LTCMike schrieb:
Kann es sein, dass - unabhängig vom Geschlecht usw. - Intel bei der Auswahl der Qualifikation da Zeichen der Zeit sieht, dass der PC-Schraubermarkt sich dem Ende neigt und künftig OEMs das Geschäft (und damit die Produkte / Bauteile) diktieren werden, die komplett vorkonfigurierte Kisten anbieten?
Nö. Weil dass der Hardware-Markt (insbesondere der DIY-Markt) jahrelang stagniert hat oder sogar eingebrochen ist, liegt, entgegen dem, was Intel immer postuliert hat, daran, dass es
jahrelang keine Innovationen im Markt gab (und Intel hatte daran den grössten Anteil!
Quad-Core 4ever!).
Weil über Jahre hinweg hat Intel immer wieder die Börse und den Markt weissmachen wollen, dass der DIY- und der Markt für PC-Hardware bald nicht mehr existieren wird, weil böse Tablets dem Rechner die Existenz-Grundlage nähmen, Photoshop und CAD ja angeblich selbst auf nem iPad funktionieren, das Handy den PC ersetzt und was noch alles für ein Käse.
Punkt ist, das war oft feinstes Damage-Control von Seiten Intel und vorgeschobene Begründung für einbrechende Stückzahlen (nicht Umsatzzahlen, die wurden ja durch Preiserhöhungen kompensiert).
Im Gros war Intel selbst es, die sich dafür verantwortlich zeichneten, dass Keiner mehr aufrüstete und eine gesamte Industrie scheinbar vor die Hunde ging (während in den Foren die Leute am kotzen waren, dass sich aufrüsten nicht lohnt). Es gab doch fast eine Dekade ohnehin bloss Stagnation was die Hardware betraf und die Rechner haben eh ewig gehalten und blos die Grafikkarte musste mal neu..
Der PC-Markt ist weltweit (mehr oder minder gewollt) eingebrochen insbesondere durch
Intel's forcierte Stagnation (und jeder landauf, landab hat den Quatsch von Intel als Fakt geschluckt). Dass der Markt die ganze Zeit über quicklebendig
hätte sein können, sieht man wunderschön daran, dass die Leute
seit AMD's Rückkehr (!) wie bekloppt aufgerüstet haben, der globale Bedarf an Hardware seitdem nicht mehr zu befriedigen ist und zudem immer weiter wächst. Und das hat mit Covid-19 mal gar nix zu tun.
Ab Anfang 2017 ging es stetig bergauf, insbesondere durch AMD's erzwungene Innovationen, die Intel's vorsätzliche Stagnation untergraben haben. Von 2017 an war nämlich auch
Intel plötzlich wieder gezwungen, Neuerungen zu bringen. Der Knick ab 2019/2020 ist dann wiederum durch Corona-bedingte Engpässe.
..nur will das Keiner wahrhaben, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Der Grund weswegen Intel (gerade seitdem AMD wieder da ist), sich
extrem auf die OEMs konzentriert, ist wahrscheinlich, weil sie dadurch die
Kaufentscheidung des Kunden untergraben können, weil der Kunde eben das kauft, was angeboten wird.
Dem hilft Intel bei den OEMs halt mal wieder auf die Sprünge (so wie sie es immer in der Vergangenheit getan haben, wenn es darum ging, die Wettbewerbsfähigkeit eines Mitbewerbers zu untergraben). Seit 2017 war Intel oftmals keine gute Wahl bei neuer Hardware und hätte ohne die Hilfe ihrer OEMs noch viel extremere Umsatzeinbussen gezeigt.
Intel's Stagnation und AMD's Innovation ist hier der entscheidende Faktor. Sieht man ja auch wunderbar an den Umsätzen und Gewinnmargen, die gerade bei AMD, NVidia, Apple, Microsoft und Konsorten einen Rekord nach dem nächsten jagen,
bei Intel aber trotz extremer Marktnachfrage der Umsatz und gerade der Gewinn immer weiter zurück geht (weil Intel immer seltener gekauft wird). Muss halt in den Earnings calls mal wieder das pöse Covid herhalten, während bei AMD die Umsätze ein Rekord den nächsten jagt.
… weiß TechFA