Informatik-Studium abbrechen und Lehre beginnen

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Hallo!
Ich bin 19 Jahre, komm aus Tirol und studier im Moment (noch) Informatik an der Uni Innsbruck. Bin im ersten Semester bzw würd im März ins zweite starten.

Nur leider ist mir nicht mehr nach studieren. Das Studentenleben wie man sichs vorstellt existiert in dem Studium denke ich überhaupt nicht, man wird ja täglich mit Hausübung überschüttet. Dazu kommt noch die 1h-Pendelstrecke :p
Und nach 8 Jahren Gymnasium hab ich genug vom theoretischen Lernen, ich will etwas praktisches machen, Geld verdienen und unabhängiger sein, und bald auf eigenen Füßen stehen. Mir fehlt einfach der Bezug zur Praxis auf der Uni. Viele sagen ja auf der FH sei es praxis-lastiger, allerdings gibts in der Umgebung nur eine FH die etwas in die Richtung anbietet, und das ist eine Management-Schule und für Management und Wirtschaft kann ich mich nicht wirklich begeistern.

Jedenfalls denk ich im Moment ernsthaft darüber nach abzubrechen, und mir fürn Herbst eine Lehrstelle als IT-Techniker oder IT-Informatiker zu suchen. Entweder beim ARZ, der DVT, oder bei Siemens. Mein Vater ist selbst als Informatiker beim Land angestellt, und hat gute Kontakte beim ARZ und der DVT, ich denke schon das die mich nehmen würden. Achja, da ich die Matura ja schon hab kann ich die Lehrzeit um 1 Jahr verkürzen soweit ich weiß.

Wahrscheinlich verdient man mit einem BSc besser, aber ich hätte mehr Freude daran, von Anfang an praktisch zu lernen.
Was denkt ihr, ist das eine gute Entscheidung?

MfG
 
Ich sehe die Uni so: Die einzige Zeit des Lebens, wo man mit interessanten theoretischen Themen und Konzepten zugekippt wird. Den Rest des Lebens macht man nur langweilige Praxisarbeit. :D

Du könntest dir eine Werkstudentenstelle suchen, oder einen allgemein 400 Euro Job (450 mittlerweile?), das würde dir schon mal einen Haufen finanzieller Unabhängigkeit geben...

Kommt halt drauf an, was du willst. Uni ist halt viel Theorie, aber man muss es positiv sehen: Man lernt im Leben vermutlich nie mehr so breit und generell. Und: auch wenn du objektiv am Anfang deines Berufs weniger Ahnung von der Praxis hast, als jemand der eine Ausbildung hat, wirst du dich in die Praxis reinarbeiten (mit höherem Gehalt!) -- dein erstes Jobjahr wird dann quasi deine praktische Ausbildung.

Eine Stunde pendeln (einfach?) ist natürlich schon heftig, schonmal geguckt ob du irgendwo billig in eine WG oder Wohnheim kommst?


Das erste Semester/Jahr ist immer am härtesten. Später im Studium (wenn du durch das Besuchen von Veranstaltungen herausgefunden hast, was dich wirklich interessiert) wird dir erst so richtig bewusst, dass du eigentlich richtig frei in deinen Entscheidungen bist. Du kannst dich auf Sachen spezialisieren, die dich ansprechen/brennend interessieren. Ganz zu schweigen von den Auswahlmöglichkeiten der Masterstudiengänge. Diese Möglichkeiten hast du bei einer Ausbildung halt alle vermutlich nicht, zumindest nicht in dieser Bandbreite.
 
Auch bei einer Ausbildung wirst du in der Berufsschule Theorie lernen müssen.

Solange du es von der Leistung her packst, dann lieber das Studium vorziehen. Es stehen dir dann weitaus mehr Möglichkeiten offen und auch die Verdienstmöglichkeiten sind spürbar besser.

PS sieh es lieber so, statt lernen zu müssen hast du noch die Chance lernen zu dürfen.
 
Such dir eine Ausbildung und wenn du mit der fertig bist, kannst du immer noch studieren ;)
 
Falls du schon nach dem ersten Semester keinen Bock mehr auf die Uni hast, könnte die Ausbildung schon das Richtige für dich sein.
Falls man später feststellt, dass ein Studium doch das richtige gewesen wäre, wirds allerdings schwierig. Oft hat man dann schon einige Verbindlichkeiten und kann sich ein Leben ohne festes Einkommen nicht mehr vorstellen.
Also wird die Entscheidung Studium / Ausbilung wohl endgültig sein. Da lohnt sich ein wenig genaueres Hinsehen schon.
 
Evtl. wäre auch ein duales Studium etwas für dich, falls es dies in deinem Land und Fachrichtung gibt.
Wobei es dir wohl eher um deine Freizeit (Party) und Geld verdienen geht, als um die Praxis, oder?
 
Für mich klingt das so als wäre dem TE die Nachbereitung der Vorlesung bzw. die Übungsaufgaben zu viel.
Ja die nehmen teilweise sehr viel Zeit in Anspruch und helfen leider auch nicht immer für die Klausur.


Wenn du wirklich kein Interesse mehr hast nach der Uni noch etwas zu lernen, dann mach besser eine Ausbildung. In der Klausurzeit wirst du teilweise wirklich nur von morgens bis abends dransitzen und lernen müssen, dass du die ersten schweren Prüfungen bestehst. Danach wird es zwar leichter, aber das sind immerhin mindestens 3 Jahre (Bachelor).

Allerdings solltest du dich erst bewerben und wenn du eine entsprechende Stelle gefunden hast dann exmatrikulieren. Solange kannst du auch noch versuchen weiterzumachen.

Das mit dem Lernen gilt auch für FH/DH. Klar ist hier der Praxisbezug höher, aber wenn dir das Abitur schon so theoretisch war, dann ist auch das nichts für dich.
 
Ist dir der Arbeitsaufwand zu viel oder willst du nur mehr Praxis machen.
Wenn du noch lust auf Theorie(um die Theorie kommst du heute nicht herum, da kannst du machen was du willst) hast, nur nicht so viel auf einmal, dann würde ich dir vorschlagen, versuchen ein Duales Studium zu bekommen. In diesen Fall kannst du von Anfang praktisch etwas machen, verdienst dein eigenes Geld . Nur du hast immer noch viel zu tun, da Schule, Betrieb und Uni nebeneinander
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Studier in Deutschland z.B.
Ich habe zuvor in Österreich, um genau zu sein Salzburg, Angewandte Informatik studiert.
Es war horror, total verschult. Jeden tag Anwesendheitspflicht und jeden tag übungsaufgaben, die dann auch noch vorgetragen werden müssen.
Hab gehört, in Bayern wäre es ähnlich.

Bin dann umgezogen und habe in Duisburg studiert. Dort gibts keine Anwesendheitspflichten, man muss nur die Klausuren bestehen. Habe dort ohne Probleme das Studium zu Ende gebracht, mit wesentlich mehr Freizeit und mehr Spaß. Kann ich dir nur ans Herz legen! Nicht überall ist es so no-life und verschult.

PS du kannst dir garantiert was von deinen bisherigen Leistungen anrechnen lassen, ging bei mir auch.
Im übrigen gibts in Duisburg bzw dem ganzen Ruhrpott Wohnungen (40qm ca) ab 300€ warm. Als student kann man nicht günstiger leben ;)
 
Und zieh von zu Hause aus! Die Pendelei klingt doch stark danach, dass Du noch bei Mama und Papa bist. So kann man auch kein Studentenleben haben.
 
Die Uni abzubrechen ist mit Abstand das Dümmste das du machen kannst.
Als Lehrling kommst du nur in den untersten Bereich der EDV.
Damit wirst du zum Entstauber, zum Laufburschen - und ernst nehmen wird dich auch niemand.
Bei Siemens steigen solche Leute ihr Leben lang nicht auf.

Wenns unbedingt sein muss, dann geh ins ARZ und schau dass du in den Bereich vom Kugler kommst - DA lernst du was.

Achja, Grüße aus dem Oberland ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sagte bestimmt ein Studiert. Diese Aussagen sind nicht nur pauschalisiert sondern einfach nur unpassend.

Ich kenne genug Leute die ohne Studium eben Spezialist auf ihrem Gebiet sind. Soll ich mal ein paar Themengebiete sagen, die dir niemals in der Uni beigebracht werden?

Senior Support Engine für X Hersteller. Diese Stelle kann man ohne Probleme als unstudierter ausüben. Wofür das Studium? Und wenn man gut ist, ist man alles wert. Ganz einfach.

Vergleichsweise ein Mitarbeiter, der Sharepoint Spezi ist. Meinst du in 5 Jahren interessiert es jemanden, dass du nen Bachelor / Master hast?

Meine Kollegen sind hauptsächlich ohne Studium. Trotzdem unverzichtbar für eine bzw. für jede Firma. Und ich möchte ehrlich gesagt wissen, was ein Studium einem Nutzt? Dort bekommt man nichts Herstellerspezifisches beigebracht.
 
Dort bekommt man nichts Herstellerspezifisches beigebracht.
Genau das ist das tolle an einem Studium. :-) Man lernt eben NICHT, wie man die Produkte von einem bestimmten Hersteller administriert, sondern man lernt die generellen Konzepte und Techniken hinter den jeweiligen Themengebieten, sodass man ein solches Produkt auch selber entwickeln könnte.

Natürlich ist ein Studium nicht für jeden geeignet. Man muss sich schon dafür interessieren, warum Dinge so funktionieren, wie sie funktionieren. Um mal ein konkretes Beispiel zu nennen: Im Rahmen unserer Vorlesung über Betriebssysteme haben wir bspw. einen eigenen (sehr rudimentären) Treiber für das ext2-Dateisystem entwickelt, welcher Dateien lesen und schreiben konnte. Dadurch versteht man die Designentscheidungen bzgl. dem Aufbau des Dateisystems erheblich besser und weiß, warum btrfs bspw. seine Dateien in B-Bäumen verwaltet. Wenn es einem natürlich genügt, dass man mit Rechtsklick --> Formatieren dafür sorgt, dass das Betriebssystem Daten auf die Festplatte speichern kann, ist es natürlich gänzlich uninteressant.

Ich sehe es ähnlich wie mithraldur: An der Hochschule lernt man breitgefächerte, interessante Konzepte und versteht, wie und warum etwas funktioniert. Die restlichen 40 Jahre Berufsleben sind mglw. nur Spezialisierungen auf einzelne Produkte verschiedener Hersteller.

Meine Kollegen sind hauptsächlich ohne Studium. Trotzdem unverzichtbar für eine bzw. für jede Firma.
Das bestreitet ja niemand. Menschen, welche Spezialisten auf ihrem Fachgebiet sind, sind für jede Firma wichtig. Dabei ist es unerheblich ob derjenige studiert hat oder nicht. Bei meinen jetzigen AG gibt es auch genug Kollegen, welcher "nur" mit einer Ausbildung Teamleiter sind. Das schöne an einem Studium ist halt, dass man breit gefächertes Allgemein- und Tiefenwissen im Bereich des Studiengangs hat und so auch unabhängig von einzelnen Produkten verschiedener Hersteller ist (Konzepte ändern sich schließlich nicht). Das bedeutet im Umkehrschluss natürlich auch: Der frische Akademiker kennt noch kein Produkt (bspw. Sharepoint) und muss sich im Gegensatz seiner Kollegen mit einer Ausbildung erstmal hineinarbeiten.

P.S.: Ich selber studiere zurzeit im vierten Semester und habe vor meinem Studium eine Ausbildung absolviert und als Administrator für Server- und Desktopvirtualisierung gearbeitet. Kenne also beide Welten. ;-) Ich sehe zurzeit das Studium eher als persönliche Bereicherung (Neugierde stillen ;) ) als etwas was ich für einen Arbeitgeber mache. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
p64y schrieb:


Und genau hier sehe ich das Problem.

Wieso machen gefühlte 50% der Arbeitenden Welt das Studium, nur um ein Argument für höheres Gehalt zu haben? Ich kenne so viele Menschen, die studieren um "mehr zu verdienen". gibt keinen anderen Grund. Interesse? Irgendwie weniger, es wird gearbeitet um Geld zu verdienen, mehr nicht. Und genau so verhalten sich diese "Studenten" dann auch im späteren Leben.

Ich möchte ein paar Extreme erzählen. Gibt genug, die studieren, um Teamleiter etc zu werden. Leider haben Sie in dieser Position dann weniger Berufserfahrung als andere Kollegen und sind trotzdem wegen dem Bachelor höher gestellt. Und nun die Frage, wie verhalten sich ältere Kollegen gegenüber einem Kollegen der aus dem Studium kommt?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Zitat entfernt!)
Er hat das Studium für sich doch als generelle Bereicherung definiert ...
D.h. er kann sich irgendwann auch in einem recht breit gefächerten Bereich selbstständig machen.

Und auch wenn nicht - ihn interessiert es - er will es wissen - er wird es wissen ;)
Außen vor bleibt zudem das Konzept seinen allg. IT-Wissensstand auch auf andere Teilbereiche auszuweiten, aber das ist schon ein bisschen offtheplate, the more you know.
 
Klonky schrieb:
Und genau hier sehe ich das Problem.
Wieso machen gefühlte 50% der Arbeitenden Welt das Studium, nur um ein Argument für höheres Gehalt zu haben? Ich kenne so viele Menschen, die studieren um "mehr zu verdienen". gibt keinen anderen Grund. Interesse?

Und wie viele AN haben gar keine Lust auf ihren Job und arbeiten nur des Geldes wegen? Das ist eben die Einstellungssache und völlig unabhängig von der Arbeitsstelle, Bildungsgrad etc.

BTW: Der Threadersteller verfolgt wohl eh nicht mehr das Thema.
 
Klonky schrieb:
Wieso machen gefühlte 50% der Arbeitenden Welt das Studium, nur um ein Argument für höheres Gehalt zu haben? Ich kenne so viele Menschen, die studieren um "mehr zu verdienen". gibt keinen anderen Grund. Interesse?
Ich mache das Studium ja aus reinem Interesse. Natürlich auch mit der Hoffnung, später interessante (und ggf. abwechslungsreiche) Tätigkeiten zu übernehmen und nicht, um es überspitzt zu sagen, den ganzen Tag virtuelle Maschinen durch die Gegend zu schubsen. Zu einem höheren Gehalt würde ich nicht nein sagen, sehe es aber eher als nettes Gimmick. ;-)

Und wie viele AN haben gar keine Lust auf ihren Job und arbeiten nur des Geldes wegen? Das ist eben die Einstellungssache und völlig unabhängig von der Arbeitsstelle, Bildungsgrad etc.
So ist es. Man muss eben etwas finden, was einem Spaß macht. :)
 
Naja...mit der FH hast du schon recht. Das Studium ist praxisbezogener und enger mit der Wirtschaft verknüpft. Aber wenn du deine heimischen Gefilde nicht verlassen willst und nur diese Wirtschafts FH vor der Tür hast, würde ich doch eine Lehre anfangen.

Wenn dir Informatik aber Spaß macht und auch liegt und dir einfach nur die Praxis fehlt, dann würde ich mir überlegen umzuziehen und an einer FH Informatik zu studieren. Der Vorteil ist, das einige Fächer (evtl.!) angerechnet werden können, du also nicht "umsonst" an der Uni studiert hast.
Ich hab z.B auch von der Uni zur FH gewechselt.

Ich schlage dir vor, mal deine Studienberatung and deiner Uni aufzusuchen und dich beraten zu lassen.
 
Und nach 8 Jahren Gymnasium hab ich genug vom theoretischen Lernen
Wart mal 3 Semester, erst dann wird es meistens richtig interessant. Nur ohne die Theorie läuft nix.

Und zieh von zu Hause aus! Die Pendelei klingt doch stark danach, dass Du noch bei Mama und Papa bist. So kann man auch kein Studentenleben haben.
Genau!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohja. Das ist dann der der dir sagt was du gefälligst arbeiten sollst

Bezweifel ich ehrlich gesagt.

Teamleiter zeichnen sich durch andere Fähigkeiten aus als die Mitarbeiter von ihm. Wenn man dafür bereit ist, viel Stress zu haben als Teamleiter, kann man das gerne machen.
 
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