Ok, ich versuchs nochmal, das mit dem Workflow ist eben so ne Sache, wenn man was seit Jahren macht und voraussetzt, dass das dann klar ist anhand der Stichworte:
1. Wir arbeiten alle lokal, jeder auf seiner eigenen Workstation.
Ich öffne ein 3D File von 1.2gb, das dauert von der ssd ein paar Sekunden.
Dann arbeite ich daran für 3 Stunden, zwischendurch mach ich paar Saves.
2. Wenn ich fertig bin rendere ich das wenns wenig ist lokal auf meiner zweiten Workstation, damit ich in den 1-2 Stunden nicht däumchen drehen muss. Dabei werden dann Bildsequenzen gespeichert, eine .EXR Datei kann dabei schon mal 20-30MB pro frame gross sein, bei 25 frames pro Sekunde kommt da entsprechend viel zusammen.
3. Wenn das ein grösserer Job ist, schick ich das Projekt stattdessen in die Farm. Als wir im Office gearbeitet haben, haben wir direkt vom network gemappten Ordner "Projects" auf dem NAS gearbeitet mit maximal 10gbs lan verbindung. Also deutlich langsamer als SSD aber immer noch ok.
Am NAS im Office sind einige Rendernodes angeschlossen, die vom Rendermanager Programm dann bestimmte Frames zugeordnet bekommen. Um die zu rendern, müssen alle Pfade identisch sein, also zum Beispiel muss für "P
rojects/projecta.max" auch die textur "P
rojects/Texturen.jpg" auffindbar sein.
Da alles auf dem network mapped drive liegt und alle Rendernodes im selben Lan liegen wie auch die Workstations: Kein problem.
4. Im Anschluss kommt das compositing. Hier öffne ich die Bildsequenz dann in z.b. After effects und hau da effekte drauf etc. Die Geschwindigkeit in der ich das dann ansehen kann mit 25fps hängt natürlicch extrem davon ab, wie schnell ich die Files lesen kann.
Im Office waren das dann maximal 10gbs übers Lankabel.
5. In der ersten remote office phase haben wir uns noch über remote desktop tools direkt auf unsere Workstations im Büro eingelogged und so gearbeitet. Das war relativ mühsam teilweise, wegen manchmal instabilen Internetgeschwindigkeiten etc. Sowas wie compositing, wo man auf echtzeit feedback angewiesen ist geht schlicht nicht flüssig genug.
6. Also sind wir dazu übergegangen lokal zu arbeiten. Dort haben wir einfach auch jeweils ein P:\-Drive erstellt und die Ordnerstruktur manuell kopiert pro Projekt. Über das Rendertool konnten wir ggf. jobs an die Renderfarm im Office schicken, mussten dann aber vorher alle benötigten Daten manuell via RDP auf den Server schaufeln.
7. Umgekehrt mussten wir dann nach dem Rendering alle Renderings wieder aus dem office vom Nas auf unsere lokalen Rechner schaufeln.
Dass das extrem zeitraubend und zusätzlich fehleranfällig ist, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
Was das VPN angeht hakts bei mir eben an der grundsätzlichen Verständnisfrage, wie das umsetzbar wäre, mit unseren Anforderungen.
Wenn ich da von Remote Rechner A auf das im office Nas gemountete P:-Drive zugreife, dann lädt und speichert das bei mir zuhause meines Wissens nach eben mit der maximalen Geschwindigkeit vom Internet. Und das wäre eben völlig unpraktikabel.
Und wenn wir eine lokale Platte P:\ haben, die eben nicht geshared ist/als network drive gemountet ist...wie käme über ein VPN dann ein sync zustande?
Wenn ich nach wie vor Daten manuell hin und herschaufeln müsste, könnte ich auch dabei bleiben was wir haben...
Ich hab über Dropbox zwar auch keinen instantanen Zugriff auf NEUE Files (wie zum Beispiel die gerenderten Bildsequenzen), aber ich kann zumindest nachdem sie lokal gesynced sind mit maximaler SSD Speed damit arbeiten und muss nichts manuell hin und herschaufeln...
Ich kenn auch noch ne andere 3D Firma, die das ähnlich machen, nur mit Box.com statt mit Dropbox, die haben nur keinen Rendermanager und alle Lizenzen lokal verfügbar und müssen sich dann jedesmal absprechen, wer was rendert etc.
Die machen das aber jetzt auch schon seit ca 7 Jahren mit 35 Mitarbeitern ohne jemals Probleme gehabt zu haben.
Und um nochmal auf die Sicherheit zurückzukommen:
In den 20 -30 Jahren in denen ich mich mit Computern befasse und in den 10 Jahren, seit ich in meiner Firma bin, hatte ich noch nicht einmal ein Problem mit Ransomware oder sonst irgendwelchen Viren/Hacks etc.
Mag daran liegen dass wir zu klein sind, als das sich jemand für uns interessiert, mag sein dass wir eben einfach vorsichtig sind und keine .exe Email Anhänge öffnen, mag sein dass wir einfach bisher Glück hatten.
Fakt ist, wir haben durch Sicherheitsprobleme noch nie einen einzigen Cent oder einen einzigen Arbeitstag verloren.
Internetausfall hatten wir sicher ein halbes Dutzend mal, entweder im Office oder zuhause, aber das hat nie länger als maximal einen Tag gedauert und ganz so dramatisch sind unsere Deadlines auch nicht, dass wir das nicht wieder retten konnten.
Was uns aber schon unzählige Stunden und Tage an Arbeitszeit, Nerven und damit auch Geld gekostet hat, war das bekloppte manuelle sync setup, das wir bisher hatten...