Also Insidergeschäfte sind ja mittlerweile nicht mehr ganz einfach. Oft müssen die Entscheidungsträger in großen Firmen oft ihre Geschäfte von Ihren Banken automatisch an Compliancesbteilungen melden lassen (da fällt der Kollege jetzt ggf nicht drunter). In Japan, wenn auch ggf. nicht so krass wie in Europa und USA, werden alle Geschäftsdetails dem Regulator gemeldet (in DE zB der BaFin). Da wird nicht nur gemeldet, wer gekauft hat (das könnte ja zB eine Firma oder Stiftung sein), sonder immer auch die Person (!) die die Investitionsentscheidung getroffen hat (also ein Portfoliomanager oder Bevollmächtigter). Daher muss man schon dumm sein das mit einfache Geschäften über eigene Depots bei sehr hohen Marktverwerfungen zu versuchen. Klar, bei kleineren Kursbewegungen von sagen wir mal bis 10% kann man gerade mit Derivaten auch viel gut machen und da muss es dann erstmal im Algorithmus der Aufsicht ins Raster fallen, dass man so Geschäfte normalerweise nicht macht. Aber hier haben sich die Kurse ja verdoppelt.
Ohne, dass ich jetzt genau drauf schaue auf dem Handy (
) , würde ich aber mal folgendes Annehmen.
Aiming: 162.000 Aktien für 47.200.000 Yen macht ein Kurs von grob 290 Yen. Schaut man sich den Kursverlauf in 2020 an, dann könnte der Kauf spätestens im Jan gewesen sein. Der Kurs ist dann in zwei Phasen bis auf 1080 Yen am 10. Juli explodiert. Den wird er nicht getroffen haben, sondern wohl schon früher Kasse gemacht haben. Aber hätten sie den mitgenommen, dann wären das 175 Mio Yen. Also ein Gewinn von ca 128 Mio. Ich kenn die Besteuerung in Japan jetzt nicht, aber gehen wir mal von konservativen 25-30% aus, hätte er ca. 90 Mio. Yen Nettogewinn machen können. Das wären heute ca. 500-600 TEUR (max). Transaktionskosten spielen da keine Rolle (max 1% eher 0,25% vom Kurswert).
Ateam: 144.700.00/120.000 St = 1.200 Yen/St
Hier bekomm ich es jetzt nicht rund. In 2020 war der Kurs immer unter 1200. daher gab es ggf. einen 2:1 Splitt. Das müsste man jetzt mal prüfen. Nehmen wir an es gab keinen und er hat nur ungünstig untertägig gekauft, dann ist der Kurs im März 2021 auf 1800 gestiegen. Das wären dann ca 50 Mio Yen Nettogewinn oder ca 300 TEU.
In Summe also max ca eine Mio Euro für alle (!) zusammen (wenn ich mich nicht irgendwo vertue oder es bei Ateam einen Splitt gab).
Lohnt eigentlich nicht um sich danach nach Argentinien absetzten zu können
Die Geldstrafe von ca 1,1 Mio EUR (für den einen Schluri) ist da mMn sehr angemessen. Finde aber das die Leute zusätzlich immer ein paar Monate Schwedengardinen brauchen. Geldstrafen schrecken in den Kreisen mMn zu wenig ab.