rockstar, Superheld und Astronaut.
 
Schulmathe und Hochschulmathe unterscheiden sich sehr. In Schulmathe holst du den Taschenrechner raus und hast damit halb gewonnen. In Hochschulmathe macht man fast nur Beweise, man stolpert da über fast gar keine Zahl. Viele (die meisten?) Leute haben damit ein großes Problem, da es ihnen überhaupt nicht intuitiv vorkommt.

Auch bekommt man in kurzer Zeit sehr viel Stoff reingedrückt. Ein Beispiel, das ich nennen kann: Integral und Differential. In der Schule hatte man das bei auf zwei Halbjahre ausgedehnt. An der Hochschule waren das gerade mal 2 Vorlesungen (= 3h insgesamt). Und da ging es auch nicht direkt darum, ein paar Zahlen zu addieren, sondern zu beweisen, warum die Rechnungen so funktionieren, wie sie es tun. Da bekommt man bei so einigen Sachen direkt eine Meise.


Ich will dir das Studium nicht madig reden, aber du tust gut daran, es nicht zu unterschätzen. Vieles läuft da ganz anders. Die Hälfte der Leute packt das erste Jahr nicht.
 
hardwarekäufer schrieb:
Warum sollte ich eine Geburt in den Staaten finanzieren?
Nennt sich Beispiel, muss man nicht 1:1 auf die eigene Situation übertragen... Daher auch: Zahnersatz in Deutschland. Den musst du idR. selbst bezahlen. Ein abgebrochener Zahn kostet so viel wie gut ausgestatteter Gebrauchtwagen.

Die große Kunst ist es, einen Job zu finden der einem immer Spaß macht und trotzdem gut damit zu verdienen.. Das schaffen nicht viele und die meisten auch nur in zweiten Anlauf.
Eben. Also macht man im ersten Anlauf alles richtig und setzt auf Kohle. Da beißt man eben 6-8 Jahre die Zähne zusammen und scheffelt so viel, dass man davon problemlos seinen Traum verwirklichen kann.
Wenn du hingegen im ersten Anlauf deinen Traum leben willst... Das wird zu 90% n Fehlschlag, da fehlt die Finanzierung.

Samsuxx schrieb:
Das von dir beschriebene Modul hört sich ja ganz gut an und hört sich, überraschenderweise, gar nicht mal so fremd an für mich. Zumindest bin ich mit den meisten Begriffen vertraut und kann was damit anfangen, wenn auch auf einem niedereren Niveau wie's an der Uni beigebracht wird (nehme ich mal an).
Wart mal ab bis du einen Variablenzuordnung unter der Interpretation i einer Domäne von Funktionswerten für eine prädikatenlogische Sprache zuordnest... dann weißte, warum ich Busfahrer bin.

Der aussagenlogische Teil ist der blanke Hohn, das ist kaum komplexer als Mengenlehre. Das geht total geschmeidig. Aber wenn du dann bei der Prädikatenlogik bist... spätestens da trennt sich die Spreu vom Weizen.

Aber mal ein kleiner Test für dich, eine einfache Problemstellung der Aussagenlogik:
Was ist das Gegenteil von: "Alle Pilze sind giftig."?

...was Mathe angeht: das ist gerade mein Profil, jegliche Schreckeffekte haben sich mittlerweile abgenutzt :p
Kannst du im Traum nicht vergleichen. Die Art Mathematik, die du in einem Informatik-Studium an den Kopf geworfen bekommst, hat so viel mit Schulmathe zu tun wie ein Mammutbaum mit nem Gänseblümchen.

...und eben leichtes Programmieren
Da bist du tendenziell eher falsch. Klar, auch in die Vertiefungsrichtung kann man gehen, du könntest aber genauso gut Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung werden. Da hast du direkt deinen Programmierer-Workflow.

Im Studium ist "Programmieren" nur Mittel zum Zweck, um viel tiefgreifendere Konzepte zu verdeutlichen. Du kannst die Bedeutung einer Speicherzuordnung (und eines Speicherzuordnungsfehlers) nicht wirklich begreifen, bevor du nicht in C mal ein malloc() verbockt hast. Auch die Konzepte der Objektorientierten Programmierung oder die verschiedenen Design Patterns erklären sich eben am Beispiel.

Der Löwenanteil der "Programmierung" im Studium besteht aber nicht aus so was hübschen wie Java oder C, sondern solchen Abartigkeiten wie dem Lambda-Kalkül, Haskell oder Prolog.

und Zeichnen/Malen mit Photoshop.
Auch dafür gibt es passendere Fach-Ausbildungen. Ich bezweifle, dass jemand einen Medieninformatiker mit Bachelor oder höher dafür abstellt, primitive Photoshop-Arbeit zu erledigen. Da gibt es billigere Fachkräfte, die den Kram sogar besser können, weil sie genau darauf hin ausgebildet wurden.
 
e-Laurin schrieb:
Schulmathe und Hochschulmathe unterscheiden sich sehr. In Schulmathe holst du den Taschenrechner raus und hast damit halb gewonnen. In Hochschulmathe macht man fast nur Beweise, man stolpert da über fast gar keine Zahl. Viele (die meisten?) Leute haben damit ein großes Problem, da es ihnen überhaupt nicht intuitiv vorkommt.
Kann man nicht 1:1 unterschreiben - "Hochschulmathe" gibts in einer großen Diversität - bessere Nachholkurse für Versäumnisse der Schulen auf der einen Seite bis eben zu den Vorlesungen für das Mathematikstudium.
Wie genau das im Studiengang Informatik aussieht ist doch sehr Standortabhängig - und FHs gibts ja auch, wo dann es doch deutlich mehr rechnen als beweisen ist. Bei nem Studiengang wie Medieninformatik würde ich z.B. annehmen, das er tendentiell weniger Beweise beinhaltet als ein klassisches Informatikstudium.
(Kenntnisse zu Informatik spezifisch beschränkt sich auf HöMa Vorlesungen mit Angewandten Informatikern zusammen an der Uni und nem Informatikstudierenden Mitbewohner an der FH. Selbst studier ich Physik)
 
Ach schon bei Ingenieursstudiengängen geht's weitaus höher zu als in der schule.
Ich hatte damals mathe nur als Grundkurs. Im Studium dann wurde die gesamte Oberstufe auf leistungskurs-niveau fix in drei Wochen wiederholt und dann ging es los..

Alle, die in der schule mit den neuen programmierbaren Taschenrechnern unterrichtet wurden waren aufgeschmissen.. Die waren nicht erlaubt. Alles musste "zu Fuß" gelöst werden.

Da sind einige ausgesiebt worden die vorher mit mathe-LK geprahlt hatten..
 
SothaSil schrieb:
Bei nem Studiengang wie Medieninformatik würde ich z.B. annehmen, das er tendentiell weniger Beweise beinhaltet als ein klassisches Informatikstudium.
An meiner Hochschule unterscheiden sie nicht viel zwischen Medieninformatik und Informatik. Die größte Teil der Kurse (darunter Mathe) ist gleich. Erst zum Ende hin bekommen sie dann vermehrt andere Module wie zB Medienpsychologie und Design.

Was ist das Gegenteil von: "Alle Pilze sind giftig."?
In der Aussagenlogik? Ohne Quantoren macht das doch kein Spaß.
 
Es soll nicht lustig sein, sondern ist eine der einfachsten Aufgaben der Aussagenlogik, die aber auch wunderbar zeigen kann, wie falsch wir Menschen eigentlich denken.
 
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