Ich hatte direkt zum Verkaufsstart in Deutschland auch das iPad 64GB + UMTS fürs Studium und für die Freizeit gekauft, aber nach einer Woche Testphase wieder verkauft. Gespannt aufs neue iPad warte ich aktuell aber dennoch, da ich mit meinem danach zugelegten Netbook (Lenovo S10-3) auch nicht vollständig zufrieden bin.
Aber alles der Reihe nach.
iPad
Im Studium mitschreiben
In Vorlesungen mitschreiben tun bei uns im Studiengang ohnehin die wenigstens, höchstens hin und wieder kleine Anmerkungen auf die bereitgestellten Folien (gibt natürlich auch die Dauer-Mitschreiber, zu denen ich aber nicht gehöre). Anders war es in den Übungen, in denen man sich schonmal mehr Notizen machen konnte. Allerdings gab es da zur Veranschaulichung auch öfters Skizzen und Diagramme, die weder mit einem Netbook noch mit einem iPad in zufriedenstellender Schnelligkeit möglich sind. Hier gilt wie so oft im Studium: Papier und Stift!
Eine gute Figur machte das iPad allerdings in der Bibliothek. Wenn es darum geht Teile von Büchern abzuschreiben, zusammenzufassen etc., d.h. einfach nur nativen Text zu schreiben ohne Skizzen, ohne viel Formatierung, dann kann man auch mit Pages fürs iPad wunderbar mitschreiben. Hierfür habe ich meine Apple Bluetooth Tastatur (die z.B. auch bei jedem iMac dabei ist) gekoppelt und konnte somit, falls es etwas längere Texte wurden, auch bequem auf einer richtigen Tastatur tippen.
Fazit: Für Vorlesungen/Übungen, in denen Skizzen/Zeichnungen/Formeln/Diagramme öfters vorkommen, wird auf jeden Fall Papier und Stift benötigt. Geht es um reinen Text, so reicht auch das iPad - es muss kein Notebook sein. Und wenn's bequemer sein soll: Apple Wireless Keyboard anschließen.
Lesen und Betrachten (Studium und Freizeit)
Perfekt hingegen ist das iPad zum Betrachten von PDFs. Wir bekommen im Studium vieles als PDF. Hierfür hatte ich eine Dateimanager App gekauft (z.B. Files HD) und via WLAN oder iTunes Sync Dateien (PDFs) und ganze Ordner aufs iPad verschoben. In der Vorlesung und/oder Übung konnte ich die jeweils aktuellen Folien und Seiten dann gleich auf dem iPad mitverfolgen. Um darauf Notizen zu machen, fand ich Papier und Stift aber wieder praktischer.
Fazit: Wenn es nur darum geht zu Hause, auf dem Weg irgendwohin, in der Uni usw. Vorlesungsmaterial oder irgendwelche anderen PDFs anzusehen, also NICHT zu bearbeiten, um sie zu lesen bzw. zu lernen, dann ist auch das iPad hier wunderbar. Auch das Display ist viel angenehmer und heller als bei meinem jetzigen Netbook.
Unterhaltung
Dank fehlendem Flash-Support war es mir damals nicht möglich, z.B. die ZDF Mediathek zu benutzen. Mittlerweile hat das ZDF zwar hier nachgebessert. Aber deswegen ist das Internet leider immer noch stark eingeschränkt. Wo man als junger (manchmal auch älterer) Mensch überall Flash im Internet gebrauchen könnte, kann sich jeder ausdenken. Ich sag nur soviel: Es nervt, dass Flash nicht supportet wird. Wenns denn laut Steve Jobs wirklich an der Akkulaufzeit oder Umsetzung scheitern würde (was ich nicht glaube), dann sollen sie halt mal mit Adobe zusammen arbeiten, damit diese Flash auf den Grafikchip im iPad anpassen können, sodass dieser die Rechenleistung (teilweise) übernehmen und somit den Energieverbrauch senken kann. Aber hier gehts ja eher um einen Glaubenskrieg von Apple vs. Adobe.
Videos betrachten und Musik hören mögen zwar ganz nett sein, aber zum Musik hören benutzete ich auch damals nach wie vor mein iPhone und Videos habe ich keine in iTunes. Daheim bevorzuge ich lieber Blu-rays im Blu-ray Player an der Heimkinoanlage.
Die Spiele, die für's iPad erhältlich sind, sind aber ganz nett - allerdings gilt auch hier: das tut das iPhone genauso gut und dank der kleineren Größe teilweise auch besser.
Fazit
Wenn ich mir jemals wieder ein iPad kaufen werde, dann muss es
- Flash unterstützen
- einen USB oder SD Karten Slot haben, um Dateien (nicht nur Bilder) in eine Dateimanager App laden und dort verwalten zu können.
- eine Front-Kamera haben, um auch mal im Studium Gruppenkonferenzen via Skype durchführen zu können.
- evtl. eine Display Kombi aus Finger Multitouch und Stifteingabe besitzen (normaler Stift, nicht diese komischen iPhone/iPad Stifte, die auch nicht so dünn und präzise sind wie ein normaler Eingabestift wie es sie noch bei den damaligen, alten Windows Smartphones gegeben hat, die auch eine recht ansehnliche Handschrift-Eingabe ermöglicht haben). Evtl. auch Umstellung des gewünschten Display-Verhaltens via Hardwareschalter oder Software-Button.
Dann wäre es wirklich genial und teilweise besser und handlicher als ein Notebook.
Aber die neuen Macbook Airs sind ja nun auch sehr, sehr portabel, arbeitstauglich und vorallem bezahlbarer als vorher geworden.
Evtl. wäre ein Gedankengang auch, sich ein Macbook Air (oder eben kleines 13" MacbookPro) zu kaufen und zusätzlich ein kleines Wacom Tablet für Skizzen, Diagramme usw. Aber zwei so große Dinger nebeneinander sind während dem Studium dank Platzmangel an den Sitzplätzen ohnehin wieder nicht machbar und man dürfte blöd angeschaut werden. Notebook-Benutzer sind schon selten. Aber wenn da noch einer mit einem Grafiktablet sitzt ^^