@CBmurphy
Aktuelle Festplatten sind Advanced-Format-Festplatten, die eine physische Sektorgröße von 4096 Bytes haben. Aus Kompatibilitätsgründen werden bei all diesen Platten aus der Consumer-Klasse eine logische Sektorgröße von 512 Bytes emuliert (was du ja schon selbst korrekt geschlussfolgert hast). Das ist bei allen internen Festplatten der Fall. Und bei einer Sektorgröße von 512 Bytes, egal ob logisch oder physisch, lässt sich mit dem MBR-Partitionsstil maximal 2,2 TB verwalten. Daran kann auch das MiniTool Partition Wizard nichts ändern, da in der Partitionstabelle des MBRs einfach nicht genug Platz ist um größere Partitionen zu definieren.
Aus anderen Kompatibilitätsgründen wird bei USB-Festplatten oft der gegenteilige Weg beschritten und 4096 Bytes emuliert. Bei Advanced-Format-Festplatten wird hier also eine doppelte Emulation der Sektorgröße durchgeführt. Einmal von den physischen 4096 Bytes auf die logischen 512 Bytes, was durch die Logik der internen Festplatte durchgeführt wird ohne, dass man darauf einen Einfluss hat, und dann zurück von den logischen 512 Bytes auf wiederum logische 4096 Bytes pro Sektor. Dies wird diesmal durch den SATA/USB-Bridge-Chip, genauer gesagt durch dessen Firmware, des USB-Gehäuses durchgeführt. Nur bei einer Sektorgröße von mehr als 512 Bytes sind in Verbindung mit dem MBR-Partitionsstil Partitionen mit mehr als 2,2 TB möglich. Damit das mit deinem empfohlenen Tool funktioniert (also das Erstellen von Partitionen mit mehr als 2,2 TB und MBR), ist also entweder eine Festplatte mit sowohl physischen als auch logischen 4096-Byte-Sektoren vonnöten (sogenannte 4Kn-Platten, also AF-Platten ohne 512-Byte-Sektoremulation) oder eine externe Festplatte, die die 4K-Sektor-(Re)Emulation über den Bridge-Chip durchführt.
Wie SilenceIsGolden schon geschrieben hat, verweigert die Datenträgerverwaltung von Windows ab Vista prinzipiell das Erstellen von Partitionen mit mehr als 2,2 TB, wenn MBR als Partitionsstil bei der Initialisierung der Platte ausgewählt wurde, selbst wenn die logische Sektorgröße mehr als 512 Bytes beträgt. Das kann man nur durch Tools von Drittherstellern umgehen. Das ist aber immer abhängig von der logischen Sektorgröße des Datenträgers. Bei einer logischen Sektorgröße von 512 Bytes beschränkt der MBR die maximale Partitionsgröße (faktisch im Grunde auch die maximal verwaltbare Festplattenkapazität) immer auf 2,2 TB. Daran kannst du mit keinem Tool der Welt was ändern.