Tja, da zeigt sich einmal mehr, daß Intel mit aller Gewalt und ohne Rücksicht auf Verluste (Wortspiel ist beabsichtigt) in einen Bereich mit zuvor schon starker Konkurrenz vorzupreschen suchte und dann wieder einmal klein bei geben muß, nachdem raus kommt, man hat nicht entsprechende Sorgfalt walten lassen.
… und dann wird man müde belächelt und als Fanboy abgestempelt, wenn man zu bedenken gibt, Intel hat immer mal wieder architektonische Probleme. Was ein Witz.
Bin ich der Einzige, der sich direkt an Skylake‘s Bug der oberen Modelle erinnert fühlt, die mittlerweile des Öfteren sang- und klanglos den Dienst quittieren? Nicht nur Haswell damals, auch daß mit TSX die komplette Core-i-Architektur vom i3 zum i7 betroffen ist, Skylake‘s Ausstieg bei „komplexer Rechenlast“ und auch Xeons Speicherverwaltung den Prozessor hopps gehen lassen kann – nun jetzt auch noch die Atom-µArch?
zombie schrieb:
… Hätte nicht gedacht das es sowas mal gibt. Dachte die Dinger halten ein Lebenlang, zumal bei Intel.
Das passiert ständig, nur der Großteil der Leute würde das nie und nimmer an die große Glocke hängen und beißt sich lieber auf die Lippen. Der Schaden ist ja nun auch groß genug beim Endkunden, oder?
Ist jedenfalls keine Unmöglichkeit, daß Schaltkreise defekt gehen (vgl. Stichpunkt Elektromigration) oder gar durch das Horror-Szenario schlechthin, Software – zerstört werden können. Elektromigration geht bei Schaltkreisen mit Alterung einher oder betrifft sie. Alterung ist in diesem Zusammenhang ein Resultat der Elektromigration. Und ja, daß braucht Zeit. Diese Zeitspanne kann allerdings durch Übertakten
extremst verkürzt werden. Die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen Universität Dresden hat dazu eine sehr interessante Artikel-Serie veröffentlicht, siehe Lektüre.
Kam nicht erst letztens raus, daß Forscher Code entwickelt hätten, der Prozessoren wahnsinnig schnell altern läßt und diese nach wenigen Wochen bereits irreparable Schäden aufweisen? Ironischerweise kam die ersten dann mit der Vermutung daher, dieses Szenario könnte möglicherweise Absicht sein, da in der Retrospektive die alten Dauerläufer vom Schlage Sandy Bridge Intel durchaus ein Dorn im Auge sein
könnten …
… und das ein software-mäßiges Zerstören von Schaltkreisen möglich ist – was zeitgleich mit Skylake publik wurde – wußte Intel nicht nur als einer der Ersten. Einer der federführenden Chip-Forscher dieser Studie mit derartigem Insiderwissen ist rein zufällig Sicherheitsexperte bei Intel in Portland.
Lektüre:
heise.de • Wie bestimmte "magische" Muster Prozessoren gezielt langsamer werden lassen können – Bösartige Software kann Prozessoren schneller altern lassen
heise.de • Viele Prozessorfehler bleiben geheim
heise.de • Skylake-Bug: Abstürze bei 'komplexen Rechenlasten' – Intels Skylake-Prozessoren bleiben manchmal hängen
heise.de • „To whom it may concern“ – 20 Jahre FDIV-Bug: Ein Prozessor-Rechenfehler macht Geschichte
Golem.de • Transactial Memory – Intel schaltet TSX wegen Bug bei Haswell ab
Wikipedia.de • Deutsche Wikipedia – Elektromigration → Praktische Bedeutung
Golem.de • Geplante Obsoleszenz: Diese Software lässt Computer rasend schnell altern
elektroniknet.de • Elektromigration – Der Feind auf dem Chip
ht4u.de • Elektromigration: Was ist das? – Risiken des Übertaktens von CPUs
ifte.de • Technische Universität Dresden – Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Artikelserie: Elektromigration – Eine neue Herausforderung beim Entwurf elektronischer Baugruppen
In diesem Sinne
Smartcom
Troll-Tip: Übertakten ist nicht nur das, was nach Verkauf beim Kunden passiert …