News Intel-Fabriken: Eher die Lizenz eines Foundry-Prozesses als Verkauf der Fabs

Volker

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Ist das denn so einfach, den Prozess zu lizenzieren und nachzuahmen? Falls ja, warum ist man da nicht schon früher draufgekommen? Sowohl Samsung, TSMC als auch Intel dürften ja Gerätschaften von ASML verwenden.
 
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Liest sich etwas holprig, aber bei dem Thema kann ich Intels Sicht der Dinge gut nachvollziehen.
Frage mich aber dann was mit dem ach so großen Vorsprung Intels bei den Produktionsverfahren gibt. Es scheint Intel vom hohen Ross abgestiegen.
Da wird im Hintergrund aber sicher die Angst vor den Kosten für F&E mitgespielt haben.
 
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Würde total Sinn machen. Lizenzierung hätte den Vorteil, daß man selbst auch noch etwas über die Prozesse lernt eventuell und dieses Wissen auch wiederum verwenden kann. An irgendetwas muss es ja liegen, daß Intel selbst eben mehr Probleme mit dem Prozess an sich hat.
 
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Richtig Intel, bloß nicht aufgeben! Intel ist einer der letzten Chipproduzenten im Westen. Falls China wirklich Taiwan annektieren sollte, ist man vollständig abhängig. Intels eigene Produktion ist kein Klotz am Bein, sondern eine der momentan größten Stärken, auch wenn die Fertigung von 10 und 7nm momentan nicht in‘s Rollen kommen will. Früher oder später werden schon wieder bessere Zeiten kommen, z.B. wenn 5 oder 3nm kommen. Die eigene Produktion aufzugeben wäre ein großer Fehler, zum Glück sehen das die Intel Manager anscheinend genauso. Man hat spätestens jetzt zu Covid Zeiten gesehen wohin es führen kann alles zu outsourced und nur noch auf „as a service“ Dinger aus dem Ausland statt auf heimische Eigenproduktion zu setzen.
 
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Für die langfristige Versorgung mit neuen CPUs wäre es wünschenswert, wenn sie ihre Kapazitäten aufrecht erhalten können.

Dabei hätte man im Anbetracht der vielen IT Einkäufe zwecks Homeoffice auch damit rechnen können, dass Intel mehr Chips verkauft. Andererseits haben sie einen wichtigen Großkunden verloren. Und sie kommen mit ihren Chips nicht so voran, wie versprochen.
 
Macht kurzfristig definitiv Sinn und wäre vermutlich auch relativ schnell umsetzbar.
Und vor allem kurzfristig muss Intel in Sachen Fertigung nachziehen, um in Sachen Kerne und Effizienz wieder auf AMD Niveau kommt.
Scheint mir dann die Notbremse zu sein. Lieber Geld für Lizenzen zahlen als viel Geld für die eigene 10/7 nm Forschung zu verbrennen.
Man kann jetzt mit dem Port auf die alte 14 nm Fertigung irgendwie mit der Brechstange wieder näher an AMD rücken. Das geht aber sicher nur mit einem höheren Energiebedarf der CPUs.
 
Fremdprozesse lizensieren zu müssen um den Anschluss nicht zu verlieren ist sicherlich demütigend für den selbstgefälligen ehemaligen Marktführer.
 
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Freiheraus schrieb:
Fremdprozesse lizensieren zu müssen ist sicherlich demütigend für den selbstgefälligen ehemaligen Marktführer.

total wurst, it's all business, Intel schlägt den richtigen Weg ein und kriegt die Kurve, ist gut für den gesamten Markt
 
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So einfach ist solch eine Lizensierung nicht! Man müsste die eigenen Fabriken umrüsten (auf exakt das Niveau von TSMC oder Samsung), um wirklich baugleiche Strukturbreiten hinzubekommen. Zudem müssten die Chipdesigner von Intel auf die Prozesse der Konkurrenz umschwenken (die gesamte Tool-Landschaft müsste ebenfalls angepasst werden). Kurzfristig ist das nicht zu schaffen, eher in einem Zeitraum von 2 bis 3 Jahren.
 
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Das macht überhaupt keinen Sinn. Bis man TSMCs 7nm DUV mit den bei Intel vorhandenen Scannern am laufen hat dauert das Jahre.

Und für alles modernere braucht Intel ohnehin EUV Scanner. Bisher haben sich aber TSMC und Samsung den Löwenanteil davon gesichert, Intel hat nicht viel mehr als ein paar Testmaschinen. Die Lieferverträge von AMSL sind auch langjährig ausgebucht, da kann man nicht einfach mal eine Eilbestellung von Intel dazwischenschieben. Die Montage und letztendlich aufstellung und inbetriebnahme solcher Anlagen dauert Monate bis Jahre.

Und N7P / DUV ist vergleichbar mit Intels eigenem 10nm Superfin Prozess, da würde man nichts gewinnen, nur zeit durch die Umstellung verlieren.
Intel muss zuallererst massiv in EUV Gerätschaft investieren, nicht so zaghaft wie bisher. Man hat bei ASML letztes Jahr zwar einiges bestellt, aber in 2021 liefern die erstmal die restlichen geräte für TSMC aus. Und dann kommt eh die Umstellung auf High-NA. Würde mich wundern wenn du jetzt bei ASML etwas anderes bestellen würdest als High NA mit Auslieferung frühestens 2023.

Das ganze klingt mir eher wie eine Abwiegelungsstrategie von Intel mit der man den Investoren die einen Verkauf der Sparte fordern entgegentreten will und denen versichert dass man noch viele Optionen hat. Intels EUV Prozesse sind ja noch gar nicht spruchreif, bzw. gibt es noch keine Anzeichen dass sie dort Probleme haben bzw. nicht konkurrenzfähig sind. Dafür bräuchte man erstmal EUV Produktionsstraßen...
Aber die Aussage das Intel im Zweifelsfalle, sollte es mit dem eigenen EUV Prozess Schwierigkeiten geben, jederzeit bereit wäre einen fremden Prozess zu lizensieren, beruhigt jedenfalls die langfristigen Anleger. Das wird zwar erst 2023 zum tragen kommen, aber so weiß man jedenfalls dass es sonst einen Plan B gibt und Intel nicht wie beim gefailten ersten und zweiten 10nm Prozess einfach stur drauf beharrt.
 
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Ich glaube, bis Intel da mal auf die eine oder andere Weise überhaupt in die Puschen kommt, haben TSMC und Samsung längst weitere Chipwerke gebaut und ihren Output deutlich gesteigert.
 
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Den eigenen, ueberlegenen Prozess an die Konkurenz zu Lizensieren? Da muss Intel aber oredntlich was Zahlen, damit es sich fuer Samsung / TSMC angesichts des Risikos Intel mit ihren Problemen zu helfen lohne sollte. 10 Jahre non-compete, was es Intel verbietet ins Foundry Geschaeft einzusteigen sollten das Mindeste sein.
 
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Das ist die finale Bankrotterklärung. Das heißt nämlich a.), dass man hier schon in Verhandlungen ist, und auch schon fortgeschritten ist, sonst würde der CEO nicht damit rausrücken, und b.) dass klar ist, dass Intel EUV nicht von allein hinbekommt.
GloFo hat ca. 1 Jahr länger gebraucht als Samsung selber, um die Produktion in 14LPP massentauglich zu bekommen. Wenn man jetzt N5 lizenziert (als Beispiel) und sofort mit dem Umbau der Fabs beginnt, dürfte man Mitte 22 einen ordentlichen Output hinbekommen. Bis dahin muss man halt massig EUV-Maschinen kaufen und alle Kräfte mobilieren.
 
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Was mich am meisten interessieren würde, was so eine Lizenz kostet. Wie wird das abgerechnet? Vermutlich pro belichtetem Wafer oder iwie anders? Von welchen Kosten sprechen wir da prozentual pro chip? Finde die Idee aber prinzipiell nachvollziehbar seitens Intel. Und wenn sie es schaffen die Fertigunslücke zu schließen, also mit deren eigener Forschung etc so weit sind das sie es selbst ohne Lizenzmodell können, dann ist da ja ein Ausstieg vermutlich auch nicht so schwierig. Natürlich wird es da Lizenzverträge geben, aber die werden ja vermutlich nicht auf 15 Jahre abgeschlossen.
 
Für mich hört sich das an als würde das noch alles sehr lange Dauern, da es keine ersichtlich Richtung gibt und zu viele Manager in der Suppe rühren und es keine Einigkeit gibt. Anstatt jetzt einfach schon im großen Stil Reserven bei TSMC für den 5nm+ Prozess zu buchen damit TSMC auch planen kann und dementsprechend mehr Anlagen und Räumlichketen zur Verfügung stellt. Und parallel die Refresh CPU vom Tiger Lake auf diesen Prozess optimiert, denn die CPU ist schon sehr gut nur die 10nm+ sind nicht mehr Stand der Technik. Was ich auch nicht verstehe ist das TSMC und Samsung die Maschinen ja nur einkaufen und was jetzt für Intel so scwer ist dies auch zu machen. Und warum hat man nicht einfach die Fachleute von Samsung und TSMC durch 50% mehr Gehalt abgeworben und in Korea eine eigene Fabrik eröffet die dazu diehnt den Fertigungsprozess zu optimieren und dann das Ergebnis auf die anderen Fabriken übertragen. Es gibt so viele einfache und klar definierte Wege aus der Krise denn am Geld mangelt es Intel nicht.
 
davidzo schrieb:
Das macht überhaupt keinen Sinn. Bis man TSMCs 7nm DUV mit den bei Intel vorhandenen Scannern am laufen hat dauert das Jahre.

Zumal auch TSMC und Samsung vor Herausforderungen stehen... neue Materialien und GAA. Und solange nicht bekannt ist, woran genau Intel beim ursprünglichen 10nm Prozess gescheitert ist, lässt sich wenig darüber sagen.

An eine Ablenkungsstrategie gegenüber Investoren habe ich auch gedacht.
 
Irgendeine Perspektive muss Intel aufzeigen, die die Aktionäre und vor allen die OEM-Partner bei der Stange hält.
Die Lizenzierung kann auch wieder beendet werden, wenn die eigene Fertigung wieder in der richtigen Bahn läuft.
 
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JoeDoe2018 schrieb:
Anstatt jetzt einfach schon im großen Stil Reserven bei TSMC für den 5nm+ Prozess zu buchen damit TSMC auch planen kann und dementsprechend mehr Anlagen und Räumlichketen zur Verfügung stellt.

Es gibt keine Reserven bei TSMC.

Und die Maschinen, die du meinst... die hat Intel schon seit 2017. Daran liegt es nicht - bzw. weiß hier niemand, woran Intel gescheitert ist.
 
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