News Intel: Tausende Entlassungen bis zum Jahresende erwartet

Overkee schrieb:
Intel hat im letzten Jahr einen Umsatz von 55 Mrd. $ und einen Gewinn von 11 Mrd $ gemacht. Das sind zwar rund 2 % weniger als 2014, aber für mich kein Grund gleich tausende Menschen auf die Straße zu schicken.

Unser Wirtschaftssystem ist echt pervers... :kotz:

Richtig und vor allem basiert es auf reinem Wachstum. Werterhalt etc gelten vor allem in den USA gar nichts.
Und ein Wirtschaftssystem, das immer auf Wachstum basiert muss scheitern, wenn der Bedarf einmal gedeckt ist. Und das erleben wir gerade überall: Monopolisten, die verzweifelt und moralfrei nach Wachstumsmöglichkeiten suchen, statt sich mit dem zufrieden zu geben, was sie haben.

Dafür gibt es jetzt "Jedes Jahr ein neues Top-Smartphone" Angebote. Oder Auto-Subventionierung, wenn man denn dann nur eins kauft.
Verzweifelt, umweltschädlich, nicht nachhaltig und nicht mehr zeitgemäß.
 
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@Moriendor: Sry selten so einen kapitalitischen "Schwachsinn" gelesen, dir haben die bwler in der uni wahrscheinlich auch schon eine gehirnwäsche verpasst und mehr als Beschäftigung durch Wachstum, Zins und Zinseszins, Sozial ist was arbeit schaft ist da nicht mehr zu holen.....
Entlassungen bei Großfirmen wie Intel haben seltenst irgendwas mit der wirklichen "wirtschaftlichen" Lage zu tun, sondern meist nur mit der Zufriedenheit der Aktionäre. Das Geplapper von dem 5 oder 10 Jahresplan ist der größte "Hirnschiss" überhaupt. Kein Mensch weiß was auch nur in einem halben Jahr ist, aber genau darum geht es ja, da wird in die kristalkugel geschaut und kalkuliert, darauf wird an der börse gewettet, die wetten werden versichert, die versicherung wird wieder an die börse gebracht, drauf kann wieder gewettet werden usw....
Selbst wenn Intel 90% des Gewinns wegbrechen würde, die würden immer noch über ein Milliarde Gewinn machen! Für 95% (wahrscheinlich eher 99,9) aller Unternehmen sind Margen wie bei Intel, Apple, Google, Facebook und Co. einfach nur völlig irrsinnig und solange ein plus da ist alles wunderbar. Aber ich weiß ja, alles nur linkes geschwätz.....

Mfg
PaWel
 
Wahre Worte, Dr.Pawel. Für das Missmanagement von Intels Oberhäuptern sollen die kleinen Angestellten bluten. Dabei gehts Intel ja immer noch zu gut. Die machen ja fast eine Marge, wie sie Apple raushaut. Hätte man den Erfinder von Firmenanleihen, aka Aktien, damals eine Kugel verpasst und jedem der das gleiche verfolgt auch..... der Mensch ist einfach machtgeil, da könnt ihr sagen was ihr wollt. Immer mehr immer mehr immer mehr.... .
 
@Dr. Pawel: Das Kompliment selten einen größeren Unsinn gelesen zu haben, gebe ich gerne zurück, denn das ist ja unfassbar, was Du da zusammengerotzt hast.

Die erfolgreiche(!) Führung großer Unternehmen gelingt natürlich nur bei langfristiger Planung. Das Unternehmen muss stets versuchen, Marktentwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu reagieren. Bei Intel sieht man offenbar keine Trendwende im PC-Bereich und passt sich an. Natürlich kann Intel damit auch falsch liegen, aber dann kann man immer noch kurzfristig reagieren und wieder einstellen.

Im Übrigen wird die Entlassung der Mitarbeiter vor allem kurzfristig erst mal jede Menge Geld kosten und nicht einsparen. Das wird nicht billig. Von fälligen Abfindungen bis hin zur Restrukturierung der betroffenen Abteilungen... das geht richtig ins Geld.

Ich weiß auch nicht, was das Gefasel von den Aktionären dauernd soll. Intel zahlt vergleichsweise eine eher mickrige Dividende. Berühmt ist das nicht. Und beim Aktienkurs hat sich Intel auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Da geht es munter rauf und runter :) . Wer mit Intel-Aktien Geld verdienen will/wollte, der musste schon ein sehr gutes Händchen beim Timing in Sachen Ein-/Ausstieg haben.

Last but not least sind Gewinne bei Intel erstens Polster für schlechtere Zeiten und werden natürlich auch massiv reinvestiert. Es ist ja nicht so, als ob die das alles nur an die pöhsen Aktionäre ausschütten, versaufen oder wie Dagobert Duck im Geld baden würden. Die Gewinne werden zum Ausbau neuer Geschäftsfelder und für neue Investitionen genutzt, wodurch dann auch wiederum neue Arbeitsplätze entstehen werden. Es wäre daher gar nicht ungewöhnlich, wenn Intel nach einer "Frischzellenkur" in wenigen Jahren sogar wieder mehr als die jetzigen 107.000 Arbeitnehmer beschäftigen wird. So funktioniert Wirtschaft.
Was bei der von Dir offenbar favorisierten Planwirtschaft rauskommt, haben wir 1989/1990 gesehen.
 
Moriendor schrieb:
Indem das Management langfristig denkt und plant, d.h. mit einem Horizont von fünf bis zehn Jahren. Statt sich wie unsere Bundesregierung von den Problemen vor sich her treiben zu lassen, geht das Management von Intel die sich abzeichnenden Probleme proaktiv und frühzeitig an.
Dies kommt den verbleibenden Zehntausenden von Mitarbeitern zu Gute und sichert deren Arbeitsplätze (hoffentlich) langfristig. Was würde es bringen krampfhaft an redundanten Stellen festzuhalten? Nachher müsste man dann noch drastischere Einschnitte vornehmen, wenn man zu spät gegensteuert.
Wieder neu einstellen kann man immer noch, aber manchmal muss man eben Ballast abwerfen, um neu wachsen zu können. So wie eine Pflanze, die beschnitten werden muss, um neue, gesunde Triebe hervorzubringen.
Der Erfolg der Intel Corporation und die Tatsache, dass das Unternehmen momentan 107.000 Menschen Arbeit bieten kann, zeugt eigentlich davon, dass das Management in der Vergangenheit Vieles richtig gemacht hat und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch diese Entlassungen längerfristig gesehen absolut richtig sind, um den Bestand zu sichern.

Ich muss da immer wieder an den Manager denken, der, bevor er eine Frau auch nur anspricht, Kennenlernphase, Beziehung, Verlobungsparty, Junggesellenabschied, Ehe, Rosenkrieg und Scheidungskosten abwiegt.

Ich wäre zwar aus Aktionärssicht der schlechteste Chef überhaupt, aber ich würde diesen <2% der Angestellten, die weniger als 1% der Ausgaben verursachen trotzdem eine Anstellung geben, weil ich nicht vergesse, dass diese Einzelschicksale sich darum kümmern, wie sie ihre Familie, oder auch nur sich selbst über die Runden bringen.

Das wäre halt zu viel Menschlichkeit für Aktionäre, daher bleibe ich lieber Angestellter, der um seinen Job bangen muss ;)
 
s3bish schrieb:
Richtig und vor allem basiert es auf reinem Wachstum. Werterhalt etc gelten vor allem in den USA gar nichts.
Und ein Wirtschaftssystem, das immer auf Wachstum basiert muss scheitern, wenn der Bedarf einmal gedeckt ist. Und das erleben wir gerade überall: Monopolisten, die verzweifelt und moralfrei nach Wachstumsmöglichkeiten suchen, statt sich mit dem zufrieden zu geben, was sie haben.

Dafür gibt es jetzt "Jedes Jahr ein neues Top-Smartphone" Angebote. Oder Auto-Subventionierung, wenn man denn dann nur eins kauft.
Verzweifelt, umweltschädlich, nicht nachhaltig und nicht mehr zeitgemäß.

Jap. Ein Wirtschaftssystem, das dem alleinigen Zweck Wachstum nacheifert, muss nun mal keine Rücksicht nehmen auf soziale und ökologische Aspekte.

Leider ist dies nicht nur in den USA so. Auch unsere Regierungen haben in den letzten 20 Jahren die Banken und Konzerne immer mächtiger gemacht und gleichzeitig Mittelstand und Bürgertum geschwächt.
Ergänzung ()

Moriendor schrieb:
Indem das Management langfristig denkt und plant, d.h. mit einem Horizont von fünf bis zehn Jahren. Statt sich wie unsere Bundesregierung von den Problemen vor sich her treiben zu lassen, geht das Management von Intel die sich abzeichnenden Probleme proaktiv und frühzeitig an.
Dies kommt den verbleibenden Zehntausenden von Mitarbeitern zu Gute und sichert deren Arbeitsplätze (hoffentlich) langfristig. Was würde es bringen krampfhaft an redundanten Stellen festzuhalten? Nachher müsste man dann noch drastischere Einschnitte vornehmen, wenn man zu spät gegensteuert.
Wieder neu einstellen kann man immer noch, aber manchmal muss man eben Ballast abwerfen, um neu wachsen zu können. So wie eine Pflanze, die beschnitten werden muss, um neue, gesunde Triebe hervorzubringen.
Der Erfolg der Intel Corporation und die Tatsache, dass das Unternehmen momentan 107.000 Menschen Arbeit bieten kann, zeugt eigentlich davon, dass das Management in der Vergangenheit Vieles richtig gemacht hat und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch diese Entlassungen längerfristig gesehen absolut richtig sind, um den Bestand zu sichern.



Quatsch.

Mit solchen simplen linkspopulistischen Stammtischparolen kann man höchstens für Die Linke in den Wahlkampf gehen. Gysi und Lafo wären stolz auf dich... :lol:

Natürlich hat Intels Management in der Vergangenheit vieles richtig gemacht. D.h. aber nicht zwingend, dass Intel um seine Existenz fürchten müsste, wenn man die 5000 Mitarbeiter nicht entlassen würde. Dieses Pauschalargument, dass eine Firma sparen muss, wird ja nur zu gerne verwendet. Wer das vorbehaltlos glaubt, ist naiv. Die Wahrheit ist, dass wir ein pervertiertes Wirtschaftssystem haben.

Die Forderung nach Kürzung der Gehälter hat einen wahren Kern. Erstens ist es sozial nicht gerecht, wenn Tausende Mitarbeiter ihren Job verlieren, während der Vorstand weiterhin Gehaltserhöhungen und Boni einfährt. Die zunehmende Verarmung und Entmachtung von Mittelstand und Bürgertum ist ein Problem. Mit einer einfachen Gehaltskürzung von Managern ist es zwar nicht getan, aber es muss etwas passieren.
 
fethomm schrieb:

Ja, nur was willst Du damit sagen ?

Das Substantiv "Erodierung" gibt es deshalb trotzdem nicht; das Wort kommt zwar tatsächlich vom lateinischen 'erodere', dessen Partizip Perfekt, aus dem sich die Substantivierung ableitet, lautet aber erosum (erodere, erosi, erosum !) - ergo lautet die substantive Form von 'erodieren' eben 'Erosion' (= das Erodierte), aber nicht "Erodierung" !
 
Intel hat auf dem Markt mobiler Chips, die Anwendung in mobilen Geräten finden (Smartphones, Tablets, Einplatinengeräte) absolut keine nennenswerten Marktanteile. Und genau auf diesem Markt wird die Nachfrage in den nächsten Jahren steigen, ein Einstieg ist aber aufgrund der Konkurrenz sehr schwierig, die Margen eher gering und der Kostendruck enorm.

Ich denke, der Umbruch im Unternehmen kommt spät, aber ist genau dieser Problematik geschuldet. Intel muß neben dem bewährten Feld der Desktop- und Serverchips auch in den Markt mobiler Chips Land gewinnen. Das geschieht schon sehr spät und wird enorme Ressourcen künftig verbrauchen, so denn dieser Markt künftig wirklich im Fokus des Unternehmens liegt. Muß er aber wohl.
 
Es geht nur darum, günstigere Arbeiter einzustellen...
Aufwachen!
 
Interessant finde ich, dass immer nur Berichtet wird, wenn eine Firma stellen abbaut. Wenn mal erwähnt wird, dass Eingestellt wird, dann meistens nur als Randnotiz in einer anderen News.
Wie wäre es mal mit einem Diagramm mit den Angestelltenzahl, wie man es auch bei Gewinn/Umsatzbeiträge macht.

​Mal die Entwicklung der letzten paar Jahre (weiter zurück habe ich nichts gefunden)
​2011 100.100
2012 105.000 +4.900
​2013 107.600 +2.600
2014 106.700 - 900
(hier ist interessant, dass in einer News erwähnt wurde, dass 5.400 im Jahr 2014 entlassen werden sollen https://www.computerbase.de/2014-01/intel-baut-bis-zu-5.400-mitarbeiter-ab/ )
​2015 107.300 + 600

​Wenn man sich also nur auf Zahlen verlässt und nicht auf den Inhalt von Klicknews, sieht das meistens etwas anders aus.
 
Ich kann es verstehen, der Zyklus der US Wirtschaft zeigt nach unten, bei dem geringen Leistungszuwachs ist die IT das erste was in Unternehmen und Zuhause noch länger genutzt wird. Wenn jetzt noch 20 Unternehmen mitmachen erfüllt sich die Prognose der Abwärtsbewegung zudem. Gerade solche Ankündigungen von Großkonzernen befeuern die Spirale nach unten.

GinoBambino schrieb:
...
Leider ist dies nicht nur in den USA so. Auch unsere Regierungen haben in den letzten 20 Jahren die Banken und Konzerne immer mächtiger gemacht und gleichzeitig Mittelstand und Bürgertum geschwächt. ...
Das stimmt nicht ganz, der Mittelstand ist bei uns kräftig aufgeblüht, dem geht es erst mit TTIP, TISA... an den Kragen.
 
Moriendor schrieb:

Da hat wohl jemand Geschichte in der Schule nicht gehabt.

Du hast zudem absolut keine Emphatie. An der Finanzkrise 08/09 waren nach dir wahrscheinlich auch die armen Leute schuld, weil sie ihre Häuser nicht mehr bezahlen konnten, nicht wahr?

Bei dir stimmt so einiges nicht im Kopf. Das ganze entwickelt sich hier aber in die falsche Richtung und mit dummen Leuten rede ich ohnehin nicht und höre normalerweise auch nicht zu. Macht einen selbst dumm musst du wissen.

Bei dir kommt das Geld zuerst und erst dann der Mensch.
 
CCIBS schrieb:
Interessant finde ich, dass immer nur Berichtet wird, wenn eine Firma stellen abbaut. Wenn mal erwähnt wird, dass Eingestellt wird, dann meistens nur als Randnotiz in einer anderen News.
Wie wäre es mal mit einem Diagramm mit den Angestelltenzahl, wie man es auch bei Gewinn/Umsatzbeiträge macht.

Siehe: http://www.statista.com/statistics/263567/employees-at-intel-since-2004/
bzw: http://www.oregonlive.com/silicon-forest/index.ssf/2015/08/intel_layoffs_former_employees.html

Bei einem Unternehmen mit über hunderttausend Angestellten welches in den letzten Jahren mehrer große Übernahmen vollzogen hat und gleichzeitig in einem schnelllebigen Markt operiert (Technologie) sind regelmäßige Anpassungen an den tatsächlichen Bedarf in beide Richtungen (aktuelle und zu erwartende Marktentwicklung) unumgänglich.
Es macht überhaupt keinen Sinn Abteilungen/Bereiche mit deutlich mehr Arbeitskräften als notwendig zu betreiben. Führt immer zu gelangweilten und unmotivierten Angestellten welche sich gegenseitig im Weg stehen sowie einem unnötig hohen und komplexeren Verwaltungsaufwand. Technologieunternehmen welche nicht sehr dynamisch operieren erwischt es im Regelfall früher oder später. Es gibt wenig andere Branchen mit einer ähnlich hohen Fluktuation. Wer in diesem Bereich arbeitet wechselt den Arbeitgeber in seinem Berufsleben in Relation wesentlich häufiger. Entsprechend sehen auch die Arbeitsverträge aus. Es gibt vergleichsweise hohe Boni und Abfindungen.
 
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Illunia schrieb:
Ich denke aber, dass Intel Performancemäßig noch genug in der Hinterhand hat. Ohne Konkurrenz muss man doch keine unnötigen Forschungskosten aufkommen lassen ;)

Sicher, deswegen schauen sie zu wie ARM von Handys aus zum Sturm auf Subnotebooks und energieeffizienten Servern bläst.

Oder HDDs stagnieren auf dem Niveau weil es ja gar keine Konkurrenz gibt. SSDs? Pah, Spielkram.

War eher verwunderlich, wie lange Intel die Mitarbeiter durchgezogen hat wo doch ein Quartal nach dem anderen schrumpfende Verkaufszahlen gemeldet wurden.

Intel bleibt nur ein gesundschrumpfen auf die richtige Größe. In Richtung ARM kann sie nicht gehen, denn die Stückpreise liegen deutlich unter denen von Core i Prozessoren. IGP aufzubohren ist auch nur von geringem Nutzen. Bei Bürorechnern interessiert man sich nicht dafür und auf Heim PCs bekommt man schon für sehr kleines Geld mehr Grafikleistung als jede IGP bieten könnte.

Letztendlich scheint Intel in die Position von IBM nachzurücken. Interessant für Firmen, total uninteressant für Endnutzer und Enthusiasten.
 
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