Intel SSD 320 SMART Error - RMA?

Flava89

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Hallo,

meine Intel SSD 320 160GB vom April 2011(5 Jahre Garantie) hat seit ein paar Tagen einen SMART-Fehler, genauer "End-to-End Error Detection Count".

Zwar funktioniert alles wie gewohnt, aber dieser Fehler soll ja vor Datenverluste warnen. Also habe ich mal alles doppelt gesichert und boote gerade von den Backups. (wie verdammt langsam solche Festplatten doch sind...:D)

Außerdem besitze ich ein Macbook Pro Early 2011 und habe des Öfteren gelesen, dass das S-ATA Kabel bei vielen Probleme macht. Ich werde deshalb mal die Festplatte/SSD tauschen, um herauszufinden, ob es daran liegt und evtl. formatieren und neuinstallieren...

Falls ich aber keinen Erfolg habe, werde ich wohl eine RMA an Intel durchführen müssen. Jedoch gibt Intel nur Garantie bei max. 20GB Write pro Tag.

Jetzt habe ich mal in der SSD-Toolbox nachgesehen und dort stehen unglaubliche 72 TERABYTES Host Writes bei nur 497 PowerOn Hours, also durchschnittlich 3,5TB/Tag oder 145GB/Stunde. :freak:

Wie kann das sein? Ich habe alle Daten/Downloads immer auf der 2.Festplatte gespeichert und dann auf die externen Datengräber ausgelagert. Die SSD wurde nur für Betriebssysteme/Programme genutzt.

Soll ich bei der RMA Intel darauf hinweisen, dass der Wert unwahrscheinlich ist oder eher darauf ankommen lassen. Weil bei 88GB pro Tag (72TB/860Tage ab Kaufdatum) hätte ich ja keinen Anspruch mehr.
 

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Flava89 schrieb:
habe des Öfteren gelesen, dass das S-ATA Kabel bei vielen Probleme macht. Ich werde deshalb mal die Festplatte/SSD tauschen, um herauszufinden, ob es daran liegt und evtl. formatieren und neuinstallieren...
Die SATA Kabel sind üblicherweise für die 0xC7 (199) CRC Error verantwortlich, die aber bei Dir auf 0 stehen. Die End-to-End Error sind sowas für die internen Datenpfade in der SSD, also z.B. zum Cache. Was genau da gemessen wird und woher diese Fehler kommen können, kann ich aber auch nicht sagen.

Flava89 schrieb:
Falls ich aber keinen Erfolg habe, werde ich wohl eine RMA an Intel durchführen müssen. Jedoch gibt Intel nur Garantie bei max. 20GB Write pro Tag.
Ohne jetzt in den Garantiebedingungen nachzusehen würde ich das für ein Missverständnis. Ist es ist vielmehr so, dass Intel bei bis zu 20GBW pro Tag die Funktion für 5 Jahre garantiert? Das liegt daran, dass man bei einem größeren Datenvolumen, je nach Art der Zugriffe und Füllstand der SSD sonst innerhalb der 5 Jahre u.U. die garantierten P/E Zyklen aufgebraucht haben könnte. Bei einigen Ausführung gilt die Garantie aber nur solange dies eben nicht der Fall ist. Wer mehr als 20GB pro Tag schreibt aber deswegen die Garantie nicht, sie könnte nur nicht die vollen 5 Jahre dauern.

Wäre die Garantie weg, wenn man nur einmal an einem Tag mehr als 20GB schreibt, so könnte man ja knapp Windows installieren und die alten HDD auf die SSD zu klonen würde einen fast sicher die Garantie kosten.

Flava89 schrieb:
Jetzt habe ich mal in der SSD-Toolbox nachgesehen und dort stehen unglaubliche 72 TERABYTES Host Writes bei nur 497 PowerOn Hours, also durchschnittlich 3,5TB/Tag oder 145GB/Stunde.
Rechne die Stunden nicht in Tage um. Du hast die SSD seid 860 Tagen, also teile die 72TB durch 860 Tage.
was mich aber stutzig macht ist der Raw Value vom Attribute 225 bzw 242 der bei 242412 und sich auf je 32MB Host Writes bezeihen solll. Das wären dann also 242412*32MB = 7,4TiB. Das würde eher zu Wert 233 Media Wear Indication von 99 passen. Auch wenn der Raw Wert da 0 ist, so sollte das doch bedeuten, dass noch 99% der P/E Zyklen verfügbar sind.
Bei 7575 geschriebenen GB und 160GB NAND müssten mindestens 47,3 P/E Zyklen verbraucht worden sein und da die 25nm Intel NANDs der 320er Reihe mit 5000 P/E Zyklen angegeben werden und der Controller für seine sehr geringe WA bekannt ist, passt das also. Wären wirklich 10x so viele Daten geschrieben worden, so müsste der MWI unter 90 stehen.
Flava89 schrieb:
Wie kann das sein? Ich habe alle Daten/Downloads immer auf der 2.Festplatte gespeichert und dann auf die externen Datengräber ausgelagert. Die SSD wurde nur für Betriebssysteme/Programme genutzt.
Seltsam ist, dass viel weniger gelesen als geschrieben wurde, was bei Systemlaufwerken normalerweise nicht passiert, da wird etwa 50% bis 100% mehr gelesen als geschrieben.
 
Danke für die sehr ausführliche und aufschlussreiche Antwort, Holt.

Ich denke der hohe Write-Wert könnte vom Entpacken kommen, da immer eine Temp.-Datei auf der SSD erzeugt wird, auch wenn die Daten auf der 2.Festplatte gespeichert/verarbeitet werden. Nur eine Theorie.;)

Der Cache der SSD ist wohl hinüber und die Platte muss getauscht werden. :( http://communities.intel.com/thread/22425

Anscheinend zeigt die Intel Toolbox bei Host Writes den 10fachen Wert an. http://communities.intel.com/thread/25216
 

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Aber solche Temp Dateien werden ja in der Regel hinterher auch alles wieder gelesen. Vielleicht ist das dann direkt aus dem Schreibcache passiert, denn Windows nutzt ja freies RAM als Cache. Oder Du hast nur immer einen kleinen Teil der entpackten Dateien wirklich genutzt.

Das nicht das SATA Kabel nicht für die Fehler verantwortlich ist sondern es wohl ein Fehler der internen Komponenten ist, hatte ich ja schon geschrieben. Von daher ist RMA wohl die einzige Lösung und dass die Toolbox den Wert um den Faktor 10 zu hoch ausgibt, lässt sich ja aus den übrigens S.M.A.R.T. Werten ablesen. Von daher sollte es auch mit dem RMA kein Problem geben.

Übrignes: Wenn Du in 860 Tagen erst etwa 1% der garantierten NAND Zyklen verbraucht hast, dann würdest Du bei der Nutzung noch 233 Jahre brauchen um die restlichen 99% aufzubrauchen. Hätte die SSD nun TLC NANDs die nur 1000 Zyklen vertragen, so wäre es immer noch 46 Jahre und wie man auch hier wieder sieht: Es geht vorher was anderes kaputt.
 
> Übrignes: Wenn Du in 860 Tagen erst etwa 1% der garantierten NAND Zyklen verbraucht hast, dann würdest Du bei der Nutzung noch 233 Jahre brauchen um die restlichen 99% aufzubrauchen.

Das ist wohl wahr. Nach all den anfänglichen Diskussion über die Lebensdauer einer SSD und der Mähre von Benchmarks schaden der SSD und diese müsse auch ausreichende Ruhephasen haben (OCZ) ist es doch ein gutes Gefühl mittlerweile ein derartig leistungsfähiges und langlebiges Produkt zu haben. Da haben die XS Schreibtests doch sehr viel Licht ins Dunkel gebracht.

Hab selbst eine 320 120GB und bin immer wieder froh, keinen Gedanken daran verschwenden zu müssen, ob ich da nun mal mehr mal weniger draufschreibe und mit der Data Retention immer noch auf der sicheren Seite bin ...
 
Nur die SSDs mit dem Sandforce brauchen wirklich regelmäßige Pausen, da sonst die Schreibrate einbricht bzw. bei aktivem Life Time Throtteling sogar fast komplett zusammenbricht. Das LTT sah man bei Schreibtest auf XS nur bei den SF-SSDs von OCZ.
 
Die Version 3.1.6 der Intel SSD-Toolbox scheint fehlerhaft zu sein, auch bei mir wurden utopische Werte bei den Host Writes angezeigt.

Obwohl meine SSD 335 erst 4 Wochen im Rechner ist, wurden unter Version 3.1.6 schon über 2 TB angezeigt.
Mit Version 3.1.5 sind es nur ca. 324 GB.
324 GB auch nur deshalb, weil das Klonen der alten Systemfestplatte anfänglich nicht funktionierte und ich die SSD mehrmals überschreiben musste.
 
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