News Intel Cloud Day: Die Industrie soll auf Wolke sieben

Volker

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Während die Apple iCloud und auch Amazon Cloud & Co. als persönliche Dienste viel Anklang finden und kaum mehr wegzudenken sind, hängt die Industrie und allen voran der Mittelstand als Eckpfeiler der Gesellschaft der Thematik weit hinterher. Gesammelte Eindrücke vom Intel Cloud Day in San Francisco.

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Es muss Datenschutztechnisch nur ein einziges mal was schief laufen und schon hat man den Salat. Viele Firmen werden ums verrecken niemals eine Cloud benutzen.
 
Bzw. der Industriespionage wird direkt Tür und Tor geöffnet. Alles nur ge-cloud.
 
Für viele Firmen könnten sich auch rechtliche Fragen stellen. Deutsche Firmen können vertrauliche Daten (spätestens seit Ende des Safe-Habour-Abkommens) nur mit Bedenken auf amerikanischen Servern speichern. Zurecht, wenn man sich anguckt, was die amerikanischen Behörden alles an Daten von ihren Konzernen einfordern.
 
Hi,

auch vor dem Safe-Harbour-Abkommen war das in meinen Augen in den wenigsten Fällen tatsächlich rechtlich einwandfrei! Man braucht sich nur mal vor Augen halten, dass Safe-Harbour keine Rechtsgrundlage darstellt.

Meiner Meinung nach ist eine US-Cloud für deutsche Unternehmen vollkommen indiskutabel. Man sollte lieber zu lokalen Anbietern gehen und dort die Daten ggf. in ein Rechenzentrum legen, das nach BDSG einwandfrei arbeitet und fertig.

"Cloud" ist für mich nichts weiter als ein Buzzword, auf das ich als Admin in der Firma gerne verzichten kann.

VG,
Mad
 
vor 3 jahren haben viele noch vor der cloud gewarnt und gesagt es würde sich eh nicht durchsetzen
gibt es jetzt noch zweifler?
 
(staatlich angeordnete) (industrie-)spionage ist einfacher, wenn einem die daten zugetragen werden und man sie sich nicht erst holen muss.
 
Ich betreibe eine eigene, private und verschlüsselte Cloud. Alles andere käme für mich nicht in Frage (auch nicht als Unternehmen). Man weiß nie, was mit den Daten auf anderen Festplatten passiert. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser ;).
 
onkel_axel schrieb:
vor 3 jahren haben viele noch vor der cloud gewarnt und gesagt es würde sich eh nicht durchsetzen
gibt es jetzt noch zweifler?

Durchgesetzt hat sich das bisher null. Es gibt eine Industrie, die daran Interesse hat das es sich durchsetzt. Geschafft, hat sie das bisher nicht. ich sehe das auch kurz- und mittelfristig nicht.
 
hängt die Industrie und allen voran der Mittelstand ... der Thematik weit hinterher

Was soll denn die Aussage ?
Kein Unternehmen der Welt was auch nur ansatzweise durchdacht handelt wirft sein wichtigstes Gut, sein KnowHow, irgendwelchen Datenkraken in ihre Clouds.
 
knorki schrieb:
Es gibt eine Industrie, die daran Interesse hat das es sich durchsetzt.

Genau das denke ich auch. Daten sind Macht, Clouds sind Datensammlungen. Wer die Kontrolle darüber hat, hat die Macht, wenn möglichst alle mitmachen. Dabei gibt es gar keine wesentlichen Gründe, auf derlei "Datenzentralisierung" zu setzen, Speicher ist so günstig, klein und schnell wie nie zuvor. Bleibt nur das Argument, dass die Clouds billiger als individuelle Lösungen sind, denn das Argument "Sicherheit" ist eher eine Farce.
 
Die meisten Leute denken bei "Klaut" leider nur an Krempel wie Dropbox. Aus Entwickler und Sicht des IT-Sektors ist Cloud deutlich mehr. Viele werden "Clouds" nutzen, auch wenn sie es gar nicht wissen. Z.B. irgendeine Wetterprogramm auf'm Smartphone, dass sich die Daten dann irgendwo in der Microsoft Azure abholt, weil der Entwickler halt dort die Technik anmietet. Oder irgendwas in eine DB schreibt. Guckt Euch mal nur die Liste an Diensten an, die Amazon anbietet. Lambda kann man z.B. einsetzen, um irgendwelche kurzen Funktionen ausführen zu lassen und die Rechnungsstellung erfolgt nach Millisekunden!
Aus technischer Sicht ist die "Cloud" (arg, dieses Buzzword) zumindest zum Teil technisch sehr sinnvoll. Ich würde nur den wenigsten empfehlen, mal eine Speicherlösung mit "Eleven-Nines" Datenintegrität und 99.9999% Availability oder so aufzubauen. Es hat seinen Grund, warum Dropbox über viele Jahre die Daten bei Amazon gelassen hatte.
Aus Datenschutzsicht sollte man tatsächlich einiges hinterfragen und vorsichtig vorgehen. Aber egal wie: die "Cloud" hat sich schon teilweise durchgesetzt und wird sich auch weiterhin durchsetzen, auch ohne dass man es mitbekommt.
 
Schrammler schrieb:
Dabei gibt es gar keine wesentlichen Gründe, auf derlei "Datenzentralisierung" zu setzen, Speicher ist so günstig, klein und schnell wie nie zuvor. Bleibt nur das Argument, dass die Clouds billiger als individuelle Lösungen sind, denn das Argument "Sicherheit" ist eher eine Farce.
Gründe pro Cloud:
-Man spart sich Investitionskosten ("Opex statt Capex"/"Operative Kosten statt Investitionskosten" gilt in etlichen Unternehmen als lohnenswerte Optimierung des Barmitteleinsatzes).
-Evtl. benötigt man die Rechenleistung nicht permanent/nur kurz/nur ein paar mal im Jahr.
-Für viele Mittelständler ist es kaum möglich, eine ausreichende IT-Kompetenz aufzubauen. Warum dann nicht auslagern? Von daher, kann die Cloud schon sicherer sein, zumindest in manchen Bereichen.
-Man ist immer auf dem aktuellen Stand, und man wird gezwungen, im Software-Standard zu bleiben (reduziert die Implementierungskosten)
-Service ist meistens inkludiert

Es gibt also schon gute Gründe, auf Software-Miete/SaaS/Cloud zu setzen, und das System extern zu betreiben. Ob es die negativen Gründe aufwiegt ist eher eine Einzelentscheidung, als eine pauschale Aussage.
 
loomx schrieb:
Aus Datenschutzsicht sollte man tatsächlich einiges hinterfragen und vorsichtig vorgehen. Aber egal wie: die "Cloud" hat sich schon teilweise durchgesetzt und wird sich auch weiterhin durchsetzen, auch ohne dass man es mitbekommt.

Ich bezweifel keineswegs, dass Clouds schon vielfach eingesetzt werden, gerade auch bei Virtualisierungen. Die Frage ist nur: Will man (gerade auch als Unternehmen) sich wirklich dauerhaft von einem einzelnen IT-Riesen abhängig machen oder nicht? Da hört die Zentralisierung nämlich schon wieder auf, sobald man Mehrgleisig fährt, was schon für Ausfälle oder Sicherheitsversagen sinnvoll ist. Sicherheitsrelevante Daten per Cloud anderen zu überlassen, was bestimmt auch schon längst geschieht, z.B. Kundendaten, ist grob fahrlässig.
 
Diese ganze Diskussion ist einfach so müsig, weil der Begriff schwammig ohne Ende ist. Letztlich handelt es sich bei Cloud immer um irgend eine Dienstleistung. Ob das nun eine gute oder schlechte ist, sei mal dahin gestellt. Da hilft nur fallbezogene Einzelbetrachtung.
 
Alle reden immer nur davon, wie toll eine Cloud ist.

Wie soll das aber in D funktionieren, wenn es "kaum" Leistungsfähige Internetzugänge gibt.
 
Will man (gerade auch als Unternehmen) sich wirklich dauerhaft von einem einzelnen IT-Riesen abhängig machen oder nicht?
Wobei man wenigstens zum Teil versucht, eine Portabilität zu schaffen. Im Speicherbereich gibt's ja auch Anbieter mit S3-Kompatibilität, bei denen man halt (optimalerweise) nur den API-Aufruf woanders hin macht. Oder Openstacks. Oder irgendwelche Images in einen Docker-Container reinwerfen. Ich kenne mich damit allerdings auch nicht groß aus.

Sicherheitsrelevante Daten per Cloud anderen zu überlassen
Sicherheit ist ein zweischneidiges Schwert: einerseits halte ich Cloud zum Teil für deutlich sicherer. Amazon, Google etc. haben gute Gründe, die Sicherheit zu gewährleisten und sind bemüht, entsprechende Kompetenzen aufzubauen und Sicherheitslücken schnell zu stopfen. Unternehmen, bei denen es eher um angebotene Dienste geht, wird mit "Clouds" eine relativ schwierig zu handhabende Last abgenommen.
V.a. aus Anwendersicht gibt's natürlich auch Nachteile: Z.B. die Autodesk-"Cloud" oder auch Adobe. Dort werden viele Modelle/Baugruppen/Bilder etc. von Kunden rumfliegen. Im schlimmsten Fall ist das ganze tragisch, wenn entweder Amazon, Autodesk oder der Kunde (versehentliche Freigabe etc.) Mist baut und für andere zugänglich ist. Oder man vergisst eine Rechnung zu bezahlen, der Anbieter sperrt den Zugang und der Anwender hat sich auf die Cloud verlassen.
Dass die Branchenriesen mal wieder US-Konzerne sind, trägt natürlich auch nicht positiv zur Sicherheit bei.

Schwieriges Thema Alles.

Allerdings geht's beim Thema Cloud IMHO eher auf eine Dienste-Fokussierung. Früher hatte man halt einen Server gemietet und dann versucht, die gewünschten Funktionen sich selber zusammenzuwurschteln. Heute kann man einige managed Dienste z.B. verknüpfen, um das Gewünsche zu erreichen.

ps: Gibt's einen Grund, dass das Thema in Mainboard-Fachgespräche liegt?
 
@CB

"Um diese Bresche zu durchbrechen,..."

Also entweder "Um diese Bresche zu schlagen,.." oder "Um diese Hindernisse zu durchbrechen,...", aber im Original ist es doppelt gemoppelt.
Oder wollt ihr Löcher tunneln, das Vakuum entleeren? Die Bresche ist ja der Durchbruch...
 
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