Interpretation von Crystal Disk Info

Cord

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Hallo zusammen,

da auf einer meiner Backup-Festplatten einige Bilder nicht mehr lesbar sind (Kopieren fror ein, beim Versuch die Bilder einzeln zu öffnen, friert die explorer.exe ein) habe ich mir mal angeschaut was Crystal Disk Info ausgibt.

Dabei stellt sich mir direkt eine Verständnisfrage:

Was bedeutet jeweils Aktueller Wert / Schlechtester Wert / Grenzwert?
Denn Aktueller Wert und Schlechtester Wert sind fast überall identisch. Grenzwert steht meist 0. Und der tatsächliche Wert des Laufwerks steht ja dann unter "Rohwert".

Zu den konkreten Fragen:
Das Laufwerk mit dem Problem ist eine kaum genutzte (<100 Stunden) WD Elements 5 TB (2,5''), die immer wie ein rohes Ei behandelt wurde und knapp 2 Jahre alt ist. Dennoch werden 93 "aktuell ausstehende Sektoren" ausgegeben. Stellt sich mir nun die Frage lohnt sich der Kram mit ausführlich formatieren usw. oder kann man in die Platte sowieso kein Vertrauen mehr haben? Ich habe wenig Lust auf "Unsicherheiten" bei Backups. Aber es ärgert mich natürlich schon wenn die Platte jetzt schon Schrott wäre.

Ein weiteres Laufwerk zeigt seltsame Werte an. Es handelt sich um eine WD Elements 18 TB (3,5'') brandneu.
Die funktioniert zwar tadellos und wird auch als "gut" angezeigt. Aber der Wert bei mittlere Anlaufzeit und auch bei Temperatur eträgt jeweils mehrere hundert Milliarden (Dezimalzahl). Die Temperatur im oberen CrystalDiskInfo-Teil beträgt 50°C (ist wohl bereits zu warm, aber zumindest ein plausibler Wert).
Hat jemand eine Idee weshalb da solche Fantasiezahlen in den Einträgen drinstehen?
Des Weiteren liegt noch die Zahl der "Ausschaltunngsabbrüche" bei 12, was genau der Zahl der Einschaltvorgänge entspricht. Das sollte ja irgendwie auch nicht so sein und ist bei meinen übrigen externen Platten auch nicht so, dass jedes Ausschalten ein "Ausschaltungsabbruch" ist.

Also nochmal zusammengefasst:
1. Sollte man die 5TB ausrangieren?
2. Sind diese seltsamen Werte bei der 18TB Anlass zur Beunruhigung?

Danke für eure Antworten.
 

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Also ja, 50°C sind tatsächlich sehr hoch für eine HDD.
Auch altern HDDs wenn sie unbenutzt rumliegen.
Wobei ich die Erfahrung gemacht habe das neuere Platten es gar nicht gut finden ab und zu angemacht zu werden während platten mit über 100 Tagen betrieb auch mal 6-7 jahre im Keller liegen können ohne danach probleme zu machen.


Vermitlich hat es etwas mit Montagerückständen oder sowas zutun.. Ka🤷‍♂️
 
Vermutlich würde ich zwecks Temperatur auch mal im Datenblatt schauen was die maximale Betriebstemperatur ist. Viele dürfen bis 70 Grad betreiben werden.
 
Die 5TB mit den schwebenden Sektoren würde ich entsorgen (Datenverlust hattest du doch schon).

Die 18TB sieht normal aus. Mit 50°C meinst du die 46°C? Die optimale Betriebstemperatur von HDDs liegt bei 35-45°C (somit sind 46°C nicht bedenklich); allerdings sollte die Platte nicht langfristig über 50°C betrieben werden.

Der Rohwert bei Anlaufzeit ist nicht ungewöhnlich, da wird m.W. die Anzahl der Erhebungen gelistet.

Benutzt du jedes Mal "Hardware sicher entfernen", bevor du die HDD vom PC trennst? Wenn nicht, ist auch der Wert bei Ausschaltungsabbrüche nicht verwunderlich.


https://de.wikipedia.org/wiki/Self-Monitoring,_Analysis_and_Reporting_Technology
 
Banned schrieb:
Benutzt du jedes Mal "Hardware sicher entfernen", bevor du die HDD vom PC trennst? Wenn nicht, ist auch der Wert bei Ausschaltungsabbrüche nicht verwunderlich.

Üblicherweise schon. In dem Fall kam es noch gar nicht dazu. Die läuft einfach seit der Inbetriebnahme vor 3 Tagen im Dauerbetrieb am PC und fährt zusammen mit ihm hoch/runter.

Diese Praxis (Dauerbetrieb am PC) habe ich allerdings mit einer anderen WD Elements 4TB über Jahre mit vielen tausend Betriebsstunden so gehandhabt (gleicher PC, gleiche Windows Installation) und die hat nur !! 3 !! von diesen Abschaltungsabbrüchen.
 
Die Ausschaltungsabbrüche bei neuen HDDs kommen mMn dadurch zustande, dass im Werk eben verschiedene Tests (wahrscheinlich an mehreren Stellen der QS) durchgeführt werden. Und ein Mitarbeiter, der pro Tag wahrscheinlich hunderte HDDs an. und abschließt, entfernt diese nicht sicher (was auch egal ist in diesem Fall). Das ist also auch völlig normal. Sollte der Wert in Zukunft noch weiter ansteigen, obwohl du sicher entfernst, kann man weitersehen (dann liegt evtl. am Chipsatztreiber oder so); aber soweit ist erst mal alles völlig okay mit der Platte aus meiner Sicht.

Und die andere, wie gesagt, solltest du mMn entsorgen.
 
Solange die Anzahl der Ausschaltungsabbrüche gleich der Anzahl Start/Stop ist gibts keinen Grund zur Beunruhigung.

WD180EDGZ: hier handelt es sich um geteilt auszuwertende Rohwerte, z.Bsp.:
Temperatur 223 339 675 694 dez = 34 0015 002E hex, also ein dreigeteilter Rohwert.
0034 hex = 52, 0015 hex = 21, 002E hex = 46.
= max. 52°C, min.21°C, aktuell 46°C

Hier sollte der "aktuelle Wert" ausreichen um den Zustand zu beurteilen.
 
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Cord schrieb:
Ein weiteres Laufwerk zeigt seltsame Werte an
Und genau deswegen ist die Standartansicht ja auch immer in Hex. Keine Ahnung woher bei manchen der drang kommt das immer in Dezimalzahlen anzeigen zu lassen. An der 18TB Platte sieht man ja wunderbar das in Dezimalzahlen nur Mist bei rauskommt. Das liegt daran, das in den Rohwerten oft auch min max Werte zusätzlich zum IST-Wert kodiert werden
Cord schrieb:
Was bedeutet jeweils Aktueller Wert / Schlechtester Wert / Grenzwert?
Kann man in der Regel getrost ignorieren, wichtig sind einzig und allein die Rohwerte
Cord schrieb:
1. Sollte man die 5TB ausrangieren?
Kann man so ohne weiteres nicht sagen. "Ausstehende Sektoren" Heißt erst mal nur das die Daten in diesen Sektoren nicht zu der dazugehörigen Prüfsumme passen. Möglicherweise durch beschädigung. Möglicherweise ist auch einfach nur durch äußere einflüsse der Schreib/Lesearm aus dem tritt gekommen und ne spur verrutscht (die Platte meldet ja auch lesefehler) Möglicherweise auch durch "Ausschaltungsabbrüche". Mit solchen usbgehäusen gibt es manchmal die Tollsten dinge an fehlern, einfach durch diesen Sata-Usb-controller....
Ob die Platte defekt ist merkst du nur wenn die Sektoren nochmal neu beschrieben werden. ist der Fehler weg werden es "wieder zugewiesende Sektoren" Bleibt der fehler werden es "nicht korrigierbare Sektoren " und die Platte kann definitiv in den Schrott.

Sofern es keinen erkennbaren grund gibt, der diese Ausstehenden Sektoren erklärt, würde ich der Platte zumindest keine Daten mehr anvertrauen wollen. Das die Platte defekt ist kann gut sein. Dinge gehen Statistisch betrachtet etweder gleich zu beginn kaputt oder erst nach etlichen Jahren.
 
ILoveShooter132 schrieb:
Und genau deswegen ist die Standartansicht ja auch immer in Hex. Keine Ahnung woher bei manchen der drang kommt das immer in Dezimalzahlen anzeigen zu lassen. An der 18TB Platte sieht man ja wunderbar das in Dezimalzahlen nur Mist bei rauskommt. Das liegt daran, das in den Rohwerten oft auch min max Werte zusätzlich zum IST-Wert kodiert werden

Kann man in der Regel getrost ignorieren, wichtig sind einzig und allein die Rohwerte

Naja, die hängen natürlich mit dem Rohwert zusammen bzw. der Threshold definiert sich über die Ausbildung des Rohwerts. Aber ja, so für sich alleine betrachtet kann man da bei vielen Attributen nicht wirklich was ablesen; außer z.B., ob es Probleme beim Spindelanlauf gibt, wenn der Wert hier immer weiter sinkt. Gleiches gilt für die Suchfehler.


ILoveShooter132 schrieb:
Möglicherweise ist auch einfach nur durch äußere einflüsse der Schreib/Lesearm aus dem tritt gekommen und ne spur verrutscht (die Platte meldet ja auch lesefehler)

Also wurden die Daten gelesen und dann ist der Kopf verrutscht, als er die Prüfsumme lesen wollte? Theoretisch möglich (wobei er dann wahrscheinlich zufällig auch noch zu einer anderen Prüfsumme gerutscht sein müsste, würde ich vermuten; ich würde sogar vermuten, dass es einen Check gibt, ob die Prüfsumme zu dem Sektor gehört oder nicht), aber mMn sehr unwahrscheinlich.

ILoveShooter132 schrieb:
Möglicherweise auch durch "Ausschaltungsabbrüche".

Halte ich für ausgeschlossen. Wenn die Platte durch Ausschaltungsabbruch die Prüfsumme nicht mehr abgleichen kann (weil der Saft weg ist und der Kopf in Parkposition geht), kann sie gewiss nicht noch den Sektor als schwebend markieren.


ILoveShooter132 schrieb:
Ob die Platte defekt ist merkst du nur wenn die Sektoren nochmal neu beschrieben werden. ist der Fehler weg werden es "wieder zugewiesende Sektoren" Bleibt der fehler werden es "nicht korrigierbare Sektoren " und die Platte kann definitiv in den Schrott.

Ja, so kann man einigermaßen erkennen, ob es sich um eine Oberflächenbeschädigung handelt, oder ob die Daten durch Bit Rot korrumpiert wurden. Wobei aber wohl nur eine sehr starke Beeinträchtigung der Oberfläche dazu führt, dass der Sektor dann zum Bad Sector wird. Ein Sektor kann sicherlich auch einfach eine höhere Wahrscheinlichkeit für Bit Flips haben durch leichte Oberflächenbeschädigung bzw. Korrosion, was nicht unmittelbar erkennbar ist.


ILoveShooter132 schrieb:
Sofern es keinen erkennbaren grund gibt, der diese Ausstehenden Sektoren erklärt, würde ich der Platte zumindest keine Daten mehr anvertrauen wollen. Das die Platte defekt ist kann gut sein. Dinge gehen Statistisch betrachtet etweder gleich zu beginn kaputt oder erst nach etlichen Jahren.

Sehe ich auch so.
 
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Banned schrieb:
ich würde sogar vermuten, dass es einen Check gibt, ob die Prüfsumme zu dem Sektor gehört oder nicht
Nein, allerdings meldet die Hardware die Mißplazierung der Schreib/Lesegruppe.

Zum C0 power-off retract count: da stellt sich die Frage, welcher Hersteller hier was genau ermittelt, bei Hitachi HDD über 500 GB war C0 und C1 gleich,, wie bei IBM und älteren Seagates, Maxtor zeigte weder bei C0 noch bei C1 Werte an, WD, neuere Seagate und Toshiba zeigen bei C1 eigenständige Werte. Da es bei aktuellen HDDs genügend Beispiele gibt die 2-3 stellige Werte anzeigen, ohne das ansonsten Probleme oder Fehler auftauchen neige ich dazu C0 zu ignorieren.
 
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ILoveShooter132 schrieb:
Und genau deswegen ist die Standartansicht ja auch immer in Hex. Keine Ahnung woher bei manchen der drang kommt das immer in Dezimalzahlen anzeigen zu lassen.

Ich glaube das liegt wohl auf der Hand. Man rechnet sein ganzes Leben lang im b-adischen Zahlensystem mit b = 10 weil einem ansonsten die Intuition fehlt und man dann "Rohwert für Rohwert" umrechnet. Ich weiß leider nicht spontan ob 2B 5A nun viel ist oder wenig.
Dass dort Werte gruppiert werden, weiß man ja nunmal nicht automatisch sofort.

ILoveShooter132 schrieb:
Ob die Platte defekt ist merkst du nur wenn die Sektoren nochmal neu beschrieben werden. ist der Fehler weg werden es "wieder zugewiesende Sektoren" Bleibt der fehler werden es "nicht korrigierbare Sektoren " und die Platte kann definitiv in den Schrott.

Sofern es keinen erkennbaren grund gibt, der diese Ausstehenden Sektoren erklärt, würde ich der Platte zumindest keine Daten mehr anvertrauen wollen. Das die Platte defekt ist kann gut sein. Dinge gehen Statistisch betrachtet etweder gleich zu beginn kaputt oder erst nach etlichen Jahren.

D.h. wenn ich nun die Platte mit Nullen überschreibe und die Schwebenden Sektoren wären weg und die SMART-Werte wären wieder alle gut, ich aber keine Erklärung dafür habe, warum sie jemals da waren (unsachgemäße physische Einflüsse seit ich sie im Ladenregal in die Hand genommen habe kann ich zu 100% ausschließen), dann ist die Platte trotzdem nach wie vor als unsicher zu betrachten. Dann kann ich mir die Arbeit nämlich direkt sparen, denn ich habe definitiv keine gute Erklärung für das Problem.

Banned schrieb:
Die Ausschaltungsabbrüche bei neuen HDDs kommen mMn dadurch zustande, dass im Werk eben verschiedene Tests (wahrscheinlich an mehreren Stellen der QS) durchgeführt werden. [...]
Da liegt wohl ein Missverständnis zu dem Problembild vor, s. Antwort unter dem nächsten Zitat

Inzersdorfer schrieb:
Nein, allerdings meldet die Hardware die Mißplazierung der Schreib/Lesegruppe.

Zum C0 power-off retract count: da stellt sich die Frage, welcher Hersteller hier was genau ermittelt, bei Hitachi HDD über 500 GB war C0 und C1 gleich,, wie bei IBM und älteren Seagates, Maxtor zeigte weder bei C0 noch bei C1 Werte an, WD, neuere Seagate und Toshiba zeigen bei C1 eigenständige Werte. Da es bei aktuellen HDDs genügend Beispiele gibt die 2-3 stellige Werte anzeigen, ohne das ansonsten Probleme oder Fehler auftauchen neige ich dazu C0 zu ignorieren.

Genau. Es ist so, dass der C0 Wert im Gleichschritt mit dem 0C Wert ansteigt. D.h. jedesmal wenn die Festplatte ausgeht, protokolliert sie das als emergency shutdown (also einfach Strom weg), was natürlich erstmal nicht so toll ist, da laut Quellen im Internet die Belastung für die Mechanik dabei über 100x so hoch ist wie bei einem kontrollierten abschalten.

Das Phänomen, dass der C0-Wert im Gleichschritt steigt, also emergency shutdowns protokolliert werden obwohl sie tatsächlich in Wahrheit schonend ausgehen, konnte ich durch Googlen so nur für Hitachi-Festplatten bestätigt sehen - so wie dein Beitrag das ja auch schon vermuten lässt. Zu WD habe ich da nichts gefunden.

Und ich habe natürlich wenig Lust, dass die neue 18TB Platte dann in x Jahren verfrüht Probleme macht, weil sie vielleicht wirklich jedesmal wenn sie ausgeht die Köpfe hart parkt. Ich bin mir darüber im klaren, dass mir da nur SMART-Werte des gleichen Modells helfen könnten. Da ließ sich aber leider nichts finden.
 
Dann würde ich mir keine Gedanken machen, wenn es beim sichereren Entfernen auch passiert (die Elements gehen hierbei ja komplett aus, die Status-LED auch). Wie genau es nun läuft, wenn der PC runterfährt, kann man nicht sagen; aber Windows wird sicherlich alle angeschlossenen Geräte beim Herunterfahren sicher entfernen bzw. Schlafen legen.

Geht die HDD beim Herunterfahren schon aus, bevor der PC komplett runtergefahren ist (oder erst mit dem PC)? Ich habe meine Elements alle geschlachtet und weiß es nicht mehr. :D
 
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