News Intels Fab 28 wird in Israel gebaut

Frank

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Intel selbst hat es zwar noch nicht bestätigt und möchte von einer endgültigen Entscheidung noch nichts wissen, Israels Ministerpräsident Ariel Sharon ließ jedoch verlauten, dass Intel für vier Milliarden Dollar ein neues Werk in Israel bauen wird, für welches Israel Beihilfen in Höhe von 15 Prozent des Investitionsvolumens zur Verfügung stellen wird.

Zur News: Intels Fab 28 wird in Israel gebaut
 
Interessant:

Intel operates a semiconductor plant (FAB-18) in the
Qiryat Gat industrial zone, which is located on confiscated
Palestinian land. Several Palestinian villages, Iraq Al-Manshiya
and Al-Faluja, were razed and the occupants expelled to make
room for the Qiryat Gat settlement and industrial district.​

Intel muss es ja bitter nötig haben, gerade *dort* zu bauen.

(http://www.osudivest.org/investments.html)

...
 
Interessant. Aus meiner Perspektive finde ich es komisch, dass man trotz der Bombenstimmung dort unten eine Fabrik baut.
 
Kommisch, alle großen Firmen bauen doch in Asien, da gibt es preiswerte Fabriken. Kann ich nicht ganz nachvollziehen, vielleicht ist es noch preiswerter als woanders. Wieso nicht mal in Deutschland eine Fabrik bauen, Intel könnte es AMD nachmachen.
 
Intel weiß anscheinend, was sie da tun.
Immerhin gibt es den Standort lt. News ja schon seit 30 Jahren!

Gruß

olly3052
 
Enigma schrieb:
Interessant. Aus meiner Perspektive finde ich es komisch, dass man trotz der Bombenstimmung dort unten eine Fabrik baut.

Keine der Bomben hat jemals Fabriken in die Luft gesprengt, nur Menschen sind scheinbar Ziele von Terroristen. Naja und der Rest machen die Subventionen. Auf wessen Land das gebaut wird ist einem Konzern so ziemlich egal, und wenn es doch entgegen aller Erwartungen an die Palästinenser geht, dann haben die auch nichts gegen ein gut ausgebautes Industriezentrum. Das Geld von Israel hat Intel ja trotzdem.
 
Willüüü schrieb:
Kommisch, alle großen Firmen bauen doch in Asien, da gibt es preiswerte Fabriken. Kann ich nicht ganz nachvollziehen, vielleicht ist es noch preiswerter als woanders. Wieso nicht mal in Deutschland eine Fabrik bauen, Intel könnte es AMD nachmachen.
Die Idee gabs schonmal, das halbleiterwerk in Frankfurt (Oder), das jetzt doch nicht gebaut wird hatte ursprünglich mal ua. deshalb Subventionen für den Bau bekommen, weil Intel fest zugesagt hatte dort zu fabrizieren, Intels Zusage war in dem Fall nur leider nichtig, weil Intel irgendwie später nichts mehr von Frankfurt (Oder) wissen wollte und wegen dem noch unschlagbareren Steuerrabatt- und Subventionsangebot aus Irland die Produktion, die ursprünglich für Franktfurt (Oder) geplant war auf die grüne Insel verschob.

Heute schiebt natürlich jeder die Schuld auf die Politik, obwohl sowohl beim Halbleiterwerk in Frankfurt (Oder) als auch beim Cargo-Lifter ziemlich heftige Raubtier-Investoren am Werk waren, mit festen Zusagen Subventionen eingestrichen und dann einfach mal ohne Vorankündigung die Investitionen wieder rausgezogen...

Ariel Sharon handelt jetzt mal andersrum und erhöht den Druck auf den Investor jetzt keinen Rückzieher zu machen, indem er es dem Volk auf die Nase reibt, dass Intel eine feste Zusage an die Politik gemacht hat - das finde ich gut so.
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Nicht so nett ist, dass auf Palästinenserland gebaut wird, aber das war klar, Kiryat Gat ist nunmal ein wichtiger Elektronik-Standort, genau dort stimmt die Infrastruktur, in Tel Aviv würde sie weniger passen und Sharon hat seine alte Siedlungspolitik auch noch lange nicht über den Haufen geworfen, er zieht sich nur aus dem Gaza-Streifen zurück, die Präsenz im Westjordanland sollte aber von Anfang an bis heute konsequent ausgebaut werden. Sharon hofft eher, dass er im Westjordanland bleiben kann, wenn er den Gaza-Streifen sozusagen als Zückerli räumt. Er braucht das Westjordanland, Kiryat Gat zu räumen würde mittlerweile einen schweren Wirtschaftsschaden bedeuten, den das Land nicht besonders gut verkraften könnte - Israel hat sich da verrannt.

Vielleicht wird es in hundert Jahren ja doch noch die Einsicht geben, dass es den richtigen Ort für einen "Judenstaat", wie sich das Theodor Herzl vor hundert Jahren vorstellte, doch nicht gibt und Staaten doch multikulturell sein müssen, weil sie gar nicht anders können und dann Israel und Palästina vereinigt werden. Die Besitzansprüche von Israelis und Palästinensern werden sich sonst vielleicht genauso wenig vereinbaren lassen, wie sich jahrhundertelang die Besitzansprüche von Deutschen und Franzosen vereinbaren ließen. In Europa hat man gelernt, dass gerade wenn Völker verschieden sind, eine Völkergemeinschaft vor Krieg bewahren kann, in Israel will man sich das aber noch nicht eingestehen, zu festgegraben ist bei vielen Israelis die Angst in einer Multikultur wieder ausgegrenzt zu werden - das ist ja auch verständlich, aber es muss deshalb noch nicht die richtigen Schlüsse hervorrufen.
 
Frank schrieb:
Intel selbst hat es zwar noch nicht bestätigt und möchte von einer endgültigen Entscheidung noch nichts wissen, Israels Ministerpräsident Ariel Sharon ließ jedoch verlauten, dass Intel für vier Milliarden Dollar ein neues Werk in Israel bauen wird, für welches Israel Beihilfen in Höhe von 15 Prozent des Investitionsvolumens zur Verfügung stellen wird.

:freak: 15% von 4 Milliarden ist schon ein ganz schönes sümmchen ...

Die angegebenen 2000 Arbeitsplätze hören sich ja auf den ersten blick gut an, nur wie viele Israelies werden wohl eingestellt? Die ganzen Leitenden Angestellten kommen eh aus den USA :rolleyes:

Für Intel ja ganz nett, aber wieso sich Länder auf sowas einlassen? So sehr kann sich das doch garnicht rechnen. Für 600 Millionen lassen sich doch bestimmt bessere Wirtschaftsforderungen bewerkstelligen. Falls ich falsch liegen sollte bitte ich um Aufklärung ;o) Hab mich damals auch schon bei den Forderungen von Deutschland gegenüber AMD gewundert
 
In Israel sitzten doch die Entwickler des Pentium M
 
Willüüü schrieb:
Kommisch, alle großen Firmen bauen doch in Asien, da gibt es preiswerte Fabriken. Kann ich nicht ganz nachvollziehen, vielleicht ist es noch preiswerter als woanders. Wieso nicht mal in Deutschland eine Fabrik bauen, Intel könnte es AMD nachmachen.


Du unterschätzt die wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen zwischen Israel und den USA.

Wenn ein amerikanisches Unternehmen in Israel baut, hat das nur in zweitrangiger Betrachtung einen finanziellen Hintergrund.
 
oh man, das darf doch nicht wahr sein! *kopfschüttel*

Wie kann man nur? israel sollte doch so ziemlich der letzte ort sein wo man überhaupt irgendwas hinbauen will.
Aber ist wohl so wie bombwurzel sagt, die politischen einflüsse israels spielen da wohl massiv mit. leider :(
 
Starten wir mal einen kleinen exkurs in die Politik und vorallem in die Rüstung (ja die Rüstung), fangen wir mal damit das Israel seid Jahren seine Hochtechnologie extrem fördert und diese mittlerweile einer der wichtigsten Pfeiler des Israelischen Bruttosozialproduktes darstellen. Kommen wir nun mal zu den Beziehungen zwischen Israel und den USA, Israel ist ein enorm wichtiger Partner für die USA, denn schließlich ist von dort aus nicht mehr weit bis zum Öl im Persichen Golf (was das heißt ürfte jedem klar sein) weiterhin kauft Israel eine enorme Menge an Waffen aus den USA, diese Militärische Stärke, führt dazu das die umliegenden Staaten wie z.B. Syrien ebenfalls Waffenkaufen, natürlich auch aus den USA, somit ist Israel aus dem Grund schon sehr wichtig für die USA, denn die Existens von Israel sichert die Waffenverkäufe im Nahenosten zumal ja jetzt Saddam Hussein nicht mehr da ist.

Doch was hat die Rüstung nun mit der FAB28 zu tun? Ganz einfach sehr viel. Verlassen wir doch mal kurz Israel und kommen nach Hause, der Rüstungskonzern Lookhead-Martin hat vor einigen Jahren für kanpp 3,5 Mrd $ F-16 Kampfjets an Polen verkauft, dabei gab es jedoch Auflagen nämlich das die USA 5 Mrd $ in Polen investieren müssen, um diese Auflage zu erfüllen hatte Lookhead-Martin unter anderem 800 Mio. $ an General Motors bezahlt damit diese in Polen investieren, also hat GM seine Tochter, trotz schlecht ausgelasteter Werke in ganz Europa, angewiesen ein neues Werk in Polen zu bauen, wo jetzt unter anderem Zafiras gebaut werden.

Dieses Vorgehen ist kein Einzelfall und läßt die Vermutung nahe liegen das es mit der FAB 28 in Israel zumindestens ähnlich ablief. Denn es wird nicht alles Öffentlich was die Rüstungskonzerne so treiben. Diese sind maßgeblich daran beteiligt das internationale Konzerne in Osteurpäischen Staaten und anderswo investieren und nicht immer nur die Tatsache der geringeren Lohnkosten.
 
Hallo!
Meint ihr nicht das, dass jetzt nicht ein wenig zu Politisch wird, macht einer doch von euch einen Politikthread auf.

mfg grobi
 
Der Grobi hat es gut bemerkt.;)

Alle Beiträge ohne Bezug zur FAB 28 gehen ab jetzt baden.

Gruß

olly3052
 
Intel baut mal eben für 4 Milliarden Dollar eine neue Fabrik und es steht noch nichtmal fest ob weine weitere Fabrik für AMD in Dresden gebaut werden kann.:(
 
@rkinet: So wie ich die Inquirer Meldung lese, wird die Fab in Israel nicht gebaut.
 
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