Stinger schrieb:
Aber daß AMD es schafft einen Sockel 3-6 Jahre am Leben zu erhalten, ist dann doch ein Meisterstück
Das hat sich aber auch aus den technsichen Rahmenbedingungen ergeben. Viele technische Änderungen an der CPU machen einen Sockelwechsel einfach unvermeidbar.
Z.B. wenn der Speichercontroller in die CPU wandert, eine GPU integriert wird, die Zahl der Speicherkanäle erhöht wird usw.
Wie lange ein Sockel kompatibel bleiben kann, hängt also davon ab, wie lang der Zeitraum zwischen solchen Änderungen ist.
Z.B. hat AMD schon sehr früh den Speichercontroller mit in die CPU wandern lassen. Integrierte GPUs (APUs) gabs bei AMD aber erst später als bei Intel und AMD blieb die ganze Zeit bei 2 Speicherkanälen, wärend Intel da zumindest bei einigen CPU-Klassen immer mal was drauf legte.
Daneben gibt es auch kleinere Änderungen z.B. an der Stromversorgung, die ebenfalls Sockelwechsel nötig machen. Wenn sich die spart, dann sind auch keine so großen Effizienzsteigerungen drin.
Generell gilt auch, je mehr an vorher externen Komponenten in die CPU wandert, um so öfter ändert sich der CPU-Sockel. Seit AMD bei den APUs große Teile der Northbridge integriert hat (was bei Intel schon etwas länger der Fall ist), wechseln da die (FMx-)Sockel auch häufiger.
Es ist also nur zum Teil eine freie Entscheidung des Herstellers, ob man einen Sockel beibehält oder und nicht und wenn man ihn weiter beibehält bzw. kompatibel bleibt, dann bedeutet das praktisch immer gewisse Nachteile.
In den meisten Fällen ist es meiner Meinung nach sinnvoller, die Sockelkompatibilität zu opfern. Die allermeisten Leute kaufen sich eh Komplettrechner und rüsten nie auf.
Und unter den Aufrüster ist ein großer Teil, der praktisch immer zusammen mit der CPU auch das Mainboard (und andere Komponenten) tauscht. Ich hab z.B. in über 20 Jahren PC-Hobby noch nie nur die CPU ausgetauscht. Es hat sich immer ergeben, dass ich auch ein neues Mainboard nicht nur aus Kompatibilitätsgründen brauchte, sondern wegen neuer Features auch
wollte.