Wer den Spruch mit dem kompetenten Diktator verstehen will, der sei auf ein Buch hingewiesen:
Platon: Der Staat (Politeia)
Wer Platons Denkfehler findet darf sie behalten
und zwar alle.
Es gibt nur zwei Enden für diese ganze Urheberrectsschutz-Geschichte - die totale Überwachung (die "Piraterie" WIRKLICH unmöglich macht) oder das Ende der Kulturindustrie, denn bis nicht eines dieser Beiden eingetreten ist, wird es immer wieder solche Gesetzesentwürfe und entsprechende Gegenkampagnen geben. Egal wie es ausgeht, es wird noch seeeeeeeeeehr lange dauern.
Nochmal zur allgemeinen Anregung eine Frage:
Was bitte ist "normales" Verhalten?
Meine Gedanken dazu;
Neugier (auch auf neue Ejakulate der Kulturindustrie) ist durchaus menschlich. Sparwahn (Kosten vs. Nutzen abwägen) ist Teil unsres Gesellschaftssystems. Insgesamt ist es also (rein logisch betrachtet) völlig "normal", das Urheberrecht zu umgehen, wo es gerade geht. Und das beruht sogar auf genau den gleichen Strukturen, wie sämtliche Urheberrechtsschutz-Kampagnen - möglichst viel Geld (Leistung - z.B. Befriedigung der Neugier) zu bekommen, und dabei möglichst wenig Leistung (Geld) einsetzen zu müssen.
Setzt man Leistung und Geld gleich, bedeutet das rein logisch: Viel bekommen, wenig geben. Das ganze nennt sich dann "Effizienz" und ist ein durchaus moderner Wert in unserer Gesellschaft.
CISPA, ACTA, SOPA und Co sind nichts anderes, als Effizienzsteigerung durch Monopolisierung. Die Rechteverwerter (auch bekannt als Content-Mafia) wollen die einzigen sein, die die Vorteile der digitalen Revolution (inkl. der extremen Vereinfachung von "Content-Klau" durch kopierfreundliche Datenträger wie CD oder DVD bzw. durchs Internet) gerne alleine nutzen möchten - auch vollkommen normal ...
Ich glaube, dass jeder, der mit digitalisierbaren Kulturgütern seinen Lebensunterhalt verdient, all diese Gesetzesentwürfe begrüßen würde .... und das ist mMn das eigentliche Problem - es geht nicht um die Inhalte, sondern nur um das Geld, was mit ihnen verdient werden könnte. Leider kann jeder Arsch das ganze einfach kopieren oder verschicken, ohne dem Publisher Geld zu bezahlen -> Die Lösung ist Illegalisierung (schon passiert) und Verfolgung (wird mit Hochdruck dran gearbeitet) dessen, was Großkonzerne industriell tun: kostengünstig kopieren.
Vielleicht sollte man als Künstler nur noch limitierte Rechte verkaufen. Stellt euch vor, es hätte "Smells like Teenspirit" nur 20.000 mal geben dürfen, bevor der Publisher einen neuen Vertrag mit Nirvana hätte aushandeln müssen.
Allein die Vorstellung treibt mir ein Grinsen aufs Gesicht. Wahrscheinlich wäre bei einem solchen Urheberrecht der Begriff "Raubkopie" erst garnicht entstanden.
Ich als "Kulturschaffender" würde mir ein Urheberrecht wünschen, dass den Urhebern deren Lebensunterhalt sichert, denn genau das tut unser momentanes Modell nur recht selten. Großkonzerne machen die Millionen - und das meist ganz unkreativ. Und mir bleibt nur die Freude, wenn der Kühlschrank auch am Monatsende noch voll ist.
TOLLE WURST
sorry, das musste mal raus.