Ich denke, so einfach ist die Sache nicht. Man muss schon zwischen "Bödsinnspatenten" (Patent nur um des Patents willen) und richtigen Patenten unterscheiden. Wie das Verhältnis bei dieser Menge hier ist, weiss (von uns) keiner. Es geht doch aber auch darum, dass Firmen (wie auch biontech) jahre- bis jahrzehntelang Geld in die Forschung investieren und dann natürlich nicht Ihre Erkenntnisse kostenlos an die Mitbewerber verteilen, sondern die investierten Gelder + Gewinn wieder einfahren wollen. Das sollte doch eigentlich jedem klar sein?!
In diesem Fall ging es meines Erachtens aber NICHT hauptsächlich um Patentgetrolle um die Konkurenz zu behindern, wie dieser Absatz zeigt:
hegt enge Partnerschaften mit chinesischen Herstellern, die im DRAM-Geschäft Fuß fassen wollen. Doch von der technologischen Seite her sind sie Jahre zurück, ohne passende IP geht nichts. Diese sollen sich die Firmen zum Teil über Umwege illegal besorgt haben, wobei UMC-Mitarbeiter als Verbindungsleute fungierten.
Wie schon so oft in der Vergangenheit bei allen möglichen anderen Themen (Magnetschwebebahn
hust) wollen chinesische Firmen auf einem Gebiet mitspielen, haben aber keine Ahnung wie die Technologien funktionieren. Dann kauft man sich halt ein und bekommt das Know How praktisch "geschenkt" oder besorgt es sich über illegale Wege wie hier. Klar muss UMC jetzt viel Geld zahlen, dürfte aber ein Pappenstiel dazu sein, was die Firmen benötigt hätten (von der Zeit mal abgesehen), um das Know How selber zu erforschen. Deswegen hat sich ja auch biontech (zurecht) so dagegen gewehrt, Ihr Know How kostenlos rauszugeben, zumal es in dem Fall keinen Vorteil für die Weltbevölkerung gebracht hätte, da man den Impfstoff nicht mal so eben auf die Schnelle in einer beliebigen "Fabrik" herstellen kann. Selbst in passenden Fabriken gab es bei Mitbewerbern ja genug Chargen mit Verunreinigungen weil irgendwas falsch gemacht wurde, aber genug OT.
Zukunftsszenario:
Im schlimmsten Fall bauen chinesische Firmen auf diesem Know How auf und überfluten den Markt irgendwann mit billigen Kopien - Micron macht Verluste, da weltweit immer die billigsten Anbieter zum Zuge kommen, und muss abbauen oder schliessen. Und schon haben wir wieder das Problem, dass die Lieferkette sich nur noch bei Chips aus China bedient - danke.
Was wäre denn Eure Lösung? Alle erforschten Technologien werden instant weltweit kostenfrei verteilt? In einer strahlenden, optimalen Zukunft vielleicht möglich - nicht in der Realität.
estros schrieb:
Sobald jemand kündigt, wird er beurlaubt, sodass bloß kein Wissen zur Konkurrenz abfließen kann.
Wenn jemand gekündigt hat, kann er ja nicht beurlaubt werden oder verstehe ich DIch da falsch? Normalerweise gibt es dafür Vertragsklauseln die eine Anstellung bei Mitbewerbern innerhalb der nächsten X Jahre verbietet.