Ist das (erfolgloses) Overclocking?

bernd_b

Ensign
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1. Nenne uns bitte deine aktuelle Hardware:
  • Prozessor (CPU): Ryzen 2400G…
  • Arbeitsspeicher (RAM): …Gskill 2400 (defekt ...) und GSKill F4-300016D (DDR4-3000 8192MB*2 CL 16-18-18-38)
  • Mainboard: …Asus Prime B350 Plus

2. Beschreibe dein Problem. Je genauer und besser du dein Problem beschreibst, desto besser kann dir geholfen werden (zusätzliche Bilder könnten z. B. hilfreich sein):

Ich kenne mich mit RAM immer noch nicht wirklich aus.

Vor einem Jahr und vier Monaten habe ich von 2*8 auf 2*16GB aufgerüstet, im Grunde nur, weil im Home Office immer mal wieder ein virtuelles Windows parallel läuft und das eben auch seine eigenen 8GB haben soll.

Nun war mein Rechner seit einigen Wochen zickig, immer wieder Freezes aus dem Nichts.
Nach langem Suchen brachte Memtest am Ende wohl die Wahrheit ans Licht: Spätestens im zweiten Pass ratterte es Fehlermeldungen.

Was ich dabei lernte:
Der Speicher lief laut Mainboard auf den Spezifikationen der Packung, also auf 2400 MHZ und das ganze 16-16-xy-xy Zahlenwerk war auch wiederzufinden.
Also Speicher zurückgeschickt und die alten 2x 8GB eingebaut, diesmal in A2 und B2 (Dual Channel?!).
Zu meiner Überraschung ist der alte Speicher mit DDR4-3000 8192*2 CL 16-18-18-38 spezifiziert.

Lief aber lt. Mainboard und lshw mit 2.133 MHZ.

Also Google angeschmissen:
Eigentlich ist der Ryzen mit max. 2.933 spezifiziert, aber "bei mir kein Problem", im Board "D.O.C.P" gewählt und reboot.

Na ja, klappte bei mir erst mit "D.O.C.P. Standard" (obwohl die gleichen Werte verwendet werden?) und mein Board ging jeweils zweimal für wenige Sekunden an und wieder aus, bevor es dann bootete und auch bei einem Reboot nicht zwischendurch wieder mehrere Versuche beim Start brauchte. Arme Festplatte, aber das wird sie mal abkönnen, hoffentlich.

Werte gestern im BIOS/ Board waren dann letzlich 3000 MHZ Ziel und ist, "lshw -short -C Memory" reportete ebenfalls 3.000 MHZ und nicht mehr 2.133 MHZ.

Heute Morgen nun wieder, klack, aus, klack, aus und dann der Bootvorgang, Ergebnis: Back to 2.133 MHZ.

Was gestern ging, gelang mir heute Morgen nicht mehr.

Jetzt habe ich von D.O.C.P, mit oder ohne Standard, auf Auto zurückgestellt, die Frequenz "manuell" aber auf 2.933.
Reboot, klack, aus, klack, aus, klack boot - jetzt läuft das Ding laut Mainbaord auf
2.933 MHZ mit 16/21/21/21/49 (DRAM CAS# Latency/ TRcdrd/TRcdwr/DRAM RAS#PRE Time/DRAM RAS#ACT Time).

Laut memtest eine RAM-Geschwindigkeit von 17,4 MB/s, mit der 3.000er-Einstellung gestern waren es 17,9 meine ich.


Sooo viele Fragen:
1. Übersehe ich was? Müsste das inzwischen wirklich "einfach" auch mit Frequenzen jenseits der 2.933 klappen?

2. Wahrscheinlich ist das für einen Office- und Browser-Schubbser wie mir praktisch egal, mit welcher Taktfrequenz der RAM läuft? Meine zwei alten DOS Spiele oder das Autorennen aus den 2000er Jahren und diverse Videos werden eh nix mitkriegen?

3. Falls ich das defekte Kit ersetzt bekomme, aber "nur" monetär:
Einfach irgendeinen preiswerten RAM-Speicher kaufen, auf irgendeiner Fallbackeinstellung läuft der dann schon brauchbar, oder die 2.933-Grenze ausloten, oder gar mutig nach höherem Streben, denn laut diversen Internetpostings geht das ja "ohne Probleme" mit 3.200 -Modulen?

4. Tut man dem Prozessor/ Mainboard in irgendeiner Weise Unrecht, wenn man die 2.933-Grenze überschreitet? Immerhin erhöht sich die RAM-Spannung von 1.2V auf 1.35V. Das bekommt aber nur der RAM "zu spüren"?
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Homeoffice hätte man den RAM nicht aufrüsten müssen, da 16 GB reichen. Der Prozessor ist etwas langsam, daran hätte ich abgesetzt.

Festplatte? SSD?

Übertakten bei dem Setup lohnt nicht.
 
Einfach den Ram ersetzen und dabei auf die richtige Bestückung des Mainboards beachten, steht im Handbuch.
im Bios Xmp-profil laden, wenns damit nicht läuft, xmp aus (=Standard Takt). Damit sollte der Ram auf jeden fall laufen.
Übertakten ist völlig sinnlos und bringt nix
 
zivilist schrieb:
Für Homeoffice hätte man den RAM nicht aufrüsten müssen, da 16 GB reichen.
Homeoffice sagt doch nur aus, dass er von Zuhause aus arbeitet. Wie kommst du zu der pauschalen Aussage, dass 16 GB reichen? Vor allem, da er ja explizit eine VM erwähnt.
 
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bernd_b schrieb:
Sooo viele Fragen:
1. (...)Müsste das inzwischen wirklich "einfach" auch mit Frequenzen jenseits der 2.933 klappen?
Nein. Ich hab hier einen Ryzen 2600, der auch nie über 2933 Mhz wollte, auf die er spezifiziert ist. Die Aussage, dass das "einfach" geht, gilt nur für neuere CPUs (Ryzen 3000 ist auf 3200 Mhz spezifiziert)
bernd_b schrieb:
2. Wahrscheinlich ist das für einen Office- und Browser-Schubbser wie mir praktisch egal, mit welcher Taktfrequenz der RAM läuft?
Korrekt.
bernd_b schrieb:
3. Falls ich das defekte Kit ersetzt bekomme, aber "nur" monetär:
Dann kaufst du 3200 aktivierst XMP damit die Timings passen aber stellst den Takt manuell auf 2933, weil es bei den derzeitigen Preisen keinen Unterschied macht.
bernd_b schrieb:
Nein.
 
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O.K., vielen Dank @HorstSan.

Ich verstehe das letzte "Nein" als:
Tut dem Prozessor, Board keinen Schaden, wenn man den Speicher wie spezifiziert auf 1,35V betreibt?
Entweder es klappt halt oder das System ist instabil oder das Board stellt zurück auf sichere Fallback-Werte?
 
Zuletzt bearbeitet:
Korrekt. Schlimmstenfalls muss man mal manuell einen BIOS-Reset machen, wenn sich das Board nicht von selber fängt, ich denke aber nicht, dass du mit der Variante 3200er-RAM-manuell-auf-2933-gestellt überhaupt Probleme kriegst. Da ist der Puffer für die Stabilität ja sozusagen schon drin, weil er eigentlich mehr kann und die CPU interessiert sich nur für die 2933 MHz.
 
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Inzwischen auf D.O.C.P zurückgestellt (von Auto) und die Taktfrequenz auf manuell auf 2933 belassen, jetzt scheint die Kiste auch im ersten Versuch zu booten und nicht nach jedem Neustart immer erst nach drei Versuchen.
Der SSD mit dem Betriebssystem wäre es ja egal, aber die gute mechanische Festplatte wäre mir dann doch zu lieb und teuer. Dann lieber 2.133 ...
 
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Es dürfte völlig egal sein ob der RAM mit 2000 oder 3000 MHz läuft, oder hast du ne Anwendung die auf schnelleren RAM profitiert bzw. eine Anwendung die die interne GPU nutzt?
 
Was man nicht kennt vermisst man ja auch nicht.
Mir geht es hier aber gar nicht ums Overlocking, sondern darum, meinem RAM so zu betreiben, wie es die Spezifikationen vorsehen.
Und was ich gelernt habe ist, dass das in meinem Fall tatsächlich unfreiwilliges Overclocking bedeutet, weil eben der Ryzen 2400G mit seinem Speichercontroller eine Grenze bei 2.933 MHZ setzt.
Also je nachdem, was ich einbauen werde, eben "Downclocking".
 
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