Inhouse Glasfaser Verkabelung

bollstedt

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Hallo,

ich bin relativ unerfahren, was das Thema Glasfaser betrifft. Daher habe ich einige Fragen zur Inhouse Verkabelung.

Zum Hintergrund: Ich möchte in meiner Maisonett Wohnung mehre Switches mittel Glasfaser verbinden. Ein zentrales sternförmiges Netz aus Kupfer ist in meiner Wohnung nicht so gut realisierbar, da ich an einem möglichen zentralen Patchpanel/Netzwerkschrank keinen extra Potientialausgleich herstellen kann bzw. nur mit extrem viel Aufwand in den Keller käme. Sprich, daher der Weg über Glasfaser innerhalb der Wohnung mit dezentralen Switches je Raum und alles ist schön galvanisch getrennt.

Hierfür möchte ich die sfp+ port / Module der Switches mittels Glasfaser verbinden. Wäre dafür das Set:

Teilnehmeranschluss (Gf-TA) E3S Connect®, Unterputz, 4xF, LC/APC QD, L=30m, Gf-GV
Artikel-Nr.: 4250038
für mein Indoor-Projekt kompatibel?

Ich selbst traue mich nicht an das Thema Spleißen und für mein Verständnis ist das relativ aufwändig und muss von einer Fachkraft erledigt werden. Was mit hohen Kosten verbunden ist(?) Daher will ich es mit dem oben verlinkten Kaiser Set probieren, da man scheinbar dort relativ einfach Glasfaser verlegen kann. Ich hätte außerdem gerne neben den Switches jeweils eine Dose gesetzt (daher das Set) und würde von der Dose des E3S Connects mittels kurzem Glasfaser Patchkabel in den sfp+ port / Modul der Switches gehen.

Fragen:
  1. Ist das möglich? Wenn ja, welche Spezifikationen müsste das Pachtkabel und das SFTP+ Modul genau haben?
  2. Würde das sftp+ Modul passen? Link: https://www.fs.com/de/products/200489.html?now_cid=63

Ich bin etwas überfordert nach einigem Lesen von Wellenlängen und Modulation.... Ich hoffe ihr könnt mir etwas helfen.

Danke schon Mal
:)
 
Das Set ist für den Anschluss an einen Gebäudeverteiler gedacht. Am Ende sind das auch nur Glasfasern (Singlemode OS2 laut Beschreibung) die du für eigentlich fast alles verwenden kannst, normalerweise macht man das so aber nicht.

Zunächst musst du dir mal überlegen ob du unbedingt einen Potentialausgleich brauchst (normalerweise nicht) und ob du wirklich viele Switches in der Wohnung verteilen willst, anstatt einen zentralen Switch zu haben und nur Ports an verschiedene Stellen der Wohnung zu legen.

Angenommen du willst das mit mehreren Switches und Glasfaser umsetzen, für die entsprechenden Verbindungen, die innerhalb einer Wohnung eher kurz sind, nimmt man dann typischerweise Multimode-Kabel und entsprechende Transceiver. Welche man nimmt kommt auch ein wenig auf die Switches und die geplanten Geschwindigkeiten an.
 
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Warum willst du in deiner Wohnung für den Netzwerkschrank eine extra Leitung legen?

Wenn du da an dem Standort Strom hast, reicht auch die dortige Erdung aus, sofern das nicht aus Nachbarbauten kommt etc.
 
Also Glas inhouse wird meist verwendet, wenn A die Distanz länger als die 100m von Kupfer ist oder B. man mehr Datendurchsatz als 1GB hat.

In der Regel macht es Sinn Switche per SFP oder SFP+ zu verbinden.
Welche Switche willst du den verwenden? Mal bitte einmal das ganze Netzwerk auf.

ps: Spleißen immer vom Fachman, viel zu gefährlich das man das als Laie macht.
 
Als erstes musst du dich entscheiden, ob du mit Single Mode (Longe Range) oder Multi Mode (Short Range) arbeiten möchtest. Wobei die Dimensionen bei Glasfaser etwas größer sind, „Short“ bedeutet hier bis zu 300m ;)
Das verlinkte Set ist SM Long Range. Vorteil, man kann sich das Fiber vom hausanschluss darüber leiten. Allerdings habe ich von fällen gehört, bei denen einfache SFPs „überstrahlt“ werden, wenn man sie mit so kurzen „Kabeln“ betreibt.

Ich habe auf frei fliegende OM3 Kabel gesetzt, ein passendes SFP+ 10G Modul kostet bei Amazon um 10€.

Hier steht ein 8 Port SFP Switch zentral, ich wollte mir aber auch die Möglichkeit offen lassen, mit Switch mit je 2 SFP Ports per Daisy Chain von Switch zu Switch gehen zu können
 
Danke erstmal für die Rückmeldungen. Ich bin noch in der Planungsphase und habe noch keine Hardware oder Kabel gekauft, da wir die Wohnung noch nicht bewohnen und ich gerade vorrichte. Prinzipiell war mein favorisiertes Model auch ein zentrales Model mit einem 24-Port Ubiquiti Switch und Kupfer in alle relevante Räume. Ich habe auch schon eine Kernbohrung (50mm) zwischen beide Stockwerke gemacht.

Zum Thema Potentialausgleich:
Ich habe hier im Forum quergelesen und viele Stimmen haben ähnlich geklungen - in der Wohnung eigentlich kein Thema, zumal wir hier auch nur einen Stromkreis für beide Stockwerke haben. Andere zitieren die VDI und da ist es scheinbar Vorschrift, sicherlich aus guten Gründen für Leib, Leben und der Versicherung.... Gerade letzteres hat mich zum Nachdenken gebracht, daher besagte Idee mit Glasfaser Inhouse.

ursprünglicher Plan mit ausschließlich Kupfer:

(1.OG)
Schlafzimmer ----- HWR als Netzwerkzentrale mit einem 24-Switch ---- Kinderzimmer
|
| 50 mm Leerrohr
|
(EG)
Leerrohr im Wohnzimmer ---- Arbeitszimmer



neuer Plan dezentral mit 3 kleinen Switches verbunden mit Glasfaser mit 10 Gbit:

(1.OG)
Schlafzimmer mit Kupfer am HWR ---- HWR als Netzwerkzentrale mit 16er-Switch ---- Kinderzimmer Kupfer HWR
|
| 50 mm Leerrohr
|
(EG)
Leerrohr im Wohnzimmer mit 5er-Switch ------ Arbeitszimmer mit 5er-Switch

Die Strecke HWR bis ins Wohnzimmer sind ca. 12-15m und die Strecke HWR ins Arbeitszimmer sind ca. 30m.

Vermutlich kommt auch Glasfaser von der Telekom in die Wohnung (1 GBit). Wo die Dose gesetzt wird ist aber noch nicht klar. Wahrscheinlich im Wohnzimmer, da wäre auch die erste TAE Dose. Ziel ist es den Glasfaseranschluss der Telekom in den HWR zu bekommen. Zumindest der Weg vom Wohnzimmer in das Schlafzimmer ist mit Leerrohr vorbereitet. Ich müsste also ca. 3m das Schlafzimmer bis in den HWR überbrücken.

Ich besitze bereits das Ubiquiti Cloud Gateway Ultra und Ubiquiti AP. Als Switches hatte ich daher auch Ubiquiti USW-Pro-Max-16 bzw. USW-Pro-Max-24 ins Auge gefasst. Bin aber auch für Vorschläge offen, v.a. wenn es um das Thema Glasfaser und SFP+ Module geht.

Ich wollte eigentlich auf Single Mode und LC/APC Kabel setzten, da am weitesten verbreitet und kompatibel mit Glasfaser Telekomanschlüssen - oder?
 
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Also ich hatte genau hier auch so eine Frage gestellt. Wenn du isolierrohre hast kannst du auch versuchen LWL direkt konfektioniert durchzuziehen.
So sieht es bei mir aus.

Auf dem Foto siehst du zwei OM 4 Duplex Leitungen in einem Isolierrohr und daneben zwei Cat7a.

Bei mir wird alles an einen mikrotik Switch zusammengeführt und der hat SFP+ Module.
Kupfer Brauch ich nur in einem Raum und am AP.
In den andern geht das Glasfaser an kleine 5 Port Switch. An der Wohnung für die Unterhaltungselektronik.

Bis jetzt ist mir nicht klar warum alle so am Kupfer hängen, den PoE nutzen ja die wenigsten... Nehme ich mal an.
 

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Das mit den vorkonfektionierten Kabel habe ich auch überlegt. Zwischen den Etagen komme ich mit 50 mm Leerrohr bequem durch. Ich bin aber noch nicht soweit die Kabel vom Schlafzimmer in den HWR bzw. vom Wohnzimmer ins Arbeitszimmer zu legen. Da wollte ich hinter Trockenbauwände und abgehängte Decke im Flur. Sprich, es kommen noch einige Ecke und Aufschneiden der Trockenbauwände + neu verputzen auf mich zu. Das Kaiser Kabel wirkt in diesem Kontext flexibler und in der Summe müsste ich deutlich weniger Kabel verlegen als in der Variante mit zentralem Switch und rein Kupfer.

Wichtig wäre mir aber bei der Variante mit vorkonfektionierten Kabel, dass man die Enden auf ein Keystone Modul oder Dose auflegen kann. Einmal verlegt, will ich keine Zuglast an den Enden des verlegten Patchkabels, sonst wechselt man alles in 2 Jahren wieder aus.
 
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bollstedt schrieb:
Fragen:
  1. Ist das möglich?
Ja, geht. Du bräuchtest allerdings noch eine zweite Dose oder ähnliches für das andere Ende.
bollstedt schrieb:
  1. Wenn ja, welche Spezifikationen müsste das Pachtkabel
Du musst vom grünen LC-Stecker ( LC/APC) auf den blauen LC- Stecker (LC/PC oder auch LC/UPC) kommen. Das ganze als Singlemode/OS2.


bollstedt schrieb:
Ja.
 
bollstedt schrieb:
in der Wohnung eigentlich kein Thema […] Andere zitieren die VDI
Verstehe leider immer noch nix. Du baust hier einen Widerspruch auf, wo ich keinen sehe. Weil Du Dich verrannt haben dürftest, wir aber weder die Autorität haben, noch wissen wo Du Dich genau verrannt hast, wäre mein Tipp einen Elektriker kommen zu lassen und mit dem zu sprechen.
Scirca schrieb:
man mehr Datendurchsatz als 1GB hat.
Willst Du das überhaupt, also unbedingt mehr als 2,5 Gbit/s?
 
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