Was man jetzt "für das Studium" braucht ist wirklich so eine Sache.
Ich selbst studiere Maschinenbau, kenne Mathematiker, Sozialwissenschaftler, Mediziner und Leute die Sprachen studieren.
Keiner von uns BRAUCHT ein iPad/Note-/Netbook für das Studium. Stift und Papier sind für die Vorlesungen praktischer.
Wenn man es dann unbedingt digitalisieren will, dann gibt es Stifte, die deine geschriebenen Sachen digital aufzeichnen und per USB ausgelesen werden können.
(Dafür braucht man dann spezielle, etwas teurere Blöcke, aber es funktioniert ganz zuverlässig.)
Manchmal brauchen Maschinenbauer/Mathematiker ein paar Programme wie CAD, Mathematica oder MatLab, dann braucht es aber definitiv eine Windows-Maschine (kann auch ein Mac mit Windows sein) und kein iPad.
Nochmal zur Sinnhaftigkeit und zur Lebenswirklichkeit mit iPad, iPhone, Laptop und Desktop-Rechner.
Ich habe sie alle vier. Also ein iPhone 4, ein iPad 64Gb+3G, ein 17" MacBook Pro und einen potenten Desktop-Rechner (PII X6, 16GB RAM, HD5870).
Die Nutzungsmuster von mir ähneln denen meiner Kommilitonen sehr stark, also gehe ich mal nicht davon aus, dass ich nun irgendwie besonders ungewöhnlich bin.
1. Das iPhone:
Es ist halt ein Telefon, eine kompakte Musik-Box und man kann auch eMails drauf lesen, notfalls schreiben und damit mal schnell surfen.
Wenn man nichts anderes zur Hand hat, dann kann man sich auch länger damit beschäftigen/surfen/spielen/filmegucken.
Hat man aber ein iPad/MacBook Pro dabei, dann wird das iPhone wieder vom Gerät für alles zum Smartphone.
(Als eines von sehr wenigen Geräten mit dem Label "Smartphone" ist es wirklich auch vom Gesamtpaket ein solches.)
2. Das iPad:
Es ist alles, was das iPhone nicht ist, und nichts, was andere Geräte vollständig ersetzen will und kann. Das muss ich natürlich erklären...
Surfen: Großer Bildschirm und geniales "feeling" machen das Gerät dafür perfekt, wo das iPhone über die Größe limitiert wird.
Flash-Inhalte sind die einzige Einschränkung und Flash-Videos kann man mittels Skyfire-Browser auch gucken (ich habe Skyfire, funktioniert bombig).
Arbeiten: Die iWorks-Suite für das iPad ist mit 30€ nicht sehr teuer, man kann damit aber wirklich produktiv arbeiten.
Die Arbeitsgeschwindigkeit ist allerdings nicht so hoch wie mit einem Laptop und in manchen Gebieten etwas eingeschränkt (Fotos importieren von einer Kamera? Über den Adapter ins Foto-Album, über das Foto-Album in Pages, trimmen und so weiter? genau...)
Es gibt einige Apps, wie z.B. iStudiez Pro, mit denen man sich gut organisieren kann oder andere "produktive" Aufgaben genauso gut lösen kann wie mit einem Laptop.
Für CAD, Mathematica, LaTech oder andere Spezialanwendungen ist man aber eben doch wieder auf einen Laptop angewiesen.
Nach persönlicher Erfahrung kommt man mit jeder Studienrichtung irgendwann an den Punkt, an dem das iPad nicht alles kann.
Das mitschreiben in Vorlesungen ist zwar erstmal möglich, aber mal eben wieder 15 Zeilen weiter oben noch kurz eine Zahl/Wort/Grafik/Notiz ändern geht mit dem Kugelschreiber auf Papier DEUTLICH besser.
Ich habe aus 800 Leuten in meinem Semester nur eine Person gesehen, die volldigital arbeitet.
(Und er hat eine Webcam im LAPTOP, mit der er die Vorlesungen aufzeichnet... Naja. Wers braucht.)
Um es kurz zu machen: Das iPad ist ein Spielzeug. Man kann den Preis nicht wirklich rechtfertigen und es ist kein 100%-Ersatz für irgendwas.
3. Laptop. In meinem Fall ein MacBook Pro 17":
Durch das iPad, und das ist eines der größten Pro-Argumente für das iPad, habe ich die Möglichkeit gewonnen mir ein 17" Notebook zu leisten.
Leisten nicht im finanziellen Sinne, sondern aufgrund der inherenten Nachteile.
Mal eben ein PDF aus dem Netz holen? Kurz in eine Übung zur Vorlesung eintragen? Dazu brauche ich keinen Laptop mehr.
Und wenn der Laptop nicht immer in der Vorlesung auf den chronisch zu kleinen Tischen stehen muss, dann kann er auch etwas größer sein.
Das macht dann das eigentliche Arbeiten, nämlich das schreiben von Texten, die Arbeit mit CAD-Programmen (ich weiß, für dich uninteressant) und vieles anderes deutlich angenehmer.
Außerdem kommt man durch die Kombination der Geräte auch bei sehr intensiver Nutzung durch einen 18-Stunden-Tag ohne die Steckdose zu suchen.
In all diesen Punkten funktioniert das Zusammenspiel der einzelnen Geräte prima und sie ergänzen sich halt.
4. Desktop-Rechner:
Den kann ein Student eigentlich abschaffen und durch eine Docking-Station, eine ordentliche Tastatur/Maus und einen großen Bildschirm ersetzen.
Die Ausnahme bestätig natürlich die Regel. Wer mit gehobenen Ansprüchen zocken möchte oder andere Spezialanwendungen hat, der "braucht" vielleicht doch einen Desktop-Rechner.
Ich habe meinen halt zum Zocken und für Musik sowie Recherche im Netz oder digitale Arbeiten, die viel Bildschirmfläche (mehr als 17" vom Laptop, bei mir 27") brauchen.
Wenn diese Anwendungsfälle nicht gegeben sind, dann braucht man den Rechner auch nicht wirklich.
Und dann noch zum "iPad 2":
Das es einen USB-Anschluss bekommt ist so gut wie ausgeschlossen. Das passt null komma null gar nicht zu Apple.
Solange die EU-Richtlinie zum Zwang zu einem Micro- (Mini?) USB-Anschluss für alle Ladegeräte nicht greift...
Ganz genau so lange wird Apple keine Geräte mit einem solchen Anschluss vorstellen. Und auch dann nicht für Daten, sondern nur für Strom und zusätzlich zum Dock-Connector.
Ein besserer, sprich höher aufgelöster, Bildschirm ist selbstverständlich. Die Auflösung wird aber dahingehend "kompatibel" sein, dass Apps für das iPadv1 nur neue Texturen/Grafiken in angepasster Auflösung brauchen.
Das Seitenverhältnis und die Diagonal (plus minus ein Zoll) wird gleich bleiben.
Der Speicherplatz könnte am oberen Ende erweitert werden, d.h. ein 128GB-Modell eingeführt werden (wenn NAND-Chips mit doppelter Speicherdichte günstig in Massen verfügbar sind).
Potentiell wird es etwas schnelleres UMTS geben, aber das muss das Netz erstmal können und ist jetzt schon nicht das Problem (dass es wahrscheinlich auch in CDMA-Netzen funken können wird ist in Deutschland uninteressant).
Der Arbeitsspeicher wird defintiv verdoppelt, auch wenn es damit beim aktuellen Modell keine Probleme gibt (das iPhone hat aber schon 512MB und es erlaubt Programmierern mehr Freiheiten).
Die Kamera vorne ist sicher, schließlich will Apple FaceTime als VideoChat-Monopol durchdrücken und baut dafür auch eine Kamera in Geräte, wo sie eigentlich nicht gebraucht wird.
(Ich fänd eine Kamera im iPad gut, aber bin mir bewusst, dass es für die Mehrheit nicht wichtig ist...)
Die Rückseitige Kamera könnte kommen, aber mal ehrlich: Was bringt es einem?
Es ist Nice-To-Have und die 5 bis 10€ an Komponenten brechen Apple auch keinen ab, zumal die im Zweifel schlicht doppelt auf den VK-Preis aufgeschlagen werden.
Gorilla-Glas, Kohlefaser-verstärkte Konstruktionen im Inneren (außen? glaubt da ernsthaft jemand dran? hat derjenige schonmal mit Kohlefaser gearbeitet... soviel dazu...), bessere/größere/leichtere/grünere/gesündere/schönere Akkus, Schräubchen, Knöpfchen und so weiter können egal sein.
Da wird es zwar Detailverbesserungen geben, aber weltbewegend ist was anderes.
Natürlich lernt Apple da immer dazu und das Packaging vom iPhone4 ist schon beeindruckend. Logisch kommen solche Verbesserungen auch für die zweite Revision eines Produktes, dass erstmal zum sammeln von Erfahrungen und einholen von Kunden-Feedback gedacht war.
Das iPad 2 wird also in vielen Bereichen etwas besser sein als das iPad v1.
Eine Revolution? Ganz sicher nicht. Der Sprung von einem iPhone zum nächsten war auch niemals überwältigend.
Das Retina-Display? Sehr schön zu haben, aber das 3G(/S) war auch schon nicht schlecht... Und so weiter...
Klar wird es netter.
Im Februar würde ich mir auch kein iPad mehr kaufen. Jetzt wäre es noch vertretbar, aber Apple strebt jährliche Produktzyklen an.
-> Im Frühjahr wird das neue iPad vorgestellt und kurz darauf verfügbar sein.
"Kurz darauf" meint aber nicht eine Woche später, sondern nur, dass die Zeitspanne kürzer wird als beim iPad v1.
Das liegt wiederum daran, dass Apple eine bestimmte Nachfrage hat und jetzt ganz gezielt die richtigen Mengen an Produktionskapazitäten einkaufen kann.
Das merkt man auch daran, dass jetzt die ersten Aufträge an Zulieferer rausgehen.
(Aus denen man wunderbarerweise rein garkeine genauen Produktdaten ableiten kann, aber die Aufbau- und Einrüst-Zyklen für die Massenproduktion entsprechen genau dem erwarteten Zeitramen.)
Ein NAND-Hersteller bekommt nur gesagt wann er welche Chips zu liefern hat -> Rückschlüsse unmöglich.
Aber wenn Largan 10 Millionen Linsen pro Monat für Kameras produzieren sollen, dann bekommen sie den Auftrag so früh wie nötig, aber so spät wie möglich.
Man kann also an den nötigen Aufbau- und Einrüst-Zyklen der einzelnen Komponenten auch zurückrechnen wann die Aufträge erteilt und die Gerüchte/Infos dazu rauskommen.
-> Alles läuft im Moment wie erwartet...
Was kann man dir jetzt also empfehlen? Das kommt auf deinen Reserven an Euros an.
Wenn es egal ist, dann ein iPad 2, ein Notebook sowie, wenn du lustig bis, das neue iPhone im Sommer.
Wenn es dir finanziell nicht egal ist, dann würde ich ein 13" MacBook Pro, empfehlen oder ein Subnotebook (Kein Netbook! ! !) im Stile eines MacBook Airs (die neue Revision dürfte für dich wie gemacht sein).
Grüße vom:
Jokener
P.S.: Wenn du nach meinen Beiträgen im Forum zum iPad suchst, dann findest du auch recht ausfühlriche Erlebnisberichte im Alltag.
Solltest du dir auf jeden Fall mal antun. Also nicht zwingend meine, aber die von Leuten mit Anwendungsmustern, die deinem ähnlich sind.