Autokiller677
Fleet Admiral
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Das ist erstmal Teil des Sicherheitskonzepts / Sandboxing. Wenn jede App einfach auf jede Datei zugreifen kann, geht viel Sicherheit den Bach runter.Pizza-König schrieb:Sie haben kein von den Apps unabhängiges Dateisystem.
Dateien können quasi nur >in< Apps gespeichert werden. Soll eine andere App auf eine Datei zugreifen, muss sie importiert werden.
Das ist einfach nur dämlich, ineffizient, unübersichtlich und ein absoluter Produktivkiller.
Welcher Zwang? Ich verbinde mein iPhone nur hin und wieder zum Backup mit iTunes, ansonsten mache starte ich iTunes nichtmal.Der iTunes-Zwang ist natürlich Teil dieses bescheuerten Konzeptes.
Bilddateien unter iOS können ja nicht mal einen Datei-Namen haben
Gut, du gehst da mit dem Konzept ran, dass du vom PC gewohnt bist, dann kracht es. Apples Idee (und auch bei Android zumindest das, was die Entwicklerrichtlinien vorschlagen) ist, dass der User nicht mehr direkt mit der Dateiverwaltung interagiert. Du sollst also weder groß Dateien benennen noch in Ordner sortieren. Stattdessen Namen gibt es Tags (von denen man dann auch mehrere zuweisen kann, durchaus ein Vorteil), und statt Ordnern Alben (auch hier kann man ein Bild an mehreren Stellen verlinken)... von Ordnern ganz zu schweigen.
Ich stelle gerade fest, dass das tatsächlich nicht so einfach geht. Gilt wahrscheinlich für alle Medien, die direkt im Browser abgespielt werden.Dateien runterladen kein Problem?
Dann erzähl mir mal, wie du eine MP3 mit dem iPad/iPhone runterlädst.
Andererseits stelle ich das jetzt gerade nach gut Jahren mit dem Gerät fest. Ist also nicht unbedingt der Alltags-Usecase.
Grundsätzlich gilt auch hier, was ich oben geschrieben habe: Der User soll sich nicht mehr mit der Verwaltung einzelner Dateien rumschlagen müssen. Wenn man Song X hören will, soll man den beim Musikdienst seiner Wahl suchen und dort in die Bibliothek einpflegen. Gegen das Konzept kann man durchaus was haben, weil es den User natürlich auch tiefer ins Ökosystem des Herstellers binden soll.
Für dich besser, weil du nicht aus deinen gewohnten Bahnen umdenken musst und so auf den (teilweise aufwändigeren) Wegen bleiben kannst.Ich meine, ich hab's dann auch geschafft. Mit der App "Documents" von Readdle.
Das ist ein Dateimanager mit vielen tollen Features ... inklusive eigenem Browser (und Videoplayer, Picture Viewer, Document Reader, etc.), der dann auch Dateien runterladen und im Documents Filesystem speichern kann.
Hat sogar WLAN-FTP mit dabei, damit man endlich mal halbwegs bequem Daten von PC zu iPad und zurück transferieren kann.
Also ein eigenes kleines abgeschlossenes Ökosystem innerhalb von iOS. Ein deutlich besseres Ökosystem als iOS selbst.
Insgesamt ist es aber, wenn man mal genau drüber nachdenkt, ziemlich sinnlos, dass sich jeder User selbst mit Dateiorganisation etc. rumschlägt. Da geht auch einfach viel Zeit für drauf.
Zum Datentransfer gibt's übrigens sonst auch diverse Clouds (bis hin zur eigenen) und Airdrop.
Dazu kommt, dass ein einfaches hin- und herkopieren von Daten dazu führt, dass die Dateidatenbank des OS nicht mehr aktuell ist. Kennt man von MP3 Playern, Android etc. - neue Musik draufkopiert, Musik App gestartet - "Die Songbibliothek wird aktualisiert, bitte warten". Oder so eine Meldung kommt nicht, aber es dauert noch ein bisschen bis die neuen Songs alle da sind.
Wenn Dateitransfers durch Schnittstellen des Systems laufen und dadurch direkt beim Transfer die entsprechenden Datenbanken up2date gehalten werden, passiert sowas nicht. Dann muss auch für eine schnelle Suche nicht im Hintergrund irgendein Indexdienst dauernd laufen und schauen, wo welche Datei rumliegt (Hallo Windows...). Da würde bei einem mobilen Gerät auch noch gut am Akku saugen.
Es hat also durchaus auch für den User handfeste Vorteile, wenn man selber oder jede App nicht beliebig auf Dateisystemebene rumschreiben darf.
Wie gesagt, Sandboxing ist ein essentielles Sicherheitsfeature. Lässt man das weg, hat man gleich die ganze Latte an Problemen an Bord, die man heute bei PC's hat. Ein Programm gehackt / böse = alle Daten in Gefahr.Ohne diese App wäre das iPad wohl schon etwas früher zurück gegangen. Aber so hatte ich Hoffnung, daß man nun doch halbwegs vernünftig damit arbeiten könnte. Auch wenn mir noch immer nicht wohl dabei war, daß andere Apps nicht so ohne weiteres auf die Dateien zugreifen können, ohne daß gegenseitig hin und her importiert/exportiert wird.
Letztlich sieht man mal wieder ein Phänomen, dass man häufig beobachten kann, wenn Leute an ein neues System mit neuen Konzepten gesetzt werden. Da wird oft versucht, alte Konzepte beizubehalten, statt sich auf die neue Idee einzulassen. Deshalb werden dann Bastellösungen gewählt, und schlussendlich ist man frustriert und findet das neue Ding schlecht.
Ich will nicht sagen, dass es keine Einschränkungen bei iOS gibt. Gibt es auf jeden Fall. Und Apples Ambitionen, um den User weit ins Ökosystem zu ziehen sind manchmal etwas zu heftig.
Aber so Sachen wie "Bilder / Musik händisch in Ordner sortieren können" sind eben ein Paradebeispiel dafür, dass man die neue (und in weiten Teilen bessere) Lösung nicht ganz versteht oder einfach vom Alten nicht ablassen will.
Man kann ja in Foren immer noch die bitteren Beschwerden lesen, dass man nicht von Hand Musik aufs iPhone kopieren kann. Ich hab es am Anfang auch nervig gefunden, mich aber doch umgewöhnt und würde nie wieder zurück wollen. Allein der Komfort, dass ich am PC Musik hören kann, mir denke "cooler Song, der gehört in Playlist XY", und wenn ich später am Handy die Playlist öffne der Song auch direkt da ist - ein Traum. Was hab ich Zeit damit verschwendet, solche Änderungen irgendwie zu Dokumentieren um dann später auf dem MP3 Player auch alle Dateien in die richtigen Ordner zu packen... Ne danke, nie wieder.