QUEEN schrieb:
Wie sieht das dann aus mit dem Multiprocessing, besteht da die Gefahr das bestimmte Applikationen langsamer laufen könnten als auf einem System mit nur einer CPU - kann dazu jemand genaueres sagen?
Ja, die Gefahr besteht. Denn eine Dual-Core-CPU ist nicht viel anders als eine Dual-Prozessor-Einheit, bei dem sich bei Kerne jedoch meist einen L2-Cache teilen. Wenn der aber groß genug gewählt wird, sollte das kein Nachteil sein.
Eine Schwachstelle des Multiprocessings war immer die Synchronisation zwischen den Prozessoren. Die dazugehörenden Signale mussten immer über den quälend langsamen FSB, die anderen Prozessoren waren auch immer so weit weg (hohe Laufzeit, mehrere Takte). Der Leistungsvorteil durch Arbeitsteilung wurde durch lange Wartezeiten stark eingeschränkt.
AMD hat mit Hypertransport einen Link, der zumindest eine hohe Bandbreite hat. Bleibt immer noch das Problem der hohen Laufzeit.
Das gibt es bei Dual-Core nicht mehr, die Synchronisation läuft mit vollem Prozessortakt und über kürzeste Wege.
Ich würde also mal behaupten, das Dual-Core Dual-Prozessor zwar überlegen ist, aber dennoch ähnliche Schwierigkeiten bei nicht-parallelen Anwendungen haben wird.
Doch hat Intel mit seinem Compiler da ein wunderbares Hausmittelchen, um auch solche Anwendungen ein bisschen auf Trab zu bringen. Der beherrscht nämlich Auto-Parallelisierung und ist damit in der Lage, Anweisungsblöcke selbstständig in Threads unterzubringen und zu parallelisieren. Eigentlich für die Unterstützung von HT gedacht, kommt dem bei Dual-Core eine ganz neue Bedeutung zu.
Solange AMD nicht auch einen hochoptimierende Compiler für seinen A64 (Dual-Core) herausbringt, werden sie sich nicht entscheidend absetzen, eventuell sogar gar nicht mithalten können.
Gruß
Morgoth